Naja. Was fakt ist: Mit der Reform wird es kein ehrenamt mehr geben, auch weil 50 bis 60 des Personals abspringen wird - da sie nicht gewillt sind nur noch KTR und Ambulanzdienste zu machen. Wie gesagt. Habe meinen Beruf in D erlernt und d abegonnen. Da gibt es das ehrenamt im RD nicht, sondern in Katastrophenschutz und Sanitätsdienst.
Es muss eine Reform her aber man muss so ehrlich und sagen das es erstmal richtig schlimm wird bis es besser wird. Der übergang wird nicht einfach und es wereen viele Bezirke mit ser häflte an Personal sei es EA oder HB auskommen müssen, da einige wie beim NAW System aufhören werden, einige andere umgeschult werden etc. Bundesländer wo der RD bereits jetzt rar gesäht sind werden schlicht RD betroffen kollabieren bis die ersten NFS fertig sind. Wir haben jetzt schon nur wenige NFS, das heisst man müsste in der masse die RS zu RS-N in den Hi-orgs umschulen wo bisher kaum kapazitäten für da sind. Sobald die ersten NFS mit RS-N fertig sind, wird es sicher einige Rettungsstellen und Rettungstellen nicht mehr geben
Ich persönlich finde auch, dass beim Patienten ein hochqualifizierter, im Normalfall beruflicher, (Notfall-)sanitäter zu sein hat. Dann erübrigt sich auch endlich das Phänomen, dass günstige „Mindestkräfte“ das Lohnniveau der Beruflichen drücken.
Ich sehe durchaus großes Potential, die freiwilligen Kräfte weiterhin als qualifizierter Partner z.B. als Lenker am Fahrzeug zu haben. Langfristig ist es auch bei uns an der Zeit, einzugestehen, dass man mit 144h jährlicher Praxis nicht die erste Anlaufstelle im Gesundheitssystem für einen Großteil der Bevölkerung sein sollte.
Immer dieses Argument, dass freiwillige den hauptberuflich das Gehalt verhauen. Das Gehalt ist mittlerweile nicht mehr so schlecht in Österreich. Schau einfach mal auf diversen Karriereportalen die Stellenanzeigen der letzten Wochen durch. Von der MA70 red ich gar nicht. Viele Einstiegsgehälter zwischen 2700 und 3000 Euro.
Das ist einfach ein Märchen. Keinen Cent würde das Gehalt steigen wenn es keine Freiwilligkeit mehr gäbe.
Es gibt sehr viele Berufsgruppen die 3 Jahre Ausbildung haben, und deutlich weniger verdienen. Auch viele Gesundheitsberufe. Und da gibt es den Faktor Freiwilligkeit nicht.
Das ist meines erachtens eher eine Frage der Übergangsfristen bzw. Übergangsregelungen. Das man das sinnvoll gestalten muss um das von dir geschilderte Szenario zu vermeiden ist absolut richtig.
Auch hier im Krankentransportwesen gerne. Beim Notfallpatienten ist es schön zu behaupten „ist ja nur Lenker“, nur am BO ist er dann trotzdem mein Partner der bitte mehr Routine haben soll als alle 2 Wochen ein Nachtdienst. Egal ob er vorher 3 Jahre eine Ausbildung gemacht hat. Aber die „als Lenker“ Variante kann ich mir zumindest noch irgendwie schönreden, das stimmt schon.
Und nichtmal diese 144h sind aktuell mehr vorgeschrieben… Eigentlich absolut absurd.
Ich glaube schon, dass durch die Freiwilligkeit aktuell die Ausbildung und dann auch laufende Qualitätsansprüche nicht auf dem Level sind wo sie sein sollten. Das wiederum beeinflusst die Gehälter.
Ganz simpel gesagt: Ein akademiker mit Diplom wird regelhaft schon besser bezahlt als ein „ungelernter mit einer Hilfstätigkeit wie z.b. ein Portier“.
Es gibt immer noch genug Organisationen und LVs die nicht mal die NKI Ausbildung anbieten. Oder Kurse wie PHTLS und co.
Viele sind ja gar nicht daran interessiert ihre Mitarbeiter maximal möglich Auszubilden. Man könnte ja jetzt schon ein strenges QM System installieren. Nachbesprechung von komplexen Fällen usw usw. Man könnte sagen wer am RTW Dienst machen will muss doppelt so viele Fortbildungsstunden machen und mindestens 50 NK Anwendungen im Jahr haben. Das alles könnte man jetzt schon machen auch ohne neues SANGesetz.
Das Hauptberufliche mehr Routine haben, da geb ich dir vollkommen recht. Das war es dann aber oft auch.
Du hast recht, dass das Problem nicht primär das SanG ist, sondern die landesspezifischen RD Gesetze. Aber ganz klar sind in vielen Bubdesländern die Gehälter sauschlecht und der RKKV entsprechend beschämend.
Trotzdem ist es so, dass der (vorallem Basis-)NFS derzeit (bei uns) fast nicht mehr bekommt als der RS und beide Gehälter sind, wenn du mich fragst, für die zu leistende Arbeit richtiger Rotz. Und (noch) bleibt das Lohnniveau so, weil wenn jemand unzufrieden ist, kommt der nächste und machts fürs gleiche Geld. Wir hatten hier Jahrzehntelang massiven Überschuss an Bewerbern, das wandelt sich aktuell sowieso schon. Viele erhoffen sich von höheren Ansprüchen auch höheres Gehalt, was ja auch durchwegs in Relation steht. Wenn aber ein Bubdesland am Ende des Tages sowieso alles mit RKS besetzt, ändert sich natürlich nichts. Deswegen wird ja im SanG versucht, soetwas wie einen RTW/NFS Zwang einzuführen. Genau daran wird sich die Thematik später auch spießen, je nach politischer Motivation. Bzw. kriegt ja eh jeder Patient, der ihn braucht, einen Notarzt
Der Punkt ist: Die Reform wird auf einen rein beruflichen RD hinauslaufen und wie in D auf ein ende vom Zivildienst und EA.
Sonst kann man auch die Ausbildungen von der Dauer nicht mehr bewerkstelligen. Nur jedem sollten wir wie oben erwähnt bewusst sein, das er dann zu essen hat, was er bestellt hat. Grade in der übergangsphase. Ich denke ganz klar das sollte man EA nur noch auf den KTW einsetzen wollen, daa EA system schnell und effizent abgedreht ist.
Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass es auch dann noch Zivis geben wird, wenn wir schon alle selber Krankentransporte brauchen Die Chance hat Österreich vertan, als es sich gegen ein Berufsheer entschieden hat.
Dass sich hier so viele an dem wörtchen „beruflich“ aufhängen…
Euch ist schon klar, dass „beruflich“ genau GAR NICHTS bedeutet im Sinne der Qualität etc. Wir haben vertragsfreiheit in Österreich. D.h. ich kann auch einen Arbeitsvertrag über 6 Stunden / Woche abschließen. Damit bin ich dann „beruflich“ und habe genau 2 Dienste im Monat…
Aber mir solls recht sein… Teilzeit würde ich den Job evtl. sogar machen wenns dazu eine gscheite Ausbildung und sinnvolle Tätigkeit gibt.
Aber unter dem Strich sind die meisten Aussagen hier reiner Blödsinn…
- Solange die Qualitätsansprüche hoch sind ist das Anstellungsverhältnis komplett egal.
- Diskutieren wir hier über Dinge die vmtl. in den nächsten Jahren nicht beschlossen, geschweige denn umgesetzt werden.
Ja und zurecht… Ein 3-jähriges FH Studium erscheint, verglichen mit 260 Stunden RS-Ausbildung, natürlich sehr hochwertig aber es wird nicht einer ärztlichen Ausbildung entsprechen. Sanitäter mit dieser Ausbildung müssten weiterhin eingeschränkt und stark regelmentiert nach SOPs arbeiten. Alles andere wäre für Patienten gefährlich. Die Kontroversen und Probleme, die UK gerade mit Physician Associates hat, muss man nicht nachmachen… siehe z.B. https://www.theguardian.com/society/2024/mar/07/physician-associates-must-stop-diagnosing-patients-say-senior-medics
Wie oft ist dir das im Rettungsdienst in AT schon untergekommen? Also eh schön dass das möglich ist, der Realität entspricht das aber nicht.
Das Problem ist aber, dass man Qualitätsansprüche (sowohl was die Ausbildung als auch das laufende Qualitätsmanagement) daran orientiert, dass man das ehrenamtlich neben einem Vollzeitjob noch „easy“ hinbekommt.
Ad 2.: Da hast du leider vollkommen recht.
Es ist absurd dass das im RD so kontrovers diskutiert wird überhaupt.
Wenns um den Job des Linienpiloten z.b. gehen würde, gäbs das auch?
Der kann ja sich ja auch nur 6h/Woche anstellen lassen (theoretisch)?
Der kann die Ausbildung (ATPL) auch ehrenamtlich bzw. selbstfinanziert machen (gibt es oft).
Würden wir es sinnvoll/in Ordnung finden wenn bei jedem Xten Linienflug der Pilot halt ehrenamtlich ist? Mal eben 8h im Büro gesessen und dann „aus liebe zum Fliegen“ direkt ins Cockpit um mich in den Urlaub zu fliegen? Eh wurscht, kann eh keiner prüfen
Simulatortraining nur noch 1mal alle 2 Jahre, weil ein ehrenamtlicher Pilot kann halt auch ned soviel Zeit für Simtrainings investieren?
Damit ist nicht gemeint, dass der nicht vielleicht eh gut fliegen kann. Aber zumindest ICH hätte halt schon lieber einen, der das beruflich macht.
Du hast natürlich Recht. NOCH ist es nicht gelebte Praxis. Wobei es sehr wohl Teilzeitkräfte gibt. Oder auch Leute die Vollzeit angestellt sind, aber nur für die Sommermonate etc.
Ich denke mit der höheren Anforderung an die Ausbildung wird das aber zunehmen.
Teilzeitanstellungen gibts in so ziemlich jedem Bereich, also warum auch nicht im RD.
Ich sehe das Problem hier im Forum rein mit den Begrifflichkeiten. Ehrenamt bedeutet nicht anderes als „unbezahlt“ und hat keine Aussagekraft über die gelieferte Qualität. Ich stimme euch aber natürlich zu, dass die Qualität beim durchschnittlichen EA niedriger ist als beim durchschnittlichen HA.
Solange Ausbikdung und Qualitätssicherung passen und evtl. auch staatlich überprüftt werden, sehe ich kein Problem im Ehrenamt in Zukunft.
Wobei ich, wie schon erwähnt, einer Teilzeitanstellung mit bezahlung nicht abgeneigt wäre.
Ganz ehrlich es ist mir vollkommen egal ob man als Dipl. NFS angestellt, freiberuflich oder ehrenamtlich arbeitet.
Es wird sowieso darauf hinauslaufen das ehrenamtliche Dipl. NFS eine Randerscheinung sind.
So wie ehrenamtliche Ärzte oder Dipl. Pflegepersonen. Gibt es, jedoch nur selten.
Zwar OT aber ich kenn sogar drei Ärzte die freiwillig Dienst beim RK machen. Aber nicht als NA sondern als RS
Abgesehen vom sehr schwierigen Interessenkonflikt:
Man kann sich als Arzt auch als Fußballtrainer ehrenamtlich engagieren.
Aber würden sie Auch freiwillig in ein Spital hackln gehen? Oder freiwillig NEF fahren(wenn die Berechtigung dann vorhanden ist)?
Wahrscheinlich eher nicht.
Nein…die machen Dienst mit ihrer alten Partie mit der sie schon gefahren sind vor dem Studium. Ich wage jetzt mal zu behaupten, dass Rettungsdienst halt trotzdem ein spannenderes Hobby ist als der Alltag im Kh.
Gut das du das ansprichst…
Hat der Lauda ja auch so gemacht… Er ist halt soviel selber geflogen, dass er auf die Stunden für die Lizenz gekommen ist.
Und fühle ich mich unwohl bei KLM oder bin nicht mehr eingestiegen, seit ich das weiß? Nein, weil ich mir sicher bin, dass auch der niederländische König die Anforderungen erfüllt. Und genauso ist es beim Rettungsdienst. Hoffentlich. Irgendwann mal.