Ich würde einmal behaupten, das RK lässt sich in Wien noch am ehesten mit dem ASB vergleichen, auch wenn der Fokus auf die Notfallrettung nicht ganz so stark ausfällt. So werden beispielsweise nur 3 RTW gestellt (einmal RK-Landstraße in Erdberg, und dann die frisch übersiedelten RK-Simmering [ad MA70-Station Arsenal] und RK-Penzing [stationiert auf der Rettungsstation Penzing]), zudem fahren tagsüber mehrere NKTW, welche ausschließlich Blaulichteinsätze für die MA70 fahren (die genaue Zahl kann ich dir nicht sagen, da bei entsprechenden Dienstmeldungen durch ehrenamtliche Besatzungen die Zahl auf bis zu 4 aufgestockt werden kann, es sind jedoch zumindest zwei). Nachts ist bei entsprechenden Meldungen durch freiwillige Besatzungen nur 1 NKTW im Dienst. Das restliche Geschäft fokussiert sich auf Krankentransporte bzw. niedrig priorisierten Blaulichteinsätzen.
Was durchaus seinen Reiz haben kann, sind die Ambulanzdienste, da das WRK bei diversen Veranstaltungen für die sanitätsdienstliche Betreuung verantwortlich zeichnet. Das reicht von kleinen Ambulanzen mit nur 2 SanitäterInnen bis hin zu Großveranstaltungen, wie dem Vienna City Marathon, wo weit über 100 SanitäterInnen im Einsatz sind. Zu den Bezirksstellen, auf denen KTW stationiert sind: Es gibt fünf Standorte in Wien, wobei von 3 Standorten mittlerweile nur mehr ausschließlich ehrenamtliche Dienste starten. Diese wären die West (14., Spallartgasse → Nähe der U-Bahnstation Hütteldorfer Straße), die Bertha von Suttner (2., Negerlegasse → auf der gegenüberliegenden Seite des Donaukanals vom Schwedenplatz) und die Van Swieten (10., Landgutgasse → Nahe dem Hauptbahnhof). Die letzten beiden Standorte sind etwas größer und auf diesen sind mehrere KTW stationiert: Die Zentrale in der Nottendorfer Gasse (3., gleich bei der U3-Station Erdberg), wo sich ebenfalls die Leitstelle befindet, sowie die Nord (21., Karl-Schäfer-Straße → gleich beim zukünftigen KH Nord), wo sich zudem der Katastrophenhilfsdienst (KHD) befindet, welcher u.a. für die Ambulanzdienste zuständig ist. Gleich vorweg sei jedoch erwähnt, dass man sich zwar für organisatorische Zwecke auf einer dieser Bezirksstellen anmelden muss, Dienste können jedoch in ganz Wien gefahren werden.
Solltest du den RS-Kurs und die Prüfung bereits absolviert haben, dann sieht das Prozedere vor, dass du zunächst als dritter Mann/dritte Frau am KTW mitfährst, bis du einen sogenannten Übergabedienst absolviert hast. Dieser dient dazu, zu eruieren ob 1) die Grundlagen der Patientenversorgung adäquat beherrscht werden und 2) die organisatorischen Abläufe bekannt sind (Dokumentation des Einsatzes, Kommunikation mit der Leitstelle, …). Wenn du diesen Übergabedienst erfolgreich abgeschlossen hast, dann bist du berechtigt, als Transportführer am KTW bzw. auch NKTW zu fahren. Allerdings bist du danach noch nicht berechtigt, am RTW zu fahren. Hierfür müsstest du zuerst 160h bzw. 200 Ausfahrten am KTW als San1 (Transportführer) absolviert haben, um die Berechtigung für das sogenannte NFS-Startmodul zu erlangen. Dies bietet eine MPG-Schulung für die am RTW vorhandenen Gerätschaften inklusive einem ALS-Training und praktischen Szenarientrainings. Soweit der Versuch, das WRK ein wenig vorzustellen, ich hoffe es konnten die meisten Fragen beantwortet werden.