Notarztassistenz durch RS

Mich interessiert inwiefern RS in eurer Organisation/LV in der NA-Assistenz ausgebildet werden bzw. ob diese erlaubt ist. Beim RK-Tirol ist die NA-Assistenz für RS verboten, darüber hinaus dürfen RS diese nicht in internen Schulungen erlernen.

Bei uns im RK NÖ ist es mittlerweile üblich, dass RS im Kurs in der Basisassistenz wie PVK zureichen, Infusionen richten und auch schon Medikamentenvorbereitung unterrichtet werden (obwohl letzteres bei einigen eine Problemstelle ist, da es zu wenig geübt wird).
Die Argumentation ist hier aber mittlerweile eher weniger die NÄ Assistenz, sondern die Fähigkeit, einem NFS (NKV+) auf einem RTW-C zu assistieren, da unsere Ausrückordnung mittlerweile für einige Notfallbilder einen RTW-C solo vorsieht und entsprechender Handlungsbedarf für die NFS besteht.
Wie ein geschätzter Kollege aus der Ausbildung formuliert hat: Man muss von einem RS heute vieles von dem erwarten, was man früher von einem NFS erwartet hat.
Weitergehende Maßnahmen wie Intubation, Thorax-Drain oder Koniotomie werden angesprochen aber nicht weiter trainiert.

PS: bzgl. internen Schulungen: Unsere Rettungstechnischen Praktika und Großübungen haben mittlerweile vor allem auch den Zweck, die Zusammenarbeit zwischen den Playern (RS, NFS, NÄ, ACN, etc.) zu trainieren und daher wird eben auch besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass RS erweiterte Maßnahmen üben und in gemischten Teams trainieren können. Zumindest handhabt meine Bezirksstelle das so…

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„Verboten“ klingt ja so als wäre es ganz fürchterlich wenn der RS dem NA eine Nadel reicht ^^
Also für NÖ:
Wird dezidiert unterrichtet, sowohl im Kurs als auch zb. in Weiterbildungen wie dem „RTW Modul“ oder „Support your NKI“
Soll heißen Aufziehen, Vorbereiten, Zuarbeiten und und und…

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Ich finde es gut, wenn RS hier mehr können und auch mehr gelehrt wird. - Beim ASB gibt es schon seit Jahren den RS+ Kurs mit 40 Stunden, welcher genau das macht.

Wir haben in Wien auch einige Übungen in welchen wir das Zusammenspiel trainieren. Wobei wir so oder so jeden zweiten Tag einen NA, einen Sigle Responder oder einen FISU sehen. Es ist also eher Training on the Job.

Das mit dem zureichen beim PVK empfinde ich eher suboptimal, weil das den Flow stört und ich einfach viel viel schneller ohne zureiche bin. Aber wenn ein RS eine Ampulle aufziehen kann oder eine Infusion herrichten kann, ist das schon eine Hilfe.

Laut meiner Info in der Steiermark ebenso Teil der Ausbildung.

Liegt aber vermutlich daran , dass wir im Bezirk schon immer ein NEF hatten und die Assistenz dort mehr gewünscht wird als sonst wo…

In Kärnten wird das kaum unterrichtet in den RS Kursen. Mittlerweile muss man echt aufpassen, was man den RS deligieren möchte. Der Großteil kann nichtmal eine Infusion spiegeln. Wenns dann darum geht Medikamente aufzuziehen ist es bei vielen vorbei.

Erweiterte Schulungen sind jetzt nicht verboten und werden auch angeboten. Ich mach das dann oft so, dass ich den betroffenen RS zur Seite nehme und ihm das einfach zeige und erkläre, damit ich ihm das nächste Mal etwas delegieren kann.

ASBÖ NÖ: Zivildiener/Ehrenamtliche RS bekommen es in der Ausbildung vorgezeigt. Ein Training für die Assistenz findet im Zuge des Praktikums auf den jeweiligen Dienststellen statt. Hierbei ist es leider stark davon abhängig, wer mit den Auszubildenden übt und in welchem Umfang.

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„Support your NKI“ - beste Fortbildung wo gibt :smiley:
Während andere Bundesländer noch explizit keine NKI-Freigaben erteilen… :stuck_out_tongue:

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Ich bin auch in Tirol beim RK. Ich kann deiner Aussage nur bedingt folgen, da die angehenden RS - so erzählen sie es zumindest - im Kurs die Assistenz für den Venenzugang & Infusionsvorbereitung lernen bzw durchbesprechen.

Also bei uns wird es normal gelehrt und für unsere RS als Fahrer/innen gibts eine extra Schulung. Gilt aber nur für den HA Bereich

Bei uns ist NA-Assistenz ganz normaler Bestandteil und wird (außer aufziehen) auch vollumfänglich geschult. Mittlerweile könnte man es halt NA/NFS-Assistenz nennen.

Weshalb genau wird auf das aufziehen von Medikamenten bei euch verzichtet?

Bei uns lernen neue Rettungssanitäter standardmäßig die Assistenz beim Venenweg sowie die Vorbereitung von Infusionen – darüber hinaus jedoch wenig. Kurse für den C3 gibt es erst durch den Start des TNA . Tätigkeiten wie das Aufziehen von Medikamenten oder das Vorbereiten einer Verneblermaske werden, sofern Interesse besteht, gelegentlich in freien Momenten gezeigt.

Die Intubationsassistenz kann zudem in Airway-Kursen erlernt werden. Ich habe bisher nie gehört, dass diese Aufgabe für RS verboten wäre. In der Praxis machen es eh sehr oft RS.

Ich glaube, dass das Aufziehen von Medikamenten vor allem aus haftungsrechtliche Gründe keine offizielle Tätigkeit bei uns ist – weder explizit erlaubt noch verboten, aber dennoch praktiziert. Zudem würde ich das auch nicht allen zutrauen. Gibt ja genug, die sich nicht dafür interessieren.

Weil das vorbereiten von Medikamenten bei uns grundsätzlich nur ab NFS freigegeben ist.

RK OÖ:

Wird von Bezirk zu Bezirk anders gehandhabt, jedoch bleibt die NA-Assistenz eher bei der Vorbereitung von Infusionen und der Assistenz beim IV-Zugang legen.

Manche Dinge sind lockerer, in manchen Bezirken wird man schon deppert angemacht, wenn man nur in die Richtung des C3 schaut lol.

In gewissen Bezirken ist die im Kurs gelehrte NA-Assistenz garnicht erst gewünscht (CAVE: Vor einiger Zeit war die NA-Assistenz sogar Teil der Pflichtfortbildung)

Die Assistenz bei der Medikamentengabe ist umstritten - besonders im HÄND-System. Ist man HÄND-Lenker (in manchen Bezirken sogar obligatorisch RS - sonst sowieso nicht anwendbar) wird eher darüber „hinweg gesehen“ als am SEW. Was ich mitbekomme, kommt es ganz auf den Bezirk und die dortigen MA an. In meinem Bezirk ist es solange kein Problem, solang du sorgfältig arbeitest und weißt was du tust. Sobald ebenfalls ein NEF/anderwertiges SRM alarmiert wurde und dieses eintrifft bist du dann als HÄND sowieso „hinfällig“.

Medikamentenaufziehen ist ein ziemliches Bauchwehthema für die Ärzte. In der juristischen Realität ist es so, wenn da mal was falsch läuft, ist immer der Arzt der Haftende, auch wenn das eine diplomierte Pflegekraft verhaut (selbst erlebt in der Verwandtschaft).

Hier geht die Rechtssprechung zunehmend davon ab den Arzt alleine zu verurteilen und die geteilte Verantwortung zu sehen.

Als Beispiel: Tödliche Spritze: Zwei Schuldsprüche - noe.ORF.at

Beim RS wäre es vielleicht noch ein Thema, da er die NA-Assistenz nach SanG eigentlich nicht in seinem Tätigkeitsbereich hat. Beim NFS ist das schon wieder ganz anders, der hätte natürlich die Verantwortung für das korrekte Aufziehen des Medikamentes zu tragen. Und alle zwei im 4-Augen Prinzip für die Verabreichung

Jedoch jetzt aus der Praxis bezogen, ist es oft schon fast unvermeidbar, dass dies z.B. in eigenen Szenarien nur das NEF Team macht. Es gehört halt der Ampulle + Spritze 4-Augen Überprüfung immer dazu.
CRM ist halt einfach wichtig/geil

Das ist in unseren internen NEF SOPs auch so angebildet. Da zieht der NA oder der NFS die Medikamente auf und nicht der RS.

Laut Halmich in RdM August 2012st die Assistenzleistung durch RS jedoch im Rahmen der Laiendelegation nach dem ArzteG denkbar, in Ausnahmefällen.

Der RS hat dann nach genauer Anordnung und unter ständiger Aufsicht zu handeln.

Regelhaft und immer wiederkehrend darf das aber nicht sein.

Details in Recht der Medizin August 2012 nachzulesen.

Wenn ich als NEF draußen bin, dann gebe ich mein Material nicht aus der Hand. Da richte ich die Medikamente für den Arzt her, außer ein Kollege den ich kenne und von dem ich weiß, dass der das beherrscht, ist vor Ort. Leider ist es halt oft so, dass am „RTW“ bzw. SEW zwei RS sitzen - da kann es dann schonmal vorkommen, dass es stressig wird, wenn eine RSI vorzubereiten ist (mit Allem drum und dran) und man nichts delegieren kann.

Das ist eine eindeutige Aussage - die vorraussetzt, dass man das Team kennt.