SNAW - Fakten-Sammelthread

bin mir nicht ganz sicher, aber wenn mich nicht alles ganz täuscht ist der SRTW ein RTW der Arztbegleitete Überstellungen fährt. Ist glaub ich aber nur keine dauerhafte Regel. Aber es schreibt glaub ich eh ein St.Pöltner hier mit, vielleicht kann er es auflösen.

Der SNAW = Sekundär-NAW
der SRTW = Sekundär-RTW wird ebenso wie der SNAW bei spezielle Überstellungen so genannt - entweder ein Fahrzeug aus dem Bereich SNAW nur halt ohne Arzt oder ein RTW der aus dem Primärrettungsdienst herausgenommen in den Überstellungsdienst genommen wird. Alternativ wäre auch an eine arztbegleitete Überstellung möglich wo der Arzt vom KH gestellt wird. Wenn’s nicht gerade ein entsprechender FA ist, wie bei der Kinderintensiv in Tulln - FEF, nicht sehr oft vorkommen wird.
Wobei die Änderung von RTW auf SRTW nicht wirklich immer vorgenommen wird.
Was allerdings schon fast immer ist, alle RM die mit dringlichen Überstellungen beschäftigt sind, werden in der Webansicht im Bereich SNAW geführt.
Das ist dann meist ein RTH/NAH der eine dringende Überstellung fliegt, alle SNAW natürlich, alle NAW/NEF die eine dringende Überstellung fahren und daher auch entsprechend ein RTW (SRTW evt. auch in Kombination mit einem NEF - wobei SNEF hab ich so nicht wahrgenommen)
Weitere RTW im Überstellungsdienst sind jene, die z.B. zum oder nach dem FEF den Inkubatortransport durchführen, meist Korneuburg oder Klosterneuburg nach Tulln. Auch diese Transporte sind im Bereich SNAW gelistet.

Von Sekundär-NEFs habe ich bis jetzt nur in Bayern gehört. Diese sind auch die einzigen Fahrzeuge dort, die meines Wissens nach eine IBP durchführen können. Ob man eine IBP draußen bei einem „normalen“ Notfall-Patienten braucht ist wieder eine andere Geschichte. Hier scheiden sich die Notfallmedizin-Geister :wink:
Bei akuten Verlegungen fährt dort das Primär-NEF (da ja das Sekundär-NEF auch eine gewisse Zeit braucht um am Einsatzort anzukommen) halt ohne IBP (und mit laufenden Katecholaminen) mit der üblichen NIBP Manschette.
(Anmerkung: IBP = Invasive Blutdruckmessung mit arteriellen Zugang, NIBP wie bereits erwähnt die normale oszillometrische Manschette vom LifePak oder anderen Herstellern)

IBP, alter hut, mit einem transductor konnte dass schon der corpuls 08 / 16 vor jahren;

aber dort kanns das NEF! also das auto!!!111elf

(on-topic: invasive blutdruckmessung im primärrettungsdienst = unnötig; überstellung mit katecholaminen ohne invasive blutdruckmessung = russisch)

Wie kommst du denn auf die Idee? Gerade wenn man (primär) in ein Schwerpunktkrankenhaus fährt und das halt >30 Minuten Fahrzeit entfernt ist zahlt ich ein IBP schon aus.

und zwar inwiefern ist das in dieser indikation einer blutdruckmanschette die sich alle 3 minuten automatisch aufbläst überlegen?
und für welches krankheitsbild? das klingt ja so, als ob ihr bei jedem transport >30min eine arterie stechts, was ich mir beim besten willen nicht vorstellen kann

die Kollegen aus der Steiermark sind die Protagonisten der präklinisch invasiven RR Messung.

halte es trotzdem absurd, wenn die indikation zur arterie „transport >30min“ ist.
ist ja doch eine invasive (vor allem_ für den pat. äußerst unangenehme) maßnahme, für die man die Indikation klar stellen sollte.

Ist doch egal. In der Steiermark ist Transport >15min eine Narkoseindikation.

So lang mit nem Patienten reden is ja auch mega-zaach.

Also wenn mir bei einer Standardnarkose im Krankenhaus eine NIBD-Messung alle 5 Minuten reicht (vor der Narkoseeinleitung und gleich danach halt ein zusätzlich gemessener Wert), weiß ich nicht, warum ich nur für längere Transporte präklinisch unbedingt einen invasiven RR brauche. Nicht dass ich prinzipiell dagegen wäre - ist eine feine Sache für alle Zahlenverliebten :wink:. Bei Kreislaufinstabilität und Katecholamingabe ist ein invasiver RR natürlich zu bevorzugen, wenn die Zeit zum Arteriestechen bleibt…

und die Gerätetechnik.
Ernstzunehmende Werte bei einer Fahrt über unterschiedliche Meereshöhen zB. Überstellungen etc.bekommt man nur durch wiederholtes „nullen der höhe“.
Ich habe es theoretisch gekonnt, mangels Praxis bin ich mir da nicht mehr sicher.

Im Gebiet wo ich unterwegs bin bekommt jeder Patient mit pos. CPR (auch als 3. NA-Maßnahme während einer CPR (nach Tubus, i.v. Leitung) sehr üblich), Narkose, Katecholaminen eine arteriellen Zugang rein. Ausnahmen gibts wie überall hier natürlich auch :wink:

Bitte, wo steht etwas von „Indikation“? Ja, in der Steiermark wird sehr häufig eine Arterie gelegt und wird in der NFS-Ausbildung auch so geübt. Jedem Patienten eine Arterie ist schwachsinnig, aber bei einem ROSC, Narkoseeinleitung oder bei instabilen Patienten ist ein aktueller Blutdruck sicher nicht verkehrt. Die Arterien hatte die Patienten mit Bewusstsein bis auch noch nie sonderlich gestört. Der einzige Nachteil an der Arterie ist, dass man ein Problem zusätzlich hat, wenn sie (unabsichtlich) raus gezogen wird. Aber selbst dafür haben wir eigene Schnellverbände.
Ansonsten sehe ich überhaupt keine Nachteile.

Während der Fahrt hält sich der Arbeitsaufwand eher in Grenzen - da ist das Nullen nicht störend.

:question: :question: :question: :question: :question:

LG,
SanG

Nachtrag: Abgesehen davon gibt es einige NA-Systeme mit BGA - da würde man 2 Fliegen mit einer Klatsche schlagen.

das:

hab ich so interpretiert. vielleicht wars eine Fehlinterpretation.

da sind wir uns ja einig.

„nicht verkehrt“ ist vieles, die frage ist, ob es sinnvoll und, ich wiederhole mich, indiziert ist. eine Arterie ist eine invasive Maßnahme, die Komplikationen verursachen kann, und vor allem schmerzen. (auch wenn deine persönliche Erfahrung ist, dass es die Patienten nicht „sonderlich gestört“ hat. es gibt ganz gute Studien aus dem intensivbereich, wo Patienten befragt wurden, und das unangenehmste(!) Erlebnis auf der intensiv war das arterienstechen).

das ist wohl das irrelevanteste Problem. ich bin mir sicher, dass jeder der im Rettungsdienst tätig ist, eine arterielle blutung dieser Größenordnung versorgen kann

siehe oben: Hämatom, schmerz(!), potentielle nervenschäden (sehr selten)
die frage ist daher: was ist der VORTEIL gegenüber der automatischen Messung mit Manschette (nachdem es eindeutig aufwändiger und invasiver ist, muss es einen Vorteil bieten, „gleich gut“ würde nicht reichen)? nachdem bereits richtig gesagt wurde, dass man selbst standardnarkosen/-ops ohne arterie machen kann, sehe ich den Vorteil für den RD-Patienten wirklich nicht, sorry (und ich bin prinzipiell ein großer freund intensvmedizinischer Maßnahmen)

Ich würde vor allem den Nachteil des Zeitverlustes nicht unter den Tisch fallen lassen.

Gestochen werden muss sie bei manchen Patienten aber auf jeden Fall. Ob das präklinisch passiert oder erst im Krankenhaus dürfte die Schmerzen nicht beeinflussen.

Alle deine genannten Nachteile entstehen aber im Krankenhaus auch. Da ich sie spätestens dort brauche, kann man doch gleich ein bisschen Vorarbeit leisten. Der Vorteil ist ganz klar der aktuelle Wert, inklusive Kurve dazu. In 2 Minuten kann sich bei instabilen Patienten viel tun… Nachteile sehe ich keine, weil - wie bereits erwähnt - die Arterie danach sowieso gelegt würde.
Was man aber definitiv nicht vergleichen kann ist ein wahrscheinlich gesunder Mensch an dem auf dem OP-Tisch in der Klinik eine Standard-OP durchgeführt wird, mit jemanden der gerade aufgrund einer akuten Instabilität einen Notarzt braucht:
Im OP habe ich davor und danach einen Beobachtungszeitraum, der Arzt weiß die wichtigsten Dinge über den Patienten und hat wahrscheinlich ein Team, mit dem er sich absprechen kann. Da kann man wahrscheinlich schon mit einem kurzen NIBP-Intervall einen Blinddarm rausholen.
Im Gegensatz dazu haben wir die Präklinik, wo man in nicht bekannten und engen Räumen, mit einem nicht (kaum) bekannten Team, begrenzten Materialen und niemanden mit dem der Arzt persönlich Rücksprache halten kann oder sich Hilfe holen kann. Vielleicht hat der Patient dann auch noch ein SHT III° mit GCS 5 und es muss eingeleitet werden…also ich verstehe jeden Arzt, der da eine Arterie möchte!

LG,
SanG

also der Anteil der Patienten, die mit NA zu uns ins KH kommt, und die danach eine Arterie brauchen ist sehr, sehr überschaubar.
zum anderen: nicht alles was in der Klinik gemacht wird/sinnvoll ist, ist auch in der präklinik sinnvoll. viele gründe dafür hast du selbst genannt.

zu deinen Einschätzungen zum OP möchte ich mich nicht äußern, da du diesbezüglich glaube ich (korrigiere mich wenn ich falsch liege) keine eigene Erfahrung hast.

…und was macht der Notarzt mit Arterie da genau anders beim einleiten, als der Notarzt mit NIBD ?

(wahrscheinlich x-mal herumstochern, bis er endlich getroffen hat…in der Zeit hat der NIBD Notarzt wahrscheinlich schon eingeleitet. :wink: )

Die Anzahl der Patienten die Präklinisch eine Arterie brauchen (und bekommen!) sind ebenfalls sehr, sehr überschaubar. Heißt aber nicht, dass gar keiner einer Arterie braucht.

Aktuellere und genauere Werte als mit NIBP. Da in der Steiermark nur Ärzte aus Kliniken auf den NA-System sind, haben sie alle relativ viel Übung. Die Arterien die ich miterleben durfte waren in zwei Minuten erledigt.

Richtig, ich habe mein KH-Praktikum noch nicht gemacht. Aber wir sind uns doch einig, dass es präklinisch ein klein wenig anders als innerklinisch ist, oder?

Schon interessant, wie im Forum lauthals geschrien wird wie schlecht das Rettungswesen in Österreich doch ist und gleichzeitig eine in manchen Fällen sinnvolle Maßnahme als unnötig abgetan wird…