Gewalt gegen Sanitäter. Wie oft noch?

Ich bin gestern zufällig auf folgenden Artikel gestoßen.

Es passiert immer öfters. Sanitäterinnen und Sanitäter werden immer häufiger attackiert.

Wäre eine erweiterte Ausrüstung z.B Stichweste / Pfefferspray für Sanitäterinnen und Sanitäter sinnvoll?

Wie denkt ihr über das Thema.

Liebe Grüße

Ganz ehrlich?

Eine Stichweste oder Pfefferspray hat an einem Sani nix zu suchen…

Im obigen Fall waren die Kräfte der POL ja eh bereits vor Ort. Was hätte es hier für einen Unterschied gemacht?

Und wenn ich wirklich solo wo bin - Panic-Button am Funkgerät drücken und taktischen Rückzug. Bevor ich mit nem Aggressor es „fetzn“ anfange (wo ich eh den kürzeren Ziehe), bevorzuge ich eher die Flucht nach hinten.

Eine Stichweste oder Pfefferspray hat an einem Sani nix zu suchen…

Wieso keine Stichweste, ist natürlich schlimm wenn man diese wirklich benötigt aber diese dient doch nur dem Selbstschutz.

Pfefferspray hat an einem Sani nix zu suchen…

Bin deiner Meinung, die offiziellen von NNÖ sehen dies wohl etwas anders, im ACN-Kfz sind 2 Pfefferspray vorrätig

Panic-Button am Funkgerät drücken

Falls du damit den orangenen Knopf am Funkgerät meinst kann ich für NÖ sagen, dass dieser nur zu einem Sprechwunsch in der Leitstelle führt.

Selbst in Graz hatte ich noch nie das Bedürfnis solch eine Weste zu tragen :wink:

Als nächstes kommt dann ein Taser und ein Tonfa dazu :sweat_smile:

In der Steiermark ist dieser bereits als in seiner richtigen Funktion aktiv. Die Leitstelle bekommt dann einen Notruf angezeigt und die Sprechgruppe schaltet sich auf Dauersenden.

Ist meines Wissens auch in NÖ schon aktiv.
Dennoch sollte ein derartiges Mayday procedure nicht öffentlich im Internet gepostet werden …

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Bei uns gab es im letzten Monat einen besuch bei der Leitstelle, da wurde klargestellt, dass das Mayday-Procedure nur durch einen Funkspruch oder via Telefon gestartet werden kann.

Siehe auch:

  • Die Verwendung der programmierbaren Kurzwahltasten (grün, orange) am Funkgerät führt lediglich zur Übermittlung eines Sprechwunsches an die Leitstelle und löst kein Mayday-Procedere aus!

Interessant dann frag ich mich wo ich die Story mit nem ausversehen ausgelösten procedere aufgeschnappt hab :sweat_smile: war dann wohl ausm „paulaner garten“

Der Tag an dem ich eine Stichschutzweste im Dienst brauche, ist der Tag an dem ich das Auto abmelde und nicht mehr in den Dienst zurückkomme. Als Freiwilliger und als Familienvater bin ich nicht bereit dieses Risiko einzugehen.
Es gab schon einige Situationen mit aggressiven oder bewaffneten Patienten. Aber solange das die absolute Ausnahme ist, kann ich damit leben.

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Also bei uns wird in den offiziellen Selbstschutz-Seminaren das mitführen von Pfefferspray durchaus empfohlen, ich persönliche setze aber auch lieber auf Deeskalation und Rückzug. Wenn man aber oft in bedrängten Situationen ist, kann ich mir schon vorstellen, dass das als ultima ratio Sinn machen könnte. Den Bedarf mit Stichschutzweste unterwegs zu sein habe ich zum Glück bisher noch nie verspürt.

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Ich gehe davon aus, dass keiner hier den Gebrauch von Pfefferspray als Überzeugungsmittel gegenüber Patienten sieht, sondern zur Abwehr eines unmittelbaren Angriffs. In der Notwehr sehe ich auch keinen Grund, warum ein Sanitäter sich eher verprügeln/abstechen lassen müssen sollte als jederman sonst. Selbstverteidigung hat absolut garnichts mit dem staatlichen Gewaltmonopol zu tun.

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Wer zahlt uns die Weste?

Haltet ihr das wirklich für notwendig, ich finde es passt auch ganz einfach nicht zu unserem Auftreten.

Warum soll ich bei Oma Huber mit Stichschutzweste und Pfefferspray am Gurt antanzen? Zu gefährlichen Situationen kann es immer kommen, wenn wir uns ehrlich sind ist aber um Gottes Willen noch nicht die Regel und das sage ich als Wiener.

Ich bin da zwiegespalten.
Ich Fahre zwar hauptsächlich in eher „gewaltbefreiten“ Gebieten würde ich sagen. Trotzdem war ich schon mehrmals mit Messern konfrontiert OHNE das die Exekutive da war. Es waren nie Aggressionen gegen das RTW Team - trotzdem ein ungutes Gefühl.
Für alle Interessierten: Die Polizei wurde jedes Mal hinzugezogen wenn Sie nicht schon auf Anfahrt war.

Ich würde trotzdem nicht gerne mit einer Stichschutz-Weste herumlaufen, könnte mir aber vorstellen, dass diese in Zukunft in besonders betroffenen Regionen/Zeiten (z.B. Halloween o.ä.) angeschafft werden und zumindest am Auto dabei sind.

Ich hab aber so wenig Erfahrung damit, dass ich nicht mal weis ob es da Einheitsgrößen gibt und wie viel die Kosten, etc.

Was mir jetzt noch einfällt wäre, dass solche Westen für den Blackout-Fall zumindest vorrätig sein könnten. Da könnte man ja mit einer aggresiveren Bevölkerung rechenen.

Ich kenne auch aktuell nur die ACN in NÖ die einen Pfefferspray mitführen und an einzelnen Stützpunkten Stichschutzwesten testen. Argumentiert wird hier auch, dass sie oft längere Zeit alleine vor Ort sind.

Ich bin grundsätzlich skeptisch bezüglich der weiteren Schutzausrüstung, wichtiger wären zuerst Schulungen zu diesem Thema. Gefahr sehe ich auch, dass man mit mehr PSA vielleicht weniger schnell die Flucht ergreift. Gerade der Pfefferspray nützt ja bei bestimmten Herkunftsgruppen deutlich weniger oder wenn die Personen gerade voll in Rage sind.

Stichschutzweste am Fahrzeug könnte ich manchmal noch irgendwie verstehen(„The next job is a stabbing“). Aber wenn dann nur bei Brennpunkteinsätzen oder Menschenmassen etc. Unbedingt notwendig finde ich es nicht.
Pfefferspray halte ich für vollkommen unnötig und suboptimal.

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Vor allem auch: es würde beides Training brauchen.
das richtige Anlegen von Stichschutzwesten müsste geübt werden (als auch potentiell das richtige Ausziehen bei evtl. verletzen Kollegen)
Und vor allem der Umgang mit Reizstoff müsste erst recht geübt werden.

Hab schon außerdem im Rettungsdienst schon 1, 2 Kollegen kennengelernt die Weste, Pfefferspray, natürlich auch TQ am Gürtel etc tragen.
Die sind halt leider eher die Marke „wäre gerne Cobra, Wega, was weiß ich-Action-Beamter, als Sani beim Roten Kreuz“ ohne sie besser zu kennen, oder ihre Arbeitswese - würde ich da halt tatsächlich eher eine Gefahr fürs Team als sicherere Arbeitsweise vermuten.

Ich finde es auch übertrieben, hatte bis jetzt noch keinen Bedarf für sowas. Polizei oder rechtzeitiger Rückzug (oder gar nicht erst hin) konnte bis jetzt fast alles regeln.
Und wie gesagt ohne gescheites Training (durch wirkliche Einsatztaktik-Trainer, die von der Materie eine Ahnung haben) würd ich das sowieso nicht einführen.

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Bei uns werden Selbstschutztrainings durch Einsatztrainer der Polizei angeboten, inklusive „Verprügeln“ der Sani-Kollegen. Gibt es sowas anderswo nicht?

Also wenn man sich mal näher mit dem Thema Pfefferspray auseinandersetzt merkt man schnell:
Das Zeug wirkt in beide Richtungen. Also auch gegen den Anwender.
95% unserer Einsätze sind in Wohnungen und in engen Räumen die Luft zu würzen ist eher eine schlechte Idee.
Und auch im Freien: wenn der Angreifer auf mich zustürmt wird er inerhalb der Distanz in der ich mit dem Spray wirken kann auch nicht mehr anhalten und wird die Wolke sogar noch zu mir her verschleppen.
Solange ich zum Pfefferspray nicht auch noch eine Gasmaske mit dazu bekomme würde ich die Finger von dem Zeug lassen.

Womit kann ich mich im Extremfall jetzt also wirklich verteidigen?
Den Rucksack dem Angreifer entgegenschleudern und dann: Laufen!

Auf Youtube, Anmerkung, ich kenne den Stadtteil - Berlin etwas.

Neue Woche. Neuer Bericht aus Favoriten…

Ob das was ändern wird?

Sorry, ich kenne den Kollegen nicht aber was erwartet er sich von so einem Artikel?
Da geht ein anscheinend 20 Jähriger RS von der MA70 extra zum niveaulosesten Boulevard Medium schlechthin, redet dramatisch davon, dass er Angst hat zur Arbeit zu gehen, täglich werde man beschimpft, Sanitäter verletzt und bringt nicht einmal einen konkreten Anlassfall außer die Gschicht von einem Polizisten am Keplerplatz, die entsetzlich ist aber im Zusammenhang für uns Sanitäter absolut übertrieben. Außerdem werden Polizisten nicht erst seit gestern im Dienst verletzt und das auch nicht nur in Favoriten.
Von den Sanitätern, die letztlich angeblich grün und blau geschlagen worden sein sollen hab ich nichts mitbekommen, er geht aber auch nicht weiter darauf ein wo und wie sich das zugetragen haben soll, Quelle „Vertrau mir Bruder“?
Und die Forderung nach Schusswesten für die Sanis in Favoriten ist ja wohl mehr als lächerlich.

Was mich furchtbar aufregt: Das Revolverblatt Heute sendet das natürlich sofort und wählt als Titelbilder einen zusammenhangslosen Raufhandel von Passanten, die irgendein braver „Lesereporter“ (bezahlter Gaffer) gemacht hat.

Der Stellungnahme von der Gemeinde, dass damit kein parteipolitisches Kleingeld gemacht werden soll schließ ich mich an, weil ganz ehrlich was anderes ist der Artikel für mich nicht, noch dazu so kurz vor den Wahlen :wink:

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