parlamentarische Bürgerinitiative San-Ausbildung

Gestern durch Zufall in facebook entdeckt:
http://www.prorettungsdienst.at

Teilweise sind ja ganz nette Ansätze dabei, aber so richtig durchdacht wirkt die Sache für mich irgendwie nicht. Einige Forderungen sind z.B. in der Form gar nicht umsetztbar. Ein MSc geht sich in 4 oder 6 Semestern einfach nicht aus, wenn ich nicht vorher einen Bachelorabschluss habe und das wollen sie aber wieder explizit nicht.
Außerdem find ich es nicht unbedingt sinnvoll gleich von vornherein selbst zurückzurudern. Entweder ich fordere das oder das aber nicht ich fordere das und wenn das nicht gehen sollte dann mach ma halt das. Wenn ich von Anfang an sage wenn das was ich will nicht geht mach ma halt weniger werd ich die eigentliche Forderung wahrscheinlich nie durchbringen können.

Ich verstehe nicht, warum da der Österreichische RS mit dem Deutschen NFS verglichen wird.

Und zur 3jährigen NFS-Ausbildung muss gesagt werden, dass es ja nicht so ist, dass der dei Jahre in der Schule sitzt, sondern sich die Ausbildung aus Theorie, Praktikum und zu einem sehr großen Teil aus Fahrdienst zusammen setzt.

Ich schließe mich dem vor mir Schreibenden an. Die seit dem 01.01.2014 in Deutschland gültigen Richtlinien für den NFS beinhalten zwar mehr Theorie als bisher im RettAss, aber ein Bacc oder gar ein Master ist es nicht. Das Problem ist nun aber das der DGKP mit welchem sich viele im Rettungsdienst vergleichen möchten auf ein Fachhochschulstudium hochgehoben werden soll und da möchte der „Paramedic“ halt nicht nachstehen.
Meine persönliche Meinung ist das es besser wäre ein Fachkrankenpfleger/In Notfallrettung in Anlehnung an das meist in frankophonen Ländern vorherrschende Ausbildungssystem. Der positive Nebeneffekt wäre das nicht mehr im Rettungsdienst einsetzbare Personen ohne langwierige Umschulungen in anderen medizinischen Bereichen eingesetzt werden könnten und wer arbeitet mit über 40 bzw. über 50 noch im Rettungsdienst.

Und was machen wir mit den bereits bestehenden Sanitätern. Vorallem jene die das beruflich machen? 5 Jahre auf die Uni setzten. Also mein Arbeitgeber wird mir das nicht finanzieren und ohne zu arbeiten kann ich es mir nicht leisten. Ich bin NFS- NKI und würde wie viele andere sofort wieder die Schulbank drücken, wenn mir das aber dann verwehrt bleibt bin ich nicht so happy. Mir is klar das die MA70 die Organisation ist wo das derzeit das größte Problem darstellt, aber die Ma70 is auch die einzige Organisation die seit Jahren eine professilnalisierung des Sanitäters fordert. Wäre schon sehr fragwürdig wenn man dann plötzlich um Paramedic zu werden vorher mal Krankenpfleger sein muss.

Prinzipiell is es ja ne gute Idee, mit der Aufwertung des Krankenpflegers, auch gleich den Sanitäter an die Uni zu bringen, aber ein Bac Studium für Paramedics wäre zielführender nach dem heutigen Stand der Dinge. Das wäre nämlich mit Anrechnungsmöglichkeiten für Sanis noch iwie machbar.
Man kann ja dann noch immer die Möglichkeit schaffen, sich für das jeweils anderer Studium etwas anrechnen zu lassen wenn man umsatteln möchte.

Letztendlich muss sowas berufsbegleitend mit ein paar Präsenzwochen im Jahr gehen. Auch in Übersee ist sehr viel Praxis dabei, da fahren die Leute sehr lange als „Paramedic Student“ mit einem Mentor als „vollwertiges“ Teammitglied am Auto (wohlgemerkt: Mentor + Student = ein RTW).

Anrechnen bzw Überleiten ist immer schwierig, ich halte wenig davon. Es entwickeln sich dadurch immer so „halbgebildete“ die die wirkliche Leistung im Endeffekt doch nicht bringen. Besser man macht eine lange Übergangszeit und bildet nur noch das neue Berufsbild aus, die jungen können die Ausbildung komplett machen und die alten können mit ihrer Qualifikation weitermachen bis sie in Pension gehen.

Bitte ned falsch verstehen: Die heutige NFS Ausbildung ist so weit von einer nur irgendwie akademische Ausbildung entfernt das ein anrechnen geradezu lächerlich wäre. Das ist für mich unvorstellbar. Außerdem „praktizieren“ noch genug alte die vor dem SanG den Sanitätsgehilfen gemacht haben und irgendwie übergeleitet wurden. Denen dann was anzurechnen wäre noch ärger. Besser nicht.

Die welche eine bestehende Ausbildung haben stellen immer ein Problem dar. Nur hat man in Deutschland mit den verschieden langen Aufschulungen auch dem etwas Rechnung getragen.
Ich sehe in der Akademisierung des „Paramedics“ aber auch der DGKP nicht unbebingt das was für die Masse von Sinn ist. Bei dem DGKP soll zwischen Pflegehelfer und akademischem Bacc. of Nursing die Pflegeassistenz implementiert werden und die prozentuale Verteilung von 70 % DGKP und 30 % Pflegehelfer in 20 % „akademische DGKP“ , 50 % Pflegeassistenz und 30 % Pflegehelfer geändert werden um die Gehaltskosten zu dämpfen. Für den Rettungsdienst sehe ich es ähnlich, wie der „akademische DGKP“ nicht mehr die Grundpflege durchführen will, so will ein „akademischer Paramedic“ auch nicht mehr KTW oder auch den berühmten Oberschenkelhalsbruch im Rettungsdienstfahren.
Von daher wäre es dann der Bacc. of preclinical medical operations vielleicht für 10 - 25 % der derzeitig im Rettungsdienst beschäftigten überhaupt notwendig. Die „Regelrettung“ käme mit einer 2 jährigen Ausbildung völlig hin und die anderen sind mit 500 h eigentlich schon überqualifiziert, weil da auch fast der EH - Kurs reicht für die Masse der Fahrten, welche heute durch den Rettungsdienst gefahren werden.

Ganz interessant und gleichzeitig auch völlig utopisch finde ich den Änderungsvorschlag zum SanG 2002, welcher auf dieser Homepage als PDF zum Download erhältlich ist.
Besonders der 3. Abschnitt , Paragraph 11 hat’s in sich. Hier wird der Tätigkeitsbereich des neuen " Notfallsanitäter-Paramedic" beschrieben. (Zumindest stellen die unbekannten Autoren sich das so vor)

Also eigentlich sind diese neuen Paramedics genauso ausgebildet wie Anästhesisten. Toll das das in Zukunft in 2 Semestern FH berufsbegleitend funktioniert. Da werden sich die Kliniken freuen, da sie keine Mediziner mehr einstellen müssen, die jahrelang studieren , und dann sich dann noch jahrelang in der Facharztausbildung quälen um obige Tätigkeiten gut zu erlernen.
V.a. Das ZVK setzen finde ich besonders amüsant, da die Lernkurve bei dieser Tätigkeit nicht besonders steil ist und es sehr lange dauert bis man das wirklich sicher durchführen kann. So nebenbei ist der Stellenwert des ZVK präklinisch gleich null.

Reduktion unnötiger Notarzt Einsätze??? Liebe prorettungsdienst Vereinigung: Dazu brauch es kein neues SanG sondern endlich mal eine ordentlich und adäquate Disponierung der Einsätze durch die zuständigen Leitstellen - ohne ewiges „Verantwortungsabschieben“ auf das NA Mittel. Nicht bei jedem unnötigen NA Einsatz brauchen die Patienten nämlich einen Venflon, Harnkatheter, Tubus, Kardioversion, Narkose, Thoraxdrainage, ZVK…
Wer jetzt wieder mit der tollen USA vergleichen will soll sich mal die Regionen dort abseits der großen Städte ansehen…vergessen und unterversorgt…

Der NA soll nicht ersetzt werden? Bei dem (völlig unrealistischen) Tätigkeitsprofil des Wunder-Wuzzi Paramedics braucht man eigentlich keine Notärzte mehr. Abseits von jeglichem Sarkasmus :blush: wage ich schwer zu bezweifeln dass sich obig beschriebene Tätigkeiten in 2 Semestern erlernen lassen.
Wer auch immer die Urheber dieser Plattform sind, wirklich ernst nehmen kann man sie leider nicht.

Sehe das genauso wie du. Besonders diese Formulierung mit maximal invasiven Maßnahmen - völlig jenseitig…

Na der Änderungsvorschlag is ja mal „liab“

Damit haben sie es jetzt endgültig geschafft, dass sie garantiert niemand mehr ernst nimmt. Wie man mit offensichtlich so wenig Ahnung von irgendwas solche Forderungen stellen kann ist mir ein Rätsel. Da kann ma auch gleich von warmen Eislutschern träumen, aber selbst das ist wahrscheinlich realistischer :wink:

Liebe KollegInnen!

Darf ich mich als der „Ahnungslose“ Euch vorstellen. Ich habe den Gesetzesänderungsentwurf geschrieben!

Da ich bloss deutscher Rettungsassistent und österr. NFS-NKI bin, habe ich auch keine Ahnung von der Materie. Und kenne auch nicht die Probleme des deutschen Systems. Sarkasmus off :wink:))

Die Stundenanzahl für RS und NFS (der ein theoretisch besser ausgebildeter NFS-NKV ist) ist adäquat (RS300 + 500 Praxis + 900 NFS = 1.700 Std.). Es wird gerade mit den Gewerkschaften abgeklärt, was noch zu ändern ist, dass bereits dieser pensionsrechtlichen Berufsschutz genießt.

Der NFS-P ist mal ein Entwurf! Es kommen wahrscheinlich eh noch ein drittes Semester hinzu für mehr Praxis (da max. 30 ECTS pro Semester möglich sind).

Jedoch muss ich erwähnen, dass für „ausgewählte“ invasisve Maßnahmen kein Studium erforderlich ist! Ich habe mich lange mit ÖGERN, Poguntke, Redelsteiner hierzu unterhalten und beraten.

Als Beispiel wäre eine Koniotomie absolut „easy“ zu erlernen. Ich selbst war auf der Anatomie in Tübingen (über IncentiveMed) und haben Koniotomie, Thoraxdrainage und intraossären Zugang an der Leiche trainiert. In Wahrheit ist es wie Radfahren…man muss es eben manuell mehrfach gemacht haben (natürlich mit theoretischem Background). Es bestreitet auch niemand, dass diese Maßnahmen für RD-Personal erlernbar sind (zumindest einem beschränkten Kreis).

Anders sieht es hingegen bei der Notfallnarkose aus. Hier ist sehr viel theoretisches Wissen und Praxis gefragt. Allerdings muss man nicht in „allen“ Anästhesieverfahren trainiert sein, sondern in einer Hand voll. Es gibt ja auch bereits verschiedene in der Notfallmedizin etablierte Verfahren (Ketanest-Dormicum, Nubain-Narkose, etc.). Intubation ist für uns kein besonderes Thema, da ja genug NKI’s jetzt schon rumlaufen.

Harnkatheter sehen wir nicht als das große Thema an (denke nicht, dass das jemanden aufregt).

Da der NFS bereits einen 40 stündigen (nicht als Blockunterricht abzuhaltenden) EKG-Kurs hat, dieser im NFS-P sehr (!!!) vertieft wird, sollte mal grundsätzlich nichts gegen Rhythmus-Diagnostik sprechen. Auch sind ja im Ausmaß von 2 ECTS ERC-Leitlinien enthalten.

Bis auf die „Notfallnarkose“ spricht recht wenig gegen die aufgelisteten Punkte. Man muss manchmal auch mehr fordern - als man bekommt!

Ihr habt aber Recht: Der NFS-P in § 11 unseres Vorschlags wird noch korrigiert werden, reicht aber als Diskussionsgrundlage vollkommen aus! Ich verweise in diesem Zusammenhang auf den gestern veröffentlichten Artikel im Standard: In den nächsten 10 Jahren fehlen 1.500 Landärzte, jene Ärzte, welche bisher als NA-Backup zur Verfügung standen. Daher ist an einem kompetenten Sanitäter zu arbeiten.

Das dreigliedrige Modell hat den Sinn, die Ehrenamtlichkeit und den Zivildienst in der jetzigen Form nicht anzurühren! Unser erster Vorschlag - wie ihr unserer Homepage entnehmen könnt - hätte auch nur ein zweistufiges, intensiveres Modell vorgesehen. Das ist aufgrund voriger Ausführung nicht realistisch.

Oder man macht Umbau. Der Katastrophenhilfsdienst wird vom RD getrennt, die Ehrenamtlichen machen nur KAT und Ambulanzdienste (die sogenannten Sportplatzfeste, etc.)…und wenn der eine oder andere EA - so wie in Deutschland auch - die Ausbildung hat, darf er vielleicht am RTW mitfahren, sonst nur KTW. Nicht sehr prickelnd, oder?

Schön dass du den Weg zu uns ins Forum gefunden hast und dich der Diskussion stellst. Herzlich willkommen.

Dass derzeit nicht alles optimal läuft im RD, da sind wir uns wohl alle einig. Dass einige Forderung aus deinem/eurem Entwurf aber ziemlich utopisch und teilweise auch unnötig sind ist dir wahrscheinlich auch bewusst, nehme ich zumindest an. Nehmen wir zum Beispiel den ZVK her: warum sollte ein NFS-P präklinisch einen ZVK legen müssen? Oder welche Indikation gibt es für einen NFS-P einen Harnkatheter zu legen? Um nur 2 Maßnahmen aus dem vorgeschlagenen Tätigkeitsberich zu nennen. Ganz abgesehen davon dass ich glaube, dass die geforderten Ausbildungsstunden für viele Maßnahmen und Tätigkeiten bei weitem nicht ausreichen um sie zu erlernen und sicher zu beherrschen.

Mich stört massiv, dass bei diesen ganzen Diskussionen immer um „Ausbildungsstunden“ diskutiert wird. „Man braucht soundsoviele Stunden, damit man das und das weiß.“ Und dann werden tausende Stunden als Forderung erhoben - meist ohne zu hinterfragen, warum und wofür man die überhaupt braucht.

Diskutieren wir lieber über Kompetenzprofile und Lernziele und nicht über Stunden.

Ich bin grundsätzlich bei dir leibschüsselfahrer, dass man primär Inhalte und Kompetenzen und nicht Stunden fordern sollte, aber ich glaub trotzdem dass man in den vorgeschlagenen Stunden manche Kompetenzen nicht erlernen geschweige denn präklinisch sicher beherrschen kann.
Ich glaube übrigens dass das SanG gar nicht so schlecht ist, wenn man es denn endlich ausnützen und sinnvoll umsetzen würde: NFS (mit Notfallkompetenzen) auf jedem RTW, einheitliche und sinnvolle Arzneimittellisten und entsprechend ausgestattete Autos und die Welt würde schon anders aussehen. Solange es in einigen Bundesländern kaum NFS und keinen Notfallkompetenzen gibt, brauchen wir über Paramedics wohl nicht reden.

Aber es ist natürlich immer leichter, die supergeilobermotivierten 5 % plakativ zu fördern (und dafür etwas zu fordern), anstatt den mühsamen Weg in die Fläche zu gehen… :wink:

Ihr habt natürlich bei vielen Punkten richtige Fragen gestellt. Man muss immer hinterfragen!

Leider sind die Ausbildungsstunden ein wesentlicher Bestandteil. Wir haben gerade von den Gewerkschaften die ersten Rückmeldungen erhalten, dass beim NFS MEHR Stunden nötig sind, damit ein Berufsschutz gegeben ist. Hier versuchen wir eine Lösung zu finden, damit die Ehrenamtlichkeit noch mitziehen kann. Sonst könnte man den Berufsschutz nur über den NFS-P erreichen.

Warum den NFS an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule etablieren? Antwort: Damit es den Hilfsorganisationen nix kostet! (zumindest nur teilweise) Auch sind ja bereits jetzt Gespräche der Hilfsorganisationen am laufen mit dem Ministerium, damit eine verkürzte Ausbildung zum Pflegehelfer möglich ist (klar, Hauskrankenpflege, soziale Dienste). Damit verzahnt man das Ding gleich und hat auch schon die Lehrkräfte für einige Fächer (den Rest machen Lehrsanitäter wie gehabt - werden sich dann wohl an der GuK-Schule bewerben müssen).

Den NFS-P an die FH zu verfrachten ist halt auch wieder notwendig, da sonst die Ärztekammern gleich aufschreien, dass das Niveau in der Ausbildung nicht ausreicht. Ob der Lehrgang dann 2, 4 oder 6 Semester dauert, hängt jetzt von den derzeit geführten Verhandlungen ab.

Im Herbst werden wir einen überarbeiteten, und (nahezu) perfekten Vorschlag präsentieren müssen, damit ihn die Abänderungsanträge nicht zerstückeln. Die jetzige Veröffentlichung war deshalb notwendig, um die Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam zu machen. Der Gesetzesvorschlag ist auch nicht so schlecht. Wir müssen jetzt nur noch über Inhalte diskutieren!

Im Übrigen ist der Kompetenzkatalog (Inhalte statt Stunden) NUR in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung näher präzisierbar (zB. mind. 40 Intubationen, mind. 50 Venenpunktionen, etc.). Würde er doch das Gesetz „unlesbar“ machen.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass es heute schon klar ist, dass mal gut 1.500 Landärzte fehlen werden, es werden aber auch andere Ärzte fehlen, da NA-Dienst Arbeitszeit darstellt! Maximale Wochenarbeitszeit für Ärzte ist ein wichtiges Thema! Und im Krankenhaus fehlen ohnehin oftmals Ärzte.

Die Lösung ist diskutabel. Das Ministerium hat mit dem Vorschlag, DGKS/-P (künftig an der FH als Bakk.) in einem Masterlehrgang zum Paramedic auszubilden, den Hilfsorganisationen eh schon einen Schuss vor den Bug geknallt. Entweder es rührt sich was, oder der Bereich wird ver"Nurse"t! :wink:

Nunmehr gilt es nur mehr für den Sanitäter-Paramedic eine akzeptable Ausbildungszeit und Inhalte zu verpassen. Beim schweizerischen diplomierten Rettungssanitäter sind viele Teile der Ausbildung Krankenhaus und Einsatzpraktikum. Allein für KTW (Transportsanitäter) benötigt man ein Jahr Ausbildung. Wir meinen, mit der modularen Struktur mithalten zu können (und wissen aus Erfahrung dass es geht). Wir wissen allerdings, das das SanG von den HiOrg’s bewusst nicht richtig umgesetzt worden ist, weshalb wir auch den NFS-NKV als Einheits-NFS definiert haben, um künftige Sabotagen zu vermeiden. Daher auch unter anderem eine einheitliche bundesweit gültige Arzneimittelliste 1 + 2.

Rechnen wir mal unsere Ausbildung nach: RS300 + 500 EP + 900 NFS + 110 NKI + 500 Anwärterschaft NFS-P = 2.310 Stunden mit bundesweiter Regel- und Notfallkompetenz. Dann käme noch das Studium (richtiger Weise 90 ECTS mit drei Semestern) dazu: 2.310 + 2250 = 4.560 Stunden (bzw. ohne NKI 4.450)

Harnkatheter könnte gebraucht werden (zB. Schwerverletzter, kann nicht gleich befreit werden, Infusionstherapie, etc., auch gut für Bilanzierung - oder das Lungenödem). Wird nicht oft vorkommen und ist aus Eventualitätsgründen mal mit aufgenommen worden.

Thoraxdrainage könnte ja auch durch eine Punktion mit einem großlumigen Venflon in der Medioclavicularlinie erfolgen. Aber ist daher trotzdem im Gesetz zu nennen.

Koniotomie mit Quicktrach würde ich lassen, da die Maßnahme nicht so kompliziert ist (can’t ventilate, can’t intubate).

Pacing würde ich drinnen lassen.

Notfallnarkose diskutieren wir gerade mit mehreren Primarii und Oberärzten der Anästhesie und Intensivmedizinern. Manche sagen bereits ja, manche nein.

ZVK ist natürlich ein heißes Thema. Wird vermutlich durch den intraossären Zugang hinfällig werden. Aber wurde einmal aus politischen Überlegungen mit rein genommen.

Aber im großen und Ganzen sehe ich - mit berechtigten Zweifeln an zwei oder drei Maßnahmen - den NFS-P durchwegs positiv (§11). Die spannende Frage wird aber sein, wie man sich zur Zukunft des Rettungsdienstes bekennt. Entscheidet man sich für ein berufliches System, dann wäre der Vorschlag hinfällig, und müsste man den Vorschlag 1 auf unserer Homepage näher verfolgen. Da gäbe es sicher auch ein fertiges Konzept aus dem Dunstkreis der MA70, könnte ich mir vorstellen.

Nun gut, dass was du da jetzt so schreibst klingt deutlich seriöser und durchdachter als ich nach Lektüre der Webseite eingeschätzt hätte. :wink:

OK, ihr bzw. du habt euch offensichtlich doch etwas mehr Gedanken zu dem Thema gemacht als die Homepage vermuten lässt…
Ich will mal ehrlich sein: Wenn man sich die Homepage anschaut, klingt das nach „Kampfsani“ der Notarzt ohne Medizinstudium spielen will. Wir fordern alle Maßnahmen die man sich so vorstellen kann und bei denen sich wahrscheinlich auch viele Notärzte nicht sicher sind für Sanis nach 2 Semestern FH-Studium.
Warum gibt es die Erklärungen und Begründungen nicht auch bei euch auf der Homepage? Dadurch würde sie, zumindest für mich, gleich um einiges seriöser und professioneller rüber kommen.

@Leuko…danke für den Tipp!

Ist in Arbeit und wird vermutlich morgen oder übermorgen online integriert sein!

LG

Hallo auch ! Schän dass du dich der Diskussion stellst !
@san-Druide

Wer seit „Ihr“ eigentlich ? Seit „Ihr“ eine Hilfsorganisation RK, ASB, etc… ? Eine Privatinitiative von Sanitätern, Hauptamtlichen ? Seit „Ihr“ Du ?
Was macht "Ihr eigentlich genau im Rettungsdienst oder beruflich? (nur interessehalber…musst auch nicht antworten) RTW, KTW, ANW, NEF, NAH, AN-Pflege, NA ?, ICU ?? Und wie lange macht „Ihr“ das schon ?

  • Mir kommt nämlich schon vor, das trotz versuchter Seriösität hier bei einem doch für die Zukunft sehr wichtigem Thema nicht alles wirklich für Ernst zu nehmen ist.

Ein Aufschrei, der auch völlig korrekt wäre. Man will Kompetenzen, die sich von denen eines NA nicht unterscheiden, dann muss auch die Ausbildung und z.T. auch de Zulassungsbestimmungen auf gleichem Niveau basieren.

Der drohende Ärztemangel ist ein Thema, das stimmt, die Landärzte haben mit dem NA Dienst aber nur indirekt zu tun.

Ja und ? Wo ist der Unterschied ob jetzt einer Nurse ist oder nicht ?? Die werden sich sowieso mit Händen und Füßen dagegen wehren.

??? Ein Schwerverletzter, der nicht gleich befreit werden kann bekommt mal einen Harnkatheter ??? Kurios hoch3 ! :astonished: Bei Infusionstherapie setzen wir einen Harnkatheter zur Billanzierung ?? Ja, aber NICHT präklinisch ! Die einzige Notfalmäßige Indikation für eine DK die mir so einfällt ist ein akuter Harnverhalt bzw. Blasentamponade wenn man es erkennt und das hab ich in mittlerweile mehr 20 Jahren Notfallmedizin kein einziges mal in der Prärie erlebt.
Im übrigen wehren sich immer noch viele verNurste Strukturen in Krankenhäudern Harnkatheter bei Männern zu setzen, und trotz vielen Änderungsversuchen und rechtlicher ausjudizierung kämpft man wie Don Quijote gegen Wundmühlen.

Die Punktion wird dann wohl nicht so das Problem darstellen sonder das Erkennen der richtigen Indikation, dafür bedarf es nämlich klinische Praxis. Thoraxdrainagen richtig legen lernt man im übrigen auch nicht in 2 Wochen.

Wie oft hast du schon mit Quicktrach koniotomiert bei einem Can´t ventilate/Can´t intubate Patienten ? Nicht kompliziert ist wohl situationsabhängig - wenn du schon ALLE Maßnahmen (und das sind einige) davor erfolglos durchgeführt hast und bei der letzten Möglichen Maßnahme einen Patientin mit KEINEM Atemweg, dafür aber mit 20 Sättigung , Bradycard und bewußtlos vor dir liegen hast. Ich finde deinen obigen Satz fast etwas hochmütig.

Was heißt wird hinfällig werden ? IST schon seit längerem hinfällig. Der ZVK ist für einen Paramedic völlig sinnlos. Die politischen Gründe würden mich interessieren : Also bitte ?

Mit enstprechender Ausbildung, warum nicht ? Da könnten wir dann aber auch gleich bei den Anästhesisten bleiben.

Wir sind bunt zusammengewürfelt (Arzt, NFS, RettAss, dipl. Rettungssanitäter, Führungskräfte aus HiOrg’s). Vernetzt sind wir bereits mit diversen Gesellschaften.

Den NA will einmal keiner abschaffen! Es soll aber ein „Rettungseinsatz“ definiert werden, bei dem der Einsatz ohne NA abgearbeitet werden kann. Bei „5 vor 12“-Einsätzen soll aber verpflichtend der NA hinzugezogen werden.

Grundsätzlich halten wir Anästhesisten für ein Gottesgeschenk im RD. Leider sind nicht alle NEF’s mit diesen besetzt. Während es in Kärnten Anästhesisten-Domäne ist, ist es woanders üblich, Ärzte mit Jus und NA-Kurs in den Einsatz zu schicken. Oder es schaut der Praktiker aus dem Ort vorbei (wenngleich die meisten ÄK nunmehr NA-Kurs und ERC ALS-Kurs als Teil 2 vorschreiben).

Da hätten wir schon das Problem. Der Paramedic als „dressiertes Äffchen mit Hintergrundwissen (FH)“ ist sicher trainierter und geübter gegenüber diesem Arzttyp. Unterliegt aber dem Anästhesisten bei Narkoseführung.

ZVK ist nunmehr kein Thema (wird doch rausgenommen), dafür wird neben i.v. der i.o.-Zugang hinzugefügt.

Harnkatheter: wo ist das Problem? DGKS haben es unter § 15 (5) Z. 5 GuKG auch drinnen (heisst ja nicht, dass es jeder und immer machen muss). Aber juristisch müsste es im Gesetz stehen, damit - wenn es einmal vorkommt - dieser auch problemlos gelegt werden darf.

Thoraxdrainage: Grundsätzlich spricht nichts gegen eine Punktion in der MCL mittels großlumiger Kanüle. Sollte ausreichen, bis NA eintrifft. Juristisch ist diese Maßnahme jedoch aufzulisten. (Bsp. hab ich im LSF Graz schon den Spannungspneu erkannt - und hat mir der dortige Arzt nicht geglaubt (Notfall mit Messer auf der Station), hat „überraschender“ Weise der kommende NA (Internist) entlastet (Bülau)).

Ob eine Notfallnarkose kommt oder nicht ist eine politische Sache. Wenn, dann gehört sie gut ausgebildet und auf wenige Verfahren beschränkt. Und nochmals, es fahren nicht immer Anästhesisten als NA’s. (in welchem RD-Bereich bist du NA?). Unserer Meinung nach sollten die NA’s generell Anästhesisten sein oder Internisten. Ist aber leider nicht flächendeckend machbar.