„3.000 Frauen und Männer arbeiten in Kärnten ehrenamtlich für das Rote Kreuz. 2023 waren es 330.000 Stunden, die unentgeltlich geleistet wurden. Ein Großteil davon im Rettungsdienst. Genau dieser steckt aber in finanziellen Nöten, sagte Kärntens RK-Präsident Martin Pirz“
Gut dass das mal wer offen sagt
Nein, das SAN-G sieht nicht vor, dass das RK ein „Taxiunternehmen“ ist. Das SAN-G ist ein Berufsgesetz. Es regelt nicht die Art, wie Rettung durchgeführt wird. Das ist Aufgabe des Landes in Landesgesetzen geregelt.
Halmich hat das schon einmal sehr gut zusammengefasst. Taxi und Krankentransport sind zwei Paar Schuhe und unterschiedlich geregelt. Deshalb gibt es auch die Möglichkeit der Belassung, welche beispielsweise in Wien bei 1/3 der Ausfahrten auch gemacht wird. - Wenn es keine hospitalisierungswürdige Verletzung / Erkrankung gibt, darf und sollte ein NFS belassen.
In Wien spielt das keine Rolle. Wenn der NFS keine Indikation für einen Transport sieht, dann wird er auch nicht durchgeführt. § 9 SanG (1) beschreibt was ein Sanitäter zu tun hat.
„die selbständige und eigenverantwortliche Versorgung und Betreuung kranker, verletzter und sonstiger hilfsbedürftiger Personen, die medizinisch indizierter Betreuung bedürfen“
Bedeutet, dass es eine medizinisch indizierte Betreuung bedarf. Wenn ein Patient einfach nur ein Taxi will, aber eigentlich nichts hat, dann ist der Transport nicht indiziert (so lange es keine Anordnung eines Arztes gibt).
Das „Taxifahren“ hat das RK en vogue gebracht, weil Sie halt Geld brauchen. Es steht aber in direkter Konkurrenz zum Taxigewerbe und ist somit nicht rechtens.
Kannst du näher ausführen, wie hier in Wien vorgegangen wird? Also wenn ein Patient auf den Transport beharrt, obwohl er medizinisch nicht indiziert ist? Wird dann einfach bei der Tür raus spaziert oder mit einer Rechnung gedroht oder wie wird das abgehandelt?
In der Belassungs SOP der MA70 ist im übrigen sogar vorgeschrieben das wenn der Patient hospitalisiert werden will keine Belassung möglich ist.
Halte ich auch für sinnvoll. Bei fehlender Compliance begibt man sich damit wirklich in teufels Küche.
Und mal ganz egoistisch gesehen: Ich bin den Patienten im Spital schneller wieder los als ich die Doku für eine solche Belassung geschrieben habe(auf die ich eine Beschwerde erwarte, daher extra ausführlich).
Was mir aber an der ganzen Diskussion nicht eingeht: Gibt es eigentlich nur die Lager „Ich belasse niemanden und übernehme keine Verantwortung“ und „Ich belasse 80% meiner Patienten“? Das wird hier immer zur selben dämlichen Diskussion.
Das kommt daher da es nur 3 Lösungsmöglichkeiten gibt.
- Du läßt ihn stehen (wie das auch immer bei einem möglich ist / gelöst wird)
- Du transportierst ihn (das einfachste für die Rettung da es dafür Geld gibt)
- Du kannst ihn wo anders im Gesundheitssystem „unterbringen“ (zB: HÄND, Ärztefunkdienst… [wenn es die Möglichkeit bei dir gibt])
Ich zb habe nur Möglichkeit 1, da es auch der Dienstgeber so will (Zitat: Jeder scheiß wird transportiert, wir haben nicht darüber zu entscheiden.)
Na, 80% ist doch sehr viel. Aber im NKTW Dienst bei meiner alten HiOrg war das als NFS schon so, dass ich einige belassen konnte. Am RTW der MA70 sind es 2 von 7 / Tag.
Ich mache den Job eigentlich um dem Patienten die beste Lösung zu eröffnen. Ein Bauchweh seit 2 Wochen ist einfach besser beim Praktiker aufgehoben als in einer Internen / Chirurigschen Ambulanz. Das verstehen die Meisten Patienten eh.
Was ich definitiv in Wien viel seltener sehe, sind die Personen, die mit dem Köfferchen vor der Türe stehen und mit der Rettung ins KH wollen, weil sie sich „komisch“ fühlen. Das kenne ich auch OÖ und ich glaube das meint auch der Kollege aus dem BGLD. Und diese Patienten haben wir in Wien einfach viel weniger. - Und am RTW so gut wie gar nicht.
Es gibt einige Neuigkeiten aus Kärnten.
Der Telenotarzt ist seit ersten März als Pilotprojekt in 4 Bezirken bis Jahresende im Einsatz. Dafür jeweils ein C3 auf einem Auto. Es sind aber angeblich weitere Bestellt.
Des weitern ist im Bezirk Feldkirchen ab sofort das NIDApad in der Testphase. (Aber es gibt noch keine Anbindung ins Abrechnungssystem weshalb die Protokoll, Transportschein, Bericht zusätzlich per Hand ausgefüllt werden müssen xD)
Also es geht voran…
Leider sind noch nich alle auf den C3 geschult, daher fährt der RTW1 bei uns im Bezirk nur sporadisch mit C3 raus. Die Möglichkeit auch als FR den TNA zu nutzen finde ich als NKV sehr spannend, wenn mal kein NA-Mittel zur Verfügung steht und im Rahmen der AML2 Medikamente auch abseits der definierten Indikationen appliziert werden können.
Spanned! Speziell höhere Dosen Kernest, Adrenalin (Suprablitz) I.v. und Kombination mit Midazolam könnten für NKV echt hilfreich sein.
Hab auch gehört, dass angeblich schon neue RTWs bestellt sein sollten…
(immer wieder faszinierend wie sich Gerüchte innerhalb des RK verbreiten. Ist wie ein großes Stillepost Spiel)
Ja Ket mit Mida wäre da sicher ein Anwendungsbeispielt. Oder Mida alleine i.v. wenn man mal einen Krampfanfall hat der wieder anfängt.
Ich glaub es erst, wenn mal genug Personal ausgebildet ist, dass der rund um die Uhr bespielt werden kann und ich das erste mal in einen richtigen RTW einsteige
Fährt wer hier in Feldkirchen und hast schon Erfahrungen mit dem NIDApad gemacht?
Mit was für Systemen fahren eigentlich die anderen Bundesländer?
Wien verwendet ein System von der STRABAG. Details siehe hier: Rettungsleitstelle der Stadt Wien
NÖ hat iPads mit LeoDok. Das ist das System von Notruf NÖ. Die fehlende physische Tastatur und keine Möglichkeit Fotos zu Dokumentieren ist für mich störend. Sonst finde ich es super!
Das ist nur bedingt korrekt. Die Infrastruktur und die RLS Wien wurden von Strabag geliefert. Das stimmt.
Die Dokumentations- und Alarmierungssoftware kommt von ILOGS und heißt Medea, ein veraltetes und inzwischen auch nicht mehr weiter vermarktetes System mit welchem man zwar gut dokumentieren kann (also ich zumindest, weil ich halt auch sehr schnell schreiben kann), aber eben sehr alt und instabil ist.
Kommt oft vor, dass die Klinik die Doku gar nicht oder verspätet bekommt. Leider. Das ist dann immer sehr mühsam.
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