In einem Bezirk in der Steiermark dürfen Notärzte, die bei der GVG angestellt sind und innerhalb von 5 Minuten vom Stützpunkt wohnen, ihren Dienst zu Hause verbringen.
Mittlerweile haben sich auch Notärzte, die weiter entfernt wohnen, eine Regelung mit Treffpunkten ausgehandelt. Diese Punkte liegen ebenfalls innerhalb von 5 Minuten vom Stützpunkt. So können nun auch diese Notärzte ihren Dienst von zu Hause aus versehen und sich im Einsatzfall am Rendezvous-Punkt vom NEF abholen lassen.
Die Abholung erfolgt dabei ohne Sondersignal, da es für Einsatzfahrer in dieser Situation eine unsichere Rechtslage gibt.
Frage in die Runde:
Gibt es ähnliche Modelle auch in anderen steirischen Bezirken oder in anderen Bundesländern?
Das bedeutet, das NEF fährt bei einem Einsatz ohne SoSi zum Haus vom Notarzt und von dort aus dann mit SoSi weiter? Hab ich das richtig verstanden? Wo ist hier dann die unsichere Rechtslage wenn das Einsatzmittel einen Auftrag mit Sondersignal erhält?
Diese Regelung hat begonnen, als ein Notarzt das OK von der GVG bekam, das RK hat nie etwas schriftlich bekommen. Die RLS ist über den Aufenthaltsort des NA auch nicht informiert.
Der Auftrag ist zum Einsatzort und wenn ich als NFS mit Sondersignal in eine andere Richtung fahre und nen Unfall baue könnte das rechtliche Probleme nach sich ziehen.
Besagt Bezirksstelle hat sich rechtlich beraten lasse und die Weisung herausgegeben, dass der NA, sofern der Treffpunkt nicht am Weg zum Einsatzort liegt, ohne Sondersignal abgeholt werden muss.
Der Weg zum Einsatzort führt ja unweigerlich über den Aufenthaltsort des Notarztes, nur weil man nicht am direkten Weg zum Einsatzort fährt heißt das nicht das es nicht als Anfahrt zum Einsatzort gilt (mein Verständnis).
Wenn der Notarzt daheim schlafen kann, samt aller Aspekte wie Hygiene, Teambuilding, Aufgaben am Stützpunkt, Ausrückezeit als auch offenbar so wenig Ausfahrten das sich das auszahlt, dann muss man wohl die Relevanz des besagten NEFs in Frage stellen. Außerdem bekommt der NA seine Arbeitszeit bezahlt - und der Dienstort ist wohl unbestritten der NEF Stützpunkt. Das ist schon heavy, wenn ich Hilfe benötige und das NEF 10 Minuten Umweg fährt weil der NA daheim schlafen möchte würde ich das nicht auf mir sitzen lassen. Da hätte ich eher bedenken Probleme zu erhalten die Hilfeleistung zu verzögern als mit SoSi nicht den direkten Weg zum Einsatz zu wählen - abgesehen von der Grundsatzfrage wie das vertretbar ist, die NEF Stützpunkte sollten strategisch platziert sein und nicht zufällig jeden Tag wechselnd in einer anderen Wohnsiedlung.
Bei uns war es eine Zeit lang so, dass der NA im RK Stützpunkt war und dort auch das NEF stationiert war. → Kein Problem
Dann war es so, dass das NEF + Fahrer im RK Stützpunkt stand, aber der NA im KH abgeholt werden musste (alles mit SoSi).
Das war aber soweit ich mich erinnere nur temporär während einer Umbauphase.
Ich kenne es eigentlich auch nur so wie @Menico es schon erklärt hat.
Entweder ist der Doc am NEF-Stützpunkt oder im Krankenhaus (Das meistens eh daneben ist).
Lediglich in Murau gab es eine Sonderlösung zu NAW Zeiten; Dort ist der Doc mit einem PKW (Mit Blaulicht) von der Stolzalpe runtergekommen und dann an einem fixen Übergabepunkt aufgegabelt worden. Seit Umstellung auf das NEF-System schläft der Doc auf der Bezirksstelle.
Jo, gibt’s tatsächlich noch. Einer unserer Nachbarbezirkstellen macht das noch zeitweise, wenn zwei Ehrenamtliche einen 24h Dienst machen. Die stellen sich den RTW vor die Türe.
WTF? Einer hat einen RTW zu Hause stehen und holt den Kollegen dann ab und fährt zum BO? Was geht ab in Österreich? Das ist nicht mehr grenzwertig, das ist nur mehr fahrlässig.
Du fährst in Wien oder? Wenn dich das schon schockiert, bitte frag gar nicht weiter nach. Ich kenne Dienststellen in Österreich, wo die Alarmierung bei jedem Einsatz immer über die gleiche Person läuft. Diese Person telefoniert dann ihre Mitarbeiter durch ob irgendwer Zeit hat den Einsatz zu machen. Und dann kommt der Pepi halt mitn Traktor ausn Wald zur Dienststelle, zieht sich um, und fährt 10 Minuten später zur Reanimation eine Gasse weiter aus.
In der Steiermark gibts die Nachbesetzungen die mittels APP ausgelöst werden.
Dann wird halt , wenn Fahrzeuge unterwegs sind , diese entsprechend Nachbesetzt um den Einsatz abarbeiten zu Können. Das die Dienstelle aber komplett leer ist und nur so Einsätze abgearbeitet werden finde ich aber mehr als fragwürdig…
Es gibt ländliche Dienststellen die immer wieder gänzlich unbesetzt sind, da wird dann die Türklingel auf 144 umgeleitet weil es in manchen Orten immer noch Leute gibt die die Rettung wie den Hausarzt behandeln und dann sogar selbstständig hingehen.
Ok das ist wieder ein anderes Thema. Das kommt bei uns mehrmals wöchentlich vor, obwohl wir keine ganz so kleine DS sind. Könnte aber auch daran liegen, dass wir an Werktagen von 17-22.00 den Ärztlichen Akutdienst auf der DS beheimatet haben. Die Leute glauben halt dann, dass sie jederzeit kommen können. Früher hatten wir aus diesem Grund sogar einen Zivi 24/7 im Innendienst.