Pilotprojekt Telenotarzt NÖ

Naja die letzten Tage war er schon ganz gut besetzt, aber ich gebe dir Recht da gehört vom Land ein Budget dahinter. Aktuell sind das Notärzte in ihrer Freizeit, das ist halt nicht planbar.

Super wäre mal auch, dass WENN er besetzt ist, er auch allen Bezirksstellen (zumindest im Bezirk) zur Verfügung steht. Eh super, wenn der auf einer Bezirksstelle nutzbar ist, die vielleicht mal 3 Autos angmeldet haben (gefühlt auch nur an „guten“ Tagen) während daneben eine Bezirksstelle mit 10-15 Autos im Regeldienst den nicht nutzen kann…

Der TNA agiert bundeslandweit, also nicht auf den Bezirk beschränkt.
Er steht aber nur NFS zur Verfügung, gekoppelt an den Corpuls C3 am RTW(C).

meines Wissens steht der Betrieb allen Dienststellen offen, müssen es halt einführen.

Es tut sich wieder was rund um den Telenotarzt

Mich würden Erfahrungsberichte dazu interessieren.
Ist das Ganze „verpflichtend“ bei div. Einsätzen? Also wird schon inkl. Telenotarzt alarmiert oder holt ihr euch den Telenotarzt selber dazu wenn ihr ihn haben wollt?

Also mitalarmiert ist der Telenotarzt nie. Man muss sich den, wenn verfügbar, hinzuholen. Ich selbst habe noch keine Erfahrung, bis auf die Einschulung. Die Idee finde ich aber super und ist sicher zukunftsweisend.

Mich würd ja noch immer interessieren welchen Benefit außer einer fundierteren EKG Beurteilung ich dadurch als San haben soll?

Der einzige Vorteil bietet der TeleNa für mich bei Belassungen, ev. auch Belassungen nach Med. Gabe (Hypo). Für alles andere Brauch ich in der Regel ein NEF oder fahr ins KH. EKG lesen kann ich selbst ausreichend.
Sinnvoll wäre wenn man die AML 2 erweitert und ein paar weitere Med.Gaben an die TeleNA Konsultation knüpft. Endlich eine anständige Analgesie z.B.

Ich fahre aktiv in dem System und sehe es wie Medizinalrat. Der Telenotarzt ist in der Regel kein Kardiologe, also wird er kaum besser als ich EKGs beurteilen können. Selbst bei Belassungen benötigt man ihn kaum. Interessant wird es erst wenn die AML mit dem Telenotarzt verbunden wird.

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Medikamentengabe außerhalb der AML Richtlinien
Beratung zu Medikamenten und Maßnahmen wenn kein NA Mittel verfügbar

Was für Medikamente oder Maßnahmen würden euch da ganz konkret einfallen, die die mittlerweile eh schon sehr umfangreiche AML nicht hergibt? Mir würde auf Anhieb vielleicht Heparin und Brilique beim STEMI einfallen oder Analgesie bei Kindern und Schwangeren. Maßnahmen fallen mir ganz konkret keine ein, die eine vorhergehende Telenotarzt Konsultation benötigen würden. I.o. Zugang und Entlastungspunktion könnte man jederzeit bei gutem Willen freigeben. Da hilft mir auch kein Telenotarzt. Vielleicht noch Belassung nach Wundversorgung. Aber ob sich der Arzt das zutraut die Verantwortung zu übernehmen…keine Ahnung.

Potente Analgesie mit Keta, Fenta,…
Kardioversion/Schrittmachertherapie
Frequenzkontrolle mit Betablocker, Adenosin, …

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Phenylephrin bei Hypotonen Patienten wäre evtl auch noch eine gute Möglichkeit,
Antidote würden mir jetzt auch noch einfallen

Ich denke für mich persönlich wäre der größte Vorteil einen Ansprechpartner bei „hausärztlichen“ Fragestellungen zu haben. Muss die 90 Jährige mit HWI die ihre Antibiotika erbrochen hat hospitalisiert werden? Was mach ich mit der hypertensiven Entgleisung die zwei Tage ihre Pulver vergessen hat? Einfach jetzt geben und belassen? Ist der Ausschlag Gürtelrose oder eine allergische Reaktion auf die Antibiotika die der Patient deswegen bekommen hat? Der Parkinsonpatient hat einen akuten Schub? Soll er seine Dosis erhöhen? Am nächsten Tag zum Neurologen? Oder besser ins KH mit ihm?

Vielleicht wäre das ein guter Weg um unnötige Hospitalisierungen zu vermeiden.

Seien wir uns ehrlich: Von komplexen chronischen Krankheitsbildern und elendslangen Medikamentenlisten haben wir quasi keine Ahnung im Rettungsdienst. (Auch wenn wir jeden Tag damit zu tun haben)

Ich denke Notfälle nach Algorithmen abzuarbeiten bekommen wir auch ohne Telenotarzt ganz gut hin.

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Da hast hald das Problem das zu solchen Einsätzen primär ein KTW/RTW fährt und nicht der RTW-C. Außerdem ist der Telenotarzt auch kein spezialist für hausärtzliche Fragestellungen.

Also zumindest auf das NÖ System bezogen.

Ich denke das solche Sachen eher in den Bereich einer Community Nurse fallen.

Muss sagen das sehe ich in NÖ auch eher bei der ACN.
In Wien gibt es ein Projekt „Single Responder“ vormals rein Teleeinsatzfahrzeug (TEF) wo man das mit Sanis probiert und generell kann man sagen das eine DGKP da definitiv Vorteile hat, allein schon deswegen, weil das aktuelle SanG keine Delegationen von Medikamenten vorsieht die nicht in einer AML stehen und auch keine Blutabnahme (BGA).
Da ist das ACN System schon prädestiniert dafür.

Ich sehe auch eher die Erweiterung der AML um Medis mit TeleNA Freigabe im Notfallsetting. Esketamin, Metamizol, Rhythmuskontrolle ?, CPAP ?
Natürlich wird es mit dem niederpriorisierten Bereich Überschneidungen geben, da muss man halt die Aufgabenbereiche gut definieren.

Also Esketamin gibt’s in allen Organisationen, welche dies freigegeben haben, ohne Tele-NA. Also Fraglich ob man den dafür unbedingt braucht. Ebenso ist CPAP andernorts bereits jetzt möglich und wird auch gemacht (ohne TNA).

Und Kardioversion (und Schrittmacher) ist fraglich ob das rechtlich überhaupt möglich ist da explizit der AED genannt ist und die Kardioversion schon defakto eine manuelle Defibrillation ist.

Das geht nur aktuell leider nicht, da es der Sanitäter nicht darf (auch nicht auf Anweisung eines Arztes, der darf es dir nämlich nur dann anschaffen, wenn du die Maßnahmen grundsätzlich machen darfst). Müsste man entsprechend ins SanG aufnehmen bzw. entsprechende Notfallkompetenzen erlassen.

Also i.o. Punktion ist glaub ich schon jetzt möglich bzw. hat eine Hiorg in Wien das bei den Kompetenzen dabei. Ich glaube auch nicht, dass die Maßnahmen genau im SanGesetz stehen müssen. Ein Beckengurt oder Larynxtubus ist dort auch mit keinem Wort erwähnt.

Das sieht zumindest ÖGERN anders (https://www.oegern.at/wp/wp-content/uploads/ÖGERN-Stellungnahme-zum-intraossären-Zugangsweg-als-Notfallkompetenz-für-Sanitäter.pdf). Auch wenn es nur eine (weitere) Rechtsmeinung ist (dass es die Gegenteilige Ansicht gibt, ist auch klar, sonst wäre es ja nicht freigegeben bei den JUH).

Lassen wir doch die Kirche im Dorf- wir werden demnächst keine Projekte a la Lyse wie in Kanada einführen oder mit Knochenbohrer, Suchtgift oder Schrittmacher Modus in NÖ herumwursteln.
Aber den 17jährigen Fußballer mit luxierter Patella könnte ich nach Rücksprache mit TNA transportcompliant machen (penthrop)- nach derzeitiger AML.
Oder Belassungen in häusl Pflege mittels Abklärung absichern.
Wurde tlw eh schon genannt, es einfach für den Patienten optimal zu lösen ohne Ressourcen zu binden oder das Spital für eine vermeidbare ambulante Anwendung zu blockieren.

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