Tut es nicht. Es ist ja auch jetzt für EA ohne weiteres möglich alles bis zum NKI oder div. Offizierskurse zu machen. Warum soll das nicht weiterhin möglich sein.
Warum sollte eine Ausbildung nicht auch Blockweise absolviert werden können während man nebenbei die Stunden am RTW als 2. oder 3. sammelt?
Ich sehe da eher den Vorteil, dass die Leute die das dann noch Ehrenamtlich machen werden, auch entsprechend „gute“ Leute sein werden.
Mal GANZ davon abgesehen, dass ich schon lange nicht mehr daran glaube, dass es wirklich eine gute Reform geben wird. Evtl. ein paar Stündchen mehr im NFS Kurs um die NKA und NKV direkt als Regelkompetenz zu integrieren und statt dem NKI evtl. ein „Modul 3“ oder so für eine weitere Stufe um auf die absolut nötigen Stunden für den Berufsschutz zu kommen.
Ein Problem das ich mit einem System sehe in dem die höchste Qualifikationsstufe auch EA besetzt wird ist der Kompetenzerhalt. Wie soll jemand der das „nur“ nebenbei macht und dem man kaum vorschreiben kann wie viele Stunden er/sie zu machen hat die Kompetenzen erhalten die man erlernt hat.
Ist bei uns schon zum Teil ein Problem mit den NKVs, wenn sie nur 2-3 Dienste im Monat machen und den auf einem einsatzschwachen Stützpunkt. Da gibt durchaus welche die das letze mal vor 1-2 Jahren die NK angewandt haben. Ganz zu schweigen vom NKI.
Und natürlich gibt es EAs die im Brotberuf im Gesundheitswesen tätig sind, die sind nicht zu vergessen. Bei uns oft die besten EAs nach den Med-Studenten.
Mit einem System, dass die höchste Qualifikation (fast) ausschließlich HB besetzt ist das Problem zwar nicht von alleine gelöst, es gibt immer noch einsatzschwache Stützpunkte. Aber einem HB kann man weit mehr vorschreiben in Sachen Fortbildungen, Übungen, KH-Praktika zum Kompetzenzerhalt, Mindeststunden, …
Ich will hier nicht die Freiwilligen bashen, die besten Sanis bei uns sind alle EA. Aber denkt bitte an die Masse. Nicht jeder sieht (oder will es sehen), dass man viel vergisst und verlernt, wenn man nicht dran bleibt.
Das sehe ich nicht so.
Man kann auch ehrenamtlichen kompetenzbasierte Fortbildungen, Sim Trainings und interene Reviews vorschreiben.
Teilweise wird das auch schon so gemacht bei div. Organisationen.
Beispielsweise hat der ASB in Feldkirch jährliche interne Rezertifizierungen vorgeschrieben (zusätzlich zur gesetzlichen). Die Leute die da Mitglied sind, wissen und akzeptieren das. Die die sich dafür zu gut sind, sind vmtl. sowiso die die nicht auf einem Rettungsmittel sitzen sollten und scheiden damit aus.
Es sollen die gleichen Qualitätsstandards für alle gelten.
Ich bleibe aber grundsätzlich dabei, dass die Leute die eine so umfangreiche Ausbildung auf sich nehmen (NKI aufwärts), auch ohne Weiteres bereit sind sich entsprechent fortzubilden.
Ich verstehe alle Stimmen. Aber es gibt unterschiedliche Gedankenkonstrukte. Ich bin eher der Meinung das die eigenverantwortliche Versorgung von Notfallpatienten in die Hände von Leuten gehört die das oft machen- mit oft meine ich 40h/Woche und die ihre Skills regelmäßig anwenden und routiniert sind. Ja ich weiß es gibt auf allen Seiten Ausreißer nach oben und nach unten, aber wir wollen den Durchschnitt betrachten.
Aber ich glaube auch, dass sich nicht viel ändern wird und das Ehrenamt weiterhin eine tragende Säule der Notfallversorgung in Österreich sein wird.
Wenn ich einem EA Vorschreibungen mache über min. 2 Dienste in der Woche, 5 Sim Trainings im Jahr, bei zu wenig gestochenen Zugängen KH-Praxis, bei zuwenig Intubationen OP-Zeit, 1 Rezertifiziertung pro Jahr auf höherem Standard, Interne Reviews, … um die Qualität zu steigern, da bleiben dir die motiviertesten 10% übrig. Da kannst gleich den Transportführer als HB anstellen.
Ich rede da keinenfalls von einem rein beruflichen System, ohne das Ehrenamt ist der RD in Österreich aufgeschmissen. Doch der Entscheidungsträger auf dem Fahrzeug sollte doch eine adequate Ausbildung und entsprechend Routine mitbringen.
Ja. Man wird eben Kompromisse finden müssen.
Nur so nebenbei, werden die Organisationen auch ihren hauptberuflichen MA keine zu hohen Qualifikationsmaßnahmen auferlegen.
Ist sowas dann bezahlte Arbeitszeit in der die Leute aber nicht am Auto sitzen.
Wissen wir alle wer so teilweise in diesem Beruf unterwegs ist. Ich glaub durch zu hohe Anforderungen verlierst hauptamtliche in gleichem Maße wie ehrenamtliche.
Und das können wir uns einfach nicht leisten. Das weiß auch ein Gesundheitsminister und darum hab ich auch keine große Hoffnung mehr was die SanG Reform angeht.
Es wird ein bissl was geben und dann wird sich wieder 10 Jahre lang auf die Schulter geklopft wie toll man doch im internationalen Vergleich ist, obwohl man keinerlei Metrik oder Statistik hat die das auch beweist.
Prinzipiell kein schlechter Ansatz. Mehr Ausbildungsstunden muss ja nicht gleich mehr Kompetenz heißen. Aber das Österreich mit einem einem Fünftel der Ausbildungsstunden (bis NKI) das selbe Level an Kompetenz und Routine der NFS erreicht ist schon etwas unglaubwürdig.
Vor allem wenn 85% der Sanitäter RS sind.
Braucht es eine Zwischenstufe zwischen dem BLS Sanitäter und dem Notarzt.
Die Besetzung aller NA Stützpunkte um jeden Preis geht zu Lasten der Qualität. Von HAs die als NA ausrücken erst garnicht zu sprechen.
Die Notärzte werden aller Voraussicht nach nicht mehr .
Unabhängig davon haben die Schweiz und Deutschland trotz NA System eine 3 jährige Ausbildung für diese Zwischenstufe. Da gibt’s in AT leider nichts schon zu reden.
In DE (Bayern) muss ein NA bei Sauerstoffgabe nachrücken - 3 Jahre Ausbildung Ist das besser?
Wo ist das Problem, die RTW Mannschaft hat ein „B“ Problem erkannt, gibt O² und fordert den NA nach.
Glaubt wirklich wer, dass dann die Besatzung auf freeze schaltet?
Da geht natürlich die - je nach Ausbildung die Arbeit am Patienten weiter. Bis zur Intubation und maschinellen Beatmung.
Und es kommt der Videonotarzt zum Einsatz oder der reele NA kommt und steigt in die Behandlung ein.
Was passiert in .at wenn die O² gabe erfolgt, Reevaluaierung der Maßnahme, der Pat ist kritisch und? wird auch der NA nachgefordert, AML 1/2 wenn vorhanden … usw.
Also bitte nicht am Bayrischen Sauerstoff anstoß nehmen.
Ob es einen Bachelor braucht oder nicht, da kann ich nicht mitreden. Schön wärs für mehr Studien in der Präklinik aber kann man dann noch alle Plätze besetzen? Keine Ahunung. Aber für mehr Ausbildung stehe ich dennoch.
Der Notarzt-Mangel trifft uns doch schon. Bei uns müssens jeden NA der vor 100 Jahren mal den NA-Kurs gmacht hat fahren lassen um das NEF sicher besetzen zu können. Wie Medizinalrat schon geschrieben hat: das wirkt sich auf die Qualität aus. Schätzen würd ich auch, dass bei mir in der Region 60% 55+ sind. Die haben auch nimmer ewig und viel kommt nicht nach.
Und wenn wir dran denken NEF-Stützpunkte zu schließen dann wirds bald unangenehm für einen Sanitäter der bei einem Patienten mit einer VT oder was auch immer 20 Minuten aus nächste NEF warten kann.
Für mich ganz klar: „Mehr klinische Praxis“. Die Leute müssen unter kontrollierten Bedinungen sehen wie ein kritischer Patient ausschaut, wie die Therapie geht und was dann weiter passiert.
Das mit der „dreijährigen“ Ausbildung in DE ist auch mehr Augenauswischerei, weil, soweit ich weiß, ein komplettes Jahr nur „Praxis“ ist. Also als dritter mitfahren am RTW… Bleiben defacto noch 2 Jahre tatsächliche Ausbildung übrig.
Ich bin der Überzeugung, dass ein NKI mit seinem mehrjährigen Weg dorthin auf dem gleichen Niveau ist. Mit ePALS, ALS und PHTLS Kursen dürfte kein relevanter Unterschied mehr übrig bleiben.
Genau. Und dann aber bitte einen RICHTIGEN Notarzt und keinen HA.
Aber bei uns versorgt der NA halt aktuell auch unkritische Patienten, weil die Sanis nicht dürfen / können und da liegt der Hase im Pfeffer begraben. Das gehört abgestellt.
Ein RTW sollte mMn. 90% der Einsätze die wir so fahren eigenständig korrekt abhandeln können (evtl. mit Tele-NA). Und für den Rest bitte einen qualifizierten NA.
Wie gesagt, die Probleme der geburtenschwachen Jahrgänge mit den anstehenden Pensionierungen haben wir in der ganzen Gesellschaft. Das werden wir durch mehr Ausbildung nicht lösen.
Mit nur mehr Ausbildung werden wir das nicht lösen, aber mehr Ausbildung eröffnet mehr Möglichkeiten um das System präklinisch mit innovativen Lösungen zu entlasten weil mehr Handlungsspielraum. Ob es jetzt irgendwelche Single Responder Lösungen sind oder ob man da seitens der Dispo an ein paar Schrauben dreht (siehe UK, die machen aus wenig Resourcen das beste). Und andererseits steigert die Ausbildung und der Handlungsspielraum meiner Meinung nach die Attraktivität des Berufsbildes, was wiederum die Zahl der Einsteiger und die Bleibedauer erhöht weil man dem Frust etwas entgegewirkt.
Wenn ich die mir bekannten SOPs in DE so mit Wien und NÖ vergleiche, dann ist da nicht so viel unterschied.
Wenn wir fortschrittliche SOPs in Ö für den Vergleich heranziehen dann bitte auch in D. Da bietet sich der Main Kinzig Kreis an. Esketamin, Morphin, Fentanyl zur Schmerztherapie ohne NA Indikation. Push-Dose-Pressors im Schock, Kardioversion bei GCS <= 10 und hämodynamischer Instabilität, …
Meiner Meinung nach ist es schon schwierig die Aktuellen Maßnahmen die Ein NFS-NKI setzen darf mit der derzeitigen Ausbildung zu rechtfertigen. Wenn ich mir anschau wer bei uns alles als NKV rumläuft, dann überleg ich mir zwei mal ob ich 144 anruf. Und da stimm ich vielen hier zu, da sollte einiges an Klinik-Praktikum dabei sein.
Lange mussten wir darauf warten, nun ist sie endlich da:
Die Evaluierung des SanG durch die GöG https://goeg.at/publikationen
an 16. Stelle, konnte leider keinen direktenen Link finden.
Schön, mal etwas belastbarere Zahlen aus den Bundesländern zu sehen.
Ich hätte die aktiven NKI unter 1% vermutet. Wobei NÖ in den letzten Monaten den Schnitt vmtl. etwas gehoben hat.
@eklass
Hast du eine Auswertung über die Ausbildungsgraden der Mitglieder hier im Forum laut deren Profilangaben?
Würd mich grad’ intressieren ob das Forum eher zu höheren Ausbildungsgraden hin verschoben ist.
Da sieht man eigentlich, wohin die Reise hinführen muss. Diskussionen um ein „Diplom“ sind von vorgestern. Eine Akademisierung ist der aktuelle Weg, zumindest WENN man tatsächlich eine Professionalisierung des Systems anstrebt!