Empfehlungen für Hilfsorganisation in Wien

Hey!
Da ich jetzt schon einige Zeit in Wien bin, überlege ich, auch in der Bundeshauptstadt ehrenamtlich zu fahren. Die Frage, die sich mir stellt, ist, bei welcher Organisation.
Ich habe schon ein bisschen recherchiert und bin dabei mehr oder weniger auf den ASB Donaustadt und die Johanniter im 21. Bezirk gestoßen.
Zu den Johannitern müsste ich zwar etwa 10–15 Minuten länger fahren, aber das wäre kein großes Problem. Ich bin natürlich auch für Vorschläge für andere Wachen und Org. offen!

(Offtopic: Gibt es eigentlich irgendwo eine Übersicht über alle Rettungswachen in Wien?)

Derzeit bin ich RS, würde aber gerne demnächst den NFS angehen – idealerweise in Wien. Ich habe gesehen, dass beide Organisationen entsprechende Kurse anbieten. Allerdings weiß ich nicht, ob man die NFS Ausbildung, wie auch in anderen LVs, im Rahmen einer gewissen Anzahl von Freiwilligen Diensten abarbeiten kann.

Bis dahin wäre es natürlich top, wenn ich als RS zumindest als Dritter am RTW mitfahren könnte.
Außerdem: Wie sieht das bei euch mit den Diensten aus? Muss man da ein fixes Dienstrad haben, oder geht das flexibel je nach Verfügbarkeit?

Ich freue mich über alle Infos und sage schon mal danke!

1 „Gefällt mir“

Ich glaube, dass es im Endeffekt nicht soooo großer Unterschiede gibt, da alle nach den Standards der MA70 spielen müssen.

Ich würd mir das ganze mal anschauen und bisserl nach Gefühl entscheiden, es kommt auch aufs Vereinsleben usw. an. JUH und ASB 921 sind beide sehr nett, haben beide jedes Jahr einen NFS Kurs und sind grundsätzlich für gute Qualität bekannt.

2 „Gefällt mir“

Zur Auswahl stehen dir folgende HiOrgs:

Wiener Rotes Kreuz

Arbeiter Samariterbund (LV bzw. die Gruppen)

Johanniter Unfallhilfe

Sozial Medizinischer Dienst

Malteser Hospitaldienst

Die bringen alle so ihre Pros und Cons.

Da ich grad viel Zeit hab, schreib ich das mal (nach meiner Meinung und Erfahrung) zusammen. Falls da jemand sich besser auskennt bitte mich einfach korrigieren.

Wiener Rotes Kreuz

Pros: vernünftiger Ausbildungsstand, Autos gut eingeräumt, gibt nur den LV daher Dienste in ganz Wien möglich, NFS-Finanzierung über LV möglich

Cons: sehr gross und daher weniger familiär, NFS-Ausbildung durchschnittlich, keine NKI-Ausbildung

Arbeiter Samariterbund

Pros: Platzhirsch der HiOrgs und daher viele Fzg zur Auswahl, gute NFS-Ausbildung bis hin zum NKI, sehr gute RTW-Ausstattung

Cons: NFS-Ausbildung für freiwillige eher schwierig sofern man nicht selbst zahlt (speziell über LV), Gruppen-Clusterfuck in Wien die sich manchmal mehr manchmal weniger mögen, schreckliche NKTWs

Johanniter Unfallhilfe

Pros: kleiner und daher familiärer, sehr guter Ausbildungsstandard, NFS für freiwillige möglich, sehr gute Fzge

Cons: nur 2 Standorte, wenige RTWs und NKTWs, RTW-Dienst selbst als EA-RS schwierig zu bekommen

Sozial Medizinischer Dienst

Pros: 30€ pro FW-Dienst, NFS für freiwillige möglich, wahrscheinlich bequemste RD-Hose die ich jemals probiert hab

Cons: Ausbildungsstandard Katastrophe, Fzg-Ausstattungs-Clusterfuck, unorganisiert, nur 1 Standort

Malteser Hospitaldienst

Pros: super familiär, sehr guter Ausbildungsstandard (Ausbildung zusammen mit JUH), gute Fahrzeuge

Cons: „nur“ Rettung geht nicht (KHD und GSD ist immer dabei), 1 jährige Grundausbildung für jedes Mitglied (egal ob schon Sani)

Dienstverpflichtungen gibt es, meines Wissens nach nur beim RK. Fixdienste gibt es nirgends die man machen muss (also EA-Diensträder)

2 „Gefällt mir“

Erst mal danke für die Info!

Weißt du wie schwer es ist in die NFS Ausbildung bei den Orga. reinzukommen?

Das kommt sehr drauf an, wen du kennst und wie gut du beim Einstiegstest abschneidest.

Beim ASB und RK hast du wahrscheinlich am meisten Konkurrenz.

Ich habe nur einen kleinen Hinweis dazu.

ASB Floridsdorf-Donaustadt (921) unterscheidet sich aber stark von ASB Wien:

  • Deutlich kleiner und viel stärker auf Ehrenamtlichkeit ausgelegt
  • Die vorher genannten “schrecklichen" NKTWs gibt es hier aus meiner Sicht ausstattungstechnisch nicht. Es gibt ca. 6 Sprinter, die sowohl RTW als auch NKTW fahren. Der Rest sind T5 Hochdach aber inkl. LP15. Alles klassische ex-Land-RTWs.
  • Bei entsprechenden Engagement (regelmäßig RTW fahren) und guten Einstiegstest sollte aus meiner Sicht der NFS-Test möglich. Eine Kostenübernahme mit anschließender verpflichtender Dienststundenanzahl ist üblich und kenne ich von vielen Kollegen.

Wenn es jetzt auch noch örtlich gut bei dir passt, kann ich dir empfehlen, es sich auf jeden Fall mal anzuschauen. Meine persönlichen Erfahrungen mit 921 sind eigentlich durchwegs gut und habe dort einige Dienste gemacht, auch wenn es nicht meine Stammgruppe ist.

Also zu den Johannitern kann ich dir den groben Ablauf sagen. Wenn Du zu uns kommst, musst du 2-4 Dienste am KTW fahren, dann die JOK (NKTW) Einschulung mit etwa 4-6 Diensten als 3 am Auto.

Damit du dann am RTW mitfahren kannst, brauchst du die RD2 (RSRD) Qualifikation, dafür gibt es jedes Quartal einen Kurs. Voraussetzung dafür 200h als RS-JOK ohne Vorkommnisse. Als RD2iA machst du dann mind. 4 Dienste als 4. am Auto. Dann darfst du als 3. mitfahren.

Für den NFS brauchst du 160h ohne Vorkommnisse am RTW als RD2. NFS Kurs aktuell 1x im Jahr.

Allgemein zu den Diensten. Ja wir haben in Wien leider nur 3 aktive RTWs (+1 Ersatz/EA RTW). Teilweise ist es schwierig, wenn du vorausplanen kannst, etwa 1 Monat, ist es aber kein großes Problem einen Platz zu finden.

JOK ist relativ einfach mgl. Wir haben keine dizidierten Fahrzeuge für den JOK, jeder KTW kann auch ein JOK sein.

Du kannst bei uns Zivis bzw. auch HA vom Auto kicken, ist natürlich nicht immer gerne gesehen :wink: Wenn du einen Lenker hast, kannst du jederzeit auch kurzfristig einen JOK anmelden zu Dienstzeiten die du magst.

In Orth/Donau haben wir auch einen RTW, hier ist es einfacher als zweiter/dritter mitzufahren.

Edit: Die Kurse sind natürlich alle kostenlos, wenn Du dich verpflichtest EA Dienste zu fahren. In einem wirklich leicht zu bewältigenden Ausmaß.

1 „Gefällt mir“

Ihr fährt tatsächlich zu Viert am Auto? …puh das wäre mir too much.

1 „Gefällt mir“

am RTW in Wien eigentlich fast immer, ja.
Grundsätzlich 2x NFS und 1x RS. Kann auf 1x NFS und 2x RS bei Personalmangel geändert werden, kommt praktisch aber nie vor.

Das ist aber auch ein Unikum oder? Ich hab das sonst noch nie wo gesehen, dass am RTW 4 Sanis sitzen. Weder im realen Leben irgendwo im Urlaub, noch in irgendwelchen Dokus über den Rettungsdienst.

Wird beim ASBÖ in Wien ebenfalls gerne gemacht. Da hat der RTW dann schnell mal einen NFS und RS Azubi oben. NKTW werden auch gerne mal zu viert besetzt, wenn die Autos in der Werkstatt stehen und die Stammfahrzeuge nicht in den Dienst genommen werden sollen.

In Wien sieht man das tatsächlich öfters. Am NKTW auch hin und wieder, das ist bei den Johannitern zb. aber nicht möglich.

Hat das tatsächlich Vorteile auch, oder gehts da nur darum Platz für Praktikanten zu haben? Weil ich stell mir das eigentlich nicht so toll vor.

Es kann schon durchaus praktisch sein zu 4. zu fahren, zum Transport organisieren, tragen (Stichwort: Johanniter UmzugsHilfe) oder auch für eine ALS Rea.
Kann halt auch wuselig werden, ich mochte es immer und ich glaube die Performanz ist des Teams ist auf alle Fälle besser als bei einem 2er Team

Für Notfall-(!)-Rettung ist der Sweetspot am RTW für mich bei 3 Leuten. Am besten mindestens 1x RS, 1x NFS und 1x NKV.
Für das Tagesgeschäft finde ich auch das fast zu viel. Da reichen ehrlich zwei Leute…

1 „Gefällt mir“

Ich meine auf einem NKTW 4 Sanis ist ja schon fast absurd oder? Das ist so viel Personal, dass ich nicht mal zwei Patienten oder eine Begleitperson mitnehmen kann, ohne dass zb ein Sani auf der Liege sitzen muss.

Gut, NKTWs fahren auch keine Transporte aber du hast recht. 4 Sanis ist völlig übers Ziel hinaus!

Naja aber für zb. einen VKU mit zwei Leichtverletzten brauch ich dann zb ein zweites Auto. Eine Begleitperson mitnehmen geht auch nicht. Usw.

1 „Gefällt mir“

Ich würde persönlich auch einbeziehen, wo man die besten Ambu Dienste bekommt, also Dienst in der Wiener Stadthalle zB

Da stellt sich mir die Frage, wie lange die Wiener Stadthalle noch in den Händen vom ASBÖ ist, wenn das RK Wien nun einen Stützpunkt auf der Schmelz baut..