Weil es unter den aktuellen Vorraussetzungen auch immer weniger beruflich machen wollen, ganz egal welche Organisation
Auf die Gefahr hin, dass nun ein Shitstorm über mich hinwegbricht stelle ich die These auf, dass Freiwillige, welche meist 1-2 Dienste pro Monat und dann auch nur Nachts am Land machen auch nichts in der NFR verloren haben.
Es gibt immer die Übermotivierten Sanis, die viele Dienste machen und sich gerne fortbilden. Ich war auch so einer. Die haben auch die Fallzahlen und können das nach entsprechender Ausbildung auch.
Aber die NFR gehört ansonsten in die Hand von Profis, die das beruflich machen.
My2 Cents.
Ich denke, dass Freiwillige in zwei Bereichen unser Rettungssystem Sinnvoll ergänzen können:
- Als First Responder. Für die wenigen Einsätze in der Woche ist es so gut wie ausgeschlossen, dass hier HBs eingestzt werden (auch nicht in Großbritannien).
- Im Kat-Schutz. Ich glaube Kaum, dass Flächenbundesländer wie NÖ, OÖ und die Steiermark es sich künftig leisten können Flächendeckend Professionelle K-Züge wie in Wien bereit zu halten.
Damit die Freiwilligen in diesem System aber im Ernstfall funktionieren können, müssen sie Erfahrung Sammeln und in Übung bleiben. Und dafür bietet sich eben die Notfallrettung an, wenn auch nur als Fahrer oder dritter Mann/Frau.
Ich gebe dir aber absolut Recht, dass Freiwillige wahrscheinlich nicht mehr die Basis der Notfallversorgung sein sollten (sprich billiger Ersatz für HBs) und dementsprechend auch nicht das Totschlagargument für jegliche Reform sein dürfen.
Ich würde das Ergänzen wollen.
Auch gerne im Krankentransportdienst als Transportsanitäter. Und da sollten sich auch die Zivildiener und FSJ wieder finden.
Aber nicht in der NFR. Auch nicht als Fahrer. Ich muss mich auf meinen Fahrer verlassen können. Er muss mich ja unterstützen und ggf. auch mit mir Intervenieren.
Einen FW-RS als Fahrer am RTW, das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Aber, wie gesagt. Ich fahre in Wien. Und hier ticken die Uhren schon etwas anders als am Land.
Stimmt den Krankentransport habe ich vergessen hinzuzufügen.
Beim Fahrer würde ich nicht pauschalisieren. Ich bin selbst NKV am Land und ich gebe dir vollkommen Recht das Arbeiten mit einem schwachen RS ist gelinde gesagt Zach…
Allerdings haben wir auch mehr als genug gute RS, auf die man sich verlassen kann. D.h. wenn man hier mit Mindestdienstverpflichtungen etc. arbeitet ist das aus meiner Sicht ein Handhabbares Problem.
Ich würde hier nicht zwischen Ehrenamt und beruflich unterscheiden. Die Qualität sollte mal gemessen werden und das sollte auch der entscheidende Faktor (neben der formalen Ausbildung natürlich) sein wer wo eingesetzt wird. Wenn ich als ehrenamtlicher nachweislich die gleiche Qualität liefern kann - warum sollte mir dann die Notfallrettung verwährt bleiben. Die Realität zeigt leider auch, dass ich als ehrenamtlicher MA sehr oft die bessere Qualität liefere als viele berufliche Kollegen. Die haben zwar die Quantität aber was hilfts dem Patienten wenn diese Kollegen das 4. mal bei der NFS-Aufnahme durchfallen aber halt immer noch zu Notfällen rausgeschickt werden und nichtmal RR messen können.
Leider ist bei vielen Organisationen (grad auf dem Land) immer noch das Credo Quantität vor Qualität. Hauptsache das Fahrzeug fährt und der MA fällt nicht bei der Rezi durch. Das ist mMn der falsche Ansatz und hier könnte man durchaus mal in kleinen Schritten das System qualitätiv verbessern - mit Supervision, Aus- und Weiterbildung auf adäquatem Niveau, Buchstabenkursen, erweiterte Rezertifizierungsprüfungen, etc… Wenn sich das ein ehrenamtlicher in seiner Zeit leisten kann und das leisten kann die Qualität zu erhalten - warum kategorisch ausschließen?
Ich möchte noch gerne den Gedanken des Parlamentarischen Entwurfs weiterführen (Anm. ich befürworte die Verbesserung der RDs immens bin halt Realist): Sollte es zu einer Akademisierung kommen: wie viele berufliche Kollegen würden denn die Kriterien erfüllen um überhaupt zu einem Hochschulstudium zugelassen zu werden um die dann aufzuwerten.
Ich unterschreibe das, was Du sagst, kann mir aber eine Welt mit Sanis in der NFR, die nicht RR Messen können nur sehr schwer vorstellen.
Naja, es wird wohl Assessments auf den FHs geben. Da fallen sicherlich viele raus. Ich denke mal, dass viele vor allem in der Wiener NFR die Kriterien erfüllen würden. Am Land, ohne Fallzahlen wirds vermutlich schwierig werden. Geb ich dir recht.
Das ist leider die Realität, von daher werden wir noch einige Schritte gehen müssen um das zu realisieren und den RD dahinzubringen was eines westlichen Landes würdig ist.
Es wird sicher Aufnahmevorraussetzungen geben und ich glaub dass sehr viele nichtmal bis zum Assessment kommen, weil einfach die Matura bzw. eine Studienberechtigungsprüfung vorhanden ist. Wäre mal interessant wie viel Prozent das sind, die theoretisch ein Studium beginnen dürften. Wenn man von 50% ausgeht von denen wiederum vl 75% NFS+ sind bleibt nicht mehr viel übrig die dann nach 3 Jahren vollumfänglich NFR fahren. Da wird es Übergangsmodelle geben müssen um den Dienstbetrieb aufrechtzuerhalten zumal die Leute die dann in der Ausbildung sind auch fehlen.
Das hingegen ist schon im Universitätsgesetz geregelt und auch von den FHs eindeutig kommuniziert. Hier gilt die Regel der „einschlägigen Vorbildung“ und diese ist bsp. beim NFS definitiv vorhanden und damit ist auch eine Teilnahme ohne Matura möglich.
Du meinst, die „einschlägige Vorbildung“, die vom Stundenausmaß nicht mal für einen Berufsschutz langt, reicht, um Matura oder Studienberechtigungsprüfung zu ersetzen? Naja…
Wenn die Leute dann formal das dann anerkannt bekommen, fehlen aber wieder grundlegende Skills die in einer akademsichen Ausbildung gebraucht werden, weil sie sowas nie gelernt haben bzw. einfach Grundlagen fehlen → das kann dann in zwei Richtungen gehen: entweder die Qualität des Studium ist so gering, dass sie die Leute drinhalten können oder es gibt hohe Drop-Out Raten.
Ein dipl NFS Studium wird genauso wie ein DGKP Studium sehr Praxislastig sein und wahrscheinlich zu gut der Hälfte ausschließlich aus Praktika bestehen. Die Skills, die du ansprichst, können genauso während des Studiums erlernt werden und sind durchaus überschaubar. Auch der Lernaufwand ist wahrscheinlich einem DGKP sehr ähnlich und hier ist meines Wissens nach weder eine Matura zwingend notwendig noch gibt es Knockout Prüfungen oder eine erhöhte Drop-out Quote aufgrund des Lernaufwands
Der Berufsschutz ist in einer anderen Gesetzesmaterie, dem ASVG geregelt und da gab es ja leider auch dieses ausgesprochen unerfreuliche höchstgerichtliche Urteil.
Die fachliche Zugangsvoraussetzung zu einem Fachhochschul-Bachelorstudiengang ist die allgemeine Universitätsreife (Matura) oder eine einschlägige berufliche Qualifikation. Und das kann die FH selbst definieren.
Abgesehen davon, dass wir hier Luftschlösser diskutieren, wäre das halt, wenn ich mir so einige Kollegen im Rettungsdienst anschaue, ein Schlag ins Gesicht für den tertiären Bildungsbereich.
Es wird Assessments geben. Und eine FH Ausbildung muss man ja auch mal finanzieren können. Ein NKI soll nach dem aktuellen Vorschlag des BVRD und der AK 60 ECTS Punkte wert sein. Das ist ein Jahr. Folglich fehlen 2 Jahre, in welchen man ja auch Leben muss.
Es wird, wenn nicht von der Organisation gewollt (und da fällt mir jetzt wirklich nur die MA70 ein) wenige bestehenden NKx geben, die diesen Weg gehen werden.
Es ist ein Angebot für Junge Sanis auf die FH zu gehen und Diplomiert zu sein.
Wenn ein Hochschulstudium angestrebt wird, dann sollte es auch ein solches sein. Das wurde auch an der DGKP Ausbildung kritisiert und läuft wieder Gefahr eine pseudoakademische halbe Sache zu werden (was im Umkehrschluss andere Studienrichtungen wieder abwertet).
Ich würde ein Studium begrüßen, wenn es auf adäquatem wissenschaftlichem Niveau durchgeführt wird.
No offence, aber ein BSc Studium auf einer FH mit 180 ETCS ist jetzt nicht das, was man sich unter einem „Hochschulstudium“ so vorstellt. Es ist ein Anfang. 3 Jahre. - Ich finds gut dass wir das vermutlich so bekommen werden. Aber ein „Paramedic“ wie in den USA oder UK wirds nicht werden.
Das kannst ja dann in einem potentiellen Master machen, aber RD is nunmal, genauso wie die Pflege, ein sehr praxisnaher Job… und für 99% der Fälle draußen reicht es nunmal genau das auch so zu können… da kann sich meinetwegen der durchschnittliche Nfs Wissenschaftliches Arbeiten, Forschen, Verfassen von Arbeiten, Auswertungen und Publikationen sparen. … damit möchte ich keineswegs die Möglichkeit das tun zu können abstreiten, aber für die meisten Nfs ist genau das irrelevant.
Wenn es nach der Argumentation geht, dann braucht es halt auch keinen FH-Studiengang sondern einfach eine: „Ausbildung“. Fin.
Weil genau das ist der Punkt eines FH-Studiums.
Ja und genau weil das irrelevant ist macht es keinen Sinn dann da „Studium“ draufzupacken. Eine dreijährige Ausbildung macht aber durchaus Sinn, nur wenn man mit jemanden zu tun hat der sagt er/sie hat studiert, dann sollten gewisse Kenntnisse der Statistik, des wissenschaftlichen Arbeitens, akademischer Forschung, etc… da sein. Wenn dann macht man es g’scheid, aber nicht wieder solche Mogelpackungen. Und auch für einen studierten NFS sollten solche Skills gelehrt werden wenn es akademisch ist, weil jede Studie die gelesen wird sollte auch verstanden werden, da dies oftmals die Grundlage von dem ist was man da draußen macht.