leider im Dienst…
Leider auch nicht, hab Uni…
Hab in der Zwischenzeit mit vielen Leuten geredet und sitze quasi an der Quelle vieler Informationen, da meine Professoren in dem einen oder anderen Gremium dabeisitzen. Und ich muss sagen, mein anfänglicher Optimismus wurde mittlerweile etwas gedämpft. Bei den Kompetenzen des diplomierten Personals wird sich sicher was ändern, aber der Weg in Richtung Paramedic ist noch sehr SEHR weit. So wie es im Moment ausschaut, denke ich nicht, dass auch nur in absehbarer Zeit in Österreich ein Berufsbild geschaffen wird, welches ein Paramedic equivalent darstellt.
Ich werde dort sein - nachdem es zunächst eine große Runde Absagen gehagelt hat, wurde die Enquete jetzt verlegt und findet im Audi Max (ebenfalls FH St. Pölten) statt.
Meine persönliche Meinung zu der ganzen Sache: es wird medienwirksam an einem kleinen Teil der präklinischen Versorgung herumgedoktert (was für ein Wortspiel), bzw. darüber nachgedacht, herumzudoktern. Und zwar in einem Bereich, wo es noch nicht mal ansatzweise gesetzliche Grundlagen gibt.
Jedes Bundesland hat es selbst in der Hand, sofort mittels simpler Landesgesetzänderung (Rettungsdienstgesetz) und einer simplen Änderung einer Verordnung (Verordnung über die Mindestausstattung im Rettungsdienst) verpflichtend NKVs als San1 auf verpflichtend vernünftig ausgestatteten RTWs durchzusetzen.
Das würde in kurzer Zeit eine Qualitätssteigerung für viele Patienten bringen. Statt dessen werden wieder Luftschlösser gebaut…
Vor allem wird die Disskusion in einem Land geführt, welches ohne Koalition regiert wird. Das heißt: Textverarbeitung anwerfen, in die Tasten hauen, ausdrucken, unterschreiben, veröffentlichen => gültig und umzusetzen…
Vermutlich ja
Mal wieder ein Zeitungsbericht, vor allem interessant wegen der Diskussionen im Forum darunter. Und weil es heißt, die Enquete wäre am Mittwoch.
http://derstandard.at/2000006695824/Niederoesterreichs-Notfallmedizin-fuer-Notfaelle?_blogGroup=1
Wie wars? Ich war leider krankheitsbedingt verhindert…
NÖ HEUTE-Beitrag in der TVThek: KLICK MICH!
ORF-NÖ Beitrag dazu: noe.orf.at
Schön langsam glaub ich, ich kenn den Grund für diesen „Vorstoß“: Wir brauchen eine bessere Auslastung für die FHs in NÖ. Es ist ganz sicher Zufall, dass die FH St. Pölten bereits an einem Studienplan bastelt, obwohl wir derzeit eigentlich noch weit weg von den notwendigen gesetzlichen Grundlagen dafür sind.
Wie schon mal in diesem Thread erwähnt worden ist, wäre es gerade in NÖ ein leichtes die Wünsche des Hrn. Sobotka zu erfüllen. Einfach mal das NÖ Rettungsdienstgesetz und Verordnung über die Mindestausstattung und die Mindestanforderungen im Rettungs- und Krankentransportdienst auf zeitgemäße Standards anpassen und man könnte auch mit den schon seit Jahren gültigen Gesetzen diese Ziele erreichen. Aber das wäre ja dann weit weniger medienwirksam und würde den FHs nichts bringen. Um die, die eigentlich betroffen sind, nämlich die Patienten geht es in der ganze Diskussion ohnehin nicht und wird es wahrscheinlich auch nie gehen.
Es kann in der Diskussion auch nicht um die Patienten gehen! Warum? Weil man sonst mMn nur 2 Möglichkeiten hat, beide sind nicht politisch tragbar.
- Wir verbessern das System - Umkehrschluss der Opposition (ich sage jetzt nicht dass der falsch wäre, und unterstelle lediglich): das was wir jetzt haben gefährdet Patienten, warum habt ihr nicht seit Jahren dafür gesorgt.
- Unser System ist zu teuer und kracht zusammen - Zu teuer?!?! Hier geht es doch um Menschenleben, da darf nichts zu teuer sein. Abgesehen davon wissen wir doch schon seit Jahren, dass die Ärzte in Scharen abwandern und an allen Ecken und Enden fehlen, auch die EU Richtlinie ist schon lange bekannt. - Warum wird das Probelm erst jetzt angegangen und wurde nicht schon längst gelöst?
Dass man mit der aktuellen Idee die FHs auslastet: ja natürlich ein netter Nebeneffekt, und im Endeffekt wird das System durch die Titel nicht besser als wenn man das System einer deutschen Ausbildung mit Vertrag beim Arbeitgeber verwenden würde…
Hier aus aktuellem Anlass die Stellungnahme des Präsidenten der österr. Gesellschaft für Notfall&Katastrophenmedizin Dr. W. Schreiber. Beim Roten Kreuz auch kein unbekannter.
(original aus http://www.notarzt.at/aktuelles.html)
Ich maße mir einmal an zu dem Thema auch einmal meinen Senf dazuzugeben.
Ich war auf der Enquete, bei der doch ziemlich klar wurde, was zuvor schon stark vermutet wurde. Der Zweck der Veranstaltung nämlich, die wohl dazu diente, den Widerstand der HiOrgs, die ja doch noch (leider) ausreichend politische Macht haben, gegen die gewünschten Änderungen in der Rettungsdienstlandschaft zu verringern. Allerdings war ich primär nicht Aufgrund meiner Tätigkeit für meine HiOrg bei der Veranstaltung sondern aus rein privaten Interessen.
Ich werde jetzt nicht jeden einzelnen Vortrag zusammenfassen, es begann mit einem allgemeinen Vortrag vom Redelsteiner, spannte sich über die Vorstellung der prinzipiell sich ähnelnden Rettungsdienstsysteme, die allesamt gemeinhaben, dass auf Notärzte eher verzichtet wird und auf die Ausbildung von Paramedics, Ambulance Nurses oder sonstige längerdauernde Ausbildungsformen wert gelegt wird. Den Abschluss schließlich stellte ein Vortrag über die Systeme in Skandinavien dar, der aber offensichtlich den Eindruck hatte, generell nochmal die Vorteile dieser Veränderungen hervorzustreichen und diese dem Auditorium mit auf den Weg zu geben.
Kommen wir zum subjektiven, interpretativen Teil des Posts.
Überrascht hat mich vor allem, dass es tatsächlich eine breite Masse an europäischen Staaten gibt, vor allem einige, von denen man sich das nicht erwarten würde, die auf solche Konzepte setzen. Viele Systeme beruhen auf einem, in deren Augen „schlecht“ ausgebildeten Fahrer (die aber immer noch von den Stunden her unserem RS konkurieren können und einem professionell ausgebildeten Mitarbeiter, der eine mehrjährige Akademie, Hochschule oder eine Weiterbildung zur Krankenpflege hinter sich gebracht hat. Es gab darunter Systeme die mir gut gefallen haben und Vortragende die in ihrer Argumentation für ihr System schlüssig waren, andere Systeme wiederum haben mir Fragen offen gelassen bezeihungsweise Skepsis in mir hervorgerufen.
Beispielsweise das System in den Niederlanden, ein kleiner Exkurs:
Da fahren Schwestern/Pfleger mit Anästhesie/Intensivweiterbildung und einer zusätzlichen Weiterbildung für den RD mit einem Fahrer, der halt auch eine RD-Ausbildung hat. Dabei dürfen Sie unter anderem Schmerzbekämpfung oder Airwaymanagement mit ET durchführen, untersagt ist Ihnen allerdings die Sedierung. Sollte eine Sedierung von Nöten sein, muss einer von vier Notarzthelikoptern angefordert werden (Zum Vergleich, NL hat ca. die Hälfte der Fläche von Österreich und die doppelte Einwohnerzahl). Sollte der Helikopter nicht starten (Nacht, Unwetter…) können dann fahren die Notärzte halt mit dem Auto aus. Das sehe ich ein bisschen problematisch. Nicht weil ich finde, dass die Sedierung auch freigegeben werden sollte, sondern eher, weil durch die wirklich sehr geringe Dichte an Notärzten bei einem Patienten, der eine Sedierung vor Ort bräuchte diese entweder sehr lange auf eine solche warten müssen oder ohne Sedierung ins Krankenhaus kommen.
NFS-NKI vs Paramedic
Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass sich die vorgestellten Paramedics gar nicht so von einem NFS-NKI unterscheiden. Der einzige wirklich große Unterschied ist, dass sie auch die kritischsten Patienten ohne Arzt in ein Krankenhaus fahren dürfen. Ansonsten zeigt sich eine breitere Palette an medikamentösen Therapiemöglichkeiten und ein eher gering ausfallendes Plus an manuellen Fertigkeiten. Wirklich hervorgehoben haben viele Vortragende, dass ihre Paramedics auch das Recht haben, Patienten zu belassen (Hat mich überrascht, offensichtlich dürfte das nicht selbstverständlich sein).
Nun könnte man natürlich gleich einmal sagen „Na bitte, wenn uns eh nicht so viel unterscheidet dann passen wir einfach die AML an und fertig“.
Tja so einfach ist es nun doch nicht. Die Vorträge haben nicht gezeigt, dass ein Paramedic auch nicht mehr darf als ein NFS-NKI sondern viel mehr wieviel ein RD-Mitarbeiter bei uns mit einer wirklich geringen Ausbildung erschreckenderweise alles darf.
Mit der Akademisierung und Professionalisierung einhergehend haben die meisten Länder auch gleich, dass sich Freiwilligenarbeit auf die Verrichtung von Ambulanzdiensten oder der Breitenschulung beschränkt und dass die Mitarbeiter in einigen Systemen in späteren Jahren dann Tätigkeiten in Notaufnahmen oder in der postoperativen Wundversorgung übernehmen. Rettungsdienst kann halt trotz der langen Ausbildung kein Job sein, den man bis zur Pensionierung macht.
Dennoch bedeudet das alles für die Freiwilligenarbeit in Österreich überhaupt nichts, aus dem selben Grund, aus dem auch die in vorangegangen Postings mit dem Vorschlag, einfach die Anforderungen des Landes an den RD per Gesetzesänderung zu verschärfen komplett am Ziel vorbeigeht. Das sind einfach zwei verschiedene paar Schuhe.
Während all die vorgestellten Systeme gleich haben, dass auf so gut wie jedem Rettungsmittel ein Paramedic sitzt, geht es bei der österreichischen Diskussion gar nicht um eine Gesamtprofessionalisierung. Alle die gedacht haben, dass es darum geht, den Beruf des Sanitäters aufzuwerten, die muss ich enttäsuchen. Es werden am RTW weiterhin NFS und RS sitzen, diese werden ja auch nicht ersetzt. Es geht darum, den Notarzt zu ersetzen.
Und damit erklärt sich auch, worum es bei der ganzen Sache tatsächlich geht, nämlich die Kohle. Paramedics sind schneller und billiger ausgebildet, man muss ihnen weniger zahlen als einem Notarzt und den NEF-Lenker erspart man sich auch gleich.
Die Fachhochschulen oder die Uni Krems bekommen mehr Studierende, es werden sich schon einige finden, die gerne Arzt spielen möchten.
Interessant ist außerdem, dass ich bei der Enquete eher den Eindruck bekommen habe, dass diese gewünschten Änderungen im System gar nicht so sehr von Sobotka ausgehen sondern vielmehr von Redelsteiner. Er dürfte nur jemanden gefunden haben, der dafür empfänglich war, seine Visionen auf eine politische Ebene anzuheben.
Das wars fürs erste, ich hoffe es lässt sich erkennen, was in diesem Posting Erfahrungsberichte aus St. Pölten sind und was davon meine persönliche Meinung ist. Ich persönlich stehe dem ganzen eher neutral gegenüber und habe auch nach dieser Tagung noch keine Präferenzen, in welche Richtung ich tendieren soll. Es gibt sowohl Dinge die mich begeistern und Dinge die mich eher skeptisch auf die Diskussion blicken lassen. Dementsprechend schade finde ich, dass es auf dieser Tagung kaum kritische Stimmen seitens der Vortragenden gab oder auch solche geladen wurden, die eher Gegner eines solchen Systems sind. Ist aber eh klar, es war ja schließlich eine Werbeveranstaltung für ein Paramedicsystem.
Gibt es die Diskussion bzw. Vorträge mittlerweile schon irgendwo zum downloaden? Würde mir gerne selbst ein Bild von der Veranstaltung machen…
Danke für deine Sicht der Dinge.
Mir war klar, dass es bei den Paramedics auch ums liebe Geld geht, hätte aber gehofft das das Thema „den Notarzt durch Paramedics zu ersetzen“ aus der Welt geschafft ist. Finde das dann doch eher enttäuschend.
Genau das würde nämlich keinen Sinn machen. Das Grundproblem bliebe bestehen. Am Rtw weiterhin Rettungssanis. Warten auf den Paramedic. Bis zu dessen Eintreffen schlechte Versorgung des Patienten usw.
Ich hätte eig gehofft es geht jetzt doch um die Einführung einer Rettungsdienst- Fachkraft. Also eine Ausbildung für " die breite Masse". Sprich auf jedem RTW eine Fachkraft mit erweiterten Kompetenzen. Die Notärzte, ich sag mal 1zu1 zu ersetzen ist eindeutig der falsche Weg.
Zum Thema ähnliche Kompetenzen des Nfs-Nki und dem Paramedic.
Die Ausbildung des zum NKI ist bei weitem Stundenmäßig nicht vergleichbarer mit der UK-Paramedic Ausbildung, allerdings auch nicht so schlecht und kurz wie oft dargestellt. So ist es bei uns (ma70) vorgesehen, dass man als junger RS mind 3jahre als 3ter Mann/Frau am RTW fährt bevor man überhaupt zum NFS zugelassen wird. Würde man diese Zeit, oder auch nur 1 Jahr, zur Ausbildung rechnen(Stichwort Annerkennungsjahr RettAss) sehe das Ganze, auf die Ausbildungsstunden bezogen, schon wieder ganz anders aus. Außerdem ist vor jedem Modul wiederum Praxis und jeweils ein Aufnahmetest erforderlich, was alles in allem gewährleistet das durchwegs recht kompetente Sanitäter entstehen.
Zugegeben zu wenig sind die KH Praxisstunden (obwohl bei uns eh schon auf 120h eweitert) und die Theorieausbildung in Sachen Anatomie und Pharmakologie.
Trotzalledem denke ich, dass der NKI eine gute Ausgangsbasis für eine Ausbildung zur Rettungsdienstfachkraft darstellt und sicher auch mit einigen Paramedic Ausbildungen mithalten kann.
Die Ausbildung von Masterparamedics aufbauend auf dem Krankenpfleger sehe ich als nicht sinnvoll, weil mit einer Gesammtausbildungsdauer von mind. 5 Jahren sind wir wieder weit über der Fachkraft und das Abschaffen der Notärzte ist vorprogrammiert.
Hat man natürlich vor dies zu tun, ist der Anästhesiepfleger mit Master sicher eine gute Basis.
Aber die Denke da sind wir uns einig, das sollte nicht das Ziel in den nächsten 10Jahren sein.
Bei den Internationalen Modellen (die mir bekannt sind) bevorzuge ich jedenfalls das Schweizer System.
Ich hoffe dass sich da bald was bewegt und neben dem finanziellen Aspekt, der Pat. im Mittelpunkt steht. Wenn sich die richtigen Leute und dazu zähle ich keine Politiker, zusammensetzen und das planen, sehe ich gute Chancen dass man das Sangesetz in Richtung Erweiterung zum Paramedic ( der Beriff ist für AT denkbar ungeeingnet) verändert.
Ps: das holländische Masterpfleger keine Sedierung vornehmen dürfen ist schon sehr seltsam. Bei solch umfangreicher Ausbildung sollte das schon möglich sein.
Aber ebenso hab ich aber gehört das für den Standardparamedic in England kein Ketamin freigegeben ist. Meiner Information zur Folge steht ihnen zur Analgesie nur Morphin zur Verfügung.
DANKE!!!
Deine lange Zusammenfassung der Enquete war wertvoll für mich - danke für die Zeit, sie zu schreiben!
Prinzipiell sehe ich das genau so - nur das „erschreckenderweise“ würde ich streichen.
Diese Frage meine ich völlig ernst: Braucht es wirklich eine dreijährige Vollzeitausbildung für etwas, was bei uns der NFS-NKV auch darf? Oder andersrum: hat unser NKV wirklich so wenig Ausbildung? Warum ist der australische Paramedic so lange in Ausbildung? Weil er davon ein Jahr oder noch länger Praxis hat. Das haben unsere NKV auch, viele in einem Ausmaß, das sich nicht hinter einem „hauptberuflichen Praxisjahr“ zu verstecken braucht. Nur heißt es bei uns nicht „Ausbildung“, sondern es ist halt „Dienst“ - als RS am RTW.
Würden wir im NFS-Kurs die gesamte Anatomie unterrichten, Methodenvielfalt einsetzen, Wiederholungen machen usw. könnten wir auch locker 80 Stunden statt 20 füllen. Bei uns passiert mittlerweile sehr, sehr viel im Selbststudium. Ohne dass das Selbststudium irgendwo in der Ausbildungsdauer auffällt.
Ein auf aktuellem Stand ausgebildeter NKV sollte mit PHTLS, AMLS oder dem ERC-ALS-Kurs überhaupt kein Problem haben und diese Kurse, natürlich mit Lernen vorher, ohne Probleme absolvieren können. Das sind aber häufig die Standards, die von einem Paramedic erwartet werden. Wieso erreichen wir die bei uns?
Ich habe für mich schon eine Antwort gefunden, von der ich allerdings noch nicht ganz von der Richtigkeit überzeugt bin: weil man bei uns irgendwann auch NKV wird, wenn man das alles nicht kann. Weil man mit ein wenig Auswendiglernen und einer halbwegs tolerierbaren Einmal-Performance am Prüfungstag seinen Vierer, und damit den NFS nachgeschmissen kriegt. Weil die Prüfungen im Bereich der Praxis viel zu berechenbar und anspruchslos sind.
Das heißt, dass man auch mit „österreichischer Ausbildung“ ein richtig guter Sani werden kann, der sich international überhaupt nicht zu verstecken braucht. Leider kann man aber auch eine österreichische Sanitäterqualifikation erlangen, ohne die für die selbständige Patientenversorgung nötigen Fähigkeiten mitzubringen. Und sobald man die Qualifikation hat, wird man sie nie wieder los.
Ich weiß zwar nicht, ob eine Download-Plattformen für die Präsentationen vorgesehen ist, aber so gut wie jeder Vortragende hat gemeint, man kann ihn für die Präsentation Anschreiben. Bei Bedarf einfach googeln:)
Und ansonsten: Gemach. Keine Systemänderung funktioniert von jetzt auf gleich. Und genau das ist auch der Grund, warum ich mich aus den sonstigen „Zukunft des RD“-Diskussionen raushalte, da muss ich mir meistens an den Kopf greifen. (Meine Meinung dazu hab ich aber eh schon in genügend anderen Threads abgegeben.
Im Moment fehlt mir einfach die notwendige (wissenschaftliche) Evidenz dafür, dass Patienten in unserem System schlechter versorgt sind als in anderen Systemen. Ich hab selbst auch schon in ein paar anderen europäischen Ländern in diversen Systemen mitgearbeitet und hatte nicht das Gefühl, dass der Patient unter unserem System derzeit leidet.
Finde es allerdings gar nicht so schlecht oder am Ziel vorbei, sich bei Mängeln im derzeitigen System, wie eben dem Mangel an Notärzten Alternativen zu überlegen.
Was mir an dieser Diskussion gefällt ist, dass es einigermaßen sachlich zugeht und vor allem, dass nicht sofort eine komplette Änderung des Systems gefordert wird. Kein System kann abrupt umgekrempelt werden, immer nur nach und nach. Wer weiß, was da mit der Einführung des Paramedic ins Rollen gebracht wird.
Mich erinnert das ganze sehr stark an die letzten Jahre bei der Anhebung der Pflege auf akademisches Niveau. Auch da gab es massive Widerstände, die Möglichkeit wurde eher zufällig geschaffen und schön langsam wachsen immer mehr Fachhochschulen empor und es wird immer mehr klar, dass das wohl die Zukunft ist. Bin gespannt wie sich das beim RD weiterentwickelt. (Im übrigen war es bei der Pflege letztlich auch eine finanzielle Frage).
Warum gerade die Schweiz?
Stimmt erschreckend ist irgendwie mit „Überraschung“ verbunden, und überrascht bin ich davon nun wirklich nicht.

Diese Frage meine ich völlig ernst: Braucht es wirklich eine dreijährige Vollzeitausbildung füetwas, was bei uns der NFS-NKV auch darf? Oder andersrum: hat unser NKV wirklich sowenig Ausbildung? …
Ein auf aktuellem Stand ausgebildeter NKV sollte mit PHTLS, AMLS oder dem ERC-ALS-Kurs überhaupt kein Problem haben und diese Kurse, natürlich mit Lernen vorher, ohne Probleme absolvieren können. Das sind aber häufig die Standards, die von einem Paramedic erwartet werden. Wieso erreichen wir die bei uns? …
Das heißt, dass man auch mit „österreichischer Ausbildung“ ein richtig guter Sani werden kann, der sich international überhaupt nicht zu verstecken braucht
Ich muss dir recht geben und irgendwie kann ich das dann doch wiederum auch gar nicht;)
Ich wollte jetzt keinen Fullquote machen, auch wenn der Post in der Gänze wirklich spannend ist.
Klar gibt es Sanis die ach international nicht verstecken müssen, Gewinne diverser internationaler Competitions der letzten Jahre haben das bewiesen. Aber man muss sie eben suchen, sie sind eben nicht Standard.
Natürlich kann man auch hierzulande die ganzen Buchstabenkurse machen. Aber genau ist der Punkt. Man kann! Sie sind halt leider nicht verpflichtend. Solche Kurse sind halt sehr von der Motivitation des Sanis und vom Goodwill der Organisationen im Bezug auf Finanzierung und Anrechnung abhängig. Und damit verstärke ich halt die Situation die wir jetzt schon haben und die mir eigentlich an der derzeitigen Situation am meisten missfällt. Dass es für Patienten einen Unterschied macht, welcher RTW zu ihm kommt.
Aber prinzipiell hast du recht, es zeigt recht deutlich, das alle, die eine Professionalisierung des RD fordern, und da nehme ich mich mithinein, nicht beim kompletten System anfangen sollten. Bei einem selbst ist immer noch genug Spielraum vorhanden. Auch im derzeitigen gesetzlichen Rahmen.
eklass: Mich erinnert das ganze sehr stark an die letzten Jahre bei der Anhebung der Pflege auf akademisches Niveau
Und ganz ehrlich? Was ist davon in der Praxis übriggebliebenen?
Ach, das ganze ist noch lange nicht abgeschlossen, da tut sich noch immer einiges. Oder worauf zielte deine Frage ab?
Ich hoffe, es kam nicht so rüber, dass ich dem ganzen positiv gegenüberstehe, ich wollte nämlich dazu mal nicht zuviel schreiben weils nicht so das Thema rrifft
Damit wollte ich verdeutlichen, dass ein alleiniges akademisches „Upgrade“ in der Praxis auch für die/den Sanitäterin nicht viel bringen wird wenn nicht die dementsprechenden Rahmenbedingungen in der Praxis geschaffen werden. Mittel zum Zweck um die FHs zu füllen wird dem Rettungsystem in .at auch nicht viel weiterhelfen. Das Studium der Pflegewissenschaften zielt auch nicht gerade darauf ab einen „gstudierten“ Medikamenteneinschachtler zu haben oder einen Arzt in irgendeiner Weise zu ersetzen.

Das Studium der Pflegewissenschaften zielt auch nicht gerade darauf ab einen „gstudierten“ Medikamenteneinschachtler zu haben oder einen Arzt in irgendeiner Weise zu ersetzen.
Wobei ich dazu sagen muss, dass das Bachelorstudium der GuKP kein Pflegewissenschaftsstudium ist. Es ist eine akademisierte Form der Diplomausbildung die mit BSc und Diplom abschließt, und dann ein solides Fundament bietet sich weiter im Master und damit den Pflegewissenschaften zu vertiefen. In der Praxis gibts bis Dato allerdings keinen Unterschied außer, dass man sich ständig erklären muss