NKA / NKV Fortbildung oÖ 2020

Hab’ ich so auch schon gehört. Soll ins SanG eingearbeitet werden um erworbene Berechtigungen (auch auf freiwilliger Basis) wieder zurücklegen (ruhend Stellen) zu können.

Hab jetzt die Schulung bekommen. Man hat jetzt nicht mehr Informationen bekommen als die, die bereits online auf der E-Learning Plattform einsehbar sind.

Für mich hat sichs so dargestellt, als ob hier die Verantwortlichen sich selbst nicht einig waren, welche Algorithmen sie eigentlich wollten bzw. hier es intern Meinungsverschiedenheiten gibt.

Persönlich finde ich gehören sie noch eruiert bzw. verbessert.

  • Combivent sollte nur für Erwachsene sein, so wie in der Packunfsbeilage angegeben. Wir dürften nicht mal einen Asthmaspray bei Kinder geben den sie selbst verwenden, da Algorithmus nur gabe über Verneblermaske vorsieht.

  • CPR ALG. weicht von ERC ab, die zweite Amiodarongabe ist komplett entfallen.

  • Warum Ebrantil verdünnt spritzen a 5 mg?

  • Warum darf ich bei einem Krampfgeschehen keinen Zugang legen?

  • H1-Blocker mit einer Cortisontherapie sollte meiner Meinung nach primärer behandlungsweg sein bei einer allergischen Reaktion. Supra alleine i.m ist ja eher Symptombehandlung aber behebt ja nicht das Histamin bzw. den Regelkreis der allergischen Reaktion

  • Die ganzen UND/ODER in den Indikation ist auch sehr verwirrend geschrieben i welchen Zusammenhang die Punkte stehen

Im ERC Algo ist nur die Amiodarongabe nach dem dritten Schock drinnen. Die Gabe nach dem 5ten Schock ist laut ERC „möglich“. Da es aber kaum evidenz für die Wirksamkeit des Amiodaron gibt ist es nur eine schwache Empfehlung.

Menschen reagieren unterschiedlich auf Ebrantil. Ich hatte Patienten die nach 20mg grad mal ein paar mmHg runter sind und schon welche die mit 5mg gleich 40-50mmHg gesunken sind.
Das verdünnen… hmmm… Es gab schon Fälle wo bei uns Leute statt 5mg gleich 5ml (= 5x 5mg) gespritzt haben… Wenn ichs gleich auf 1mg/ml verdünne kann so ein Fehler kaum mehr passieren…
Außerdem ists dann schwerer das Ebrantil „zu schnell“ zu spritzen.

Schon mal probiert bei einem Krampfanfall einen Zugang zu legen? ???
Spaß beiseite. Viele Chefärzte sehen das „prophylaktische“ legen von Zugängen nicht gern weil es streng genommen nicht gesetzlich gedeckt ist. Und nix anderes ist der Zugang in der Nachschlafphase. Prophylaxe für einen evtl. erneuten Anfall. Habt ihr auf der Liste überhaupt ein Antikonvulsivum i.v.?

Bei der Anaphylaxie rettest du mit dem Supra das Leben des Patienten und nicht mit dem H1-Blocker oder gar Cortison.

Leider legt euer LV die gesetzlichen Vorgaben sehr streng aus und baut zusätzlich sehr viele Sicherheiten ein.
Aber hey… es ist immerhin mal ein Fortschritt…

Wenn Leute Medikamente von einem Arzt verordnet bekommen haben, hab ich kein Problem damit jemanden diese zu geben. Da kommt ja keine NFS Kompetenz zum Einsatz. Laut unserem Ausbildungsarzt kann das auch jeder RS machen. Über Indikation/Kontraindikation hat sich ja der behandelnde Arzt Gedanken gemacht.

Ebrantil a 5mg titrieren is sicher ned Blöd. Blutdruck sollte man sowieso nur langsam senken und auch nur wenn ein Organendschaden „Hypertensiver Notfall“ vorliegt. Also nur bei Thoraxschmerz, Ischämiezeichen etc… Eine Hypertensive Krise ala 190 Systole mit Nasenbluten ohne sonstige Beschwerden sollte möglichst p.o. vom Hausarzt Therapiert werden. Keine Routinemäßige IV Behandlung vom ESC empfohlen.

Adrenalin ist das go to bei der Anaphylaxie. Wirkt auch Mastzellstabilisierend und senkt die Histaminfreisetzung. H1 Blocker sind nice to have, werden aber keinem das Leben retten, der Juckreiz hört halt in Kombi mit Kortikosteroiden schneller auf. Aber ein Kortikosteroid wäre sicher ned verkehrt 250 - 500mg Prednisolon sind ja keine Seltenheit.

Nicht falsch verstehen, das mit 5mg schrittweise geben ist mir schon klar und find ich auch ok. Aber warum muss ich 1ml auf 10ml verdünnen? Wirklich nur um sicher langsam zu spritzen?

Nein, nur Dormicum i.m. oder Stesolid . Im Grunde hast ja recht, ist nur eine prophylaktische Tätigkeit für den NA.

Naja, das wird bei uns anders interpretiert. Laut unserem LV und REchtsauskunft ist gabe von Medikamente egal welcher Art durch den RS gesetzlich verboten. Das gleiche gilt für den NFS wenn keine Liste dafür vorhanden bzw. indikationen. Wird glaub ich sogar in einer ÖGERN-Puplikation wo juristiziert - müsste ich nochmal schauen ob ich’s wo finde.

Ich kenn die tatsächlichen Gedankengänge dahinter nicht. Ist nur das was ich mir vorstellen kann was der Grund dahinter sein könnte.

Eben. Das ist ja ganz streng genommen laut SanG nicht erlaubt. Euer LV will sich da wohl nicht drauf einlassen.

Euer LV ist sehr sehr vorsichtig, was ja nicht unbedingt schlecht ist.

Wie gesagt, unser Ausbildungsarzt im NFS - Kurs ist auch Jurist. Wenn ein Patient eine Anaphylaxie hat darf jeder Ersthelfer einen EpiPen verwenden aber der RS soll blöd daneben stehen? Wenn der Patient ein Medikament verordnet hat und die Indikation dafür gegeben ist dann soll er das auch bitte nehmen.

Nachdem das hier schon zweimal steht: ist das tatsächlich Midazolam/Dormicum intramuskulär beim Krampfanfall? Oder handelt es sich um einen Tippfehler und gemeint ist intranasal (i.n.). Wenn tatsächlich intramuskulär, wird das auch geschult und trainiert?

hier bitte, die ÖGERN Stellungnahme aus 2017:
Stellungnahme zum Rechtsrahmen der Arzneimittelgabe durch SanitäterInnen nach SanG

Nein, ist wirklich intramuskulär via Supra in einer 1ml Spritze.

Bei unserem Schulungstag wurde auf einem Phantom eine Injektion i.m. geübt, aber sehr fern von Realität.

aerzteblatt.de/archiv/12489 … ntravenoes

Anscheinend ist i.m. beim Status epilepticus i.v. sogar überlegen.

Ja, ist wirklich i.m.
Es gibt dafür auch ein high-end Trainings Device (der Oberschenkel einer Reanimationspupe wird mit einem Handtuch umwickelt und anschließend mit Frischhaltefolie eng umwickelt). :laughing:

Ich mag ja grundsätzlich die Idee, bei einem generalisierend Krampfenden einen der stärksten Muskeln des Körpers versuchen zu fixieren, um dann mit einer spitzen Nadel darauf einzustechen. (y)

Ich sehe die Studie ein bisserl kritisch. In dem kurzen Ausschnitt der da gepostet wurde sehe ich keine Dosierungsangaben. Und die Studie ist bereits 8 Jahre alt, und alle Neurologen unserer Stroke Unit schwören nach wie vor auf Lorazepam, gefolgt von Diazepam. Midazolam wird hier, vor allem i.m, nicht verwendet, was aber wiederum nichts heißt…

Die 5mg-Ebrantil Gaben sind auch etwas sehr übervorsichtig. Jedoch braucht es da auch sicherer und engmaschiger RR-Überwachung. Wenn es nicht unbedingt notwendig ist, würde ich es präklinisch nicht geben. Andererseits hatte ich schon Fälle, die haben kaum bis gar nicht auf Ebrantil reagiert. Hirnblutungen oder auch Postpartale mit Nachblutungen. Die haben Bolusgaben von 40 -50 mg locker weggesteckt, bzw. auf über den Ebrantil-Perfusor war keine Besserung zu erreichen. Clondin bzw. orale Antihypertensiva haben dann funktioniert…

Das Ziel der präklinischen RR-Senkung ist Sys<200mmHg, nicht unter -30% vom Ausgangswert und eine Besserung der Symptomatik.
Wir sollen niemanden auf die Normotonie runter therapieren, dafür gibt es das Krankenhaus. Wir wollen weg von einem potentiell akut lebensbedrohlichen RR. Man will den Patienten also eben nicht abschießen und schauen wie viel Ebrantil er wegsteckt ohne zu kollabieren.
Momentan gilt Senkung ab Sys>=230mmHg, das ist zugegeben eher selten, >200 wäre wohl häufiger - künftig soll die AML auch dahingehend geändert werden. Die Male wo ich Ebrantil anwenden musste war das Ziel lt. SOP mit 5-10mg erreicht.

Kommt auch auf den konkreten Fall drauf an, ob unter 200 systole schon ausreicht. Deswegen halte ich wenig von solchen Angaben wie „< 200“ oder „30%“ aber ich kann verstehen, dass solche Richtlinien notwendig sind.
Abgesehen davon kann die Senkung von 5 mg auch von nur kurzer Dauer sein. Sagen wir mal als plakatives Beispiel: man misst den RR ein paar sekunden nach der Gabe von Ebrantil und man ist am gewünschten Ausgangswert aber ein paar Sekunden später ist der RR wieder am Ausgangswert, doch man misst dann nicht mehr bis in Spital. Die RR-Schwankungen können nämlich, so schnell wie sie gesunken sind, auch wieder steigen. Das nur so als Erfahrungswert, dass man sich bei dem Medikament und 5 - 10 mg nicht zu fürchten braucht. Oft braucht es da ganz andere Mengen, sollte es hart auf hart kommen…

Nun ja, ich denke es gab da halt im letzten Jahrzehnt ein grundsätzliches Umdenken, von dem die Patienten sicherlich profitieren.
Bis vor einigen Jahren war es noch von Sanis und Notärzten häufig praktiziert: 1-2 Hub Nitro → RR ist wunderprächtig? → Pat. abgesehen vom Schädelweh durchs Nitro beschwerdefrei? → passt, daheim lassen und auf wiedersehen. Wo der RR dann in einer halben Stunde oder Stunde war, war völlig egal, ob vielleicht die RR-Medikation geändert gehört ebenso, …
Das neue Ziel lautet: Wegbringen von potentiell akut bedrohlichen Werten, der Rest behutsam im Krankenhaus mit entsprechender Abklärung der weiteren medikamentösen Therapie.

Frage: Sind in oÖ schon wo die NKX Tascherl ausgeteilt worden? :question:

Kommen am 01.10. Und keinen Tag früher, alles andere währ ja böse :wink:

? Bekommt da jeder NKx sein eigenes Tascherl und es ist wieder nix am RTW?

Es soll eins pro Ortsstelle, wo es mindestens einen NKV gibt, kommen. Das ist dann nur mit auf den SEW mitzunehmen, wenn auch wirklich ein NKV drauf sitzt.