Beim ASB Wien steht Methoxyfluran auf der AML 1 und darf solo gegeben werden.
Ich versteh’s auch nicht ganz weil’s dem Sinne des SanG nicht entspricht. Paragraph 11 (und diesmal hab ich nochmal nachgeschaut ^^) regelt die allgemeinen Notkompetenzen und erlaubt diese:
Jetzt wäre eine inhalative Therapie eine „weniger eingreifende Maßnahme“ und das gleiche Ziel, nämlich die Schmerzlinderung kann erreicht werden. Dennoch tut man’s auf die Liste 2. Warum auch immer.
Die Frage/Anmerkungen ist ganz ernsthaft, bitte nicht persönlich nehmen. Dann lass ich halt das Paracetamol weg und nehme nur das Methoxyfluran. SOP/Algorithmus ist ja gut und schön, aber wenns notwendig ist, dann muss ich halt davon abweichen… So habe ich das zumindest gelernt.
In meiner AML steht ganz am Anfang:
…demnach ist es ja sogar ausdrücklich gewünscht, dass die SOPs nicht einfach nur stur abgearbeitet werden, sondern als Werkzeug dynamisch der Situation angepasst werden.
Ist das woanders anders? Gäbe es in dem Fall tatsächlich Ärger, wenn man das kontraindizierte Paracetamol weglässt und nur Methoxyfluran gibt?
Ich hab eine AML aus Wien vor mir liegen und da steht wirklich es müsse erst das PCM gegeben werden und das Penthrop zusätzlich (bei NRS >= 4 oder Viszeral- & Koliksz).
Allerdings in unterschiedlichen Kästchen mit unterschiedlichen KIs.
Das heißt für mich eignentlich schon, dass das Penthrop auch alleine gegeben werden kann, wenn das PCM aus irgendeinem Grund nicht verarbeicht wird.
Warum auch nicht?
In Vlbg. ist Penthrop auf der AML1 zu finden. Und im Algo der AML2 steht zwischen PCM und Penthrop „und / oder“ anstatt „und“ wie in der Wiener Liste.
Das „oder“ kommt bei der Wiener Liste danach bei Ket/Dormicum. Also entweder PCM & Penthrop oder Ket & Dormicum.
Aber die erste Zeile bei Dormicum & Ketanest ist dann jeweils „zusätzlich bei Trauma ab NRS >= 6“
Also maximale Begriffsverwirrung im Algo.
Wobei ich da grad sehe, dass das Ket / Dormicum gleich mit einem „und“ verbunden ist wie PCM und Penthrop. Da wäre das „und“ aber wirklich so zu verstehen.
Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass der Algo nur als Gedächtnisstütze zu sehen ist im Einsatz und man einfach „logisch“ denken sollte und abarbeiten was man gelernt hat.
Also wenn ich keine Leitung herbekomme oder der Pat. eine KI für PCM hat bekommt er halt das Penthrop alleine. Auch wenn im Algo ein „und“ steht.
Bei Dormicum und Ketanest bekommt er keines der beiden alleine obwohls im Algo auch nur mit einem „und“ verbunden ist.
Ich glaub’ der Grund warum viele LVs das auf die AML2 schreiben ist die unterscheidung zwischen „Regelkompetenz“ und „Notkompetenz“.
In unserer AML-Schulung (in der Einleitung ganz oben fett und rot hinterlegt) steht folgender Absatz:
Die vorliegende Leitlinie zur Anwendung der Notfallkompetenzen im Rettungsdienst inklusive der aktuell gültigen Algorithmen wurden vom Chefarzt des OÖRK geprüft und freigegeben. Die beschriebenen Prozesse sind strikt einzuhalten und bedingen nebst der gebotenen Sorgfalt eine exakte Dokumentation.
Bei Abweichungen oder gesetzlichen Änderungen behält sich der Chefarzt den jederzeitigen Entzug der Anwendungsfreigabe für den Rettungsdienst im OÖRK vor.
Muss ich noch mehr sagen…?

behält sich der Chefarzt den jederzeitigen Entzug der Anwendungsfreigabe für den Rettungsdienst im OÖRK vor.
DAS will ich sehen
Die Anwendung der allgemeinen Notkompetenzen bedarf keiner Freigabe durch den Chefarzt und kann und DARF gar nicht untersagt werden von ihm.
^^^Bei nochmaligem durchlesen glaube ich aber eher da geht um den Rettungsdienst als gesamtes. Also das Streichen der Inhalte der AML.

Andererseits sind wieder Sachen wie Adrenalin i.m. auf der AML1. Eine anaphylaktische Reaktion die so schwer ist handelt doch niemand ohne NA.
Das ist eine akut lebensrettende Maßnahme bei der es keinerlei Aufschub geben darf. Das kann man so also nicht vergleichen.

Andererseits sind wieder Sachen wie Adrenalin i.m. auf der AML1. Eine anaphylaktische Reaktion die so schwer ist handelt doch niemand ohne NA. Ich versteh schon was man sich dabei gedacht hat, aber das kann doch nie und nimma „Regelkompetenz“ sein.
Da wird es wohl drum gehen, dass das auch NFS geben dürfen, und du keine NKA brauchst.
Welche Erfahrungen habt ihr mit der Ketanest und Midazolam-Gabe gemäß AML2 gemacht? Wie wurdet ihr geschult und wie schaut die Gabe in der Praxis bei euch aus?

Schulung war ein Online Kurs und ein ein Präsenztag.
Was wurde denn da am Präsenztag gemacht?
Gibt es eigentlich noch Bundesländer, wie die Steiermark die alles freigegeben hat, und kein Monitoring am RTW=KTW haben? Wie handhabt ihr das in der Praxis? Ich finde nicht, dass die manuelle Blutdruckmessung und ein billig Fingerpulsoxy ein adäquates Monitoring darstellen. Da habe ich echt kein gutes Gefühl bei jeglicher Medikamentengabe.
Und danke für eure Beiträge, bin schon lang Mitleser hier und es ist immer sehr interessant die vielen verschiedenen Meinungen zu hören.
Ich finde man braucht nicht für alle Medikamentengaben ein Monitoring-> für die Gabe von Ketanest/Dormicum ist es sicher eine gute Idee aber soweit ich weiß außer bei der ma70 nirgends vorgeschrieben, wahrscheinlich aus dem Grund das es eben nicht überall möglich ist.
Aber ich würde einem Patienten ohne Probleme zb Paracetamol, Penthrop, Elomel geben ohne ihn zu monitorisieren. Bei gewissen Dingen (Anaphylaxie, Krmapfanfall) bekommt der Patient die AML ohne vorheriges Monitoring
Klar ist Monitoring immer gut und sollte auf jedem Auto das sich RTW schimpft vorhanden sein.
Aber da so ziemlich alle KIs weggefallen sind, brauche ich es nicht mehr nur aufgrund der Arzneimittelgabe.
Und bzgl. Blutdruckmessung bin ich manuell 1. deutlich schneller als der Corpuls und auch weitaus genauer.
Eine palpatorische Messung bekomme ich auch im fahrenden Auto ruckzuck hin. Der Corpuls leider nicht.
Und selbst wenn er mir während der Fahrt was anzeigt, vertraue ich dem Teil nicht, weil ich einfach schon zu oft falsche Werte zurückbekommen hab.
Zur Gabe von Ketanest+ Dormicum: In meinem Umfeld ist es zu mehreren Gaben gekommen, alle waren durchwegs positiv( deutliche Schmerzreduktion für den Patienten+keine Komlikationen).
Ein wiederkehrendes Thema dürfte die Übelkeit sein (kann halt auch sein das die Übelkeit von den Schmerzen kommt-oder vom Penthrop davor), möglicherweise ist die prophylaktische Gabe von Zofran einen Gedanken wert (prophylaktisch gibt allerdings die AML nicht her wenn man ganz korrekt ist)
Es stellt sich halt die Frage wie unterhaltsam es ist wenn ein „eingetunkter“ Patient erbricht und wie es dann weiter geht (Anexate usw.)
Die Evidenz für Antiemetika ist aktuell recht umstritten. Ich glaub eher eine noch langsamere Gabe wäre da zielführender.

Ein wiederkehrendes Thema dürfte die Übelkeit sein (kann halt auch sein das die Übelkeit von den Schmerzen kommt-oder vom Penthrop davor), möglicherweise ist die prophylaktische Gabe von Zofran einen Gedanken wert (prophylaktisch gibt allerdings die AML nicht her wenn man ganz korrekt ist)
Ja prophylaktisch gibt keine AML her leider, aber die Indikation „Übelkeit und Erbrechen“ hat man ja im Nachhinein wenn es zu solchen Nebenwirkungen kommt.

Die Evidenz für Antiemetika ist aktuell recht umstritten. Ich glaub eher eine noch langsamere Gabe wäre da zielführender.
Ja das stimmt und ich würde auch die freigegebene Dosis von 4mg Ondansetron/Zofran in Frage stellen, da diese meist zu wenig ist für Erwachsene Patienten und hier ggf. nachschärfen um auch 8mg freizugeben für „schwerere“ Patienten und das ggf. über eine Kurzinfusion zu applizieren.

Die Evidenz für Antiemetika ist aktuell recht umstritten. Ich glaub eher eine noch langsamere Gabe wäre da zielführender.
Kann ich bestätigen. Die 4mg Zofran sind beim Erwachsenen zu wenig. 8mg funktionieren aber schon ganz gut.
10mg Paspertin wirken ganz gut. Aber das gibt glaube ich keine AML her.
Der/die User:in @sommer hat beschlossen, Daten auch für andere Kompetenzen als Arzneimittel zu sammeln und da ich solche Vergleiche sehr gut finde und alles unter einem Dach haben wollte, mir allerdings komplett die Zeit fehlt, das auch noch einzupflegen, hab ich die Tabelle für ihn/sie freigegeben. Somit bearbeiten wir das Dokument nun gemeinsam, ich vorrangig weiterhin die AML, sommer die anderen Kompetenzen. Die jeweiligen Kontaktmöglichkeiten für Verbesserungsvorschläge findet ihr bei den jeweiligen Tabellen.
Den Thread von sommer findet ihr hier: Kompetenzen und Equipment RS/NFS/NKx
Nach wie vor gilt: Von mir kommen niemals Informationen in die Tabelle, ich trage auf Zuruf nur ein und verwalte!

Nach wie vor gilt: Von mir kommen niemals Informationen in die Tabelle, ich trage auf Zuruf nur ein und verwalte!
Kann ich bestätigen, auch von mir kommen keine Daten.
Bzgl. der kurzen Vorstellungsrunde: Ich heiße Jan
https://www.vol.at/lr-ruscher-vorarlberg-rollt-schulungen-zu-drogennotfallen-aus/8691223
In Vorarlberg gibts jetzt gratis Schulungen und Naloxonkits für jedermann.
Das ist echt super, weil damit die Chance steigt, dass ein Passant der RK-RTW-Mannschaft aushelfen kann, weil die haben nämlich kein Naloxon freigegeben
Auweh! Mehr fällt mir da echt ned ein.
In den USA (ok, etwas andere Verhältnisse dort mit der Anzahl an Überdosen) hat gefühlt jeder Großstadtpolizist „Narcan“ mit. Warum sich da bei uns manche LVs so wehren ist schon verblüffend.