Paukenschlag in Wien: Jeder 3. RK-Sanitäter wird gekündigt

Finde ich nicht weiter überraschend… bzw. eigentlich schon einen Aspekt: Dass es so lang gedauert hat. :wink:
Beim ASB Wien war das ja vor längerer Zeit schon so… eben die Konsequenz durch den Umschwung auf Fahrtendienste.

Ist schon ein starker Unterschied, wenn man sich anschaut, was da noch vor 2 Jahren vom ASB auf Station/Straße war und was jetzt noch unterwegs ist… :slight_smile:
Insofern: Hat sich beim RK doch recht lang gehalten, wie ich finde!

Freie marktwirtschaft, alles iO
(Ausser die fake news vom geschäftsführer - 160 h theorie)

Natürlich tuts mir leid für jeden Kollegen, der jetzt keinen Job mehr hat. Aber rational betrachtet muss man wohl sagen, dass in Wien wohl genau das passiert, was die meisten hier immer wieder fordern: es sollte für qualifizierten Krankentransport auch wirklich einen medizinischen Grund geben. Wer „nur“ schlecht gehen kann, braucht nicht mit dem KTW zu fahren. Da ist es halt auch nicht verwunderlich, wenn es weniger KTW-Drahrer gibt.

Jep, da stimme ich Dir zu.
Zugegeben, ich habe keine Ahnung, was für Auswirkungen (finanzieller/geschäftlicher Natur) das auf die HiOrgs in Wien hätte/hat, aber es ist objektiv/rational betrachtet tatsächlich konsequent.

Und wenn ich mir anschaue, was wir teilweise als EA von unserer Leitstelle als „Einsatz“ am NKTW kriegen… und am Ende stellt sich heraus, dass das eh ein regulärer Krankentransport ist, der aber blau ausgewiesen wird… dann ist die Situation eh schon absurder als absurd.

Und es wäre töricht, zu glauben, dass es damit getan ist. Irgendwann werden sie drauf kommen, dass es keinen Sinn macht, einen qualifizierten Krankentransport für jemanden zu verwenden, der Zuhause nicht betreut ist oder in einem Heim wohnt. Warum soll ich einen Patienten auf dem Transport „medizinisch betreuen“, wenn der Zuhause keine Betreuung hat. Aus meiner KTW-Zeit würd ich meinen das wären sicher 80% der Transporte.
Und das wird dann bitter, wenn die Spitäler den Druck kriegen. Ich kanns von meinem Haus sagen, da wird für die Heimtransporte immer und ausschließlich ein KTW gerufen, Fahrtendienst kennen wir gar nicht (außer die Dialyse-Patienten, die auch mit dem FD hergebracht wurden). Fürcht, das wird sich auch bald ändern.

Ich finde das grundsätzlich nicht schlecht. Das einzige was sich geändert hat ist, dass geprüft wird ob ein qualifizierter Krankentransport wirklich indiziert ist.

Und man muss halt sagen, dass nur wenige wirklich indiziert sind. Hätten die Organisationen das frühzeitig erkannt und eigene Fahrdienste (da kann man Zivis auch einsetzen) betrieben (und verrechnet) dann hätte es die Lücke für Haller, GWS und co nie gegeben und alles wäre bei den Organisationen geblieben.

Man kann auch frech fragen zu welcher qualifizierten Tätigkeit im Krankentransport die RS-Ausbildung befähigt. Das ist denke ich sehr überschaubar. Sauerstoff-Gabe, Infektionstransporte, Kenntnis über Besonderheiten von Dialysepatientin … viel fällt mir dann aber, basierend auf der SanAV und vor allem der gängigen Ausbildunsgpraxis nicht mehr ein … Wer unterrichtet bzw. prüft eigentlich wirklich ausführlich „Körperpflege und Hygiene“, „Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme“, „Harn- und Stuhlentleerung“, „Dekubitus Prophylaxe und Lagerung bei Dekubitus“ ?

Der Großteil der Zeit in der RS-Ausbildung wird nunmal für Notfallmedizin im weitesten Sinne aufgewendet.

Irgendwie amüsant sind dann Situationen, wenn RS bei einem Sekundärtransport das „Exoskelett“ eines Patienten mit Fixateur externe bestaunen, oder das erste Mal in ihrem Leben ein Stomasackerl sehen … Sicher, das wird in der Regel keinen Einfluss auf das 5-Jahre-Überleben des Patienten haben, aber ich das halt nur als einen Euphemismus bezeichnen, dabei vom „qualifizierten Krankentransport“ zu sprechen.

Und ich frage mich, ob für die wenigen, wirklich notwendigen „richtigen“ qualifizierten Krankentransporte, unabhängig von der derzeitigen Rechtslage, nicht eigentlich diplomierte Pflegekräfte angemessener wären.

Wenns nicht grad eine Fernfahrt ist, dann halte ich diese Punkte für eher weniger relevant, am ehesten noch Lagerungstherapie bei Dekubitus.

Halte ich generell nicht für blöd, letztens erst wieder 144 gerufen wegen eines verstopften, vor 3h neu gesetzten DK’s. Mit dem Arzt im Krankenhaus telefoniert, der das gemacht hat, der hätte gemeint, das Ding halt zu spülen, ich hätt mir das auch zugetraut, ist ja eine Routine-Tätigkeit. Darfs aber nicht am RTW, deswegen: Transport mit einem RTW in die Klinik, dort Aufnahme und Administration, Arzt spült ein kleines Koalgelchen raus, KTW wird gerufen für den Heimtransport. Einziger Trost war: Eine Alexander-Spritze wär eh nicht vor Ort gewesen.

Ich hoffe, dass andere LV´s aus dem was gerade in Wien passiert ihre Lehren ziehen und bald damit anfangen selbst Patientenbeförderung im großen Umfang anzubieten.
Der ASB zeigts mit seiner BTW-Flotte aus Bad-Ischl ja schon vor wies geht.
So könnte man gleichzeitig der Bevölkerung wieder eine „neue“ Dienstleistung andrehen, die Umsätze im Haus behalten und als kleines I-Tüpfelchen noch dazu den eigentlichen RD entlasten und dessen Qualität steigern.

vienna.at/schlechte-auftrags … ig/5381422

Jetzt wird es langsam spannend. Da kauft man für horrende Summe das GRÜNE KREUZ!! Um es jetzt ganz einfach sterben zu lassen!
Das Rote Kreuz habe zuviele Angestellte — aha, na dann wie jeder andere auf Geld ausgerichtete Ges.m.b.H Firma eben verkürzen.
Und andere hätten keine qualifizierten Angestellte??? Na so was. Und was ist beim ASB, Johanniter, Malteser usw?? Da hört man nichts von Überbesetzung. Für mich wieder eine Ablenkung und unter Druck Setzung der Politiker usw. Aus Liebe zum Menschen - ich kanns nicht mehr hören

// Der Thread Existiert bereits → sanforum.at/viewtopic.php?f=25&t=925 vielleicht kanns ein Mod zusammenführen.

// Erledigt v. Subjournal :smiley: (y)

Bezüglich Notwendigkeit bzw. Kosten: In einem weiteren Artikel (http://www.krone.at/wien/wofuer-wien-viel-geld-hat-und-wofuer-nicht-berater-sanitaeter-story-579583) heißt es konkret zum Kostenunterschied zwischen Fahrtendienst und KT: „Die WGKK zahlt für einen Transport mittels Fahrtendienst 18,78 Euro. Ein Transport etwa mit dem Roten Kreuz wird innerhalb von Wien mit 66,76 Euro honoriert.“

Bei uns seit Jahren Standard - Stadt zB fast gleich viele BTW (3 sitzend, 2Tragsessel, 1Rolliplatz) wie KTW.

Die Malteser sind rein ehrenamtlich. Mehr sag ich dazu jetzt nicht.

OT aber egal: aus welchem grund genau muss man da Grünes Kreuz jetzt in Blockbuchstaben schreiben?

Die „schlechte Auftragslage“ bedeutet immer noch, dass die Patienten oft mehrere Stunden auf einen Krankentransport warten müssen. Die MA70 hat sehr häufig Einsätze für KTWs (niedrig priorisierte Einsätze) abzugeben, nicht immer ist ihr jedoch auch ein freier gemeldet.
Das die niedrig priorisierten Einsätze jedoch bekanntlich nicht sonderlich luktrativ sind, da es häufig Fehleinsätze oder NACA I/Belassung/Revers sind welche von der Versicherung üblicherweise nicht bezahlt werden, die Patienten oft Mindestsicherung/pensions-Empfänger oder gar Obdachlos sind und deshalb die Einsatzkosten ebenso nicht übernehmen, macht diese Einsätze jedoch wirtschaftlich recht uninteressant. Aus Liebe zum Geld…

wien.orf.at/news/stories/2856682/

Und genau das bringt mich regelmäßig zur Verzweiflung!
Es liegt nämlich weiß Gott nicht daran, dass nicht genügend (N)KTWs da wären… sondern daran, ob/was die Leitstelle der HiOrg der MA70 an „frei“ bzw. „verfügbar“ meldet.
Mich wundert es deshalb gar nicht, dass ich in den letzten Monaten als RTW durchaus auch oft Alphacodes habe… aber zeitgleich weiß, dass bei uns NKTWs von EAs/Kollegen herumstehen und auf Einsätze warten.

Verstehen kann ich das nicht, aber es ist die Realität. :frowning:

Seltsame Äußerungen.

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