Das schafft Sie deshalb, weils auch der Wahrheit entspricht. Zumal „Arzt“ ja unterschieden werden kann, in diverse „Fach“-Richtungen. Etwa Anästhesiologie-, Notfall-, und Intensivmedizin.
Ich weiß, dass mag jetzt möglicherweise nicht ganz verständlich für dich klingen, aber wenns Experten für, sagen wir mal, Hautkrebs gibt, sind das die Dermatologen, nicht die Paradermics. Oder wenns um Darmerkrankungen geht, sind das die Gastroenterologen. Nicht die Paraenterics.
Oder wenns um Notfallmedizin geht eben die FA für AINS.
Eigentlich einleuchtend, oder? Wollen nur manche nicht wahrhaben. Wie etwa manche nicht wahrhaben wollen, dass ein Notarzt tatsächlich einen Benefit für den Patienten bei der CPR bringt - auch im Paramedic-System.
Auch wenn jede Aussage korrekt ist, vermischst du Dinge und zeichnest ein falsches Bild.
Es wird wohl niemand widersprechen bei dem Punkt „FA für AINS“ sind Experten auf dem Gebiet der Notfallmedizin. Ist so.
ABER. Es geht der ÄK ganz offensichtlich nicht ausschließlich um das Patientenwohl, sondern viel mehr um Machterhalt. Die Argumente und Studien sind teilweise ABSICHTLICH falsch gemacht. Ich war mal in einer Studie dabei bei der es um „Intubationserfolg ungeübter Anwender (ETI vs Larynxtubus)“ ging. Uns wurde für die ETI nicht mal ein Mandrin zur Verfügung gestellt. Na kein Wunder, dass da die Erfolgsquote sinkt.
@Notarzt bei Reanimation
Auch da stimme ich dir 100% zu. Wenn wir beide das gleiche Verständnis von einem Notarzt haben. Ein „Dermatologe“ oder „Augenarzt“ mit NA Diplom ist für mich keiner der Notärzte die vmtl. einen Benefit bringen.
Ich bin stärkster Verfechter des Schweizer Systems. Anständige Sanis mit Kompetenz um 90% selbst regeln zu können. Und RICHTIGE Notärzte, sinnvoll eingesetzt, für die wirklich kritischen Patienten wo ich auch Expertise vor Ort brauche. Alles andere (Deutschland, England, USA,…) ist meiner Meinung nach nur Murks und holt nicht das bestmögliche heraus.
Für „Jedem Pat. einen Arzt“ haben wir nicht die Quantität um Qualität zu jedem Pat. zu bringen und frustrieren uns die guten Ärzte mit sinnlosen Einsätzen.
Gar keine Ärzte im RD ist, wie vmtl. fast alle hier zustimmen, auch der falsche Weg.
Der FA für Anästhesiologie und Intensivmedizin ist Experte für Anästhesiologie und Intensivmedizin, nicht für (präklinische) Notfallmedizin.
Klar gibts viele Überschneidungen, aber es fehlt auch einiges.
Ich denke, wenn du so weiter argumentierst, machst du dir keine Freunde hier…
Einer Metastudie absichtliches Bias zu unterstellen ist, gelinde gesagt, sehr gewagt.
Natürlich hat ein Dermatologie nichts als Notarzt verloren und ich bin sehr glücklich darüber, dass das nicht mehr so einfach geht. Allerdings muss ich sagen, hätt ich persönlich noch nie einen Dermatologen/Augenarzt gesehen, der aktiv NEF fährt. Meiner Erfahrung nach, sind es Anästhesisten/Kardiologen/Unfallchirurgen.
Es gibt definitiv Notfalleinsätze, wo Zeit ein entscheidender Faktor ist, etwa ein anaphylaktischer Schock. Wird dem Patienten herzlich egal sein, ob es der RS / NKI / Notarzt ist, der diesem den Epipen setzt, hauptsache so schnell wie möglich. Dagegen hab ich auch nichts, das rettet leben. Die Frage ist eben, ob die „anständigen Sanis mit Kompetenzen“ dann auch wirklich die 10% herausfiltern können, dem sie nicht gewachsen sind. und wenn ich mir alleine die, entschuldigung, arroganz von gewissen RS anhöhre, wage ich das irgendwo zu bezweifeln.
Meine Aussage war nicht auf die von dir verlinkte Studie bezogen, sondern auf die Studie bei der ich gesehen habe wie die Ergebnisse absichtlich in eine Richtung gelenkt worden sind.
Aber habe zu wenig mit Studien zu tun, weßhalb sich mir nicht erschließt warum eine Metastudie nicht auch in die eine oder andere Richtung verzerrt werden können soll.
Meiner Erfahrung nach leider nicht.
Ja klar. Wenn ich von „anständigen Sanis mit Kompetenzen“ rede sind, meine ich dipl. RS ala Schweiz. Nicht der Standard RS und nicht der Standard NFS.
NKV/I mit Erfahrung und Buchstabenkurse, könnte man vll. noch drüber reden. Zwar auch nicht die Regel, aber es gibt schon einige sehr fähige Leute da draußen die halt leider von unserem System zurückgehalten werden und eig. viel mehr auf dem Kasten hätten als sie machen dürfen.
Wenn der Sani kompetent genug ist um 90% der Einsätze selbst beherrschen zu können, ergibt sich für mich eigentlich auch zwangläufig die Kompetenz erkennen zu können wann er Hilfe braucht.
Dunning-Kruger… Die Leute wissen gar nicht was sie alles nicht wissen.
Ist zwar jetzt off-topic aber wo siehst du die Stärken des Schweizer Systems im Vergleich zu England? In der Organisation bzw den Rahmenbedingungen oder auch bei der Ausbildung? Es interessiert mich, weil ich den RD in der Schweiz nicht kenne.
Die Schweiz hat einheitliche Sanis. Die Paramedics in UK haben ja zig. versch. Ausprägungen und somit auch Kompetenzen.
Die Schweizer machen die Ausbildung in einer 3-jährigen höheren Fachschule. Ungefähr auf gleicher Stufe wie eine HTL. Also irgendwas zwischen Lehre und Bachelor. Meiner meinung nach optimal.
Aber der große Unterschied ist, dass in den UK der Notarzt eig. nur bei Traumatas kommt. Das ist meiner Meinung nach suboptimal.
Wieso soll es in GB keine einheitlichen Sanis geben? Sind alles akademisch ausgebildete Paramedics (BSc) bzw. Advanced Paramedics (MSc). Letztere ersetzen den Notarzt Ist nicht viel anders als die Kompetenzabstufung bei uns, bis auf die länger dauernde Ausbildung. Bei uns wäre bei >95% der Notarzteinsätze auch kein Notarzt notwendig, da ein „Advanced Paramedic“ (oder wie auch immer) das locker alleine zusammenbringt.
Ob die NA-Alarmierung in ganz GB ausschließlich bei schwerem Trauma erfolgt kann ich jetzt nicht sagen, ich glaube aber zu meinen, dass dies nur in London selbst der Fall ist. Dort wird halt durch einen HEMS jeder Notruf „gescreent“ und dieser pickt dann auch die raus, die für die London’s Air Ambulance eine Indikation darstellt mit sehr, sehr guter Trefferquote. In England herrscht aber im Vergleich zu uns ein viel besseres Qualitätsmanagement und eine viiiiiiiiiel bessere Fehlerkultur (Man bespricht fast alle Einsätze im gesamten Team nach und jeder geht offen mit seinen Fehlern um). Generell herrscht im Deutschsprachigen Raum eine sehr seltsame Fehlerkultur und (Medizin-/)Wissenschsaftsfeindlichkeit.
Nicht um sonst ist England und speziell die London’s Air Ambulance der Nabel der präklinischen Notfallmedizin und jeder Notfallmediziner würde dort gerne für eine Periode Dienst versehen. Wär auch mein ganz großes Ziel
Das geht schon sehr weit OT, aber das Bild anbei zeigt schon mal ein paar Richtungen in die sich Paramedics (EMTs sind da noch ganz außen vor) entwickeln können. Dazu kommen noch einige weitere. Z.b. kann sich ein Paramedic mit entsprechender Ausbildung in eine Praxis niederlassen und quasi eine Art Hausarzt sein. Medikamente und Therapien verordnen etc.
Des Weiteren gibts im NHS in versch. Regionen wiederum Spezialgruppen die nochmal mehr Kompetenzen haben als „Advanced Paramedics“.
Bzgl. Ärzte meinte ich das HEMS in London. Wir fast ausschließlich zu Traumatas alarmiert. Was präklinische Traumaversorgung angeht sind die wirklich die Speerspitze.
In anderen Bereichen ist der RD in UK aber leider eben auch nicht so das wahre (vor allem im ländlichen Bereich)
Ich versteh immer noch nicht was an dem System in England jetzt so schlecht ist? Ich glaub das Hauptproblem ist die jahrelange Unterfinanzierung. Deshalb fliegt denen dort jetzt auch alles um die Ohren…
Ein Freund von mir ist Assi auf der Anästhesie in Zürich in die werden im Rahmen ihrer FA-Ausbildung relativ früh als Notärzte auf NAH eingesetzt - also von „RICHTIGE“ Notärzte kann man da auch nicht sprechen.
Schlecht ist nur, dass sie auf Ärzte fast zu 100% verzichten. Das ist weder schlau noch optimal für die Patienten.
Die Unterfinanzierung ist ganz sicher ein Problem.
Vll. nicht ganz richtig. Aber zumindest weniger falsch als bei uns (zumindest die NEFs die ich kenne). Und mit der Konstant hohen Qualität die die Sanis abliefern könnte man sogar ein Äuglein zudrücken ???
@ Kritik an Notruf NÖ - Nach Posting gesperrt :
Niemand läßt sich gerne kritisieren und schon gar nicht über die Öffentlichkeit, sei es in einem Forum, Facebook oder was du auch immer verwendet hast.
Die Reaktion darauf ist allerdings auch übertrieben und zeigt halt einiges über die persönliche Eignung desjenigen für so einen Job.
Solltest du durch die Sperre wirklich in der Ausübung deines Berufes behindert werden, dann wende dich an die Volksanwaltschaft. Die können dir da Hilfe geben oder dir objektiv erklären warum nicht.
@ England:
Da gab es vor ein paar Jahren in einem Onlinevideo eine gute Erklärung wieso es so kompliziert bei denen Ausschaut. Die hatten früher auch das Problem, dass jeder Bezirk/Grafschaft oder wie das auch immer bei denen heißt, sein eigenes Süppchen mit unterschiedlichen Ausbildungen/Kompetenzen/Benennungen gab. Das wurde jetzt vereinheitlicht, dabei musste man das etwas größer aufziehen um alles unter einen Hut zu bekommen.