Einrücken mit Blaulicht

Schon mal erlebt? Würdet ihr es melden? Bei „massiven Überziehen“ gerechtfertigt?

Mich würden einfach mal eure Erfahrungen dazu interessieren.

Die Frage ist ganz einfach beantwortet - es gibt ein Gesetz, wo klar geregelt ist, wann Blaulicht verwendet werden darf.

Einrücken ist davon definitv ausgeschlossen.
Ich sehe auch keinen Grund, warum man blau einrücken sollte.

Ob melden oder nicht kommt auf die Umstände drauf an. Hast du dem Fahrer die rechtliche Situation erklärt? Hast du ihn gebeten das Blaulicht abzudrehen? Warum hast du das Blaicht nicht abgedreht?

Unabhängig von der Tatsache, dass klar sein sollte, dass Einrücken mit Blaulicht niemals gerechtfertigt ist…wenn du mir als Fahrer irgendwas „abdrehst“, sind die Finger ab :wink:

Aber der Sinn des Themas erschließt sich mir nicht. Wer bitte lässt solche Leute ein Einsatzfahrzeug lenken??? Und ja, melden! Sofort! Da gibts meines Erachtens null Toleranz für so einen Schwachsinn.

Meine Frage war auch nicht ob das Einrücken mit Blaulicht legal ist sondern ob jemand hier schon mal ähnliches erlebt hat.

Von hinten als dritter am RTW komme ich sowieso nicht an irgendeinen Knopf heran…zumal ich mich das ehrlich gesagt auch nicht trauen würde :laughing:

Der Fahrer wird sicher gewusst haben, dass das eine illegale Aktion war. Unter dem Umstand, dass wir knapp 1,5 Überstunden gemacht hatten und der Fahrer auf einem wesentlich längeren Ast sitzt (falls man das so nennen kann) war es mir in der Situation auch eher nebensächlich.

Überstunden

Wenn du sowas machst dreh ich dir sehrwohl das Blaulicht ab.
Da kannst als Fahrer machen was du willst. Da bin ich rechtlich nun mal auf der stärkeren Seite. Mal abgesehen davon dass ich meine Gesundheit sicher nicht unnötig gefährden lasse. So überheblich kannst als Fahrer gar nicht sein, dass du meinst nur als einziger etwas bedienen zu dürfen :wink:

Also wenn du dem Fahrer das Blaulicht abdrehst, egal ob er es gerechtfertigt nutzt oder nicht dann bist die längste Zeit mitgefahren.
Der Fahrer ist für das Fahrzeug verantwortlich.
Was kommt als nächstes? Greifst ihm ins Lenkrad weil er das „falsch“ macht?

Ja wir sind schon blau eingerückt um ein anderes Fahrzeug zu besetzen.
1 mal um den snaw zu besetzen und 2-3 mal als wir zu 3 am Fahrzeug gesessen sind damit unser 3 absteigen kann um einen weiteren rtw zu besetzen.

Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

Das abdrehen des Blaulichtes ist nicht mit dem ins Lenkrad greifen vergleichbar.

Das Blau ins Krankenhaus fahren mit dem SNAW ist ja das nächste Thema.

Hätte der RTW schon einen Einsatz oder ging es nur darum diesen zu besetzen?

Guter Einwand RK_RD.
Wenn’s ums bloße Nachbesetzen eines RTW geht, ist das Blaulicht auf dem nach-hause-weg unzulässig. Da müsste schon ein konkreter Einsatz warten, und dann ist die Frage, warum den nicht gleich der erste RTW fährt.

Das mit dem SNAW ist auch korrekt. Gerade bei den Termin-Transporten sicher nicht indiziert.

Hier kommt halt zu tragen, dass viele Dienststellen noch immer nicht kapiert haben, dass es keine Gebietsgrenzen geben darf/soll und der schnellste Wagen zum Patient geschickt werden soll.

Aber damit die „Konkurrenz“ ja keinen Transport/Einsatz bekommt, lass man schnell andere Fahrzeug „Blau“ einrücken, damit die ein Auto besetzen.

Ich hatte bisher erst einmal das Erlebnis mit Blau Einrücken.

NAW nach Einsatz innen total verdreckt und viel Material verbraucht, aber nicht so viel, dass kein weiterer Einsatz mehr möglich gewesen wäre.
Deshalb hat sich der Fahrer für Blau Einrücken entschieden.
Ich fand das trotzdem nicht korrekt und hab ihm das auch mitgeteilt. Es war nur leider der Dienststellenleiter persönlich.

Dann ist der NAW eben nicht einsatzbereit.

Früher war es gang und gebe mit dem SNAW blau ins Krankenhaus zu fahren, als auch einzurücken (Argumentation der Führung - sonst wird’s zu teuer für das Krankenhaus, weil ja nach Minuten verrechnet wurde, und eine Firma aus St. Pölten könnte sonst die Aufträge wegschnappen)

Nach dem schweren Unfall mit dem NAW Zwettel (oder war es Horn?), fand aber Gott sei Dank ein Umdenken der HA statt und von diesem Unsinn wurde Abstand genommen.

Es braucht halt immer erst ein Unglück, bis man das Risiko und die Gefahr realisiert und handelt.

beim snaw ging es darum das der eine trage hat die ein höheres Gewicht (vom Patienten) schafft und der Patient für die rtw trage zu schwer war.

Beim rtw geht es darum das wenn das Aufkommen so hoch ist das mehrere Einsätze offen sind (und wenn das nächste Fahrzeug länger braucht als wir rein und wieder raus ist das in Ordnung) das dann der 3er sani wenn er fertiger rs ist mit dem bktw fahrer (wenn der rtw fahren darf) einen rtw besetzen.

Einrücken mit Blaulicht wegen massivem Überziehen der Dienstzeit geht einfach nicht, weder rechtlich noch nach HiOrg Richtlinien, da gibt es nix daran zu rütteln.

Melden ist allerdings auch sehr nah am No-Go, falls das im EA passiert und der gemeldete viele gute Freunde in der Mannschaft hat ist das gleichbedeutend mit Beendigung des EA, da wirst du nur schwer wen finden, der Dienst mit dir macht. Eine der ungeschriebenen „Gesetze“ lautet: Was am Auto passiert bleibt innerhalb der Besatzung. Wobei mir klar ist, dass es da Grenzen geben muss und real auch gibt.

Passt jetzt eher nebensächlich zum Thema, ist aber trotzdem interessant:

Die Berufsfeuerwehr Wien rückt anscheinend bei hohem Einsatzaufkommen (sogenannten „Sonderlagen“) mit Blaulicht zur Wache ein wie auf folgendem Video mehrmals zu sehen ist
youtube.com/watch?v=wJiMTRHzKO4

Ich finde es ja auch aus einsatztaktischen Gründen gerechtfertigt, sei es weil man Material nachfüllen muss (FW), das einzige Rettungsmittel weit und breit im Heimatbezirk ist, aber leider fernab der Heimat oder ein anderes, besser geeignetes Fahrzeug dringend zu besetzen hat.
Überzeit fällt aber hier definitiv nicht hinein.

Ich kann mich täuschen, aber ich glaub die Feuerwehr in Wien hat sogar eine gesetzliche Hilfsfrist die eingehalten werden muss.

Des weiteren werden auch Wachen durch Fahrzeuge von anderen Wachen besetzt. Muss jetzt ein Fahrzeug von Liesing die Wache in Floridsdorf besetzen, kann dann an einem Montagmorgen schon mal über eine Stunde dauern, wenn nicht blau gefahren wird. In der Zeit wäre der Brandschutz für diesen Bereich nicht gegeben, was eine große Gefahr darstellen würde.

Die Wiener Feuerwehr kann halt nicht so einfach auf "KTW’s, zurückgreifen wie der RD.

Es gibt zwar Alarmpläne die dann eben Dienstfreie Mannschaften in den Dienst holen, sowie Freiwillige Wehren aus dem Wiener Umland die Wachen in Wien besetzen. Nur das dauert halt auch und bei einem großflächigen Ereignis wie zb einem Sturm, sind auch diese Kräfte gebunden.