MA 70 - Intubation durch NKI

Kann mir wer mehr dazu erzählen?
Gibts einen Alg.?
Gibts Erfahrungswerte wie oft es funktioniert/ schief geht?
Beatmungsgerät erlaubt? Welche Einstellungen?

mfg

Danke, wie oft intubiert man als NKI in Wien so durchschnittlich und circa?

Ein FISU (Lehrsanitäter NKI) hat mir mal gesagt er kommt so auf 60-80 pro Jahr. Aber der kommt auch mehr oder weniger in jedem Dienst zu passenden Codes…

Genau deswegen sehe ich die NKI auch nur in Wien bzw. Großstädten als sinnvoll. In meinen ca. 500h RTW pro Jahr hab ich vielleicht 2-3 Möglichkeiten dazu.

60-80 im Jahr finde ich ein bißchen viel. Aber gut, war ja ein Fisu-Sani, der fährt ja auch fast hauptsächlich nur zu solchen Indikationen.
Am normalen RTW sind es wesentlich weniger. Und auch nicht jede „Gelegenheit“ wird auch immer genützt. Was aber die grundsätzliche Sinnhaftigkeit der NKI nicht in Frage stellen söllte, weil NKI ist mehr als nur einen Schlauch in den Patienten schieben.

Aber man sieht dass so (hoch)spezialisierte sanitäter-besetzte fahrzeuge ihre berechtigung haben und tlw mehr intubieren als mancher NA in hintertupfing

Wie viele fisus gibts?
Und wie viele sanis dürfen fisu fahren?

Edit: sehr leiwandes konzept, das funktioniert halt leider nur in ballungszentren

Soweit ich weiß gibt es 3 FISUs (Zentrale, Hernals, Aspern).
Es dürfen glaub ich nur Mitglieder der Rettungsakademie / Schulung der MA70 als FISU fahren. Wieviele Personen das sind weiß ich allerdings nicht.

Ich hoffe, dass ich das so korrekt wiedergegeben habe und lasse mich gerne eines Besseren belehren.

Jetzt interessiert es mich mal genau, was ein NFS mit „besonderer Notfallkompetenz zur Intubation und Beatmung“ noch alles darf/kann?
Sind so Sachen wie CPAP-Beatmung über NIV-Maske auch unter "Beatmung " inkludiert?
Das einzige das im §12 SanG explizit erwähnt wird ist die „Durchführung der endotrachealen Intubation ohne Prämedikation und endotrachealen Vasokonstriktorapplikation“.

Blöde frage aber ist das 30 Sekunden limit für die Crush intubation nicht eigentlich eine schwierigere Anforderung die an den Sanitäter gestellt wird als an den NA? Logisch, der NA hat auch mit schwierigen Atemwegen etc. zu kämpfen aber gibt es für den Anästhesisten als solchen auch so ein timelimit in der präklinik? Ich frage deshalb, da ich schon intubationen beobachtet habe die deutlich länger gedauert haben.

Streitfrage auch juristisch. Siehe halmich
Das wissen und die praxis hautnah zu erleben is aber von unschätzbarem Wert. Ua die bmv

Es geht nicht immer nur darum, was man darf, sondern auch, was man lernt, sieht und erklärt bekommt im Zuge einer Ausbildung.
Die NKI war mit Abstand die interessanteste Ausbildung inhaltlich, wie auch vom Praktikum her, im Vergleich zu NFS oder NKA/NKV.
Wer zum Beispiel einmal in einem OP manuell beatmen musste, weiß was ich meine. Das Ding annähernd dicht zu bekommen, damit es überhaupt funktioniert war einer von vielen Aha-Momente in meiner Ausbildung. Etwas, was man dir nie mit einem herkömmlichen Beatmungsbeutel vermitteln kann.

Jap, recht hast

Sollte hier nicht „Ideales Körpergewicht“ stehen?

Auch wenns nur ein „me too“-Posting ist: als NKI ohne chefärztliche Ermächtigung sehe ich das genauso, bin froh, dass ich die NKI gemacht habe und halte absolut nichts von endotrachealer Intubation durch ungeübtes Personal (also mich z.B.). Die NKI ist eine wertvolle Ausbildung.

Ganz aktuell dazu wurde dieses Thema auch unter anderem beim AGN Symposium gestern in Graz gestreift. Sehr interessant dazu der Vortrag von Marcel Rigaud, der das englische System mit dem österreichischen verglichen hat. Der Vortrag wird sicher bald auf der AGN Youtube Seite verfügbar sein. Nur soviel vorweg, die „NKI“ in UK zu erreichen ist alles andere als einfach für Paramedics. Lange, lange Ausbildung, Überprüfungen, weiteres Training etc…etc… Nur die Erfahrendsten Paramedics mit ca- 12 Berufjahren (alles Hauptberufliche mit Bsc Studium) haben diese Kompetenz und üben sie auch aus, in London sind es nur sehr wenige. Präklinische Narkoseeinleitung ist im Übrigen noch kein Thema für die engl präklin. Paramedics ! Einfach mal ansehen wenns online ist. Der Vortrag lautet „Vom Sinn und Unsinn eines arztfreien Rettungssystems“.

Bei dem Vortrag ging es darum dass sich die Paramedics die Intubation nicht zutrauen. Ich würde meinen da gehts um die Intubation im Zusammenhang mit der RSI. Im Rahmen einer CPR finde ich das eim bissl absurd da wird es andere Gründe geben. Ua wurde außerdem bei einem anderen Vortrag erwähnt, dass es in der Ausbildung eine Atemwegsausbildung geben sollte. Die gibt es nur wenn es auch weiterhin eine Nki gibt. Dann soll man wenn man es dem Sanitätspersonal nicht zutraut zu intubieren eben keine chefärztliche Freigabe erteilen, die NKI bietet weit mehr als die ETI und sollte weiterhin ausgebildet werden.

Nur weil ein Mensch dick ist hat er keine größere Lunge. :laughing:

Dann sollte das auf „IBW“ (Ideal Body Weight) geändert werden.

Nun die Conclusio des Vortrages am Samstag bei der AGN war sowohl für den Endotrachelaen Tubus, als auch für den Larynxtubus, dass die Personen welche ihn anwenden erstens ausreichend geschult und zweitens eine ausreichende Zahl von Intubationen unter kontrollierten Setting durchgeführt haben müssen und zwar am Menschen und nicht nur am Phantom.
Bezüglich London wenn es dort wie vorgestellt 12 „Paramedic“ gibt, welche eine endotracheale Intubation durchführen und auf 70 und mehr endotracheale Intubationen kommen im Jahr klappt es mit der Praxis, aber in London hat man 12 Mio Einwohner in etwa in Graz 300.000. Wenn ich jetzt die Zahl von London auf Graz umlege, dann hätte ich hier die Stelle für 0,3 „Paramedic“ mit der Qualifikation der endotrachealen Intubation und in Wien wären es 1,8 Stellen. Es wird wohl recht klar sein, dass man mit 0,3 Stellen nicht rechnen kann, also muss man ein Konzept mit der Klinik fahren, damit die Personen eine ausreichende Anzahl von Intubationen haben.
Denn selbst wenn ich die Intubation heute nach 50 Intubationen „perfekt“ beherrschen würde, könnte ich es in einem Jahr ohne Intubation auch nicht mehr so gut und das wäre nicht im Sinne des Patienten. Daher wäre meine Frage an Wien: „Wieviele endotracheale Intubationen führt ein NFS / NKI im Jahr durch aufgeteilt in NFS / NKI und FISU?“

die 60 ET intub/jahr durch den FISU-Sani halte ich entweder für ein gschichtl, oder es hat sich in den letzten jahren MASSIV was geändert.

im rahmen einer Studie (leider noch nicht öffentlich publiziert) hat ein kollege ALLE erfassten cases von airway Management der MA70 2009-2013 angeschaut.
2013 gab es 756 ETT durch Notärzte und 37 ETT durch sanis. (die zahlen sind von 2009 bis 2013 ziemlich unverändert)

selbst wenn es in den letzten jahren paar jahren einen massiven anstieg der Sani-Intubationen gegeben hätte, behauptet der kollege hier ALLEINE doppelt so viele ETTs durchgeführt zu haben wie 2013 alle sanis der MA70 gemeinsam.

auch anders gerechnet kann das kaum stimmen:
die einzige zugelassene Indikation für eine ETT durch sanis ist die Reanimation. in wien gibt es pro jahr ~700 (zumindest eingeleitete) CPRs durch rettungspersonal (quelle: die berühmte Nürnberger-arbeit).
dh der kollege FISU hat 12% aller CPRs wiens selbst intubiert? inklusive denen wo andere Organisationen am werken waren, wo Notärzte rechtzeitig da waren, etc etc.
→ gschichtl