"Wenn die Rettung nicht die Rettung bringt"

Ich verteidig die stmk echt nicht gern, aber nichts besser als oö unterschreibe ich nicht ganz, dass dort zwei zivis zu einem notfallpatienten ausfahren dürfen, finde ich nach wie vor sehr erschreckend. Abgesehen davon bin ich ganz bei dir, im rest sind wir alles die gleichen pfeifen…

leider muss ich dir zustimmen. Fahre in OÖ und da wirst du du oft blöd angeschaqut wenn du Vitalwerte erhebst. Hier ist das Motto " Können sie selber einsteigen? Ja? Dann fahrn ma. Also warum da auch Blutdruck messen oder Gott beware den Blutzucker… Oder warum sollte man den auch ein Protokoll ausfüllen…

Haupsache unter der Woche ist man schnell auf der Dienststelle und kann gemutlich gemeinsam miteinander Mittagessen…vom Verweigern von fahrten fang ich erst gar nicht an…

Was???
Du meinst das nicht Ausfahren wenn dich die Leistelle disponiert hat?

Was weiß ich? Bitte konkret und nict wischi waschi. ……

Du sprichst da einen meiner Meinung nach nicht unwesentlichen Punkt an - alle hier fordern mehr Kompetenzen, mehr Ausbildung etc. Allerdings ist meiner Beobachtung nach ein nicht unwesentlicher Teil der HA und EA gar nicht bereit so zu arbeiten. Bei Pausenraum-Sprüche wie „was wüst, du bist ja ka Dokta“.
Oder die umgekehrte Seite, verlang von solchen Personen auf einer Notaufnahme mal eine Übergabe zu dem Patienten, den sie grad bringen „Jo, hat uns halt grufen weil…“ - „Ja und weita?“ Dann nur mehr große Augen „Samma halt hergfahren.“

Wenn wir als medizinisches Fachpersonal anerkannt werden wollen, dann muss auch eine Änderung im Mindset der Mitarbeiter stattfinden.

Genau diese (nicht) Übergabe mache ich bei geschätzten ca. 60% meiner Patienten. Nicht weil ichs nicht besser kann sondern weil niemanden ausser dem Patienten klar ist, warum wir ihn zum KH gebracht haben. Alle Werte im Normal. Aber er hat einen Transportschein oder eben bei 144 einen Transport angefordert hat.

Nicht nur nicht wollen, viele werden auch nicht können. Die wird man teilw aussitzen müssen. Jüngere Kollegen die nicht können oder wollen werden im KT oder sonst wo unterkommen müssen.

Ich denke mit attraktiveren Arbeitsbedingungen, mehr Gehalt und einem anständigen Berufsbild, kommen die guten Leute von selbst. Sieht man bei der Berufsrettung, da kommen Leute aus allen Bundesländern und teilweise aus Deutschland mit abgeschlossener NotSan Ausbildung.
Irgendwann und irgendwo muss man mal anfangen und mitunter haben wir derzeit einige wirklich helle Köpfe in diversen Tätigkeiten, die durch ihr Engagement im BVRD, ÖGERN oder einfach in ihrer Hiorg den Unterschied zur Situation vor 10-20 Jahren ausmachen.

zb komme in den Nachtdienst. Seit ca17Uhr ist eine Fahrt aufn Terminal. Tagmanschaft wartet einfach auf den Nachtdienst weils e nur a Einweisung durchn HÄND ist…

Bitte nicht falsch verstehen. Soll natürlich nicht heißen dass überall so ist. Aber irgenwie ist es in OÖ anscheinend am schlimmsten.

Aber auf meiner Dienstelle ist es am wichtigsten gemeinsam Mittag zu essen.Wenn da wer stöhrt… Drama

und zum Thema Ausrückvorschrift … „OÖ gefällt dass, OÖ lacht darüber, OÖ ignoriert es es“

Ironie off, sorry musste sein :smiley:

Ist ihn der Stmk auch so! da gehen diverse HA auch in der nacht einfach auf Einsatz nicht beenden oder stellen das auto auf garage damit sie nix neues bekommen

Ja das kennt man viel zu gut aber ein Problem was ich zumindest in meinen Hauptzielkrankenhaus verstärkt merke ist einfach das die Ärzte und die Pflege uns, wahrscheinlich wegen diesen Übergabemängeln, nicht einmal zuhört wenn dann doch mal ein Sani kommt der eine ordentliche Übergabe machen möchte. Das frustriert mich einfach enorm.

Aber generell zu der brodeln Unzufriedenheit! Ich kann mich erinnern in oö wurde vor einiger Zeit eine große online Mitgliederbefragung durchgeführt. Da sind mir eigentlich keine Ergebnisse bekannt. Hab ich da was übersehen? Andererseits nehmen wir 4-5 Forenmitglieder uns die Freiheit und meinen unsere Unzufriedenheit mit dem SanG und auch mit der Umsetzung sei auch die Meinung der Allgemeinheit.

Natürlich ist die im Forum vorherrschende Meinung nicht unbedingt die allgemeine, vor allem weil das Forum ja als Zielgruppe gerade Sanis mit einem großen Interesse im Bezug auf den RD in ganz Ö hat und das nicht jeder standart EA oder HA ist. Trotzdem finde ich das die Meinung des Forums zumindest auf meinen Dienststellen besonders von den jüngeren Sanis großteils geteilt wird.

Ich denke, dass das am Problem vorbeigeht. Rettung ist ja nicht dafür da, dass sich die Sanitäter darin super wohlfühlen und auf der DS chillen können bei Kaffee und gratis Kuchen.

Hier geht es um Patientenoutcomes und die bestmögliche Patientenversorgung. Und es tut mir leid, aber im direkten Vergleich ist das „Wir san alle gleich und fahrn in der Freizeit SEW“ System so nicht mehr tragbar.

Auch beim NA Dienst in OOE gibt es gravierende Mängel, die keiner sieht, weil wenige wirklich gut ausgebildet sind und das auch sehen können. Wenn ich in OOE fahre und beim Primary Assessment bin und der NA kommt mit seinem Sani „angeritten“ und das Erste was gesagt wird ist „Alle weg, jetzt machen wir das“ und dann irgendwie unkoordiniert herumgetan wird, ein EKG geschrieben wird, welches aber weder Sani noch NA richtig lesen können, dann haben wir ganz andere Probleme. Und genau das passiert.

Das NA System in OOE ist wie eine geschützte Werkstätte. Die Sanis sind Kofferträger und selten in der Lage ein EKG zu befunden und viele NA spielen „Gott in Weiss“, haben zwar von Medizin viel Ahnung aber keinen Schimmer von Buchstabenkombinationen und… warum diese genau voll Sinn machen und wichtig sind.

Und dann fahr ich wieder auf meiner Station in Wien herum und es ist alles anders. NA und RTW Team spielen zusammen, NA ist wertschätzend und alle, wirklich alle im Team haben eine Stimme und wissen was Sie tun. So was gibts in OOE nicht.