Wie sind eure Erfahrungen mit dem Autopulse oder dem Lucas?
Sind diese genauso gut wie eine „manuelle“ Herzdruckmassage?
Die Studie, welche bei der MA70 lief, ergab, dass das Autpulse Reanimationsbrett nicht besser und nicht schlechter reanimiert, aber bei längerer Reanimationsdauer effizienter gegenüber der manuellen Herzdruckmassage bleibt (Drucktiefe, Frequenz)
Aber das Autopulse ist meiner Meinung nach zu sperrig, zu schwer und zu störungsanfällig. Ich bevorzuge ganz klar den Lucas, weil kompakter, leichter zu transportieren und anzuwenden und mindestens genauso effizient wie das Autopulse.
Wir haben seit April den LUCAS II am NAW im Einsatz und bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Für die „Lehrsaalreanimation“ unter optimalen Bedingungen mit viel Platz ist es einfach „bequemer“, sobald es aber um Transport, lange Reanimationen (nach Lyse) oder Ähnliches geht ist der LUCAS unschlagbar.
Ich hab zwar keine wissenschaftlichen Ergebnisse die es beweisen können aber meiner Meinung nach ist der LUCAS mindestens genau so gut wie eine manuelle HDM. Wenn ein Sani gut geübt in HDM ist wird er für den Anfang gleich gut wie der LUCAS sein, aber sobald es länger dauert nimmt die Qualität der manuellen HDM ab, ganz einfach weil wir müde werden. Beim LUCAS bliebt die Qualität gleich. Und bei weniger geübten Sanis, die Probleme mit der Drucktiefe und oder Frequenz haben ist der LUCAS natürlich klar vorn.
Ich würd den LUCAS nicht mehr hergeben
Mit dem AutoPulse hab ich keine Erfahrungen, schaut aber in den Videos die ich gesehen habe umständlicher in der Anwendung als der LUCAS aus.
Wie sieht es mit der Akkulaufzeit aus? Stimmt beim Lucas die Herstellerangabe (45 min)?
Ich hab noch nie mitgestoppt, aber gefühlt schon. Ich hab ihn schon öfter 30-40 Minuten verwendet ohne dass er ganz leer gewesen wäre. Ich würd mal sagen +/- 5 min stimmt die Angabe.
Ich wüsste nicht dass wir schon mal Probleme gehabt hätten, dass wir den LUCAS nicht lange genug verwenden konnten weil er keinen Strom mehr hatte. Im Zweifelsfall muss man ihn halt anstecken oder man hat einen Ersatzakku mit.
Detto für den Autopulse, nur dass der keine Stromversorgung hat, sondern man halt den Ersatzakku nehmen muss.
Also ich möchten den LUCAS II auch nicht mehr hergeben und schließe mich Leuko an. Auch mit der Akkulaufzeit hatte ich bis jetzt noch nie Probleme und ggf. gibt es einen Ersatzakku und ein Netzteil, welches man an die Bordversorgung anhängen kann.
Und hatte irgendwer schon mal Fehlermeldungen beim Lucas?
Also ich hab auch nur gute Erfahrungen mit dem Lucas… Hab ihn zwar erst einmal life miterlebt (ich bin sowas wie ein Garant, dass sich nichts tut ^^), aber es klappte hervorragend und sogar bei der Bergung hat er brav weitergepumpt…
Also ich hab schon mit beiden gearbeiten, mitm Autopulse zwar nur einmal (der wurde auf unseren NA-System mal erprobt) aber mit dem Lucas II schon einige Male und ich hab eigentlich nur gute Erfahrungen damit…
Wenn das Team ein bisschen mit dem Gerät eingespielt ist, geht das Anlegen ruckzuck und du hast eben sofort jemanden freigespielt, auch mit der Bergung (meist mit Schaufeltrage) eigentlich keine Probleme - das ist eigentlich das größte Problem, dass bei uns nur NFS drauf geschult sind, und du damit unerfahrene RS vielleicht etwas anleiten musst, was auch Zeit kostet…
Fehlermeldungen eigentlich noch keine, kann also auch nicht sagen wie sinnvoll die Anleitung am Deckel ist
Und finanziell ist ja das ganze auch eine Frage, der Gurt beim Autopulse kostet ja glaub ich 100 Euro und ist ein Einmalprodukt…
Mit welcher Begründung werden darauf nur NFS geschult, und keine RS? Was für einen Sinn macht das?
Ich hab leider keine Ahnung…
Es ist halt so, dass das einzige Gerät am NEF ist und die NFS das mal in ihrer Ausbildung lernen bzw. dann auch im Praktikum einsetzen…
Aber vielleicht wird das demnächst eh geändert, hatten das gleiche Problem mit dem KED (nur am NEF), inzwischen gibts dafür auch RS-Fortbildungen…
Verstehe das bitte nicht an Kritik an deiner Person, aber das finde ich nicht gut. Jeder RTW-Sanitäter sollte auf Gerätschaften, die in seiner HiOrg in Gebrauch sind, auch wenn sie nur am NEF vorgehalten werden, geschult sein. Aber ich habe solche Gruselgeschichten - der NEF-Sanitäter schmeißt die RTW-Sanitäter während der Hospitalisierung aus ihren eigenen RTW, weil nur er kann/darf/soll den Notarzt assistieren, und nur er kennt sich mit den supertollen Gerätschaften des NEFs aus - leider schon allzuoft gehört.
Aber lassen wir das, weil sonst endet das in ein HiOrgs- oder Bundesland-Bashing.
es ist für mich fraglich ob ein RTW sanitäter wirklich auf alle NEF gerätschaften eingeschult werden muss. Zweifelsfrei muss er sie mal gesehen haben, vorgezeigt bekommen haben wie KED, Lucas2, C3, Perfusoren, Medumat Transport… usw funktioniert, aber muss er wirklich lt. MPG darauf eingeschult sein? ist ja schon schwierig genug die leute auf das zeug einzuschulen und aktuell zu halten mit dem sie aktiv arbeiten. (erinnere mich da an die LP500/1000 umstellung, oder die BZ/SpO2 einführung.)
vor allem da dann noch die NEF ersatzgeräte dazu kommen. C0815, Medumat Standart, usw…
Erinnere mich an meine Medumat Transport Einschulung, die hat etwa 2 Stunden gedauert… ob ich das wirklich mit mehreren Hundert Sanis pro NEF stützpunkt auf den OÖ SEWs machen muss, ist wirklich fraglich…
Vor allem, nur weil ich eingeschult bin, heißt das lange nicht, das ich im einsatz problemlos damit arbeiten kann, wenn ich es nie benutze…
Das kommt drauf an, wenn man den Anspruch stellt, dass der Sanitäter der am RTW sitzt, weiterhin in die Patientenversorgung eingebunden ist und mitarbeitet (was wohl oder übel zwingend notwendig ist bzw. sicher gängige Praxis, wenn ein richtiger Notfallpatient von zwei Mitarbeitern des RTWs und zwei des NEFs versorgt wird), dann definitiv ja. Denn sie nur einmal gesehen zu haben ist keine Einschulung lt. MPG, die für Berufe aus Gesundheitsberufen zwingend notwendig ist, bevor sie mit Gerätschaften/Materialien ab der Klasse IIa arbeiten notwendig ist.
Was bringt es, wenn er „es mal gesehen“ hat, aber dann erst recht nichts damit machen darf, da keine Einschulung lt. MPG vorhanden ist? Dann kann man sich das zeigen auch gleich sparen.
was bringt dir einen MPG einschulung wenn du dann deine 144 stunden RKT im jahr machst und das gerät so oder so nie benutzt und nicht damit üben kannst wenn du es nicht auf deinem stützpunkt hast? Um himmels willen, als NFS am NEF setzte ich mich einmal im Monat hin und arbeite mit dem Medumat Transport, dessen einzige Aufgabe meiner Meinung nach ist Alarme zu erzeugen… Wir nennen den Medumat Transport liebevoll Staubfänger bei uns am NEF da wir ihn so gut wie nie benutzen, sondern lieber mit beutelbeatmung arbeiten… Also selbst ich habe nahezu keine Routine darauf im aktiven Einsatz. (1x pro 1000 Stunden)
Ich kann mir dabei einfach schwer einen RS Zivildiener vorstellen wenn es für mich schon nicht routine ist…
Ich hab leider keine Erfahrung in NEF-Systemen, deswegen kann ich nicht wirklich beurteilen wie wichtig es dort ist, dass komplexere Medizinprodukte durch die RS vom RTW bedient werden, aber bei uns in einem NAW-System funktioniert es eigentlich ganz gut auch wenn die RS nicht auf alle Medizinprodukte eingeschult sind, weil es mehr als genug andere Tätigkeiten für sie gibt.
Ich kann mir übrigens auch nur schwer vorstellen alle Sanis von uns auf alle Medizinprodukte vom NAW einzuschulen und dann auch dafür zu sorgen dass sie den Umgang damit nicht wieder verlernen. Aber bei uns hat immerhin jeder interessierte Mitarbeiter die Möglichkeit einen NFS-Kurs (findet jährlich bei uns auf der DS statt) zu machen und dann bekommt er die MPG-Einschulung und auch gleich noch vieles mehr dazu
Das stelle ich gar nicht in Abrede, nur weil ein Mitarbeiter (irgendwann) eine Einschulung lt. MPG auf ein Gerät erhalten hat, heißt das nicht, dass er auch damit umgehen kann (bzw. es nach einem bestimmten Zeitraum, in dem er sich mit der Materie nicht beschäftigt hat, noch kann). Habe ich selbst er vor kurzem wieder erlebt. Nur hat imho das „Herzeigen“ genauso wenig Sinn. Hat ein Mitarbeiter dennoch genug Routine (woher und warum auch immer), dass er zumindest Basistätigkeiten am Gerät durchführen kann, so darf er das auch machen, wenn er eine als solche deklarierte Einschulung erhalten hat. Wenn nicht, dann ist er zumindest in einer Grauzone unterwegs.
Aber wir driften etwas vom Thema ab
Wie schaut es mit Nichtinvasiver Beatmung aus? Oder wird das bei euch (eher) nicht gemacht? Ein nicht unerheblicher Teil der Einsätze des Medumant Transport fällt mittlerweile bei uns hierauf aus.
Meiner persönlichen Meinung nach spielt es keine Rolle welchen Ausbildungsstatus ein Sanitäter hat, ob er auf das Gerät geschult wird oder nicht, sondern ob es sein kann, dass er es im Einsatz verwenden muss.
Wer bedient dann den Perfuser oder das Beatmungsgerät während der Fahrt? Nur der Arzt? Oder der NEF-Sani, der in den RTW übergestiegen ist (und den RTW-Sani zum NEF-Nachfahrchauffeur werden ließ)?
Also meiner Meinung nach gehören die RTW-Sanis zum Patient in den RTW und wenn Gerätschaften gebraucht werden, die nur das NEF mitführt, dann müssen sich die RTW-Sanis damit auch auskennen.
großartiges stichwort, danke dafür!
kommt bei uns bis jetzt eigentlich noch gar nicht vor, da die Ärzte (kaum Anästhesisten, sondern Ortho, Unfall, Chirurgische Ambulanz) das nicht fodern. Habe es persönlich noch nicht im Einsatz gesehen. Kann mich auch an keinen Einsatz erinnern an dem es einer meiner Kollegen angewendet hat in den letzten 2 jahren, auch deshalb weil mir gesagt wurde, das die masken die im Einsatz sind wirklich schlecht sind, vom patienten als unangenehm empfunden werden und somit zu einer schlechten complience führen.
Allerdings war das heuer bei der NFS Fortbildung des LVOÖ ein thema (also Nicht-Invasive-Beatmung) und dort wurde das problem der schlechten masken angesprochen und angäblich kommen neue masken (die wir auch bei der fortbildung getestet haben) und die bringen im sinne der anwendbarkeit deutliche vorteile!
aber mal sehen!