Telenotarzt Niederösterreich

Frage ans Forum: Wird das System in einem der Bundesländer auch von RS genutzt?

Warum benötigst Du für Penthrop einen TeleNA? Steht das bei auch nicht auf der AML?

Jedes Medikament, auch die die der TNA freigeben kann, müssen auf der AML stehen.
Der Dienstgeber kann nur beschränken, dass gewisse Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Telenotarzt gegeben werden dürfen. Aber auf die AML müssen sie so oder so.

3 „Gefällt mir“

Ich denke aufgrund der Minderjährigkeit des Patienten. Ist zumindest z.B. bei uns in Salzburg erst ab 18 freigegeben.

2 „Gefällt mir“

Genau. Penthrop ist in Österreich nur für Erwachsene zugelassen. Bei Kindern muss in NÖ deshalb vor einer Verabreichung der TNA hinzugezogen werden.

2 „Gefällt mir“

Ok, das hab ich irgendwke überlesen, dass der Patient minderjährig war. Danke

ja, es ist ein Ausbildungsthema.
Skill-Erwerb ist dabei ein Aspekt, dann gibts Skill-Festigung und Skill-Erhalt auch noch.

Skill-Erwerb: die bestehende Ausbildung (defakto 40h KH Praktikum) reicht in meinen Augen je nach Praxis-Ort meist nur knapp zu einem ausreichenden Skill-Erwerb. Das ist alles inner-klinisch, man hat eine Rückfallsebene immer bei der Hand, und kann schnell abgeben wenn man nicht erfolgreich war. Hier kann man nur anraten für das Praktikum nicht unbedingt das kleine Haus ums Eck zu wählen, sondern ggf. eine weitere Anreise in Kauf zu nehmen, vielleicht auch in einem anderen Bundesland, in ein Haus mit hoher Frequenz.

Skill-Festigung: in der Anwendung in der präklinischen Praxis gibts eine Reihe an Anforderungen die dazu kommen: wann wende ich es an? Wie tue ich mir alleine, draussen, im Auto auf einer Liege die nicht rundum zugänglich ist? Das Lernen setzt hier fort, und hier ist es maßgeblich dass der Lernerfolg in der „Skill-Festigung“ nicht ausreichende Einsatzfrequenz auch gut ist. Da gehts nicht nur um die Anzahl der Stunden im Dienst, sondern v.a. um die Anzahl der Einsätze im maßgeblichen Spektrum und in der Rolle als San1 am RTW. Faktoren die man nur zum Teil selber beinflussen kann.

Ähnliches gilt beim Skill-Erhalt, wobei man hier durch gezielte Skill-Praktika zB. in der „befreundeten“ Notfallaufnahme aufbessern kann. Habe ich selber regelmäßig gemacht.

Insgesamt ist in meinem ländlichen System die Skill-Festigung und -Erhalt nicht nur für ehrenamtliche NKV eine Herausforderung. Ich kenne hauptberufliche NFS die bewusst nicht über NKA Ausbildung gehen wollen, weil sie sehen wie es ihren NKV Kollegen geht und die Verantwortung bei geringer Frequenz nicht auf sich nehmen wollen.

1 „Gefällt mir“

Dem stimme ich voll zu. Wie Bernd Schreiner in einem Podcast gesagt hat:

Professionalisierung passiert in meinem eigenen Kopf - das muss ICH machen.
ICH entscheide tagtäglich: arbeite ich professionell oder nicht

Und ja, nach meiner eigenen Erfahrung sind KHs gegenüber Anfragen auf ein Auffrischungs-Praktika durchaus positiv. Man muss sich halt die Zeit dafür nehmen, bei uns machen das auch Hauptberufliche. Ist in meinen Augen sowieso ein Modell für den NFS-Neu, dass man hier ein bischen geplant und strukturiert rotiert.

Hmm, was ist mit den „NFS only“ KollegInnen? Sollen die auch auf den BKTW wechseln?
Das ist nicht die gängige Praxis, auch mit ihnen wird ein RTW-C besetzt.
Auch kann man eine Ausbildung formal nicht mehr zurücklegen und sich zurückstufen lassen, auch wenn zB. das RK NÖ das quasi freiwillig so praktiziert.

Bei dem Punkt bin ich selber zwiespältig: ja, am liebsten hätte ich einen NKV auf einem RTW-C.
Es gibt viele Stimmen die im SanG-Neu fordern dass NKV gleich in die primäre NFS Ausbildung integriert wird. Das gefällt mir weniger, mir fehlt es bei den ganz jungen NFS an Erfahrung und auch Lebenserfahrung und kritischer Instanz, die Wartezeit bis zum NKV hilft ein bischen dem „mount stupid“ entgegen zu wirken.

4 „Gefällt mir“

Ab heute steht auch dem Burgenland offiziell das TNA System aus NÖ zur Verfügung. Mail an alle NFS ging soeben raus. Neben den bekannten Anwendungsfällen, läuft im Burgenland ab sofort auch die Verständigung des NA nach AML2 Anwendung über den TNA.

4 „Gefällt mir“

Für jede AML2 Anwendung einen TNA Einsatz? Umständlich, Mühsam weil Zeitaufwändig, aber allemal besser als ein NEF nachfordern

Ja für alle. Und ja es ist mühsam. Wobei die Regel nicht für Einsätze gilt, wo NEF oder NAH von Anfang an mitalarmiert wurde. Da muss der NA nach wie vor zufahren nach einer AML2 Anwendung.

Hört sich jetzt wahrscheinlich für Kollegen aus anderen Bundesländern lächerlich an, ist aber für das RK Bgld tatsächlich ein großer Sprung.

Ob ich die Verständigung einfach nur per Anruf beim TNA erledigen kann, konnte ich bis jetzt nicht herausfinden.

Wie Zeitaufwändig die Verständigung wird hängt auch vom TNA-Arzt per se ab.

Es gibt TNAs die wollen alle Infos vom Pat. - Volles ABCD, SAMPLER, etc.

Wieder Andere wollen eig nix, für eine Ondansetron gabe mal nur KI abgecheckt und er war fertig. Er meinte auch ich kann den Einsatz gern erst nach der Übergabe im KH anlegen.

1 „Gefällt mir“

Wir müssen den TeleNA auch vor Anwendung informieren. Ich hab da über ein paar Einsätze hinweg herum probiert und hab für mich ein System gefunden, mit dem ich gut zurechtkomme und nicht unnötig viel Zeit draufgeht.

Variante 1 (2x RS + 1x NKV):
Ich lege den Zugang in der Wohnung und bereite die Medikamente für das Auto vor. Während ich mit dem TeleNA rede, wird der Patient ins Auto transportiert. Sobald der Patienten im Auto ist, hab ich normalerweise mit dem TeleNA fertig geredet und kann dem Patienten (ohne großartige Verzögerung) die Therapie zukommen lassen.

Variante 2 (1x RS 1x NKV):
Ich lege den Zugang in der Wohnung und bereite die Medikamente vor. Während der Kollege den Abtransport herrichtet (z.B. den Sessel holt) telefoniere ich mit dem TeleNA und kann dem Patienten die Therapie noch in der Wohnung zukommen lassen, oder auch im Auto damit starten.

Sollte der Patient eine Therapie in der Wohnung brauchen, dann würde ich immer auf Variante 2 zurückkommen und nutze die „Stehzeit“ in dem ich den Abtransport vorbereiten lasse, um im Nachgang weniger Zeit zu brauchen.

Wie funktioniert in dem Fall das mit dem Zugang? Denn auch die Anwendung der NKV erfordert die vorangegangene Verständigung des Notarztes (oder die Veranlassung dessen).

Laut unserer SOP kann man den Zugang legen bevor man mit dem TeleNA Kontakt aufnimmt.

Korrekt lautet die SOP:

Kurze Nachfrage (RLS) ob TeleNA verfügbar → Zugang Etablieren → (wenn TeleNA verfügbar) Kontaktaufnahme mit TeleNA via Corpuls Mission → gemeinsame Entscheidung zur Therapie lt. AML2

Kurze Nachfrage (RLS) ob TeleNA verfügbar → Zugang Etablieren → wenn TeleNA NICHT verfügbar → uneingeschränkte Anwendung AML2

Ob das so rechtlich sauber ist?

Das SanG setzt schon für das Setzen eines Venenzugangs voraus: „die vorangehende Verständigung des Notarztes oder die Veranlassung derselben.“

Dafür reicht in meinen Augen nicht aus dass die RLS die Verfügbarkeit des TNA prüfen. Ich würde akzeptieren: NKV oder jemand im Team meldet sich bei RLS mit der Info: „wir brauchen eine TNA für AML2 und dafür setzen wir jetzt auch einen Zugang. Bitte den TNA darüber informieren.“

Wenn die SOP klarstellt dass jede dieser TNA Anfragen implizit auch die Verständigung über Zugang Anlage beinhaltet, dann passt das.

Ich muss aber sagen dass ich selber den TNA auch für andere Fragen konsultiert habe. Nicht immer gab es einen Zugang.

Man verständigt den NA. Durch die LEO App oder in Wien die Alerter App. - Bitte differenzieren zwischen „verständigen“ und „nachfordern“, das sind einfach zwei vollkommen andere Dinge.

Und das ist rechtlich „sauber“.

Einen Zugang bekommt bei mir sowieso so gut wie jeder Notfallpatient. Nennt sich „Vorsorgezugang“, könnte ja sein, dass ich den noch brauche wenn sich der Zustand verschlechtert. Und dafür frage ich definitiv keinen NA. Wie auch bei 90% meiner Medikamentengaben.

Bei uns in VBG ist das System inzwischen auch vollständig eingerichtet.

Bei uns ists auch nur für NFS+.

Es ist ganz nett wie wir das machen aber es gibt recht wenig Anwendungsfälle imo weil die AML recht wenig hergibt bzw. wir keine SOPs haben bei denen der TNa mir einen benefit bringen würde.

Natürlich ists schön fürs Methoxyfluran u18 und Belassungen / Verweigerungen aber für viel mehr hilfts mir dann halt auch nicht (bei uns).

Hab in meiner Schulung auch nachgefragt was geplant sei in richtung SOPs und evtl. weitere Freigaben aber keiner weiß ob da was kommt bzw. es schaut nicht wirklich danach aus aber lassen wir uns überraschen.

Long Story short hab seit meiner Einweisung bis jetzt leider kein einziges mal den TNa verständigt also kann ich nichts dazu sagen wie gut das lief. Für AML2 Anwendungen brauchen wir keinen TNa wie im Burgenland.

Ich gehe weiter und sage was sich viele denken: wir arbeiten in der Notruf- und nicht Notfsllrettung, also wir fahren zu Klienten die den Notruf gewählt haben. Inwiefern das dann auch ein Notfall ist, muss ich situationsbedingt entscheiden. Und ja,fast jeder welcher hospitalisiert wird bekommt von mir einen Schutzzugang. Die interne freut dich wenn der Gomer wacher (dank 200 ml Elo) ankommt oder nur ne Nadel liegt für weitere Maßnahmen. Die Unfall freut sich wenn der Patient iv mäßig versorgt bzw Schmerztherapiert wurde, und wenn’s nur ein Novalgin in der KI ist. Detto eine Neuro Amb oder eine Uro. Usw..
Und wenn ich einen Schutzzugang lege als Schutz damit kein Material im Fzg abläuft. :wink: Zur Festigung meiner skills, für die Kollegen im Team (hygienisches Zuarbeiten, Beschriften der Medis, Abläufe flüssiger machen..).
Zusammen mit einer fundierten Doku kann dann immer noch evaluiert werden wie weit wir (zb in Nö) noch gehen.

4 „Gefällt mir“