also beim rk-projekt in der stmk war das folgendermaßen: das wurde primär abgedreht, weil hier eine ARZNEIMITTELSTUDIE durch nichtärztliches personal durchgeführt wurde. das geht prinzipiell in österreich nicht.
außerhalb einer studie gibt’s eben die ansicht von hansak und koppensteiner, dass man das livopan einfach, wie jedes andere medikament, auf die arzneimittelliste 1 oder 2 setzen kann, und dann darfs jeder NFS bzw NKA verwenden. diese ansicht scheint mir schlüssig (unabhängig davon ob man jetzt das konkrete arzneimittel für sinnvoll hält). das gesundheitsministerium ist hier jedoch anderer ansicht, und ist der Meinung, dass levopan mangels notfallmedizinischer indikation und erfahrung GAR NICHT auf die arnzeimittellisten gesetzt werden kann, also auch außerhalb einer studie nicht zulässig ist. diese ansicht ist wohl auch der grund, warum bisher kein chefarzt irgendeiner Organisation den versuch gemacht hat, es auf eine dieser listen zu setzen.
die bergrettung vbg macht jetzt aber offenbar genau das, wenn man den text oben liest („notfallsanitäter mit entsprechender Ausbildung…“) hier geht’s offenbar um arzneimittelliste 1 oder 2. mal schauen was das Ministerium dazu sagt.
in Wirklichkeit geht’s hier halt einfach darum, dass die Firma die das verkauft, einen markt sucht. im Rettungsdienst hat mans probiert und ist gescheitert, und in der bergrettung vbg hat man offenbar einen interessierten Partner gefunden. ist weder der untergang des Abendlandes noch die große Erlösung, sollens halt machen.
ich persönlich finde es nur begrenzt sinnvoll, ein Arzneimittel mit dem im regelrettungsdienst auch international nur sehr begrenzte Erfahrung vorliegt (und das ist so, egal was die Herstellerfirma sagt. wurde damals im zusammenhang mit der stmk lang und breit diskutiert und recherchiert. die evidenzlage ist einfach dünn), jetzt gerade in einem so speziellen Setting wie der Bergrettung einzuführen.
und der geplante projektablauf erscheint mir auch nicht geeignet, um hier weitere Erkenntnisse zu gewinnnen: sie wollens einfach mal bei 50 Patienten (nicht näher definiert) ausprobieren. und dann? entweder drehts das Ministerium inzwischen ab (buuuh, böse Ärzte), oder die Anwender sagen „war ur super, die leute hatten danach weniger schmerzen als vorher“. aha.