Die Sache mit der Doku ist auch in der Steiermark nicht anders…
Wir füllen immer noch per Hand aus (Inklusive ÄTA zum Stempeln) und alles wird dann händisch in die EDV reingeklopft. Es wird zwar groß bzgl. digitaler Doku geredet aber ich glaube nicht , dass wir wirklich die NIDA-Pads zum dokumentieren bekommen.
Zum Thema Leitstelle und Software: Wir haben das große Glück hier eine „einigermaßen gute“ IT zu Haben , welche sich bemühen zumindest mit den Car Tablet up to date zu Sein. Wir haben in den letzten Jahren von den alten Eurofunk Terminals zu einer „so-lala“ Lösung mit Touch, nun ein System auf Android Basis mit einer funktionierenden Navigation und guter Bedienung und lesbaren Text.
Bezüglich Trennung 14844 und 144: In der Steiermark seit Umstellung auf die RLS wird dies definitiv praktiziert und wird den „falschen“ 144er Anrufen auch so mittgeteilt. Diese lassen wir auch ganz klar auf 14844 anrufen und nehmen den Transport nicht auf 144 auf.
Bzgl. Doku und Nidapads: Wir haben im Burgenland die Doku über das Nidapad. Es wird auch automatisch im Nida eine Verrechnungszeile erstellt. Trotzdem müssen wir für jeden Patient den Transportschein im Auto ausdrucken und abstempeln. Und jetzt kommt das beste: anschließend im NIDA den Transportschein fotografieren um ihn zu digitalisieren. Warum? Wieso? Keine Ahnung.
Wieder mal nur teilweise korrekt hinsichtlich der Darstellung des RKOÖ
Die Notarztprotokolle sind seit vielen Jahren (deutlich vor NÖ) digital, mit Drucker in den NEFs und zusätzlich Telemetrie Übertragung in die Spitäler, inkl. EKG übertragung vom C3 auf das Tablet. Die NA Doku (Software) ist tatsächlich auch sehr gut und mMn besser als LeoDok in NÖ - speziell da die Chronologie der Medikamentengabe sehr gut dargestellt wird. (das Tablet selbst ist okay, aber nicht sonderlich gut).
Mit dabei im Tablet ist auch ein E-Card Lesegerät, sodass die Daten automatisch übernommen werden.
Das war damals aus dem Blickwinkel aus OÖ ausreichend. (weil der OÖ Plan ja war jeder Notfallpatient bekommt einen NA).
Heute nach der (begonnenen) Professionalisierung im RD ist das nicht mehr ausreichend und die RTW, ITF und SEW-N bräuchten alle eine ordentliche Doku die dem KH sinnvoll übergeben werden kann und nicht nur Kopie des Zettels.
Seit 2016 war auch der Wunsch da, den Rettungsdienstdienst und seine Dokumentation zu digitalisieren. Damals unter dem Namen ReDiTab (Rettungsdiensttablet) - leider bislang nichts geworden. Warum das ins stocken geraten ist, weiß ich leider nicht, jedenfalls bin ich relativ sicher, dass es wenn es eingeführt wird, tatsächlich für alle Stakeholder positiv ist.
Das Terminal in den Fahrzeugen ist tatsächlich sehr schlecht, sowohl Hardware als auch Software. Ist aber auch einen (ich glaube 50 oder 99 Jahre) Vertrag mit der Leitstellenfirma aus den frühen 2000ern zurückzuführen - da hat man sich leider selbst viel Flexibilität genommen und ist gebunden aufgrund der Entscheidungen von Menschen die schon viele Jahre nicht mehr im RKOÖ tätig sind.
Vorallem find ich es so skurril, wenn der selbe Patient zufällig von einem niederösterreichischen Auto transportiert wird braucht die Krankenkasse plötzlich keinen Transportschein oder Stempel mehr
Die Abstemplerei ist bei uns bis zur Umstellung auf digitalen Transportschein auch Gang und Gebe gewesen. Seit der Umstellung kein Thema mehr. Wird alles digital gemacht. Cool auch die automatische Übernahme der C3 Daten in beide Richtungen.
Du hast exakt das wiedergegeben, was ich auch gesagt habe.
Dass in den NEFs die Tablets da sind und auch teilweise die Doku ad KH geschickt wird, ist in Ordnung, aber das System selbst, dass ein NEF zu jedem Fingerschnitt fährt gänzlich falsch und auch unfinanzierbar.
NÖ hat das erkannt und stellt nun auf Tele-NA um. Davon ist OÖ Jahrzehnte entfernt. Weil es die NFS und RTWs nicht gibt. Man hat jahrzehnte in der Ausbildung gespart und nun steht man halt so da, wie man dasteht.
Nix gehen das RKOÖ. Sie sind nur einfach Retro und weit weit hinten. Und so lange der Leitspruch „Nur ein freiwilliger Sani ist ein guter Sani“ im LV hochgehalten wird, wird sich da auch nix ändern.
Im NAD gibt es eine Schnittstelle von der Doku zum SAP und die Daten werden übernommen
Und das:
Wie angesprochen, tut es das, inkl EKG Übermittlung vom Corpuls
Und übrigens:
Nicht nur Teilweise - flächendeckend bei jedem Einsatz - normalerweise sogar vor Eintreffen des NEFs im Spital sodass das Personal sich bereits auf den Patienten einstellen kann (wenn es sich mit der Fahrtstrecke und der Doku ausgeht)
Deswegen meine Aussage, dass deine Darstellung nur teilweise korrekt ist und schlechter darstellt, als die Realität ist
Wobei man fairerweise sagen muss, dass ein rein dem NEF vorbehaltenes System definitiv nicht flächendeckend im Rettungsdienst im Einsatz ist
Der Rettungsdienst dokumentiert in OÖ auf Papier. Diese Aussage ist so schon richtig.
Im Rettungsdienst (wenn man den Notarztdienst eigens sieht) dokumentiert auf Papier. Die Notfallrettung (also inkl. Notarztdienst) grundsätzlich nicht und der größere Teil der Notfallpatienten (interpretiert gemäß SanG) wird digital dokumentiert.
Umgehende Transporte, bzw O, A und B Codes im AMPDS werden es sicherlich nicht.
Ich widerspreche der Formulierung „grundsätzlich nicht“, weil jeder Patient der keinen Notarzt dabei hat, hat ausschließlich Papierdoku. Dementsprechend ist es grundsätzlich Papier, und nur mit Notarzt auch digital. Ob wir jetzt diskutieren, dass jeder Notfallpatient in OÖ einen Notarzt bekommt (laut LV) ist ein anderes Thema, ändert aber an der Realität nichts.
Das stimmt schon - wie gesagt, ich finde aus auch unzureichend.
Obwohl er wohl in 8 von 10 Fällen dann kein Notfallpatient (also kein NACA 4 aufwärts), sonst wäre zumeist ein Notarzt dabei gewesen, sondern ganz einfach ein akutpatient
(NACA 1-3)
Tragbar wird es für mich nur, weil die „kritischten“ der Patienten eine digitale Doku haben, die an das KH übermittelt wird. Somit ist die Medikation während des Notfalleinsatzes dokumentiert und auch die Anamnese des Notarztes.
Vor 10 Jahren (als die NEFs digital wurden) hat der Rettungsdienst in OÖ keine Maßnahmen gesetzt, die für das KH relevant waren (Medikamtente waren am SEW nicht vorhanden, Anamnese war noch unstrukturiert und jeder Notfallpatient hatte eh einen Notarzt).
Ich habe früher meine SEW-Protokolle im KH kopiert, und es hat wenig überraschend niemanden interessiert ob ich 6 oder 8 Liter Sauerstoff gegeben habe (auch nicht in der mündlichen Übergabe). Zu allen weiteren relevanten Dingen (SAMPLER, OPQRST) wurde der Patient im Spital selbst befragt, da er ja schließlich nicht kritisch gewesen sein kann, sonst wäre ja der Notarzt dabei.
Gemessen an der positiven Entwicklung (von niedrigem Niveau weg) ist das heute anders, der RTW bringt selbstständig Patienten in die Krankenhäuser, wo die Dokumentation (speziell die Anamnese) relevant sein kann, hinischtlich Onset usw.
Aber nochmals - die Digitale Doku im Rettungsdienst war zumindest 2016 geplant und ist leider nicht weiter passiert. Warum, weiß ich leider nicht
Wir haben in NÖ ja schon länger eine digitale Doku für NEF und RTW, welche auch vom KH eingesehen werden kann.
Entweder wird die Möglichkeit maßlos überschätzt oder wir sind in NÖ nicht fähig daraus einen Vorteil für die Patienten zu generieren. Bisher habe ich aber keinen wesentlichen Benefit gesehen.
Also die Fortschrittlichkeit eines RDs kann aus meiner Sicht nicht rein am Umstand festgemacht werden ob jmd digital oder analog dokumentiert.
Noch dazu ist das RK in NÖ nicht mal mehr Herr der eigenen Daten, weil die Doku von einem anderen Player betrieben wird.
So sehe ich das selbst auch in NÖ
Also ich weiß es aus erster Hand, dass die Doku in meinem örtlichen Kh in 9/10 Fällen nicht angesehen wird.
Wenn, dann ist ein NA dabei.
Jedoch kommt in mein KH kein Stroke und kein ACS, wo zeitkritische Patienten ohne NA landen können - in solchen Häusern kann es anders sein.
Aber das gibt es eben faktisch erst seit wenigen Jahren organisiert in dieser Form, seit der RD in NÖ medizinisch an der Spitze in Österreich ist gemeinsam mit der MA70
Da kann ich ein Gegenbeispiel bringen. In meinem RD-Umfeld sieht sich das KH die Doku durchaus an (wenn Zeit bleibt) und streamlined ggf. die Triage, wenn der Patient als Versorgungsstufe „dringend“ oder höher gebucht wird und die Doku glaubwürdig dazu passt.
Dass die prognostische Relevanz dafür nicht immer gut ist, fair enough. Aber zumindest wird einigen Schmerzpatient:innen oder zeitkritischen Notfällen damit eine längere Wartezeit vor der Triage erspart wie ich es aus einem der größten Häuser in NÖ kenne.
Es hängt glaube ich ganz stark von den handelnden Personen ab.
Ich persönlich kenne aus NÖ alles zwischen einem voll informierten Empfangsteam, das gerade meine Doku live mitgelesen hat bis übernehmendes Personal, das auf Nachfrage sagt, dass sie die Doku nicht interessiert/nicht wissen, wie sie die Doku anschauen können.
Subjektiv nehme ich ein schlagartig steigendes Interesse an der Doku bzw. an einem korrekten Übernahmegespräch wahr, sobald irgendwelche Triggerwörter fallen. „Ketanest“ wirkt hier sehr gut, „Adrenalin“ oder „ST-Strecken-Veränderungen“ auch.
Also reine Glückssache ob im aufnehmenden KH jmd Dienst hat der die Doku liest.
Bei uns ist es noch immer so, willst du zuverlässig das KH vorinformieren, rufst du an. Und selbst dann ist erst mal die Hürde zu überwinden, warum sie doch zuständig sind und nicht das andere KH xy