AML1 muss von allen NFS gemacht werden. Reine NFS dürfen die AML2 Fortbildung machen und kriegen 2 Fortbildungsstunden, aber dürfen sie natürlich nicht anwenden.
Alle NKA+ müssen die AML1+AML2 Fortbildungen machen, da diese die AML2 auch anwenden dürfen
Folgende "Wiener Algorithmen " wirds in OÖ nicht geben:
Kindl. Fieberkrampf
Kard. Lungenödem
ACS
Anaphylaxie
Also sinds eh nur die häufigsten Dinge die uns fehlen. So Dinge wie Opiat intox sind schon dabei, weil es ja bekanntlich in Hinterdödelhausen so unglaublich viele Junkies gibt.
By the way: ich frag mich, wie ein NKV der im Jahr 3 Zugänge legt (und mehr werdens mit den eng gefassten Indikationen nirgends sein), dann wenn er bei der 80 jährigen CA Patientin die nach der dritten Chemo zuhause mit Fentanylpflaster therapiert wird und jetzt eine Überdosis hat, 4mal die Minute schnauft, auf unserem billig Pulsoxy 65 SpO2 hat und schon blau um die Lippen ist, bei so einem Notfall auch nur den Hauch einer Chance haben soll, hier erfolgreich einen Zugang zu legen.
Noch etwas das mir sauer aufstößt, ist das der Anaphylaxie Algorithmus fehlt, ich muss also warten, bis der Patient von einer Grad 1 Anaphylaxie in den Schock fällt, dann einen NA nachfordern und darf dann Supra i.m. geben, aber keinen Zugang legen, da Volumengabe nur beim ABSOLUTEN und nicht beim RELATIVEN Volumenmangel erlaubt ist
Das war bei uns früher leider auch so. Inzwischen haben großzügige Indikationsstellungen bekommen. Wenn ein NEF alarmiert ist bzw. nachgefordert wird und die Sanhilfe erledigt ist, darf immer ein Zugang gelegt und Blut abgenommen werden.
Zusätzlich sind unsere Notärzte darauf sensibilisiert und fragen auch schon immer ob ein NKV da ist und delegieren dann einfach den Zugang. So komm ich zumindest in fast jedem Dienst dazu Zugänge zu legen.
Naloxon lässt sich auch problemlos über den MAD verarbreichen. Ist das bei euch angedacht?
Das ist wirklich ein Witz. Es sollte sowieso reguliert und untern den Bundesländern abgesprochen werden, dass die AML verpflichtend überall so zum tragen kommen und man nicht nach Lust und Laune Sachen streichen kann, nur weil sie einem nicht in das veraltete Arzt-Wissen passen. (Vermutung…) Anders kann ich mir das nicht erklären.
Habe gestern vom ASB die verpflichtende Aufschulung (online) gemacht, da stand auch was von „organisationübergreifenden AML“, deswegen wundert mich dein letzter Absatz: relative Hypovolämie ist bei uns integriert. Bei euch nicht? Sollte eigentlich nicht sein.
@Red Tiger: Auf was bezieht sich deine Aussage?
MA70? Wien allgemein? OÖ?
Beim WRK gibts nämlich aktuell einen kard. Lungenödem Algorithmus mit Nitro
Anaphylaktische Reaktion mit Fenestil/Dibondrin und Ulsal und Anaphylaktischer Schock mit Adrenalin sind beim WRK zwei verschiedene (bei Bedarf ergänzende) Algorithmen
Und die Volumengabe ist aktuell überhaupt nicht reglementiert
@Red Tiger: Auf was bezieht sich deine Aussage?
MA70? Wien allgemein? OÖ?
Beim WRK gibts nämlich aktuell einen kard. Lungenödem Algorithmus mit Nitro
Anaphylaktische Reaktion mit Fenestil/Dibondrin und Ulsal und Anaphylaktischer Schock mit Adrenalin sind beim WRK zwei verschiedene (bei Bedarf ergänzende) Algorithmen
Und die Volumengabe ist aktuell überhaupt nicht reglementiert
Is aber eh wurscht, weil es keine Evidenz für die Wirksamkeit von H2 Antagonisten bei der Anaphylaxie gibt.
Wundert mich aber, dass kein Cortison auf der Liste dabei ist.
Das ist ja eben das Ding, dass es jetzt ein fleckerlteppich ist. Der ASB hat es seinen Sanis angekündigt als organisationsübergreifende bundesweit einheitliche AML. Umso mehr wundert es mich, überrascht mich allerdings kaum, dass einzelne Organisationen und Bundesländer davon abweichen.
Und wie passt das 70er Projekt zur Analgesie zu dem Beschluss?
Man wird sich ja wohl kaum auf eine österreichweit einheitliche Liste einigen, um sie dann in einem Bundesland wieder zu erweitern.
Ordentliche Medizin wird nicht am Rettungsauto über Algorithmen praktiziert… und ich weiß, es ist immer sehr verlockend, Medikamente nach Schema zu geben, aber bitte nicht vergessen: Dabei kann auch einiges schief gehen. Medikamente spritzen und Intubieren ist einfach, mit den Komplikationen umgehen eher nicht so.
Da wird ein bisschen zu heiß gekocht. Erzähle mir mal was von den Nebenwirkungen von Paracetamol i.v. oder H1 und H2 Blockern oder auch Keta, Mida mit denen wir nicht umgehen können ?
Im Grunde genommen bereiten die freigegebenen Arzneien wenig Komplikationen und wann dann hat der NA genauso ein Problem.
Ein Bsp. : Vor 2w sedoanalgesiert ein Anästhesist einejunge Frau mit 5mg Mida und 25mg Keta im Bolus. Was passiert, die Frau hört auf zu atmen und wir kriegen alle einen Stress. Warum macht er das? Warum schlägt er nicht nach ? Warum kein Double Check ? Usw.
Vor 1w ich analgesiere einen 12 Jährigen, frage nach dem Gewicht nach den KIs, schlage die Dosierung nochmal nach, mache einen Double Check mit meinem Kollegen und verabreiche 1mg Mida und 2x 7,5mg Keta und siehe da alles gut.
Vor 3 Wochen: Ein Chirurg verabreicht zur Endoskopie eine unbekannte Menge Propofol und Mida. Der Pat wacht nicht auf. Daraufhin verabreicht der Arzt 4 Ampullen Flumazenil und der Patient wacht noch immer nicht auf. Wie ich mich aus dem Warteraum einschalte, liegt der Pat. am Rücken mit Nasenbrille im HKS.
Vl. Hätten Algorithmen geholfen ? A,B,C,D,E Reevalierung ?! Pat im übrigen verstorben .
Bei den Ärzten fragt keiner nach, keiner regt sich auf, checken und nachschlagen braucht er auch nicht und Algorithmen auch nicht, ist ja ein Arzt.
Schon x mal erlebt ich glaube im den Händen guter Sanis mit Algorithmen und Standards sind die Medis besser aufgehoben als in denen so mancher Ärzte.
Da muss ich dir Recht geben, wenn auch mit einer anderen Begründung.
Notärzte erfinden ja auch nicht bei jedem Patienten das Rad neu und halten sich meist an div. Behandlungsempfehlungen versch. Gremien (ERC, etc…). Die Empfehlungen existieren ja aus einem guten Grund und stellen das Ergebnis gesammelter Erfahrungen vieler Personen dar.
Vor allem die jungen Notärzte arbeiten immer mehr nach internationalen Standardprotokollen die auch durch ausgebildetes Fachpersonal abarbeiten können (siehe z.B. UK,…).
Die „Erfahrung“ eines einzelnen kann durchaus auch mal nach hinten losgehen. So gesehen bei einem Einsatz bei dem der Notarzt bei einer Bradykardie 0,3mg Atropin verabreicht hat (weils ja bisher immer gut ging und gereicht hat). Nur hat dieser Pat. halt dann aufgrund der Unterdosierung einen Stillstand bekommen und musste Reanimiert werden. Hätte er sich an die ERC Guidelines (ich glaube in der Herstellerinfo dürfte auch was zu Mindestdosierung stehen) gehalten, wäre das vmtl. nicht passiert.
Die Atemdepression auf Mida. + Ket. hab ich auch schon bei „normaler“ Dosierung oft live gesehen. Auf einem Level bei dem man sowas verabreichen darf, kann man aber schon davon ausgehen, dass das erkannt wird und mittels Beutel-Maske behandelt werden kann. Entweder bis der Pat. wieder selbst atmet, oder halt ein NA vor Ort ist (der schlussendlich vmtl. eh nix anderes macht als auch von Hand beatmen).
Ich möchte mich hier auch user und Menico anschließen, dass es aus meiner Sicht wichtig ist, dass die Arbeitsgrundlage Algorithmen / SOPs und Schemas sein sollten. Jeder, der schon länger im RD tätig ist, weiß natürlich dass man damit nicht immer zu 100% durchkommt und es immer Grenzfälle gibt. Aber es sollte nicht die erste Wahl sein zu erst zu improvisieren und dann zu schauen ob es zufällig zu irgendwelchen Algorithmen passt.
In meinem Einsatzgebiet gibt es mehr als nur einen NA, die als Dosierung nur 1 Ampulle im Bolus kennen. Gerade für die schwächeren NAs wäre besonders wichtig, dass sie sich stärker an Richtlinien halten. Meistens ist aber bei diesen NAs auch so, dass bei Nachfrage warum eine gewisse Therapie gewählt wurde, sehr schwammige und unbefriedigende / schwer nachzuvollziehende Antworten kommen.
Habe eher den Eindruck dass falsche Handlungen des Notarztes unter den Tisch gekehrt bei den Sanis warten manche nur auf Fehler.
Wir sind jedenfalls da um Fehler zu vermeiden und aufzuarbeiten und ein CIRS ist auch im entstehen.
Selbiges sollte auf NA Ebene passieren.
Ich erwarte mir vor jedem Modul eine fachliche Eignung, die Handlungskompetenz, Sozialkompetenz, Fachwissen, Teamleading und CRM überprüft, einen psychologischen Test ähnlich absurd wie der verkehrspsychologische Test halte ich für unnötig.
Hmnn Sie haben angekreuzt sie ärgern sich manchmal beim Autofahren… warum ? Sie haben auch schon mal im Auto geflucht … Ähm ja und?!
paracetamol i.v. beim alkoholiker, dessen spiegel du nicht kennst und die leber sagt auf wiedersehen
H1, H2 lass ich mir einreden.
keta über+dormi unterdosiert, patient erleidet schweren psychotischen anfall, insb die jüngeren. umsonst ist ketamin nicht so beliebt auf den raveparties.
dormicum überdosiert, atemdepression. gleichzeitig fehlts auch oft an der wirklichen klinischen erfahrung, mit den NW umzugehen. irgendwas rumpfuschen kann jeder.
Natürlich hat der NA genauso ein problem. der hat aber, als anästhesist zumindest, doch ein wenig mehr erfahrung im umgang mit starken halluzinogenen substanzen, und auch länger als 20 minuten, bis er eben den komplett halluzinierenden pat übergibt und dann von dannen zieht.
BSP Frau: Weils passieren kann. weil man sich mal in der dosierung und dem körpergewicht verschätzen kann. da gibts eben keine standardtherapeutika, und wenns schnell geht, solls schnell gehen. gleichzeitig sind 25mg keta und 5mg dormicum absolut in der norm, wenn man analgesieren will, außer es handelt sich um s-ketamin.
BSP patient: Absolut bitter und verschulden vom arzt. es heißt aber nicht automatisch, dass deswegen eine freigabe erteilt werden sollte, jetzt für jeden alle medikamente freizugeben.
Das mag sein, das mancher sanitäter sich mit seinen 5 medikamenten besser auskennt, das streite ich auch nicht ab. aber wie gesagt: es geht darum ORDENTLICHE medizin zu praktizieren. aufgrund von negativbeispielen eine freigabe zu fordern, ist doch sehr überzogen.