Bin gespannt ob das was wird. 1450 hätte ja auch schon sowas sein sollen, funktioniert halt nicht.
Und spätestens wenn es in die Medien kommt das eine Software entscheidet was passiert, wird es aufgrund von öffentlichen Druck abgedreht.
Zauberwort dabei ist rechtssicher. Aktuell wird ja auch keiner im Spital direkt abgewiesen und zum Hausarzt gesendet sondern erst mal aufgenommen und durchuntersucht.
Ja natürlich geht es da Primär um rechtssicherheit, belassen könnten wir je nach Auslegung des SanG auch jetzt schon.
Anscheinend sollen das zertifizierte Medizinprodukte sein (ob das was heißt, sei mal dahingestellt…) und in Schweden z.B. schon verwendet werden.
Ich hoffe nur das es nicht a) viel zu vorsichtig ist und jeden gesunden jungen Patienten mit einem grippalen ins Krankenhaus schickt, bzw. an den TNA eskaliert (spricht es ändert in der Praxis nichts außer das die Einsätze länger werden) oder umgekehrt zu viele Patientien belassen werden, die vom KH profitiert hätten.
Eben. Systeme zur Unterstützung sind super. Aber ich muss auch Fehler im System erkennen können und mich nicht blind drauf verlassen was da rauskommt.
Und das geht im aktuellen System halt nicht.
In dem Presseartikel in dem geschrieben stand, dass das TNA System in Vorarlberg jetzt Landesweit ausgerollt wird, stand ja in einem Nebensatz, dass es damit gelingt 40-50% der Patienten gar nicht zu hospitalisieren. Das habe ich schon vor Jahren geschrieben, dass ich soviele Leute gar nicht mitnehme am RTW, aber naja, ich war da vmtl. schon ein Ausreißer nach oben.
Hat einen recht bitteren Beigeschmack dafür extra einen TNA zu brauchen. Macht uns - überspitzt gesagt - vom Tragenheini zum Tabletcheauffeur.
Am 9. Mai wird der nächste Gesundheitsausschuss stattfinden.
Nicht mal auf der Tagesordnung…
Naja, sind in diesem Jahr eh noch 2 Sitzungen geplant mit einer Gesamtdauer von immerhin ganzen 6 Stunden!
Eigentlich eh a wahnsinn unabhängig mal von unserem spezifischen Anliegen (SanG)
Das wird auch noch dauern. Das SanG ist nicht wirklich eine Priorität der Regierung. Ich rechne frühestens 2027, dass man sich dem Thema annimmt. Vorher ist zu viel anderes zu tun.
Wie kommst du auf 2027?
Wie zu erwarten. „Landessache“
Und Organisationssache anscheinend:
„Die Entscheidung über die Anzahl
der auszubildenden Notfallsanitäter:innen samt Notfallkompetenzen und deren Einsatz
obliegt dem Träger bzw. der Organisation und ist daher ein organisations- bzw.
dienstrechtlicher Aspekt“
„Die Zuständigkeit für das Rettungswesen sowie
Umsetzung des Sanitätergesetzes liegt bei den Bundesländern bzw. den in der
Organisationssphäre der einzelnen Rettungsorganisationen.“
– https://www.parlament.gv.at/dokument/XXVIII/AB/1033/imfname_1692347.pdf
Macht das Ministerium bei anderen Gesundheitsberufen auch kein Controlling/Planung oder Systemanalyse?
Wo wird das sonst im Gesundheitswesen nur Organisationen/Firmen überlassen?
Die Verfassung (sei es jetzt das B-VG oder das L-VG) lässt sich nur schwer ändern, jedoch ist das nicht unmöglich. Besonders die Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern lasse sich unter gewissen Beschlussbestimmungen im Bundesrat abändern, sodass sämtliche Kompetenz in die Bundeshand ginge. Die Kompetenz-Kompetenz (ja das Wort gibt es wirklich) nach Art. 10 B-VG darüber hat nun mal der Bund, er müsse es nur anstreben und wollen als im Anschluss auch die Hürde im Bundesrat zu überwinden. Wie wahrscheinlich das jedoch in nächster Zeit ist, darüber kann man wieder diskutieren…
Naja, Personalplanung ist grundsätzlich Firmensache, bei Landesbetrieben teilweise auch Landessache, aber ganz sicher nicht Bundessache. Natürlich kann ein Gesetz hier zahlen vorgeben, ist aber tatsächlich eher ungewöhnlich.
Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass eine Verfassungsänderung dieser Art in Österreich die notwendige Mehrheit findet. Die Länder wollen diese Kompetenz behalten.
Ui, da sind die Parlamentarier:innen ganz was neuem auf der Spur…
Man muss auch sagen in Zeiten wie diesen - wir müssen uns auf: Klimawandel, einem verrückten US Präsidenten, eine eher rumpelnden Wirtschaft, Rechtsruck und Populisten überall, generell komplett veränderte politische Lage, einem Krieg gegen Russland etc. vorbereiten
…dass die Politik höchstwahrscheinlich nicht besonders motiviert ist, ein System um viel teures Geld so arg zu ändern, welches
in den Augen der Bevölkerung eh perfekt funktioniert..
Unser System funktioniert eh perfekt. Zumindest für die Patienten. Im Vergleich zu den meisten anderen Ländern kommt bei uns bei kritischen Notfällen kein Paramedic und Co, sondern ein Facharzt. Die Krankenkassen zahlen quasi jede Fahrt, egal ob indiziert oder nicht. In jedem zweiten Dorf steht ein Hubschrauber.
Die Kompetenzen und Ausbildung der Sanitäter interessierieren den Großteil der Bevölkerung wohl wirklich nicht. Auch weil sowieso fast immer ein Notarzt kommt.
Traurig aber wahrscheinlich wahr.
Jetzt wissen wir wenigstens, woran das Gesundheitsberuferegister scheitern wird. Ohne die Ruhens- und Verfallvorschriften hätte man eine Chance auf Aufnahme.
Aber ist eh egal. Die Parteien wollen nur die Ausbildung abrunden, der Rest bleibt wie bisher.
Die Bevölkerung ist tatsächlich der Meinung, dass alles gut ist. Da helfen auch die Organisationen mit Kampagnen wie „Wir sind da“ auch kräftig mit.
Es ist halt so, dass es vielerorts auf Landesebene kein Interesse an einer Veränderung gibt, weil Rettung in diesen Bundesländern ein Quasi-Monopol ist und der Monopolist wie eine Krake selbst in den kleinsten Strukturen (Gemeinderat) Funktionäre sitzen hat, die alles für den Verein tun werden.
Die vielen NA Stützpunkte sind vom Monopolisten auch so gewollt, da diese vom Land bezahlt werden und somit keine Kosten für die Organisation produzieren. Über die Qualitäten von so manchem Land-NA lässt sich streiten. Aber für den Patienten ist zumindest ein Arzt da. - Auch wenn dieser Arzt von präklinischer Versorgung relativ wenig Ahnung hat.
Das San-G wird angepasst werden. Der große Wurf wird es nicht werden. Zu viele Partikularinteressen schwingen hier mit.
Wir sind ja eh da, aber in welcher Verfassung und Qualität?