NKA / NKV Fortbildung oÖ 2020

Und genau dafür gibt es KONTRAINDIKATIONEN bei Algorithmen…

Zum Beispiel die KI für Paracetamol bei uns: schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Einnahmne von Paracetamol in den letzten 4 Stunden, Bekannte Allergie, Alkoholisierung

Wo ist ein CIRS? Gibt es das auch Orgübergreifend?

Es braucht halt auch einen Psychotest mit entsprechender Qualität, um die Rambos mit Minderwertigkeitskomplexen raus zufiltern.

Ebenso braucht es halt auch klare Konsequenzen. Auch bei Kleinigkeiten. Wer einen Schenkelhals nicht richtig transportiert, hat auf einem Fahrzeug nichts verloren. Zu oft erlebt, nie gab es Konsequenzen. Sind ja ehrenamtliche die viele Dienste machen.
Aber was erwartet man sich, wenn kein QM vorhanden ist.

Natürlich gilt selbiges für einen Arzt. Niemand soll ausgenommen sein.

Gut etwas ungenau ausgedrückt. Natürlich gibt es Fehler die passieren können und aus denen man lernen muss. Aber hier Zahl ich zu Konsequenzen auch entsprechende Schulungen zu denen die Personen verpflichtet werden.

Dann gibt es Fehler die nicht passieren dürfen. Siehe Beispiel mit Schenkelhals. Wie kann ich von jemanden, der so einen 0815 Einsatz nicht beherrscht, erwarten dass er einen komplizierten Einsatz beherrscht? So jemand hat im RD nichts verloren.

Gewisse Grundkenntnisse sind einfach zu erfüllen, da gibt es auch bei „Fehlern“ keine Ausrede.

Aber dass man den Schenkelhals nicht sitzend transportiert, darüber sind wir uns doch einig oder?

Sanktionieren kann ich nur etwas, was auch richtig gelehrt und geschult wird. Ob jetzt mit Knierolle oder ohne ist unerheblich, wenn der Patient sitzend transportiert wird.

So, ich hab die tolle Aufschulung, die eigentlich laut Vortragenden nur eine Infoveranstaltung ist besucht.

Kurzum: es ist eine absolute Minimalismus Variante, damit auch der DAS (Dümmster anzunehmender Sani) nix falsch machen kann.

Beisp.: ich darf beim St.p. Krampfanfall keinen Zugang legen, damit ich im Falle eines erneuten Anfalls die vorgesehenen 10mg Midazolam i.m. nicht aus Versehen i.v. geb. :laughing:

Das einzige Positive an dem ganzen ist, dass die LST ab Oktober neben Autos mit NKV an Bord eine Spritze sieht, und diese „Spritzenautos“ dann bei Notfällen vorziehen muss (y)
Die andere Richtung, dass sie von Schießhäuseltouren zurückgealten werden wirds leider (noch) nicht spielen :unamused:

sehr spannend (und bedauernswert zugleich). Kenne oÖ etwas „vom Rand“, und bin jetzt nicht so ganz überrascht darüber (auch leider).
Mit Neid schaue ich zu den Kollegen in Vorarlberg und deren Liste…

Wenn es ein Trost ist: in NÖ wollte die Leitstelle dem Vernehmen nach mal je nach Qualifikation des Personals das Fahrzeug im Einsatzmittelvorschlag vorreihen - aber was nicht sein darf…
D.h. bis zur Einführung des n.ö. RTW-C (mit anderen Hürden verbunden) bleibt das oÖ. Modell in der Hinsicht vorne.

Magst vielleicht die neue oÖ. AML mit uns teilen? Gerne auch vertraulich als PN.

liebe Grüsse

Ebenfalls die Pflichtschulung NKA/NKV absolviert.
Meine Berechtigung ist nun bis 2021 verlängert worden …
Angeblich kommt eine neue Verordnung? Gesetz? die einen Verlust der x Berechtigungen vorsieht.
2021 kommt neu bei der Rezertifizierung am Phantom mit Reanimation, Larynxtubus nun neu eine V. punktion mit Medikamentengaben (Adrenalin und Sedacoron) :sunglasses:
Schade dass kein drei wege Hahn in der Tasche vorgesehen ist.

Der Algorithmus und so weiter wird erst später digital bereitgestellt.

Warum? Ist ja bereits auf der Moodle Platform und im Intranet einsehbar als PDF. Inkl. Ausstattungsrichtlinien und „Leitlinie Notfallkompetenzen im RD“

Weil es uns halt so gesagt wurde dass es nachkommt.
Ist also schon geschehen. Danke für die Info. :unamused:

Hab’ ich so auch schon gehört. Soll ins SanG eingearbeitet werden um erworbene Berechtigungen (auch auf freiwilliger Basis) wieder zurücklegen (ruhend Stellen) zu können.

Hab jetzt die Schulung bekommen. Man hat jetzt nicht mehr Informationen bekommen als die, die bereits online auf der E-Learning Plattform einsehbar sind.

Für mich hat sichs so dargestellt, als ob hier die Verantwortlichen sich selbst nicht einig waren, welche Algorithmen sie eigentlich wollten bzw. hier es intern Meinungsverschiedenheiten gibt.

Persönlich finde ich gehören sie noch eruiert bzw. verbessert.

  • Combivent sollte nur für Erwachsene sein, so wie in der Packunfsbeilage angegeben. Wir dürften nicht mal einen Asthmaspray bei Kinder geben den sie selbst verwenden, da Algorithmus nur gabe über Verneblermaske vorsieht.

  • CPR ALG. weicht von ERC ab, die zweite Amiodarongabe ist komplett entfallen.

  • Warum Ebrantil verdünnt spritzen a 5 mg?

  • Warum darf ich bei einem Krampfgeschehen keinen Zugang legen?

  • H1-Blocker mit einer Cortisontherapie sollte meiner Meinung nach primärer behandlungsweg sein bei einer allergischen Reaktion. Supra alleine i.m ist ja eher Symptombehandlung aber behebt ja nicht das Histamin bzw. den Regelkreis der allergischen Reaktion

  • Die ganzen UND/ODER in den Indikation ist auch sehr verwirrend geschrieben i welchen Zusammenhang die Punkte stehen

Im ERC Algo ist nur die Amiodarongabe nach dem dritten Schock drinnen. Die Gabe nach dem 5ten Schock ist laut ERC „möglich“. Da es aber kaum evidenz für die Wirksamkeit des Amiodaron gibt ist es nur eine schwache Empfehlung.

Menschen reagieren unterschiedlich auf Ebrantil. Ich hatte Patienten die nach 20mg grad mal ein paar mmHg runter sind und schon welche die mit 5mg gleich 40-50mmHg gesunken sind.
Das verdünnen… hmmm… Es gab schon Fälle wo bei uns Leute statt 5mg gleich 5ml (= 5x 5mg) gespritzt haben… Wenn ichs gleich auf 1mg/ml verdünne kann so ein Fehler kaum mehr passieren…
Außerdem ists dann schwerer das Ebrantil „zu schnell“ zu spritzen.

Schon mal probiert bei einem Krampfanfall einen Zugang zu legen? ???
Spaß beiseite. Viele Chefärzte sehen das „prophylaktische“ legen von Zugängen nicht gern weil es streng genommen nicht gesetzlich gedeckt ist. Und nix anderes ist der Zugang in der Nachschlafphase. Prophylaxe für einen evtl. erneuten Anfall. Habt ihr auf der Liste überhaupt ein Antikonvulsivum i.v.?

Bei der Anaphylaxie rettest du mit dem Supra das Leben des Patienten und nicht mit dem H1-Blocker oder gar Cortison.

Leider legt euer LV die gesetzlichen Vorgaben sehr streng aus und baut zusätzlich sehr viele Sicherheiten ein.
Aber hey… es ist immerhin mal ein Fortschritt…

Wenn Leute Medikamente von einem Arzt verordnet bekommen haben, hab ich kein Problem damit jemanden diese zu geben. Da kommt ja keine NFS Kompetenz zum Einsatz. Laut unserem Ausbildungsarzt kann das auch jeder RS machen. Über Indikation/Kontraindikation hat sich ja der behandelnde Arzt Gedanken gemacht.

Ebrantil a 5mg titrieren is sicher ned Blöd. Blutdruck sollte man sowieso nur langsam senken und auch nur wenn ein Organendschaden „Hypertensiver Notfall“ vorliegt. Also nur bei Thoraxschmerz, Ischämiezeichen etc… Eine Hypertensive Krise ala 190 Systole mit Nasenbluten ohne sonstige Beschwerden sollte möglichst p.o. vom Hausarzt Therapiert werden. Keine Routinemäßige IV Behandlung vom ESC empfohlen.

Adrenalin ist das go to bei der Anaphylaxie. Wirkt auch Mastzellstabilisierend und senkt die Histaminfreisetzung. H1 Blocker sind nice to have, werden aber keinem das Leben retten, der Juckreiz hört halt in Kombi mit Kortikosteroiden schneller auf. Aber ein Kortikosteroid wäre sicher ned verkehrt 250 - 500mg Prednisolon sind ja keine Seltenheit.

Nicht falsch verstehen, das mit 5mg schrittweise geben ist mir schon klar und find ich auch ok. Aber warum muss ich 1ml auf 10ml verdünnen? Wirklich nur um sicher langsam zu spritzen?

Nein, nur Dormicum i.m. oder Stesolid . Im Grunde hast ja recht, ist nur eine prophylaktische Tätigkeit für den NA.

Naja, das wird bei uns anders interpretiert. Laut unserem LV und REchtsauskunft ist gabe von Medikamente egal welcher Art durch den RS gesetzlich verboten. Das gleiche gilt für den NFS wenn keine Liste dafür vorhanden bzw. indikationen. Wird glaub ich sogar in einer ÖGERN-Puplikation wo juristiziert - müsste ich nochmal schauen ob ich’s wo finde.

Ich kenn die tatsächlichen Gedankengänge dahinter nicht. Ist nur das was ich mir vorstellen kann was der Grund dahinter sein könnte.

Eben. Das ist ja ganz streng genommen laut SanG nicht erlaubt. Euer LV will sich da wohl nicht drauf einlassen.

Euer LV ist sehr sehr vorsichtig, was ja nicht unbedingt schlecht ist.

Wie gesagt, unser Ausbildungsarzt im NFS - Kurs ist auch Jurist. Wenn ein Patient eine Anaphylaxie hat darf jeder Ersthelfer einen EpiPen verwenden aber der RS soll blöd daneben stehen? Wenn der Patient ein Medikament verordnet hat und die Indikation dafür gegeben ist dann soll er das auch bitte nehmen.

Nachdem das hier schon zweimal steht: ist das tatsächlich Midazolam/Dormicum intramuskulär beim Krampfanfall? Oder handelt es sich um einen Tippfehler und gemeint ist intranasal (i.n.). Wenn tatsächlich intramuskulär, wird das auch geschult und trainiert?

hier bitte, die ÖGERN Stellungnahme aus 2017:
Stellungnahme zum Rechtsrahmen der Arzneimittelgabe durch SanitäterInnen nach SanG

Nein, ist wirklich intramuskulär via Supra in einer 1ml Spritze.

Bei unserem Schulungstag wurde auf einem Phantom eine Injektion i.m. geübt, aber sehr fern von Realität.