Die Gewaltbereitschaft steigt und steigt
Hast du dafür belegbare Daten oder ist das ein Bauchgefühl? Die Aussage gibt es gefühlt schon so lange wie es (mich im) Rettungsdienst gibt.
Die Gewaltbereitschaft steigt und steigt
Hast du dafür belegbare Daten oder ist das ein Bauchgefühl? Die Aussage gibt es gefühlt schon so lange wie es (mich im) Rettungsdienst gibt.
Also die Statistik legt eher eine halbwegs konstante Zahl nahe
Und noch eine https://www.bundeskriminalamt.at/501/files/PKS_Broschuere_2023.pdf
Ab Seite 48
Die Jahre 2020-2022 würde ich im Angesicht von Corona mit Vorsicht genießen
Die Quelle ist 4/5 Posts weiter oben. Ein bisschen Eigeninitiative darf man schon erwarten.
2014 liegt wohl am 10-Jahres-Zeitraum der Publikation aus 2024.
Und wenn wir schon bei „alternativen Fakten“ wären, 2481 aus 2017 ist dann doch noch mehr als 2479. Nicht viel, aber für’s „Allzeit Hoch“ reicht es dann doch nicht ganz. Naja, Details halt.
Ich hab keine Sorge dass sich nicht jemand finden wird der 2025 behauptet „die Gewaltbereitschaft steigt und steigt“ während z.B. die waffenassoziierten Gewaltdelikte von 2016 bis 2021 um ca. 21% zurückgegangen sind, und erst seit 2022 wieder im Steigen begriffen sind.
Somit sind solche Äußerungen absolut unsachlich, allein schon die Rechtfertigung für Stichschutzwesten herzuleiten, weil es vor 10 Jahren einen Anstieg gegeben hat, grenzt an Absurdität.
DU hast geschrieben „Die Gewaltbereitschaft steigt und steigt“ und das stimmt so einfach nicht:
Corona hin oder her. Von 2016 bis 1018 waren es z.B. -14%. Und so nebenbei habe ich während Corona nicht gerade eine entspannte Stimmung wahrgenommen. Gerade da waren wir als Gesundheitspersonal massiv exponiert.
Die sozialen Entwicklungen werden durch Stichschutzwesten, und um die geht es hier ja in dem Thread, sicher nicht zum Positiven gewandelt werden.
Ich habe nie gesagt dass ich mit den Absolutzahlen zufrieden bin.
DU hast behauptet „steigt und steigt“ und das stimmt schlicht nicht!
Fakt ist, dass das Niveau über 10 Jahre halbwegs stabil und die Gesamtzahl der waffenassoziierten Delikte über die 10 Jahre tendenziell eher rückläufig ist.
Und um mich über einen Anstieg von vor 10 Jahren aufzuregen, da sind wir ein bisschen spät dran.
Wenn wir von der Wirkung von Stichschutzwesten für den Rettungsdienst reden, dann wäre eine Statistik der Stichverletzungen (im Sinne einer Waffenanwendung) im Rettungsdienst zielführender, dann könnte man Erwartungswerte formulieren. Also, wieviele Rettungsdienstmitarbeiter werden pro Jahr im Dienst durch eine Stichwaffe verletzt?
Ich weiss es nicht.
Für mich persönlich kann ich nur sagen, dass ich in den 21 Jahren im Rettungsdienst weder persönlich, noch im Umkreis meiner Kollegenschaft Fälle kenne, wo eine Stichschutzweste einen Vorteil gebracht hätte, und die Kriminalitätsstatistik der letzten 10 Jahre mich absolut nicht davon überzeugt, dass eine solche jetzt plötzlich notwendig geworden wäre.
Wenn man sich die Gesamtzahl der der waffenassoziierten Delikte anschaut sind es +5% über 10 Jahre, mit Auf und Ab. Aber gut, ich sehe ein, dass die Besitzer von schußsicheren Westen diese besser auf Stichschutzwesten umtauschen sollten …
Aber warum nicht gleich 2010 anfangen, da relativiert sich 2013 auch irgendwie …
Kurzum, ja, es steigt, aber nicht so explodierend als dass man jetzt den Rettungsdienst bürgerkriegstauglich aufrüsten müsste.
Und das ist nur was zur Anzeige gebracht wird.
Das Stimmt zwar theoretisch, allerdings ist es nicht sinnvoll die Anzeigen alleine zu betrachten, dadurch kann ein verzerrtes Bild entstehen und das sagt sogar die Polizei/BK selbst.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Entwicklung der Jugendkriminalität, mit der Favoriten als „Problembezirk“ ja permanent vom Boulevard in Verbindung gebracht wird.
Während die von der Polizei angezeigten und den Justizbehörden übermittelten Straftaten deutlich gestiegen sind, ist die Anzahl der gerichtlichen Verurteilungen im langfristigen Trend gesunken.
„Dass die Zahlen steigen, erläutert Heinz Holub-Friedrich vom Bundeskriminalamt (BK), müsse noch nicht bedeuten, dass die Jugendlichen immer krimineller werden. […] Gerichte bewerten Sachverhalte häufig anders als die Exekutive, Verdächtigungen können sich als unhaltbar herausstellen. Um etwaige Freisprüche wird die Statistik aber nicht nachträglich bereinigt. Was liegt, das pickt. […] Die Zahlen des Innenministeriums zeigen also nur, wie viele unbewiesene Delikte gemeldet werden. Ein Anstieg kann, muss aber nicht an tatsächlich gestiegener Kriminalität liegen. Anzeigen nähmen auch dann zu, wenn die Bevölkerung genauer hinschaut und öfter zur Polizei geht, sagt Holub-Friedreich – und das sei in den vergangenen Jahren passiert. Früher habe es etwa nach einem blauen Auge am Schulhof maximal einen Eisbeutel und eine Standpauke durch den Direktor gegeben. Heute setzte es oft eine Anzeige.“
Spätestens nach Mannheim sollte man vielleicht das Narrative „Deeskalation wird schon funktionieren“, und „haben wir noch nie gebraucht“, ueberdenken.
Das wäre zwar ein aktueller Anlassfall, der uns allen sicherlich sehr nahe geht aber in Bezug auf Stichschutzwesten im RD finde ich das trotzdem ein schlechtes Beispiel. Ich mein im Endeffekt zeigt uns der Fall ja, dass man trotz Schutzausrüstung bei derartigen Extremtaten leider trotzdem zu Tode kommen kann. Abgesehen davon ist das (potentiell) lebensgefährliche Risiko von Exekutivkräften einfach nicht mit dem vom Rettungsdienst zu vergleichen (meine Meinung). Der 2013 erschossene Rotkreuz-Sanitäter in Annaberg hat meines Wissens nach auch keine Debatte über kugelsichere Westen losgetreten…
Aber jetzt bin ich schon ruhig bevor ich ein mir nicht nahe stehendes politisches Eck geschoben werde
Ich glaube niemand will dich in ein politisches Eck schieben und meine Intention war es eigentlich nicht eine gesellschaftspolitische Debatte auszulösen, das Forum ist dafür auch der falsche Ort glaub ich, das kann man gerne bei einem gemeinsamen Bier machen
Aber ganz ehrlich findest du den Beitrag nicht komisch? Ich mein da geht ein junger MA70 Mitarbeiter zur Qualitätszeitung Heute und redet davon die Berufsrettung müsse endlich aufwachen, Stichschutzwesten und Pfefferspray (??) gehören endlich (und nur in seinem Bezirk?) eingeführt. Die Sanis seien alle nicht mehr sicher und die MA70 schaue nur zu. Dazu kommt eine Geschichte aus dem Paulanergarten und es entsteht der Eindruck die Dienstführung würde die körperliche Sicherheit der eigenen Mitarbeiter gefährden. In meinen Augen vollkommen übertrieben und auch eine ganz falsche Art als pseudo Whistleblower mit sowas zu einem umstrittenen Medium wie der Heute zu gehen.
Die ganz andere Frage wäre ja auch wie es die restlichen Sanis der Berufsrettung gerade in Favoriten sehen? Spricht er für die Allgemeinheit der MA70? Ich glaube nicht aber ich frage auch gerne offen ins Forum ob die MA70-User hier die Ansicht des jungen Kollegen teilen würden.
LG
In einem Spital in Ottakring kam es zu einem bedrohlichen Zwischenfall, als ein Patient zwei Sanitäter mit einem Klappmesser attackierte. Der Mann wurde von der Polizei festgenommen.
Nunmehr auch in Tirol: