Dokumentationshilfe

Ich denke du hast nicht verstanden, um was es hier geht.
Nochmal, erklär mir, wo steht, dass man schriftlich übergeben muss und wo man das dann auch dokumentieren muss.

Ich schließe mich der Meinung von sangirl zu 100% an und würde die Punkte genau so unterschreiben.

Ich kann nur von Wien sprechen, da ich noch nie außerhalb gefahren bin. Mein Ansatz ist immer ist soviel Doku wie möglich auf der Anfahrt zu machen, aber wie du sagst, ist es einfach nicht immer möglich eine vollständige Doku auf der Fahrt zu machen. Ich würde sagen für 80-90% der Patienten kriegt man eine anständige Doku auf der Fahrt hin.
Für die anderen Patienten (als Beispiel: Schockraum-Anfahrt ohne NEF) mache ich es immer so, dass ich eine absolute Minimalversion vom Protokoll (Patientendaten, Werte, 3-Zeiler übers Geschehen/Zustand) schreibe. Das gebe ich dann im Krankenhaus ab mit dem Hinweis, dass in den nächsten Minuten noch eine vollständige Doku nachkommt. Dann geh ich raus auf den Rettungsparkplatz, dokumentiere in aller Ruhe meinen Patienten und gehe nochmal ins Krankenhaus und gebe die vollständige Doku ab. Erst dann ist der Patient für mich erledigt und die Einsatzbereitschaft für den nächsten Patienten gegeben.
Bei meistens 8-12 Patienten in einem Dienst wäre es für mich unmöglich ein akkurates Protokoll im Nachhinein zu erstellen.

Ich würde sogar sagen das es bei mindestens 85% möglich ist alles vorher zu dokumentieren, bei 10% den Rest während der Fahrt fertig zu machen und die restlichen 5% im Nachhinein.
Aber das kommt natürlich stark auf das Gebiet bzw. die Einsatzdichte an.

Ich weiß nicht wo das Problem ist:

Wenn während der Fahrt nicht bzw. nicht vollständig dokumentiert werden kann muss das Protokoll im Krankenhaus zu Ende geschrieben werden - So einfach.

Patient mündlich übergeben, sich zurückziehen, eben zu Ende schreiben, Protokoll in den Raum reingeben.

Ich kann nur davor warnen, dass man keine bzw. eine unzureichende schriftliche Dokumentation in der Ambulanz abgibt.

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Und warum erklärt keiner der diese Meinung vertritt WARUM er das so macht?

Es gibt keine Grundlage dafür so zu handeln außer persönliche Präferenz. Vll. sogar noch mit dem falschen Gefühl besser abgesichert zu sein, wenn bei der mündlichen Übergabe was vergessen werden sollte.

Was wenn das Pflegepersonal den Bericht direkt in den Müll wirft? Wie beweist du dann, dass du es jemals abgegeben hast?

Einzig regionale Vorschriften wären möglich, aber bisher hat keiner gesagt, dass es sowas bei ihm geben würde.

Wo ist denn gesetzlich geregelt wie du den Patienten übergeben musst?

Du kannst dir selbst die unzähligen Krankenhausgesetze zusammen suchen, ich glaube in fast jedem wird die Dokumentation geregelt, dazu kann man auch das Protokoll von den Maßnahmen vor Ort zählen.

Aber das wichtigste ist sicherlich das StGB. Einen Patienten ohne schriftlicher Doku der Maßnahmen zu übergeben ist schlicht fahrlässig. Bei einer mündlichen Übergabe kann sehr viel Info verloren gehen. Gerade aus eigenem Interesse sollte man schon die Übergabe auch in schriftlicher Form machen.

Warum ich dokumentiere?
Weil ich professionell arbeiten und ernst genommen werden möchte.

Wir haben als deutsche Notfallsanitäter in meinem Rettungsdienst-Bereich auch erweiterte Maßnahmen freigegeben.

Was glaubst du was los wäre wenn ich diese Maßnahmen und die ordnungsgemäße Durchführung nicht schriftlich dokumentiere?

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Wer schreibt, der bleibt…
Ich glaub, dass man nicht darüber diskutieren braucht, dass eine ausführliche Doku notwendig ist.

  1. zur persönlichen Absicherung gegenüber dem KH. Im Leodok haben wir ja auch extra ein Feld für die Unterschrift bei der Übergabe an das KH Personal. Soll tatsächlich schon mal vorgekommen sein, dass Patienten am Gang vergessen wurden und verstorben sind. Ohne Übergabe-Unterschrift entsteht dann eine streiterei wer schuld ist.
  2. Nachweis der Tätigkeiten/Absicherung gegenüber der Patientenversorgung. Auch wenns nicht oft vorkommt, Sanis werden immer wieder verklagt.
  3. gehört es einfach zur professionellen Ausführung des Berufes dazu. Und auch als EA ist es gewissermaßen ein Beruf. Siehe Sorgfaltspflicht.

Bin auch eher ein Fan davon vor dem nächsten (potenziellen) Transport die Doku noch abzuschliessen, wenn man während des Transportes nicht vollständig dazugekommen ist.

Das man am Ipad die Lust verliert und das dann lieber am Pc auf der Dst fertigschreibt ist verständlich, das macht mir auch keinen Spaß und ich frage mich immer noch wer auf die Idee gekommen ist ein Ipad als vollwertiges Dokumentationsmittel auszuwählen.
Befürchte aber an der Hardware wird sich die nächsten Jahre nicht viel tun. Ich check mir mal eine neuere Tastatur wo man das Ipad wie einen Laptop verwenden kann, wer Interesse hat den kann ich ja einen Erfahrungsbericht zukommen lassen wenns soweit ist.
Dachte nur, vielleicht haben schon andere Erfahrungen mit Tastaturen oder ähnlichen Alternativen gemacht und können sie hier teilen…

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Übrigens:

Es gibt zum Teil in unseren Krankenhäusern Docking-Stations für unsere Tablets - Dort kann dann in Ruhe die Doku vervollständigt werden.

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In Niederösterreich?

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Nö. In Deutschland. Wo ein Wille ist …

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Und was verwendet ihr da genau? Bzw welches Tablet habt ihr in verwendung? Kommts da nicht zu nen Stau wenn 3 Fzg kurz hintereinander anrücken?

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Wieso soll es einen Stau an der Dockingstation geben?

Die Nutzung ist ja optional, es warten ja nicht alle Besatzungen mit dem Schreiben bis im Krankenhaus.

Panasonic Toughbook.

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Genau das habe ich dich ja gefragt, mit einer Gegenfrage antworten lässt einem nicht sonderlich schlau dastehen.
Im SanG ist dies nach meiner kurzen Recherche nicht beschrieben.
Ebenso nicht im NÖ KAG („Krankenanstaltengesetz“, nicht Krankenhausgesetz…)

Persönliches Befinden ist hier nicht interessant, was zählt sind Fakten.

Gesetzlich ist nur geregelt die Dokumentationspflicht über alle gesetzten Maßnahmen. Was nicht dokumentiert ist, wurde auch nicht gemacht.
Und das SanGesetz sieht auch die Befreiung der Verschwiegenheitspflicht gegenüber dem KH Personal vor.
Daraus geht nicht hervor das die Doku zum Zeitpunkt der Übergabe fertiggestellt sein soll.
Aber wie gesagt, die Notwendigkeit einer ordentlichen Doku sollte hoffentlich nicht hinterfragt werden. Zum Zeitpunkt präferiere ich auch dass sie VOR der Übergabe fertig ist, geht sich aber nicht immer aus. Auch am Land kann man schnell 3-4 Rücker hintereinander bekommen und dann wirds lustig.

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Langsam zweifle ich dran dass man hier die Beiträge überhaupt liest bevor man seinen Senf dazu postet. Niemand hinterfragt hier, dass eine ordentliche Doku gemacht gehört. Es geht hier schlicht um den Zeitpunkt der Übergabe des Patienten im KH.

Immer schön zu sehen, wenn dir klar wird, dass du falsch liegst und dich dann mit immer mehr unsinn versuchst rauszureden.
Die Krankenanstaltsgesetze betreffen uns im Bereich der Dokumentation etwa gleich viel wie die Hygienerichtlinien zur Schlachtung in der Metzgerei in der wir uns am Mittag die Wurstsemmel holen.

Ja, klar… Und wenn du meinen Beitrag gelesen hättest könntest du mir auch gleich beantworten wie du dir sicher sein kannst dass dein ach so wichtiges Protokoll auch irgendwo im KH abgelegt wird. Lässt du dir den Erhalt des Protokolles vom Pfleger gegenzeichnen? Nein? Auweia, schlechte Nachrichten… Weil dann hast du ein Problem zu beweisen, dass es jemals angekommen ist. ???‍♂️

Das sind keine persönliche Befinden, gewisse Dinge lassen sich eben nur ableiten.
Aber du kannst es ja gerne drauf ankommen lassen und den Instanzenweg gehen.

Aber alleine dass man explizit eine gesetzliche Grundlage für eine ordentliche Übergabe möchte, zeigt die professionelle Einstellung zum Thema.

Doch, das ist dein persönliches Befinden bzw. deine Meinung, denn sonst könntest du es ja beweisen. Da bist du ja schon daran gescheitert das richtige Gesetz zu nennen.
Wie Menico es schon richtig beschrieben hat, man zweifelt nicht an einer ordentlichen Übergabe oder Dokumentation, aber zu behaupten es sei fahrlässig, wenn man keine fertige Dokumentation im KH übergibt, ist falsch.

Und die Professionalität in Frage zu stellen, steht dir auch nicht zu. Man braucht ja nur die Qualifikationen und Ausbildungen vergleichen.

Man muss hier aufpassen, in NÖ z.b. wird keine Doku „übergeben“ das KH kann zu jedem Zeitpunkt die Doku einsehen, sobald es als Ziel KH definiert wurde.
Ich kenne nur NÖ, ist es sonst auch schon überall digital? Analog hat man ja quasi keine andere Wahl als direkt eine fertige Doku zu übergeben.

Bei der Übergabe im KH wird fast ausschließlich mündlich übergeben, das wichtigste eben, wenn Details erfragt werden schaut man schnell nach, den Rest kann das KH selber nachsehen, von jedem PC aus, ob sie es machen oder nicht ist deren Sache.

Das eine Doku vollständig und richtig ausgefüllt werden muss steht nicht zur Debatte.

Wie schon erklärt, vieles ist gesetzlich nicht definiert, lässt sich aber durch vorhandene Gesetze ableiten. Das ist kein persönliches Befinden, sondern gelebte Rechtspraxis.
In Niederösterreich lässt sich dies ebenfalls über §21 des NÖ KAG ableiten. Zu einer ausführlichen Patientengeschichte gehört eben alles dazu, was ab Zeitpunkt des Notrufes passiert ist.

So lange es zu keinem Vorfall kommt wird es auch niemanden interessieren, aber wehe es ist dann mal was.

Es zeigt sich hier ja zum Glück, dass es Kollegen gibt die einen Patienten ordentlich mit ausführlicher Doku übergeben. Es wundert mich jetzt auch nicht, dass diese im Bereich (Berufsrettung) Wien zu finden sind.

Und das hat ja auch seinen Grund. Mal abgesehen davon, dass es ohne entsprechender gesetzlicher Grundlage ja gar nicht sein dürfte. So funktioniert eben professionelles arbeiten.