RS im Notfall würdet ihr euch versorgen lassen

Nun in der Steiermark spuckt das System keine NACA Klassifizierungen sondern 1 bis 9 als Transportpriorität aus, wobei 1 - 4 Notfallindikationen sind und bei 1 und 2 der Notarzt mit herausgeschickt wird. Primär hat man eigentlich nur 6 - 9 und wenn alle 4 - 8 Wochen sich einmal ein 4. hinverirrt so ala der Hausarzt schickt eine Schnittverletzung ins Spital zum Nähen ist es viel.

Zur Verteidigung der „Zivibomber“:

Ja, die kenne ich auch aus dem NEF Dienst. Die übliche Bestückung des „RTWs“ unter Tags bei uns ist ein RS oder NFS als Fahrer und 2 Zivis dazu. Manchmal auch ein reiner Zivibomber im „RTW“ als „KTW“. Das ist vom System weil anders „nicht möglich“ so gewollt. Am wenigsten dafür können da die Zivildiener, das sollte man sich immer vor Auge halten. Gewollt hat das, wenn auch nur indirekt, auch die Bevölkerungs selbst , denn von der Politik wurde mit kräftiger Unterstützung der u.a. Blaulicht Organisationen genug Angst provoziert, da sich bei einem möglichen Berufsheer der Zivildient ja in Luft aulösen würde und niemand mehr Oma ins Spital bringt bzw. die Bevölkerung versorgt. (Als ob die Zivis hier die Hauptrolle spielen würden)
Das die Qualität der Erstversorgung eines Zivildieners nicht der eines erfahrenen hauptberuflichen NFS entspricht ist auch nicht die Schuld der Zivildiener, die hier oft keiner Berufung nachgehen, sondern dem verpflichtenden Wehrersatz-Dienst für den Staat Österreich für männliche Staatsbürger. Und daß man mit 18 Jahren frisch von der Schule in vielen Belangen noch Grün hinter den Ohren ist und dann noch auf Notfallpatienten losgelassen wird dafür können diese jungen Menschen nun wirklich nichts. Ich bin auch nicht glücklich wenn ich bei einem komplexen Notfall Helfer um mich habe, die mit der Situation aufgrund mangelnder Erfahrung etc völlig überfordert sind und dadurch die Versorgung des Patientin hgenerell nicht einfacher wird. Ich würde aber nicht auf die Idee kommen den Oberlehrer zu spielen und den Zivis selbst einen Vorwurf zu machen, denn im Prinzip sind sie Opfer des Systems.

Zur Ausbildung, Professionalität, Ehrenamtlichkeit etc…

Ja,ich glaube ERNSTHAFT, dass eine Professionalisierung des Rettungsdienstes EIN weiterer Baustein ist um das System Rettungsdienst in Österreich zu verbessern. Einen „fehlerfreien,professionellen und über alle Zweifel erhabenen RD“ wird´s nie geben. Was soll diese Aussage überhaupt ? Das wirkt wie eine rein provukativ leere Floskel um einen Stillstand in der Entwicklung des Rettungssystems zu rechtfertigen. Ein derart sensibler, komplexer Bereich wie die Notfall bzw. Rettungsmedizin wird zum Teil noch immer als „Freizeit - Hobbyrettung“ betrieben, ungeachtet der edlen Motive die diejenigen vorbringen die diese Tätigkeit ehrenamtlich ausüben ist eine professionelle Ausbildung und Ausübung der Tätigkeit als (Notfall)Sanitäter sehr wohl ein Kriterium von Kompetenz.

ein derartig sensibler, komplexer Bereich wie die Rettung von menschen aus feuer, giftstoffverseuchter Umgebung oder verunfallten Fahrzeugen wird zum Teil noch immer als „Freizeit - Hobbyfeuerwehr“ betrieben.

man sieht: etwas kann auch wichtig und „oag“ sein, und trotzdem nur eine Ausbildung erfordern, die man, entsprechendes Engagement vorausgesetzt, neben seinem beruf bewältigen kann.

Auf das Feuerwehrbeispiel hab ich gewartet. :unamused: :laughing:

und wo sind die ehrenamtlichen Piloten, Herzchirurgen, Zahnärzte, Tischler etc… ? Und wenn es schon erwähnt wird, in BRD gibt es dieselbe Diskussion schon seit einiger Zeit auch bei den Feuerwehren.

Bevor jetzt jemand mit Ärzte ohne Grenzen kommt…jaja…aber ohne abgeschlossene Ausbildung geht dort auch nichts !

Genau wie bei Sanitätern. Ohne Ausbildung darfst nicht Fahren…

nur die Frage welche und wieviel Ausbildung…

und zwar zu recht. beides sind dinge, die ehrenamtlich gut funktionieren.

ganz schlechtes Beispiel, weil ja gerade sehr viele leute den Pilotenschein als reines Hobby haben.

all diese Tätigkeiten (ok, ausgenommen vielleicht die Herzchirurgen) sind halt so komplex, dass sie einer Ausbildung bedürfen, die zu lange ist, um sie freiwillig nebenher zu machen.
andere dinge sind einfach genug, dass man sie auch nebenbei lernen kann (zB ein Flugzeug steuern. oder Sani sein).

Aber nicht im Austrian Airlines Flugzeug nach Bangkok und schon garnicht im Christophorus Notarzthubschrauber. Dazu brauchst du nämlich eine Berufspilotenlizenz und einschlägige Erfahrung.
Könnt ich doch auch einfach einen Hobby Piloten mit Privatlizenz reinsetzen…ehrenamtlich versteht sich. Der ÖAMTC würde sich viel Geld sparen :laughing:

Das wird bei den ehrenamtlichen Sanis ja auch immer behauptet… und trotzdem ist die Diskussion nicht endenwollend.

Die Betreuung von Notfallpatienten ist das also nicht ?

Und wieder sind wir bei des Pudels Kern. Ja es gibt die Freiwillige Feuerwehr, aber ich weiss auch außerhalb Österreichs von Bestrebungen diese einzustellen, da sie wenn sie professionell erfolgt zu teuer ist. Denn Professionalität ergibt sich nicht aus dem Anstellungsverhältnis, was mir hier einige unterstellen wollen, sondern aus der Ausbildungs, Trainings und Tätigkeitsdauer.
Ich werfe dem Zivi, Ehrenamtlichen und hauptamtlichen RS nicht vor das ihre Ausbildung nicht ausreicht, um im Notfall adäquat zu reagieren, sondern dies werfe ich dem Auftraggeber also der öffentlichen Hand vor.
Das heißt selbstverständlich kann ein Ehrenamtlicher oder auch ein Zivi als NFS fahren und ich finde es vermessen ihm dies untersagen zu wollen, wenn er die Ausbildung hat. Nur ist die Sache halt, dass er erstmal 260h Ausbildung und dann noch einmal 480h zu absolvieren sind und sich das halt schwieriger mit einem anderen Beruf vereinbaren lässt und vor allem es gibt ja in Österreich keine privaten Rettungsdienstschulen, sondern per Gesetz nur die der HiOrg’s bzw. des Militärs. Womit der Zugang noch weiter beschränkt ist und 1.500 € - 2.500 € gibt man halt nicht unbedingt für ein „gemeinnütziges“ Hobby aus. Beim Piloten, Taucher oder ähnlichen Schein geht es halt um meinen Spass und um auf die Feuerwehr zurück zu kommen da wird auch ein Entwicklungs und Ausbildungsplan für den Ehrenamtlichen erstellt, was bei gewissen Vereinen nicht der Fall ist und das was bei der Feuerwehr an Ausbild ist geht weit über das des Rettungsdienstes hinaus, wenn man nicht nur zum Ölbinden eingesetzt wird.
Das Problem ist das es ja irgendwie klappt und solange dies der Fall ist ist es gut, selbst wenn es für einzelne Betroffene einen negativen Ausgang hat.

bin mir ziemlich sicher die ryanair würde dich auch fliegen lassen, wenn du aufs gehalt verzichtest.
unter Einhaltung der gesetzlichen Voraussetzungen natürlich.

aber primär in der „bubble“ derjenigen, die glauben, wenns keine freiwilligen gäbe, würden sie das 10fache gehalt bekommen und keine häusltouren mehr fahren müssen.

in einem notarztsystem durch Sanitäter? nein. sie ist verantwortungsvoll und wichtig, keine frage (vergleiche das bsp. feuerwehr), aber das dafür nötige wissen ist WIRKLICH, WIRKLICH enden wollend.
als sani musst du NICHT:

  • jeden potentiellen notfall bis zur endgültigen kausaltherapie selbst abklären und heilen können
    als Sani musst du:
  • KrankenTRANSPORT beherrschen (also den umgang mit den entsprechenden Utensilien, das richtige heben, tragen usw)
  • Notfallpatienten in der kurzen Phase der präklinik so betreuen können, dass sie keinen weiteren schaden nehmen (oder idealerweise sogar einen nutzen), bis entweder der Notarzt kommt oder der Patient ins Krankenhaus.
  • einem Arzt bei einer an einer Hand abzählbaren zahl von Maßnahmen assistieren können
    nein, dafür braucht man keine 3 jahre Studium und auch keine 3 jahre Berufsschule. das lernt man relativ schnell.
    sorry an alle, die darin eine Abwertung ihres berufs sehen. er ist (wie mehrfach gesagt) verantwortungsvoll und wichtig. aber man muss dazu im unterschied zu vielen anderen berufen eben nicht sehr viel WISSEN.

auch hier kannst du´s drehen und wenden wie du willst… ohne Berufspilotenausbildung und Berufserfahrung darfst du auch kein Flugzeug einer Billig Airline ehrenamtlich steuern. Und genau darum geht´s

Ich brauch auch keine 3 Jahre um einen Hubschrauber privat steuern zu dürfen, sondern genau 45 Flugstunden und 100 Theoriestunden…da hat der NFS schon mehr Ausbildung , Beruflich schaut´s da beim Piloten schon wieder anders aus…
aber deiner ewig gestrigen Beschreibung der sarkastisch formulierten „Deppen Rettung“ ist wohl nicht eh mehr viel hinzuzufügen und bringts eigentlich auf den Punkt :wink:

da geht’s aber um was anderes. als berufspilot brauchst du mehr Ausbildung, weil du eine andere Tätigkeit ausführst. nicht deshalb, weil du Geld dafür kriegst.
abgesehen davon, dass der ganze pilotenvergleich ja ohnehin wohl nicht ganz ernst gemeint war.

sorry, aber das ist ein bisschen billig.
das war weder sarkastisch, noch eine deppenrettung.
wo stimmst du mir nicht zu? bei den aufgaben des sanis? oder bei der dazu nötigen Ausbildung?
denk mal objektiv darüber nach, was ein Sani so den lieben langen tag real macht. und dann erklär mir, warum er dafür eine um Größenordnungen umfangreichere Ausbildung brauchen sollte.

? Ach, welche denn…? :laughing:

Vielleicht reden wir auch nicht exakt vom selben Thema… die Ausbildung wie sie jetzt im NA System besteht kann so bleiben wie sie ist, da geb ich dir teilweise nicht ganz unrecht. Solange wir Notärzte hinter jedem Misthaufen versteckt haben, die zu jedem Husten und Heiserkeit ausrücken reicht das Schreiber´sche Händchen (und für den NA Infusions ) - halten des Sanis wohl aus. Kommt für den Sanitäter auch ohne sofortigem Notarzt und Notaufnahme um die Ecke etwas mehr Verantwortung und geforderte Kompetenz zu ist für mich Schluss mit der Hobby Rettung. Da die derzeitige NA Dichte in .at aus bekannten Gründen unwahrscheinlicherweise ewig halten wird ist wohl ein Plan B von Nöten.

sorry eure traute zweisamkeit zu stören aber sein wir mal realistisch: es wird in den nächsten 5 jahren keine radikale umstellung des rettungsdienstes in österreich geben (keine NA´s mehr, und z.B. Paramedics nach britischem modell), und was auch fakt ist dass es vor allem am land ohne die gefürchteten freiwilligen RS nicht geht. Klar ist der RS nicht die optimale lösung,und eine umfangreichere Ausbildung wäre schon, aber es ist immer noch besser es kommen zwei RS im T5 Hochdach zum BO als es kommt keiner

Dem stimme ich zu, aber jetzt gibt es halt auch tatsächliche Notfälle bzw. schwerwiegendere Fälle zu denen er aus Ermangelung eines Notarztes disponiert wird und wo er dann völlig überfordert ist. Was der Sani derzeit macht, ist in vielen Fällen nicht die Aufgabe eine Sanitäters sondern eines Taxifahrers.
Das Problem ist halt, dass keine Trennung der Bereiche erfolgt und um auf Wien zurückzukommen. Es war der MA70 ja nicht möglich die Notarztstellen zu besetzen, da es nicht genug Interessenten nach Aussage der MA70 gab. Jetzt werden Ärzte der Krankenanstalten zu Notarztdiensten verpflichtet um diese abzudecken.
Die Frage ist was will man. Sie reden wie die „Vertreter vom Rothen Kreuz in Cisleithanien“ bezüglich der „freiwilligen Krankenpflege“ auch damals wurde den Personen welche z.B. in Zeitschriften wie „Die Krankenschwester“ eine Emanzipation des Berufes von einem reinen Anlernberuf zu einem Ausbildungsberuf forderten entgegengehalten, dass dies ein Zusammenbruch der Krankenpflege nach sich ziehen würde.

Sorry wenn das keine Abwertung ist, dann weiss ich nicht wie man Abwertung aus der Sicht eines Arztes definiert. Weil sie im Endeffekt sagen der RS ist zum Tragen und zum schnellstmöglichen Transport in die Klinik vorhanden. Im Endeffekt ist dies genauso wie man in den Krankenpflegelehrbüchern des „Rothen Kreuz“ aus der Zeit 1870 - 1918 kontinuierlich lesen kann, dass die Schwester der verlängerte Arm des Arztes ist für Tätigkeiten, welche unter seiner Würde sind. Also zurück auf Beginn und wir fragen uns, was soll der Sanitäter machen? Soll er nur tragen und schnellstens das Spital anfahren, da reichen auch 16 h EH Kurs oder soll er einen Patienten stabilisieren und bis zum Eintreffen des NA adäquat versorgen können bzw. ohne NA transportieren. Wenn ich bedenke, dass mir gegenüber ein Ausbildungsreferent meinte, heimbeatmete Patienten sind prinzipiell mit dem NA zu führen, dann viel spass für die Zukunft, weil die Anzahl der Heimbeatmeten weiter steigen wird, nur die der NA’s nicht.

Wenn wir schon dabei sind…

Die Notarztausbildung ist jetzt auch nicht so besonders das man da jetzt so groß reden kann. Jeder Facharzt kann den 60 Stunden Kurs machen. Spricht auch nicht gerade für Qualität.

  1. werd vorher mal Facharzt

  2. ja, auch hier würde ich fachspefische Beschränkungen bevorzugen.

ich glaube die qualität eines NA im RD hängt eher vom Facharzt ab als vom Notarztkurs. Ich würde sogar behaupten ein Intensivmediziner ohne Notarztdiplom ist immer noch ein besserer NA als einUrologe mit Diplom

Das ist das Problem mit dem NA-Diplom. Jeder Facharzt kann das Diplom machen. Nur bei manchen Fächern sind wir wieder beim Thema „Hobby-Rettung“, die haben in ihrem Brotberuf nichts mit Notfallmedizin/Notfällen zu tun und sollen dann ein bis zweimal im Monat auf der Straße polytraumatisierte Patienten narkotisieren und Intubieren.

Also nicht wirklich viel anders als bei den Hobby-Sanitätern ^^

Und nein, nur weil ein Urologe vor 20 Jahren mal ein Medizin-Studium gemacht hat, wird er die Maßnahmen die in der Präklinik benötigt werden (z. B. Thoraxdrainage/ET-Intubation) nicht sicher beherrschen,
da er auch nur im Dienst „übt“.

Deswegen wäre mMn. ein NA-Facharzt notwendig.

(Soviel ich weiß fuhr sogar in Innsbruck mal ein Histologe als NA :laughing: )

Warum nicht einfach in der Mitte treffen und verpflichtend auf jedem RTW ein NFS+NKx beim Patienten?
Dies ist ohne Gesetzesänderungen bereits möglich und würde die Qualität nicht verschlechtern im Vergleich zu heute :wink:

ich bin prinzipiell bei euch! Der Urologe als NA ist zwar sicher die Rarität :astonished: aber ich sehe das ähnlich. Was allerdings jetzt gekonnt von der Sanitäter Diskussion abgelenkt hat :mrgreen: