Rettung bringt Frau wegen Corona nicht ins Spital – tot

Das Thema driftet vom Medienbericht in eine rechtliche Diskussion ab.
Auch ok.
Wenn ich es könnte hätte ich den Pfad verlinkt …
Im Forumsbereich Recht gibt es schon seit längerer Zeit eine ausführliche und kompetente Betrachtung des Themas.
Recht - UBG, Revers und Belassung.
Lesenswert aber auch traurig die Erkentnis dass sich hier seither nichts :blush: geändert hat.

Ja das kann alles durchaus sein. Ich meine, es gibt sov iele Kollateralschäden des Lockdowns. Das wird sich alles erst noch zeigen und ist wirklich gar nicht schön.

Und. Der sprichwörtliche „Sturm im Wasserglas“ hat sich wieder gelegt oder gibts was neues dazu?

Durch einen Zufall hab ich heute den Zeitungsbericht in der ganzen Woche noch mal gelesen.
Was mir darin aufgefallen ist. Der RD ist schuld der hat nicht ins KH befördert! Ich kann nur von meiner Warte aus sagen, wenn es meiner Frau nicht gut geht und der RD kennt es nicht und nimmt nicht mit, dann packe ich halt meine Frau ins Auto und fahre selbst ins KH. Immer noch besser als zu Hause liegen lassen. Oder ich rufe den Ärztenotdienst usw.
Auf jeden Fall warte ich ohne Besserung nicht bis am späten Nachmittag.

Naja, aber da kann ich den medizinischen Laien schon verstehen, dass er das Vorgehen des RD weniger kritisch hinterfragt als der Durchschnittsposter dieses Forums. Wenn die Rettung sagt, muss/soll nicht ins Spital, kann ich mir als Bürger grundsätzlich erwarten, dass das richtig ist.

Aber ja, ich hätte sicher auch was unternommen.

EKG-Geräte auf den RTW könnten vielleicht doch eine Hilfestellung für niedrig qualifiziertes Personal sein…?

„…Denn trotz Schwindel, Übelkeit und schwacher Atmung wurde die 62-Jährige im März 2020 von Rettungssanitätern nicht sofort ins Spital gebracht und auch von keinem Arzt angeschaut. Sie hatte einen Herzinfarkt erlitten und war Stunden später, als sie schließlich eingeliefert wurde, nicht mehr zu retten – starb qualvoll…“

Zudem wäre die andere Seite spannend, das Protokoll, die Sicht der rtw besatzung, wars eine Belassung oder wollte sie nicht mit?

Laut Ursprungsbericht vom 02.06.24 war es ein Revers

Allerdings sind die gesamten Heute-Artikel sowieso sehr merkwürdig geschrieben. „Hatte keinen Puls , sie schoben es auf eine Verkühlung“ (???) ; „Musste Bestätigung zum Einsatz unterschreiben“ etc…

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alles i.oO. das lernt man schon in der Sani Grundausbildung, wer keinen Puls hat, fährt mit dem schwarzen Auto, nicht mit dem weißen!
einzige Ausnahme: Herzpumpen: Moderne Helfer – Kardiologisch-Angiologische Praxis
so schauts aus!

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Ich bin mir gar nicht sicher ob die Begrifflichkeiten erfunden worden sind oder aus Protokollen bzw. vom RK stammen. Die „Bestätigung zum Einsatz“ könnte ein Begriff sein, um der Patientin einen Revers unterschreiben zu lassen, obwohl sie eigentlich mitfahren wollte. Der fehlende Puls könnte ein schwach oder nicht mehr tastbarer peripherer Puls sein, den die Sanis statt kardiogenen Schock auf Covid-19 geschoben haben.

Oder sie haben es trotz Überredungsversuchen nicht geschafft die Dame zum Mitfahren zu bewegen und kassieren jetzt dafür dieses mediale Echo…

Nachdem wir das Thema schon mal hatten, habe ich die beiden Themen mal zusammengeführt.

EKG-Geräte auf den RTW könnten vielleicht doch eine Hilfestellung für niedrig qualifiziertes Personal sein…?

Diese Aussage halte ich allerdings für grenzwertig.

  • Ein EKG allein entscheidet auch nicht über eine Belassung oder einen Revers. Daher: Behandle den Patienten und nicht den Monitor
  • Ein Herzinfarkt muss im EKG nicht zwingend ersichtlich sein.
    Daher: Behandle den Patienten und nicht den Monitor!
  • Wir wissen zudem nicht ob nicht eh ein EKG gemacht wurde, ob es falsch interpretiert wurde usw.
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Zivil- und Strafrecht sind 2 verschiedene Sachen und es kann zu 2 unterschiedlichen Urteilen kommen. Das beste Beispiel für mich war der Arzt in der Steiermark der nicht reanimiert hat sondern auf die Rettung gewartet hat. Strafrechtlich ist nix rausgekommen mit der Begründung (vereinfacht gesagt) jeder stirbt irgendwann mal und ein Arzt lernt nicht zu reanimieren (ist bei im als älteres Semester offiziell so, das einzige mal wo der Reanimation gelernt hat, war beim Erste Hilfe Kurs für den Führerschein). Zivilrechtlich hat er aber blechen müssen.

Gibt es das Urteil irgendwo zum Nachlesen?

Genau aus solchen Gründen ist es bei uns in S nicht mehr erlaubt, dass man ein EKG ohne Notarzt schreibt.

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Bitte was?! EKG gehört zur Arbeit als NFS einfach dazu. So eine Aussage finde ich schwierig. Da müsste ich mir aber oft ein NEF zu nicht kritischen Pat. holen.

Also in Sbg braucht man nicht den NA holen, wenn man ein EKG klebt, zumindest als NFS nicht. Als RS keine Ahnung, um beruflichen Bereich macht das jedenfalls keiner.

Wir in der Steiermark (Rotes Kreuz) haben kein EKG am auto
bei uns hat ein EKG nur das NEF mit,
bei AZML 1 +2 gabe zwecks monitoring wurde uns bei der Ausbildung gesagt gesagt „Finger Pulsoxy und Blutdruckmesser das passt schon.“ es sind in zukunft auch keine EKG’s angedacht!

ja ich weiss nun das sowas nicht sein sollte aber ich kanns nicht ändern

Na ja, da muss man schon über drei ecken denken.
Warum schreibe ich ein EKG, weil bei der Anamnese irgend ein Verdacht auf eine coronare Erkrankung festgestellt wurde.
Das heißt der Patient ist möglicherweise kritisch. Daher ist die Notarztindikation schon gegeben. Bis zum eintreffen schreibe ich ein 12er EKG, möglicherweise bestätigt sich für meine Augen der kritische Zustand neben der Klinik auch im EKG. wass soll da falsch oder rückwärtsgewandt sein?

Naja also zu jeden Thoraxschmerz der vom RTW ein EKG bekommt einen NEF zu holen („Weil es könnte ja dies und jenes rauskommen“) muss man sich leisten wollen und können. In Wien kannst das jedenfalls vergessen.
Und dann musst eigentlich immer ein NEF holen weil es kann ja immer was vom Himmel fallen.
Kann man machen. Aber dann bitte so viele NEFs im Dienst haben, dass in 8-10 Minuten stets einer vor Ort ist. ( Ja, auch am Land)

Zusatz: Bei 10 EKGs die ich schreibe, stell ich bei 1 bis 2 irgendwas fest, was pathologisch ist. Meistens ist das auch noch vorbeschrieben (Rechtsschenkelblock, AVBlock 1, VHF, …)
Was ich sagen will: Die pathologische ST Strecke, den neuen Schenkelblock, die SVT, das ersttickung T und dergleichen mehr kommt ja eher sehr selten vor (im Vergleich zu wie viele EKGs geschrieben werden), und dann reichts auch noch dann den Arzt zu holen

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