Lässt sich eine pauschale Aussage darüber tätigen, wie lange der „Werdegang“ beim RK vom Abschluss der Ausbildung zum RS bis zum NFS mindestens dauert? Natürlich vorausgesetzt man macht regelmäßige Dienste und „beweist“ sich fachlich als kompetent.
Nein.
In Wien: 1-2 Jahre für motivierte Kollegen
In OÖ: 15 Jahre und mehr
NÖ ähnlich Wien - kommt natürlich auf die jeweilige Dienststelle an und auf die Entscheidung der Führungskräfte.
Als ich in NÖ meinen Zivi machte, gab’s zwei (ein Zivi und eine FSJlerin) die bereits im Zivi/FSJ mit dem NFS beginnen konnten. Wie sie heute fachlich sind, weiß ich nicht.
Aber beide erfüllten tatsächlich nur die Mindestanforderung von 160 Stunden im KT/RD
Ansonsten war es bei den meisten freiwilligen RS im Bereich 2-3 Jahre was man so mitbekommen hat.
In S wurde es von vormals 5 Jahre auf 2 Jahre (und mind. 2000 Dienststunden) heruntergesetzt. Aufnahmetest Theorie + Praxis mehrere Stationen blieben normal aufrecht
Das Grundproblem bei der Ausbildung zum NFS in S und OÖ sind die begrenzten Kapazitäten, sowohl bei den Ausbildungsplätzen und noch mehr im Praktikum. So viele freie Stellen um als 3. am NEF mitzufahren gibt es nicht. Der 3. Platz wird auch für die Einschulung/Ausbildung der Notärzte gebraucht.
Diese Grenzen geben vor, wieviele NFS man ausbilden kann. Da ist es verständlich (obwohl es mir auch nicht passt), dass das RK die beruflichen irgendwie bevorzugen will ohne es offen sagen zu wollen.
Bin gespannt, wann man endlich auch flächendeckend draufkommt, dass ein NFS auf einem RTW besser ausgebildet wird als auf einem NEF
Korrekturvorschlag:
Auf einem echten RTW.
Wenn er während seiner Ausbildung fast nur KT fährt ists genauso sinnlos wie wenn er auf einem „RTW“ ausgebildet wird, der wie ein KTW ausgestattet ist.
Und auch die Einatzzahlen darf man nicht außer acht lassen. Wenn der örtliche (echte) RTW in 12h nur 0,5 Einsätze fährt, ist man am überörtlichen NEF mit vielleicht 3-5 Einsätzen in 12h deutlich besser aufgehoben.
Aber ja, grundsätzlich bin ich bei dir, dass ein NFS in der Praxis lernen soll „Paramedizinisch“ zu arbeiten und nicht einem Notarzt den Koffer hinterhertragen.
Sehe ich auch so. Er sollte halt dann am „richtigen“ RTW auch bei einem erfahrenen NFS+ sitzen der auch fähig ist was zu zeigen.
Die Kombination aus didaktisch guten und erfahrenen NFS+, +richtiger RTW, +passender Einsätze ist glaub ich schwerer zu finden als das Bernsteinzimmer (mal abgesehen von Wien vll.).
Von daher sehe ich schon einen Vorteil die Leute aufs NEF zu setzen. Da hat man wenigstens eine höhere Chance auf sinnvolle Einsätze und kann vom Arzt und hoffentlich auch vom NFS lernen.
Allerdings kann man ja laut SanG §35 Abs. 2 Punkt 3 ja bis zu 120 der 280 geforderten Praktikumsstunden im KH absolvieren.
Ich bin ein absoluter Fan von Praktika im KH auf div. Stationen (Ambulanzen, OPs, etc.). Die Fertigkeiten und das Wissen die man dort quasi „im vorbeigehen“ mitnehmen kann sind absolut Gold wert.
Zusätzlich kann ich dort fast alles was ich draußen auch brauche in einer kontrollierten, sicheren Umgebung mit deutlich weniger Stress erlernen. Vor allem das Zeug, das für NFS nötig ist (Arztassistenz, etc.) aber auch Dinge wie die Auskultation, EKG interpretation, etc. Im KH hab ich 1000e EKGs die ich mir anschauen kann, die passenden Diagnosen dazu und hoffentlich jemanden ders mir auch erklären kann.
Bei uns sind 160h im KH zu absolvieren
Super!
Ist die gesetzliche Maximaldauer. 40h Praktikum welches um bis zu 120h erweitert werden kann.
2000 Stunden als RS sind das Minimum. 2 Jahre dito. Dh. du musst mind. 2000 Stunden und mind. 2 Jahre haben - also im Normalfall wird das sich bei 4 Jahre RS einspielen. Die Ausbeuterei kann ich da nicht finden - es zwingt einem keiner zu den 2000 Stunden in 2 Jahren.
NFS gibt es genug, wenn auch die Plätze rar sind. Zumindest die RTW sind tagsüber in der Stadt großteils mit NFS besetzt. Praxis bei uns 160 Stunden KH und 160h NEF/NAW. Kann Dir aber auch in der Stadt passieren, dass Du am NEF nur 1x ausrückst. Persönlich finde ich das KH Praktikum ohnehin lehrreicher
macht für mich mehr Sinn (persönlich) als am NEF zu sitzen, der selbst und er Stadt Sbg oft nur 1x fährt
Stimme ich voll zu.
Hier orte ich wenig Erfahrung in den Aufgaben des NEF-Sanis in Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Mannschaften in verschiedensten Fahrzeugen und Ausbildungen im ländlichen Gebiet…aber ich nehme die Meinung zur Kenntnis
Ich hatte in meiner NFS Ausbildung mehr Notarzt Einsätze am T6 RTW als am NEF selbst.
Gibt halt RTW die aufgrund ihres Standortes mit mehrenen NEFs zusammenarbeiten… und bevor jemand jammert, dank RD Neu werden das bei uns eh alles Crafter jetzt
Eine „Mindestdauer“ haben wir nicht wirklich, das wird eher im Einzelfall vom Vorgesetzten entschieden (im EA Bereich, HB ist das Ziel das jeder NFS wird) wenn sich jemand nach kurzer Zeit schon richtig reinhängt und auch gut ist wird er schneller NFS als jemand der sein „Handwerk“ nicht so gut beherrscht um es vereinfacht zu sagen.
KH sind 40 Stunden, rest am NEF, wobei das nicht zwingend das „eigene“ sein muss, es wird niemandem verwährt auf einem „Hochfrequenz Stützpunkt“ zu fahren sofern dieser auch einverstanden ist.
Mach das Praktikum bei der MA70 Wien. Die lassen auch externe zu.
Da fährst Du auf einem ECHTEN RTW. Und da hast Du dann auch deine 10-12 Einsätze pro Tag und 1-2 CPR pro Woche.
Das ist eine andere Liga.
Das NEF Fahren ist nur Koffertragen, Taxifahren, Medis aufziehen und Monitoring anhängen. Die Leute lernen nichts. Bei 1-2 Einsätzen pro Tag und 8 Stunden Stehzeit (Die aber gewertet wird!) kann nicht viel erlernt werden. Am RTW ist man eigenverantwortlich. Und DA lernt man was. Denn da muss man Entscheiden und arbeiten.
Dass das fahren am NEF als Ausbildung durchgeht ist mir ein Rätsel. Speziell in OOE, wo man als NFS am NEF genau nix macht ausser den Arzt zu fahren und manchmal eine Infusion herrichten (was die Sanis in manchen Bezirken auch machen).
Naja…
Wenn ma uns ehrlich san macht der NFS am NEF auch nichts anderes oder? Für genau diese Assistenz ist er schließlich mitn Doc am NEF eingeteilt und nicht damit er den Medizinmann sagt was er zu tun hat. Viele NEF NFS sind bei uns auch NKV was zumindest zum Thema Zugang und co. dem Doc etwas Arbeit abnimmt aber die Verantwortung und Weißungsbefugnis vor Ort hat er.
Zum Thema am RTW:
Ja die Aussage unterstreiche ich so, jedoch ist es auch hier so das man nur lernen kann wenn entsprechende Einsätze kommen die die gesamte Kompetenz ausschöpfen. Die klassischen „RTW“-Fahrten Marke Akutes Abdomen (Seit 3.Tagen) , Susp. Fraktur (Vorgestern umgeknickt) und mein Highlight: „Synkope“ welche eigentlich ein Grippaler Infekt mit Schwindel war…Da Hilft mir auch der beste MA70 RTW mit 2x NKI am Auto nix wenn genau das meine Beispiele fürs lernen sein sollen…
Ich kann nur meine persönlichen Erfahrungen zur NFS Ausbildung RTW vs NEF einbringen. Ich habe mein Praktikum vor ca. 10 Jahren bei der MA70 gemacht und bin ca. 15 12h-Dienste am RTW gefahren und 15 12h-Dienste am NEF.
Meiner Erfahrung nach würde ich sagen, kommen bei mir auf 10 Einsätze ca. 1-2 medizinisch spannende Einsätze, die über 0815 NKTW-Einsatz gehen.
Als NFS-Praktikant am NEF:
Hier habe ich hauptsächlich die Arzt-Assientenzen gelernt (Medikamente/Infusion herrichten etc.). Hier wurde hauptsächlich „auf Befehl“ und im eigenständigen Arbeiten hat es mich gefühlt nicht sehr weitergebracht. Allerdings muss ich schon sagen, dass die manuellen Skills hier gut geübt werden konnten in einem sicheren Setup.
Als NFS-Praktikant am RTW:
Ich hatte das Glück, dass auf meiner Station viele Lehrsanitäter gefahren sind, die wirklich daran waren die Praktikanten auszubilden. Damals war es nur erlaubt als Vierter am RTW mitzufahren. Trotzdem wurde mir fast immer die Möglichkeit geboten, dass ich als Teamleiter agieren durfte und die anderen Team-Mitglieder mich bestmöglich unterstützt haben. Das hat für mich einen wahnsinnig tollen Lernfortschritt gebracht und sehr zur Selbstständigkeit beigetragen. Weiters wurden auch zu einem großen Teil die Dokumentationen von mir verfasst und dann noch vom Teamleiter gegencheckt und freigegeben. Auch haben die Teamleiter sich meistens die Zeit genommen und De-Briefings nach den Einsätzen mit mir gemacht. Insgesamt würde ich das als die optimale Praktiumserfahrung beschreiben.
Ich weiß auch genau, dass das Praktikum nicht bei jedem so abläuft und ich da schon auch Glück hatte, dass hier mich alle so gut unterstützt haben. Ich wollte meine Erfahrung aber trotzdem teilen, um darzustellen wie ein NFS-Praktikum ablaufen kann und ich persönlich am RTW viel mehr mitnehmen konnte als am NEF
Ditto.
Ich hatte dasselbe Programm. Und am NEF bin ich in erster Linie Handlanger des Arztes. Man lernt schnell Medikamente aufzuziehen und kommt schon gut in die Gänge.
Aber das RTW Praktikum war eine andere Welt. Hatte 3er Besatzung, also 2 NKI und Ich. Und ich muss sagen, dass ich wirklich sehr gute Leute da kennenlernen durfte. Und die Lernkurve war da enorm.
In OOE ist das dann alles wieder ganz anders. 2-3 Ausfahrten pro Tag am NEF. Meist nichts grobes, da man ja zu allem hinzugezogen wird, da die Sanis genau nix dürfen und jede NKV Medikamentengabe zwingend den NEF mit sich bringt. Und genau da machst Du null. Weil ja dann doch alles schon passiert ist.
Ich denke, dass man bei der MA70 die Beste Ausbildung im Bezug auf Praktikum in Österreich bekommt. Das toppt einfach nichts. Ich war schon in Graz, Innsbruck, Linz… die MA70 spielt einfach in einer vollkommen anderen Liga.