Kritik an Notruf NÖ - Nach Posting gesperrt

Lieber Leibschüsselfahrer!

Vielen Dank für deinen Kommentar, ich bin ebenso teilweise verwirrt und geschockt von den Ratschlägen, den Ball flach zu halten und stimme dir in allen Punkten vollkommen zu. Leider hat sich die Diskussion in der Formulierung meiner Facebook-Kommentare für viele schon entschieden gehabt…

Ich bin auch der Meinung, dass an ein Unternehmen der öffentlichen Hand höhere Maßstäbe gesetzt werden müssen und können und dass diese Sperre nichts anderes als eine Machtdemonstration ist. Auch im Kontakt mit Kolleg*innen habe ich diesbezüglich noch nie derartig Gegenwind erhalten, wie in diesem Forum. Vielleicht muss man hier die Umstände einfach besser kennen, um sich ein besseres Bild machen zu können, oder um mich nicht pauschal als „Berufskrawallmacher“ und kritikunfähigen Egomanen zu sehen.

Ich bin auch der festen Überzeugung, dass man sich oft erst unangenehm bemerkbar machen muss, damit sich irgendwann etwas ändert. Und genau dieses große Ziel sollte verfolgt werden. Dass dies durch meine Mini-Geschichte alleine passiert, ist illusorisch. Vielleicht lässt es handelnde Person(en) jedoch in Zukunft einmal mehr darüber nachdenken, einschränkende und diskriminierende Schritte zu setzten, weil sich nicht alle Mitarbeiterinnen sowas sang- und klanglos gefallen lassen. Und vielleicht gelingt es, dass andere Betroffene auch nochmal weitere Schritte in Erwägung ziehen. Und nicht wie von Kolleginnen davor beschrieben den Kopf einziehen.

Schönen Guten Tag in die Runde!
Bei unserem heutigen Dienstfrühstück war der angesprochene Kongress von Notruf NÖ Thema. Dabei wurde auch von diesem Diskussionsforum berichtet und mir die Beiträge gezeigt. Ich habe mir schon ein bisschen darüber geärgert und mich deshalb dazu entschlossen mich hier anzumelden, um meine Meinung kundtun zu können. Ich bin motiviert auch künftig meine persönliche Meinung auch in weiteren Threads zu äußern. Irgendwann und irgendwo muss man einmal starten.

Insofern möchte ich meine Meinung hierzu kundtun:
Wenn ich es korrekt gelesen habe, dann bilden die Kongresspreise den Ursprung für Rettungsboas Aufregung/Emotion/Reaktion.
Nun, ich bin seit zig Jahren selbst in Veranstaltungsteams von Kongressen und Fortbildungen und traue mir zu, hier die angegebenen Preise etwas zu analysieren.
Die zuletzt in Österreich angebotene BVRD Konferenz wurde um EUR 150,-/Tag für Nicht-Mitglieder angeboten - ohne Abendveranstaltung.
Die Retter Notfalltage in Wels wurden um EUR 187,-/Tag angeboten - ohne Abendveranstaltung, mit inkl. Messeeintritt.
Der Vergleich von dir, Rettungsboa, mit dem DINK hinkt ehrlicherweise massiv. Nichtmitglieder zahlen EUR 150,- (aus Sicht des Arztes), Workshops kosten EUR 60,- extra und auch die Abendveranstaltung kostet EUR 60,- extra.

Vergleicht man dies mit dem Notruf-Kongress, dann zahlst du dort EUR 144,- inkl. 20% MwSt., inkl. Abendveranstaltung. Und die Workshops sind mit EUR 30,- auch 50% günstiger. Ich finde es im Übrigen sehr sympathisch, dass es keine Unterscheidung der Qualifikationen in der Preisgestaltung gibt - im Einsatz wollen immer alle gleich wichtig sein, aber beim Bezahlen von Fortbildungen, wollen nicht-ärztliche Gesundheitsberufe dann aber schon Vorteile genießen.

Was mir aber noch mehr gefällt - und warum mich diese Diskussion um den Notruf-Kongress heute so verärgert hat - ist die Tatsache, dass endlich einmal jemand die Arbeit auf sich nimmt, um im größten Bundesland in Österreich einen Kongress mit interessanten und vor allem mEn nicht ausgelutschten, sondern zukunftweisenden Themen zu veranstalten.

Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum Notruf NÖ als „Landesinstitution“ gesehen wird - laut Website handelt es sich um eine gemeinnützige GmbH mit Gesellschaftern, darunter 3 Rettungsorganisationen.
Ich nehme anhand meiner Erfahrung an, dass die Räumlichkeiten an der Fachhochschule einen fünfstelligen Betrag kosten werden und die Betreuung von Vorträgen und Workshops mit mindestens nochmals so viel zu Buche schlägt. Hinzu kommen Kosten für Catering im fünfstelligen Bereich sowie Kosten für die Abendveranstaltung, die Moderation, die Technik und und und…
Von den Kosten für Fahrten der Teilnehmer durch Österreich oder nach Deutschland und Übernachtungskosten, welche man sich bei einem Kongress im eigenen Bundesland erspart, hat bisher noch niemand gesprochen.

Zusammengefasst: Ich finde den Preis angemessen. Ich finde es unangebracht jmd. dafür zu kritisieren, vor allem dies in die Medien zu zerren. Die Rettungsdienstlandschaft ist ohnehin aktuell sehr angespannt, hier Öl ins Feuer zu gießen ist gefährlich. Vielleicht bist du dir Rettungsboa darüber nicht bewusst gewesen.

Ich würde es schade finde, wenn durch eine solche vorangehende Berichterstattung in Zukunft vielleicht kein Kongress dieser Art mehr stattfinden würde. Ich könnte es aber auch verstehen - aus Veranstaltersicht will man etwas Bieten und wird getadelt dafür weil man Arbeit, Zeit und Geld investiert.

Sollte jemand von Notruf NÖ hier mitlesen:
DANKE für eure Bereitschaft einen Kongress für UNS zu veranstalten.

Schönes Restwochenende,
Schupfi

Zum eigentlichen Thema möchte ich mich nicht äußern aber eine Aussage, die per se nicht direkt damit zu tun hat, möchte ich nicht unkommentiert lassen.

Darüber können wir herzlich gerne reden, wenn die nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe das selbe am Gehaltszettel haben.

Zudem verstehe ich den Neid nicht, der allerdings ein schönes Spiegelbild unserer Gesellschaft darstellt. Du bist nach eigenen Angaben Notarzt, zahlst also auf Kongressen mehr als nicht-ärztliches Personal. Was bitte hast du davon wenn jetzt andere den selben Preis zahlen? Wird das für dich günstiger? Ich denke nicht.

Im Gegenteil, es stellt eine Verschlechterung deiner Situation dar, weil du ja leider mit dem nicht-ärztlichen Pöbel auf der Straße zusammenarbeiten musst. Nicht-ärztliches Personal, das halt dann Fortbildungen nicht besucht, weil es einfach einen größeren Prozentsatz ihres Gehalts ausmacht und man sich’s halt dann nicht leisten kann und somit auch nicht kompetenter wird.
Also ja, du kannst dich äußerst kurzsichtig darüber freuen, dass endlich die anderen auch viel zahlen oder dir klar werden, dass das im Endeffekt eine weitere Folge der beliebten Serie „Der Schuss ins eigene Knie“ ist. Deine Entscheidung.
Ansonsten: Willkommen im Forum.

Geb’ ich dir teilweise recht. Ein öffentliches Unternehmen muss kritikfähig sein und kritisiert werden dürfen ohne Repressalien fürchten zu müssen. Nur macht halt der Ton die Musik. Wenn ich als Verantwortlicher solche Nachrichten bekomme wie sie Anfangs geteilt wurden, dann musst dich nicht wundern wenn gegen eine Wand läufst. Zumal es ja sehr wohl vergünstigte Karten gegeben zu haben scheint und die HiOrg das nicht entsprechend kommuniziert hat.

Die komplette Korrespondenz kennen wir ja nicht. Ich geh’ jetzt einfach mal davon aus, dass sie wohl keine diplomatisch, rhetorischen Gustostückchen gewesen sein werden.

Ich gebe und bekomme zum Beispiel sehr gerne Kritik. Aber es muss entsprechend fundiert und formuliert sein, dann kann man mit mir über so ziemlich alles diskutieren.

Deine formulierungen, vergleiche und die GoFundMe aktion sind halt einfach schon sehr provokant. Die Reaktion darauf überrascht mich insofern genau gar nicht.

Ich wäre in dem Fall so vorgegangen, dass ich erst mal nach einem Rabatt gefragt hätte. Dann wäre vmtl. schon die Info bzgl. HiOrg Kontingent gekommen und alles hätte sich in wohlgefallen aufgelöst.

Mache ich so bei so ziemlich jeden „teureren“ Kurs. Wie dem EPALS im Sommer. Der kostet mich ja auch schon fast 1000€. Da ärgert es mich eig. nur maßlos, dass wir als ehrenamtliche das nicht steuerlich absetzen können.

Lieber Schnupfi!

Vielen Dank für deinen Input und es freut mich, dass dich dieser Thread dazu bewegt hat, mit zu diskutieren. Der Grund warum der Umstand in die Medien gezerrt wurde, war leider nicht die Preisgestaltung des Kongresses sondern die grundsätzliche Reaktion auf Kritik vonseiten NNÖ. Hätte man verhältnismäßig reagiert, eine Antwort gegeben, die die hohen Kosten rechtfertigt, wäre es nicht soweit gekommen.
Also: Primär sollte es um die Sperre aus internen Systemen aufgrund privater Meinungsäußerung gehen. Wenn dieser Fokus nicht erkennbar war, dann tut es mir sehr Leid.

Dennoch: 288€ pauschal für zwei Tage Kongress zu verlangen, bei dem es auch um eine Berufsgruppe geht, die mit einem Einstiegsgehalt von ca 1400€ netto (Quelle: bruttogehalt.at/sanitaeter-rettungsfahrer/) nicht als gut betucht gilt, ist ethisch nicht ganz vertretbar. Das, was du als Notarzt vielleicht als angenehme Abwechslung zu einer differenzierteren Preisgestaltung siehst, bezeichne ich als schlicht und ergreifend sozial ungerecht.

Ich persönlich habe mich nach der ersten Ankündigung des Leokongresses gefreut, war jedoch über die Preisgestaltung wirklich entsetzt. Wie gesagt: Dass du dir das als NA leisten kannst und willst ist schön und gut. Ich als Student beispielsweise kann mir hier mit Ach und Krach einen Tag leisten.

Ich bin der Meinung: Preisgestaltung für einen interdisziplinären Kongress muss gestaffelt und sozial gerecht erfolgen. Mein Vergleich mit dem DINK hinkt auch genau für deine Berufsgruppe, sonst nicht. Generell gesprochen: Du verdienst dafür aber auch ein vielfaches :wink: und kannst es dir wahrscheinlich eher leisten und so fair muss man dann schon sein.

Bitte nimm das jetzt nicht zu persönlich, aber die Argumentierbarkeit von „im Einsatz wollen auch alle wichtig sein“ ist hanebüchen. Weil nur weil wir uns in einem modernen Rettungswesen im Einsatz interdisziplinär mittlerweile gottseidank oft auf Augenhöhe bewegen, hat das nichts mit individuellen finanziellen Möglichkeiten zu tun. Und ein leistbares Fortbildungsangebot sollte in unser aller Interesse sein.

Es geht nicht darum, das Orga-Team des Kongresses zu bashen oder die Themenauswahl. Es geht um den Umgang mit Kritik seitens NNÖ.

Noch ein paar Anmerkungen:
BVRD Konferenz: Internationale Speaker, im Vergleich sehr regionale Auswahl in St. Pölten. Insofern hinkt auch hier der Vergleich.
Retter Notfalltage habe ich jetzt leider nichts an Ticketpreisen oder Programm gefunden, das lasse ich mal so stehen.

PS: Es wurde hier nicht voreilig Öl ins Feuer gegossen. Und die Lage im Rettungswesen ist deshalb angespannt, weil wir einen Haufen von (großteils) alten Männern haben, die in einem restriktiven und autoritären System festhängen und es gottseidank genug Menschen gibt, denen es reicht.

Und auf deine Argumentation mit „dann findet in Zukunft kein Kongress mehr statt“ gehe ich jetzt einfach mal nicht weiter ein. Ich zitiere nur Albert Einstein: „Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat sich noch nie an etwas Neuem versucht.“ Es ist vollkommen normal, dass gerade beim ersten Mal Fehler passieren und für zukünftige Veranstaltungen an Stellschrauben gedreht werden sollte. Es geht primär darum, wie der Kritik diesbezüglich begegnet wird. Und weil ich gerade im Zitatemodus bin, noch eines von Bertrand Russell: „Wer wirklich Autorität hat, wird sich nicht scheuen, Fehler zuzugeben.“

Und wer eine Sperre aufrecht erhält, weil Tickets zum eigenen Kongress verlost werden, dem fehlt sie höchstwahrscheinlich.

Schönen Sonntag allen Mitlesenden :slight_smile:
Ich freue mich auf eine angeregte Antwort deinerseits.
Die Rettungsboa

Wie die Verantwortlichen bei NNÖ. Erkennst du das Muster?

Man darf halt nicht vergessen, dass auch bei öffentlichen Einrichtungen am anderen Ende kein Roboter sitzt, sondern ein Mensch. Vll. jemand der Wochen und Monate damit verbracht hat was zu planen und organisieren und sich durch solche Nachrichten dann einfach zurecht gekränkt fühlen darf. Zumal die Kritik ja auch ungerechtfertigt war → Gab ja günstigere Karten.

Der Gegenwind den du hier erfährst soll dir wohl zu erkennen geben, dass du vmtl. in der Situation nicht richtig liegst und über die stränge geschlagen hast.

Klassischer Fall von Misskommunikation und „mit Kanonen auf Spatzen geschossen“ für mich. Kann passieren. Passiert sehr oft. Ist nichts dabei. Fehler einsehen, daraus lernen und hinter dir lassen.

Ich gebe zu, dass mein Agieren durchaus provokant war. Jedoch bin ich der festen Überzeugung, dass private Meinungsäußerung zu keinen dienstlichen Konsequenzen führen darf. Die Auszüge der Konversation, die hier noch nicht veröffentlicht wurden, teile ich aus Transparenzgründen sehr gerne:

Die Instagramstory war mit folgendem Text versehen:
„Mit 2 absolut konstruktiven Kommentaren zum „Leokongress“ habe ich es tatsächlich geschafft auf Facebook von @notruf_noe gesperrt zu werden. Wenn so Kritikfähigkeit der allerbestesten Rettungsleitstelle ausschaut herzlichen Dank.
Ich bin der Meinung, dass 144€/Tag für einen Kongress der großteils firmeninterne Speaker*innen bietet zu viel ist. Der DINK 2023 in Koblenz mit hochkarätigen Vortragenden aus der Notfallmedizin kostet zB nur einen Bruchteil.
Ich finde es traurig, wie hier vonseiten Notruf Nö Kritik begegnet wird, ein absolutes Armutszeugnis.
Bitter, dass ich sowas auf Insta posten muss, aber mir gehen die Möglichkeiten aus“

Die Kontaktaufnahme über die Webseite erfolgte mit den Worten: „Lieber xx! Ich wäre dir sehr verbunden, wenn ich auf Facebook entsperrt werden könnte… Ich würde gerne weiterhin konstruktive Kritik üben können, ohne in Gefahr laufen zu müssen, blockiert zu werden, das finde ich sehr traurig…
Danke,
xy“

Die Gofundme-Aktion war ein Mittel, um zwei Tickets zu verlosen, damit Leute mit nicht so dickem Geldbörserl auch die Möglichkeit bekommen, am Kongress teilzunehmen.

Die anfangs geteilten FB-Kommentare entsprechen nicht meinem Kommunikationsstil in einer direkten Konversation und wie gesagt, natürlich waren meine Kommentare provokant. Aber: Das muss eine Firma aushalten ohne Repressalien auszuüben. Und genau darum geht es mir. Schaffen andere Unternehmen ja auch.

Ja, nur dass die Person, die am anderen Ende sitzt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die Person ist, die meine interne Sperre zu verantworten hat.

Wie gesagt betreffen entsprechende Sanktionen nicht unbedingt nur mich sondern lassen tief in den Umgang mit Kritik bei NNÖ blicken. Insofern wurde evtl. mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Aber auf so einen Schwarm Spatzen, dass jede andere Waffe unbrauchbar gewesen wäre.

Was die ermäßigten Karten betrifft, versuche ich näheres in Erfahrung zu bringen.

ein bissl erinnerts mich an den Alt-LH Pröll, kritikfähigkeit und so

andererseits kenn ich auch eine geschichte wo auf Fb nachgefragt wurde warum in einem Artikel auf der Infoseite von NNÖ eine Mag/Bacc/Master (bin mir nicht mehr ganz sicher) Arbeit zitiert wird aber keine Quellen angegeben werden

betreffender Verfasser wurde auch blockiert sowie alle anderen Posts mit dem selben Inhalt gelöscht. Die betreffende Arbeit stammte von einem RD mitarbeiter

Danke für das Beispiel. Genau das meine ich mit: Das ist kein Einzelfall, sondern ein grundsätzliches Problem.

Vergleich mit Pröll sitzt auf jeden Fall. Würde sagen, es ist ja auch der gleiche Landes-ÖVP-Sumpf, da gehört das vielleicht fast schon zum guten Ton :wink:

Ich hab jetzt nicht die ganzen Beiträge gelesen, aber es haben wahrscheinlich noch nicht alle alles gesagt. Daher will ich auch mitspielen.

  1. jemanden (insbesondere als öffentliche institution) zu blockieren weil er kritisiert ist in meinen augen ein no go. Letztlich erntet man diese Diskussion hier - klassisch der „Streisand-Effekt“. Einfach unprofessionelles SoMe Team, man kann einfach schreiben „Danke für Dein Feedback“ (sich dabei denken geh sch****) und man wird keinen shitstorm ernten. Oder man macht es so wie NNÖ. sskm
  2. ich find den kongress jetzt nicht teuer, ich frag mich nur wer bei diesem Programm bereit ist so viel zu zahlen. Ich weiß auch nicht, was ein 08/15 Sani hier mitnehmen soll (halt ein sehr breiter Überblick über „moderne“ Themen im RD). Die Göttweiger Notfalltage kosten zb auch 270€. man muss sich halt individuell überlegen ob der preis in einer sinnvollen relation zu dem steht, was man für sich und die praktische Arbeit mitnehmen kann. Ist aber bei allem so, Fortbildung heißt ja auch über den Tellerrand schauen. Und schaden wirds nicht. Letztlich muss aber keiner hingehen, finde es übergriffig das so zu thematisieren. Niemand is drauf angewiesen, sollte das Konzept nicht funktionieren werden sie sich überlegen an welchen Rädchen man drehen kann. Das gofundme find ich echt daneben.

Ich gebe dir grundsätzlich in vielem Recht, was du geschrieben hast. Natürlich ist es im Endeffekt eine individuelle Entscheidung, was und ob man etwas aus einer Fortbildung mitnehmen kann und auch ob man diese von vornherein besucht. Was mich jedoch durchaus interessieren würde, ist, was du an dem bzw. warum du das GoFundMe so daneben findest.

Schönen Abend :slight_smile:

Ihr denkt immer noch Ärzte verdienen das dreifache, gell…!? Wir haben im Dienst imR ahmen dieser Diksussion die Gehälter offen gelegt und siehe da… Spiegelbild der Gesellschaft… alle anwesenden ehrenamtlichen (!) Sanitäter verdienen gleich viel bzw. mehr als ich mit einer Range von 10-15% ausgehend vom Nettogrundgehalt.
Und ja, ich zahle beim Notruf-Kongress die Hälfte weniger als sonst wo in der Kategorie Arzt/Notarzt. Insofern verstehe ich die Preise. Will man EINEN Preis für alle haben, dann zahlen die einen weniger und andere dafür mehr.
Keine Frage, die Gehälter der beruflichen Sanitäter gehören dringend nach oben angepasst!
Die Ehrenamtlichen haben mir auch geschildert, dass auch die Stützpunkte teilweise deren Fortbildungskosten übernehmen. Sicher nicht überall so, aber hast du danach gefragt Rettungsboa?

Nichtsdestotrotz gibt es auch unter den ehrenamtlichen Sanitäterinnen sehr viele Studentinnen und bei den HAs müssen wir, wie du selber sagst, denke ich nicht darüber reden.
Was die Übernahme von Fortbildungskosten betrifft, kann ich dir nur meine Situation mitteilen: internes wird selbstverständlich übernommen, externes nicht.

Darf ich nachfragen wie hoch dein Nettogrundgehalt ist?

Hallo und herzlich Willkommen auch von mir. Bin ja ein bissi einer der Dienstälteren hier schon. :wink:

Meinungsbildung lebt von Austausch, und es tut immer gut, die eigene Meinung dank anderer Perspektiven weiterzuentwickeln.

Sooo… jetzt hast du in diesem Thread schon mehrere Dinge angesprochen, die ich eigentlich einzeln beantworten sollte… ich probier es trotzdem in einem All-In-Posting.

Ich wäre SEHR dankbar, wenn sich eine halbwegs unabhängige Institution dem angenommen hätte - etwa die FH St. Pölten und wenn es ein Kongress geworden wäre, der zumindest zum Teil dem wissenschaftlichen Austausch dienen würde. Aktuell schaut das Line-Up eher danach aus, als dass altbekannte Personen das, was sie woanders auch schon erzählt haben, dort noch einmal erzählen. Und Grundlage für die Vorträge sind keine Publikationen, sondern Expertenwissen aufgrund der eigenen Tätigkeit. Das mag auch interessant sein, ist aber schon eine andere Qualität, als auf „echten“ Kongressen geboten wird. Was ich zusätzlich befürchte: da wird es keine widersprüchlichen Positionen geben und keine Diskussionen. Das Aufzeigen von Widersprüchen und Herausforderungen wird unterbleiben. Dafür ist gesorgt. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber im Moment denke ich, dass es da eher um die Selbstdarstellung geht, statt um den (wissenschaftlichen) Fortschritt.

Hu, jetzt wirds gefährlich. Weil wir wollen ja nicht Äpfel und Birnen, Glashäuser und Steine, Netto- und Bruttobezüge und Beträge am Konto bei völlig unterschiedlichen Arbeitszeiten zusammenwürfeln. Und ja, die einen müssen mindestens 6 Jahre studieren und dann noch Facharzt werden und die anderen sind gerichtlich zertifiziert Hilfsarbeiter. Die Verantwortung wird aber schon lange von den Gerichten nicht mehr alleine beim Arzt gesehen. Wenn man dann noch den praktischen Nutzen für die Patienten anschaut, dann geht für mich die Schere zwischen links und rechts vorne im NEF immer unvertretbarer auseinander. Mit Blick rein auf Kollektivverträge ist der Unterschied beim Faktor 2,3. Mit Blick auf Honorarhöhen (RK Bgld zahlt angeblich jetzt NÄ 150,- die Stunde) kriegt der Notarzt in einem 48-Stunden-Wochenende mehr als das Monatsgehalt vom NFS (ich hab da einfach 50 % Steuern und SV abgezogen).

Deshalb finde ich es durchaus angemessen, dass es häufig unterschiedliche Preise je nach Berufsgruppe gibt.

Aber jetzt hamma schon drei Themen aufgemacht hier, die ma no ausdiskutieren müssen: :astonished:

-) Angemessener Umgang mit Kritik durch Notruf NÖ
-) Qualität des Kongresses und Dankbarkeit dafür
-) Angemessene Bezahlung von Menschen im Rettungsdienst

arztnoe.at/fuer-aerzte/ange … rztegesetz - beachte brutto - netto

Was man bei Arztgehältern nicht vergessen darf, ist dass die AK-Mafia 11% vom Bruttogehalt (soweit ich mich erinnere) Schutzgeld erhält.

Aber ja, die Gehaltsunterschiede im RD sind eine Frechheit.

Und aus!!!

Da muss ich aber mal eine Lanze für das „Schutzgeld“ brechen: Wenn mir was passiert, bekommen meine Kinder von Tag 1 Weg Waisengeld, ich krankengeld, etc., und das nicht wenig. Ich bin ziemlich gut versichert und auch die Pension wird gut aufgestockt.

Ja, die Ärztekammer schlendert gerne mit fremden Geld rum, kein Zweifel. Aber mit den Leistungen im Krankheits/Todesfall, auch ggü meinen Hinterbliebenen, bin ich wirklich zufrieden. da sind die 11% gut angelegt und das zahl ich gerne, weil ich im persönlichem Umfeld schon erlebt habe, wie die Unterstützung aussieht, wenn ein Vater stirbt und wie gut die Unterstützungsleistung durch die ÄK ist. Sein Kind hätte sich das Studium nicht mehr leisten können.