SanG Reform

Habe mir die Pressekonferenz der Arbeiterkammer im Livestream angesehen. Die Forderungen sind grundlegend in Ordnung. Ein dreistufiges Ausbildungskonzept war ja auch schon in der Forderung von PRO RettungsDienst Österreich vorgesehen.

Jedoch wird mit einer ersten FH-Ausbildung eines „Diplomierten NFS“ jedoch frühestens 2027/28 zu rechnen sein. Und das nur, wenn das Ding nach den Nationalratswahlen im Parlament über die Bühne geht.

Da es derzeit noch einigen Widerstand seitens der HiOrgs gibt, wird dies ein spannendes Rennen!

Die Modularität ist in mMn. in der Form nur Augenauswischerei. Wenn das Modul zum RS mit NK ~60 ECTS (1 Jahr Vollzeit) dauert, braucht ein EA dafür nebenberuflich wohl 2-3 Jahre (wie bisher auch). Das wird das EA defacto von dieser Stufe ausschließen.

Entweder brauche ich mehr, dafür kleinere Module, oder ich kann mir die Zwischenstufe gleich schon sparen.

Auch war der Hinweis von Clemens Kaltenberger ziemlich irreführend. Wir haben nicht „eh schon viele hochqualifizierte Sanis“ die man „schnell“ höherqualifizieren kann. Die meisten dieser Sanis sind nur in Wien und NÖ. Die restlichen Bundesländer schauen durch die Finger.

Während der (Vollzeit-) ausbildung fehlen diese Mitarbeiter dann im Diensträdchen und müssen ja irgendwie kompensiert werden (können). So einfach ist die Rechnung also bei Weitem nicht.
Mal abgesehen davon, dass vmtl. auch nicht alle überhaupt mitmachen wollen oder können (Matura, etc…).

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Die Zwischenstufe ist nicht so schlimm zu erreichen. Bisher hat es mit den vielen Modulen (NKA, NKV, NKI) auch nicht funktioniert, weil viele LV’s die Stufen einfach nicht ausgebildet haben. Daher ist eine einheitliche zweite Stufe mit all den Kompetenzen zu begrüßen.

Es wird zwar anstrengender die zweite Stufe zu erklimmen, dafür aber motivierteres Personal und Kompetenzen.

Betreffend der nicht zu bändigenden Ur-Angst vor dem FH-Studium. Eine Matura ist nicht unbedingt notwendig. Und die Zugangsprüfung vermittelt bereits die Kenntnisse, die in der Ausbildung Pflicht sind. Also kein sinnloses Lernen.

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Ich verstehe was du meinst. Absolut. Nur leider gehst du da von Leuten wie dir selbst aus. Die schon motiviert sind zu lernen und Ausbildungen zu machen. Und evtl. auch die Zeit dafür mitbringen.

Der durchschnittliche Mitarbeiter, hadert jetzt schon mit der Ausbildung zum NFS. Und die ist ja aktuell wirklich nicht fordernd. Und ein Punkt den ich immer wieder höre, ist, dass sich die Ausbilung so extrem lange dahin zieht. Dauert ja fast ein Jahr weil sehr viel Leerlauf dazwischen ist.

Wenn die Ausbildung zum jetzigen NFS NKI ein einziger Block wird, der sich über 2 Jahre dahinzieht bin ich mir nicht sicher ob das für viele nicht schon ein Punkt ist zu sagen, das ist nix für mich. Nebenberuflich und unbezahlt (!).

Die zwei Jahre Ausbildung sind ja schon fast die aktuell durchschnittliche Verweildauer von EAs.

Ich sehe es etwas zwiegespalten. Ich denke nicht, dass es den Bachelor braucht für den „normalen“ Sani. Ein Modell ala Schweiz mit einer Höheren Fachschule (ala HTL) würde mir eig. reichen. Abschluss mit einer Art „Matura“ und der Möglichkeit danach etwas vertiefendes zu studieren für die die es wollen.

ABER, ein Bachelorabschluss würde die Durchlässigkeit zur Pflege erleichtern.

ABER… Zugangsvorraussetzungen haben durchaus ihren Sinn. Sind die Zugangsvorraussetzungen zu niedrig aber das Studium anspruchsvoll, werden es viele nicht schaffen. Wird die Qualität des Studiums heruntergeschraubt, dass viele es schaffen, wird damit der Abschluss weniger Wert für die die wirklich gut wären.
So im Sinne von „zeit absitzen schafft eh jeder“.

Meiner Meinung nach, sollte ein Studienabschluss schon etwas wert sein und für ein gewisses Mindestmaß an Qualität bürgen. Das sehe ich leider beim Großteil der Leute im RD absolut nicht.

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Wobei es da ja glaube ich schon in bestehenden Gesundheitsberufen PRobleme gibt oder? ZB Radiologietechnologie vs DGKP

Ob es aber Ziel sein kann die Präklinik zu stärken indem man Personal aus einem anderen Mangelberuf abzieht?

Denke das Konzept ansich ist nicht schlecht. Erinnert mich an den Ausbildungsumfang von Rettungsmedizinern Graz (man möge mich korrigieren, es gibt ja hier Kollegen die das besser wissen).
Aber warum verwendet man hier ein wording „diplomiert“? Das gibt es doch so nur noch in der Pflege, oder irre ich mich. Dann noch den Diplom Ingenieur den es noch auf TUs gibt, aber der einem Master entspricht. Man sollte früh genug anfangen BSc… und MSc… Studiengänge auch so zu benennen.
Was passiert mit den „unzähligen“ NFS NKx die mehrere Jahre Berufserfahrung haben? Ergänzungsprüfungen wären hier schon schön im Konzept zu haben.
Wenn man so den durchschnittlichen Hauptamtlichen/ehrenamtlichen Bildungsstand betrachtet ist das einfach weit entfernt von der Realität zur Zeit.
Warum keine normale Berufsausbildung gemacht wird kommt mir komisch vor? Hier hätte man zumindest die Möglichkeit die Leute als RS, dann am Fahrersitz auszubilden (3 Jahre Lehre).

Vll. erfahren wir gleich in der Präsentation genaueres. Grundsätzlich sinds aber eh nur Ideen einer Gruppe die vmtl. mit dem Endergebnis nicht viel gemein haben werden.

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Ist wieder mal bezeichnen in der Podiumsdiskussion, dass der Gerry Foitik wieder den Oberstinker macht, und sich für Notärzte ausspricht…!

Er will lieber das bestehende System erhalten, weil wir ja eine so hohe Ärztedichte haben.

Aber wir wissen ja, dass ein Wald- und Wiesendoktor mit Notarzt-Diplom NICHT besser ist, als ein mehrjährig - akademisch - ausgebildeter Notfallexperte (Paramedic).

Genau das sagt der Vertreter der ÖGARI. Es werden künftig Notarzt-Stützpunkte geschlossen werden müssen, da die Anzahl an Intensivmedizinern nicht mehr gestellt werden kann. Sie wollen auch nicht den Allgemeinmediziner, der es aus pekuniären (=Geld) Gründen macht. Er sieht daher die Notwendigkeit von diplomierten Notfallsanitätern.

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WOW… also die Podiumsdiskussion ist ganz nett…

Man sieht für Foitik (das RK) gibts nur Bagatellfälle und Notarzteinsätze. Dazwischen gibts nix und brauchts auch niemanden der sich darum kümmert.

„Wir können ja eh nix anderes tun als die Leute ins KH zu fahren“.

Da bekomme ich einen richtigen Grant wenn ich dem zuhöre. Schon alleine die Art und Weise wie er seine Punkte rüberbringt. Abwertend und abschätzig.

Respekt an die Moderatorin. Echt spitze! Redegewandt und souverän!

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„Was können wir noch besser machen, solange wir Patienten nicht umbringen?“ - Gerry Foitik (sinngemäß)

Das wär doch was für den nächsten Slogan fürs RK… „Aus Liebe zum Menschen“ war gestern… :joy:

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Ich find auch man kann ihm teilweise null folgen. Man merkt nur das er gar keinen Bock hat was zu ändern :sweat_smile:

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Doch klar will er ändern… Nur nicht beim Rettungsdienst… Alle anderen Stellen sollen sich ändern.

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Hat er nicht wirklich gesagt?!

Er hat sich ein bissl in rage geredet und hat wohl versehentlich tatsächlich seine ehrliche Meinung gesagt zur Abwechlsung. Es war ungefähr bei 2:50… Ich hoffe der Stream ist später zur Nachschau verfügbar dann kannst es dir wortwörtlich anhören.

Es ging mir zu schnell. Ich war von der Aussage total perplex.

Es ging drum „was kann der jetzige NKV / NKI nicht was ein Dipl. NFS dann kann“…
Und da kam dann sinngemäß die Aussage „wir bringen die Patienten ja jetzt eh nicht um, also was sollen wir noch können“

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Man darf nicht vergessen, dass die KollegInnen aus Graz so ganz nebenbei noch ein Medizinstudium absolvieren, in dem einige Themen ein bissl genauer behandelt werden :wink:

Find ich als Vergleich also bissl schwer. Eher noch mit den ACN.

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Also wortwörtlich hat er gesagt:

„Und des is des, wos mir no kaner erklärt hot. Also die jetzigen Notfallsanitäter NKV oder meinetwegen a NKI. Wos kennan de ned, wos ma in Zukunft kennan miassn. [Gestotter] Wenn i s oba jetz schoff in dieser -sozusogn- hier - sozusogn als zu … zu niedrig im Umfang kritisierten Ausbildung, wenn wir jetz, quasi verhältnismässig wirksam, die richtigen entscheidungen treffen und kane patientinnen umbringen… was… warum brauch i denn a x fach längere ausbildung um genau des gleiche zu schaffen… des versteh i no ned“

Das wär aber zu lang für einen Slogan. Das passt auf kein Auto.
Bei 2:49:42 geht der geistige Dünnschiss los, für die die es nachsehen wollen.

Aber die Aussage zeigt wohl, dass er noch ganz vieles „ned versteht“… Patienten nur nicht umzubringen ist jetzt nicht wirklich ein Anspruch der mir genügen sollte…

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Ja, hat auch in einem Standardinterview voll gegen den ASB geschossen.

Komplett unnötig

Ich glaube inzwischen das eine größere bundesweit tätige rettungsorganisation es tatsächlich schaffen könnte die Reform abzudrehen, angeblich gibt es ja auch hervorragende kontakte zu einer regierungspartei.
Es geht halt weder um die Patienten noch um die eigenen (hauptberuflichen) Mitarbeiter- diese Realität muss man anerkennen.
Passend dazu heute im Standard: