Das wäre wirklich Begrüßenswert. Das Expertengremium besteht aber aus Mitgliedern der ÖGK, LGA, WKÖ, NÖGUS, div. Ärzten und Vorständen der Kliniken und NNÖ. Also viel außerhalb der etablierten Strukturen ist da nicht.
Ich finde es einfach so schade, dass keine Vertretung für die Sanitäter bzw. die Rettungsorganisationen da war. Von NNÖ würde ich mich nicht vertreten fühlen.
Die aktuellen Empfehlungen basieren auf einem fertigen Konzept, welches vom Land NÖ und dem Notruf NÖ erstellt und durch den Landessanitätsrat genehmigt wurde.
An anderer Stelle wird ebenfalls erwähnt, dass die Notfallversorgung „durch die Rettungsleitstelle“ gesichert werden soll. Was auch immer das dann genau heißt.
Dafür ist ein neues Berufsbild des „diplomierten Notfallsanitäters“ (dNFS) mit entsprechender Ausbildung zu etablieren. Einsatzgebiet sind Notfallversorgungen im Bereich des Advanced-Life-Support (akute Erkrankungen oder Verletzungen), die keine notärztliche Kompetenz erfordern.
Für mich als Nicht-Niederösterreicher vielleicht die interessanteste Information! Diese Ausbildung würde dann ja bundesweit kommen.
…Die Zahl der RTW-C (Rettungswagen mit erweitertet Notfallausstattung) wird erhöht. Bei diesen Fahrzeugen ist ein Notfallsanitär an Bord, der mit einer Bodycam mit einem Notarzt verbunden ist. …
Bodycam? Ist das Tatsache oder hat da bei der NÖN wieder mal wer was verwechselt?
→ bzw. hab ich was nicht mitbekommen?
Ich glaub hier berufen sich die Kollegen auf die Erhöhung von derzeit 68 auf 86 Stützpunkte. So stehts zumindest auf Seite 30 der „Beilage“.
Meines Wissens waren aber schon immer 86 RTW-C Stützpunkte geplant.
Die 86 waren schon immer vorgesehen, allerdings gibt es Übergangsfristen bis alle auch offiziell als RTW-C geführt werden bzw. umgestellt sein müssen (um Fzg. und Ausrüstung zu beschaffen und vor allem um genügen NFS auszubilden/einzustellen)
Um als RTW-C zu gelten muss über einen Durchrechnungszeitraum der RTW mehr als 60% der Zeit sowohl ein RTW-C-taugliches Fzg. als auch mind. NFS an Bord sein. Erst dann zählt der Standort als RTW-C-Standort und wird auch als RTW-C-Standort bezahlt.
Der eigentliche Antrag vom Beschluss in TOP 7 Ltg.-668/XX-2025 ist dieser hier:
Der Hohe Landtag wolle die Umsetzung der beiliegenden „Empfehlungen des
Expertengremiums zum Niederösterreichischen Gesundheitspakt – Gesund sein,
Gesund werden, Gesund bleiben“ beschließen.
Die NÖ Landesregierung wird beauftragt, die zur Durchführung dieses Beschlusses
erforderlichen Maßnahmen zu treffen.
Das PDF war die Beilage.
D.h. die Details werden jetzt erst entlang der Grundsätze erarbeitet.
Dazu gab es weitere Beschlüsse:
für den Gesundheitsplan Niederösterreich ein Umsetzungskonzept
auszuarbeiten und dem Landtag über den Fortschritt der Umsetzung
jährlich mit dem LGA-Geschäftsbericht in aussagekräftiger Form Bericht zu erstatten. Diesem Bericht ist der jährliche Bericht des Wirtschaftsprüfers der LGA anzuschließen.
die zur Durchführung der dargestellten Maßnahmen und Vorhaben
erforderlichen Anordnungen zu treffen und dementsprechend die
Einzelprojekte oder bautechnische Maßnahmenbündel dem NÖ Landtag
mit einem Finanzierungsvorschlag zur Beschlussfassung vorzulegen.
für die Erarbeitung der Konzepte und der Projektentwicklungen zu sorgen.
Dafür wird für die nächsten 10 Jahre ein Rahmenbudget von € 150 Mio.
zur Verfügung gestellt, über dessen Verwendung der Landtag im Rahmen
des Berichtes gemäß Z 1 informiert wird.“
Die von Experten empfohlene Neustrukturierung der Notarztstützpunkte und die
damit verbundene Erfüllung neuer Aufgaben, wie die Übernahme der notärztlichen Versorgung durch die NÖ Landesgesundheitsagentur (NÖ LGA) und die Situierung an den Klinikstandorten, muss in Umsetzung gebracht werden.
…
Ein weiteres zentrales Element des Gesundheitsplans Niederösterreich sind den Klinken vorgelagerte Einheiten (Erstversorgungsambulanzen – EVA), die mit einer „gatekeeper“ Funktion versehen in den Akutversorgungskliniken des Landes die Ambulanzen entlasten sollen. Auch hier sind Maßnahmen zu setzen, um eine räumliche Trennung vom Klinikum zu schaffen.
Die Begriffe „Sanitäter, NFS, RTW“ kommen in dem Papier gar nicht vor.
Ich seh das sehr kritisch. De Facto haben wir jetzt mancherorts eher zuwenig Notärzte, ich hätte mir gewünscht die Standorte, die angeblich nichts zu tun haben zu verschieben anstatt zu schliessen. Und was ist schon eine Primärversorgungseinheit? Das sind Gruppenpraxen und die sperren am Abend zu.
Meint ihr nicht auch, dass es da nur um Geld geht? NEF Standorte sind teuer und nun binden sie das den Kliniken auf den Bauch und RK kann sich freuen…..
Das NEF in Ybbs wird gebraucht! Wer entschieden hat, das zu schliessen ist inkompetent.
Insbesondere in einem ländlichen Bezirk wie Melk sowie den angrenzenden Bezirken wie Scheibbs und Perg (OÖ) sind diese Standorte von besonderer Wichtigkeit, da sie die Überbrückung der Zeit bis zur Einlieferung in ein Krankenhaus entscheidend verkürzen.
Ob ein NEF vorhanden ist oder nicht ändert nichts an der Zeit bis zur Einlieferung…
Verlängerte Eintreffzeiten des Notarztes , was zu einer erhöhten Sterblichkeitsrate bei Notfällen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen kann.
Wenn zukünftig Heparin für Sanitäter freigegeben wird, dann ist bei diesen beiden Entitäten der Unterschied in der Sterblichkeitsrate eher in der Zeit bis zum Eintreffen in einem geeigneten KH zu finden und nicht ob ein Notarzt anwesend war, oder nicht.
Höhere Belastung des Rettungsdienstes* , da Sanitäter ohne Notarzt in kritischen Situationen an ihre Grenzen stoßen.
Daher wird ja auch das SanG (hoffentlich bald) geändert. Dann werden Sanitäter nicht mehr so schnell an ihre Grenzen stoßen… und sonst haben sie ja auch noch einen Tele-NA 24/7
Warum wird grad das NEF Ybbs gebraucht ? Im Umkreis von 30km finden sich mit Amstetten und Melk zwei weitere NEFs. In 15min Flugentfernung zwei Hubschrauber.
Ich bin zwar nicht aus der Region aber, am Papier scheint mir das kein sonderlich wichtiger Notarztstandort zu sein.
Unabhängig von meiner Meinung, gibt es da sicher gute Zahlen, zu Ausfahtszahlen, Stornoraten, Eintreffzeiten usw…
Aso das ist ein Troll.
Naja meine Meinung zur der deppaten Petition…
Das ist wie im Burgenland. Das NEF in Eisenstadt fährt auch nix. Der Hubschrauber fliegt alles für die Statistik, damit sich der neue Hubschrauber lohnt.
NEF Eisenstadt wird nur bei Notfällen in Eisenstadt und in einem kleinen Umkreis aktiviert
Das ihr im Bgld. ned unbedingt mit Schwerpunktzentren gesegnet seits ist aber auch irgendwie klar oder?
Außer Oberwart und Eisenstadt besteht die Burgenländische Spitalslandschaft eher aus kleineren Häusern die nur Minimalversorgung anbieten. Das es hier öfters zu Transporten nach Wiener Neustadt oder gar Wien/Graz kommt wundert mich ehrlich gesagt ned.
Und bevor ich hier ein NEF 1h+ oder mehr wegschicke kommt halt der NAH.
Die First Responder NÖ binden derzeit alle Ihre Notärzte in die Systeme von NNÖ ein, das wird sicherlich einige Engpässe in manchen Gegenden glätten.
Das ist das Problem: „Am Papier“ In der Praxis schauts ganz anders aus, auch weil die umliegenden NEFs meist ganz woanders im Einsatz sind.
Mir scheint, als wenn im Gesundheitspakt vieles einfach so „am Papier“ und mit Statistik betrachtet wurde, aber wir werden ja sehen, wie es läuft. Im Hinblick auf jährlich 300.000 Einsätze und jedes Jahr 30k mehr, denke ich, das ist der falsche Weg…