Burgenland-Signal 112

Liebes Kollegium,

Hat jemand vor zu der Signal 112 9-11.3 im Burgenland-Oberwart zu fahren? Ich schaffe es aus Zeitgründen nicht aber würde mich voll über Eindrücke insbesondere über die Podiumsdiskussion zum Thema SanG freuen!

Infos etc.:

feuerwehr-messe.at

Muss schauen wie ich da hin komme.
Für einen Tagesausflug ists öffentlich einfach zu scheiße zu erreichen.

Vor dem Problem steh ich leider auch.

Kann jemand was zu dem Think Tank und der Podiumsdiskussion vom Abend sagen?

Zum Vormittag:
Die Vorträge boten einen kleinen Einblick in den RD im „Osten“, sowie im das Tätigkeitsfeld eines FISU und der ACN. Eig nicht viel neues außer das die ACNs ziemlich tolle Einsatzfahrzeuge bekommen und wir ich glaube einen recht tollen Beitrag leisten. Ich habe aber das Gefühl, dass sie sich schon stark im rettungsdienstlichen Setting sehen, würde sagen 50%Pflege und 50% RD.
Der Vortrag über den RD im Burgenland 2025 war sehr ernüchternd. Außer das es eine Arbeitsgruppe zum Landesrettungsgesetz gibt in der KT und RD in Summe kosteneffizienter werden soll kam da nicht viel konkretes. Auf die Nachfrage vom Redelsteiner wie die Autos besetzt sein sollen, meinte er schließlich Ziel wäre ein Notfallsanitäter beim Patienten.

Redelsteiner will eine noch kürzere Ausbildung für ZDL etc.? Wo soll denn da noch eingespart werden?
Zusammenlegung NFS+NKA+NKV hört man ja schon von mehreren Seiten, das ganze mit einem Berufsschutz zu kombinieren ist sicher sinnvoll.
Und wieso den NKI abschaffen? War nicht eine Argumentationslinie das die Möglichkeit der Einzelermächtigung eben so gut sei weil so diffizilere Maßnahmen „gesteuert“ werden können? Etwa an das Abschneiden bei Kompetenzabhängigen Rezis.

Im Endeffekt will er eine fixe Trennung von Krankentransport und Notfallrettung. Klar, ein Taxifahrer der einen Tragesessel bedienen kann braucht keine 3 jährige Ausbildung einer in der Notfallrettung (ich sag mal salop Paramedic Österreich) der dann auch die Kompetenzen eines Paramedic hat braucht eine längere Ausbildung.
Das wird halt am unwillen der Politiker scheitern, da es dann teurer wird und es keine belastbaren Zahlen gibt, dass sich so ein System auszahlt. Die Aussage mehr Ausbildung ist automatisch bessere Versorgung reicht nicht. Da gibt es genug beispiele in der (nicht) medizinischen Praxis, dass das nicht stimmt.

Das der Vertreter des Gesundheitsministeriums nicht da war ist halt auch eine Ansage. Lässt sich mitunter die Bedeutung des Themas für die Politik abschätzen.

Ich bilde mir ein das ich irgendwo gelesen habe das der Redelsteiner der Vertreter vom Gesundheitsministerium ist…ergibt für mich auch wenig Sinn aber ich meine es so gelesen zu haben.
Ich werde nacher mal schauen wo.

Laut Gerüchten die ich immer wieder gehört habe hat Redelsteiner einen guten Draht zum Minister. Da beide Sozialarbeiter waren kann ich mir das auch ganz gut vorstellen.
Ich bin halt auch gespannt wie es für alle bestehenden Sanis gleiche welcher Ausbildungsstufe ausschauen wird bezüglich Übergangslösung.
NKI einfach zu streichen finde ich nicht gut, es ist gut das als Rükfallebene zu haben, mit Ausbildung, Videolaryngoskop und EtCO2 denke ich ist die Gefahr einer unerkannten Fehlintubation sehr gering. Aber das ist, wie wir alle wissen, ein Thema bei dem auch die Emotionen auf allen Seiten eine Rolle spielen.

Jedenfalls merkt man sofort, wohin die Reise gehen wird. Es wird zwar immer wieder eine längere Ausbildung erwähnt, und von einer dreijährigen Ausbildung geträumt, jedoch gibt das RK den Rahmen vor. Und mehr als eine Anpassung des NFS (mit Zusammenlegung der NKA,NKV) wird es bei der jetzigen Reform nicht geben. Gerade weil man für 2035 die Transport-Äffchen benötigt.

Eine dreijährige Ausbildung erfordert die Trennung von RD und KT, da man die Niedrigqualifizierten für die steigende Zahl an Krankentransporten benötigen wird. Und genau dies ist der Hemmschuh für eine Berufsausbildung. Schließlich hat man ja für Jedermann/-frau die passende Jacke.

Dies ist auch dem BVRD bekannt. Dennoch versucht man ein Schauspiel fürs Volk zu inszenieren.

Ohne Druck von Unten (Revolution) wird es keine tiefgreifenden Reformen geben.

Bin ich mir nicht so ganz sicher.

Zumal man ja bis 2035 dann genügend Zeit hätte Leute auszubilden mit entsprechender Übergangsfrist. So dass es sogar noch so rückständige Organisationen hinbekommen sollten.

Vernünftige Übergangsszenarien wird es sicher geben.
Siehe beispiel Deutschland RettAss-> NFS.
Oder im kleinen bei uns von Sangehilfe → Sanitäter nach SanG.

Am Übergang wird es nicht scheitern.

Kommt drauf an was das Ergebnis ist. Ich denke nicht, dass der normale Nfs oder Nkvler seine Ausbildung ohne Weiteres auf eine Stufe mit 3-jähriger Ausbildung umgeschrieben bekommt.

Ich könnte mir zB eine Abgestufte Aufschulung je nach Erfahrung (wie in D) vorstellen.
Da wird sich sicher wer was überlegen.

Könnt ihr euch vorstellen das es in Österreich EINEN Nfs gibt mit allen Kompetenzen, inkl. Zugang, Arzneimittel, non techn. Skills wie EKG interpretation etc, erweitereten Maßnahmen a la (Sedo)Analgesie, I.O, ETI etc, von Vorarlberg bis zum Burgenland gleich, unabhängig von Organisation? Dream Big ich weiß, aber ich kann es mit beim besten Willen nicht vorstellen. Zumal ja die ACN Sache ganz gut läuft, da könnten die Herrschaften auch argumentieren ACN ausbauen als Mittelding zwischen RTW und NEF und für die Sanis bleibts bis auf einen Berufsschutz gleich? Ich denke es gibt nicht nur einen Akteur auf der Bühne der das so begrüßen würde.

Ich kann mich nur wiederholen wie eine Schallplatte mit Riss… Wir haben jetzt schon zu wenig Pflegepersonal an allen Ecken und Enden. Betten in Krankenhäusern und Pflegeheimen müssen frei bleiben weil kein Personal da ist.

Welcher normal denkende Mensch kann bitte da denken es wäre eine gute Idee grad diesen Mangelberuf noch mehr zu fordern?

Wie soll das bitte gehen sowas flächendeckend in ganz Österreich einzuführen?

Vor ein paar Jahren, vorallem mit der Zusatzinfo, dass der Herr Redelsteiner einen guten Draht zum Gesundheitsministerium hat hätte ich das so unterschrieben. Ich mein er hat das FH Studium in St Pölten aufgebaut und mehrmals war vom Pflege-Paramedic die Rede. Und sind wir uns ehrlich, mit einer 2-3 jährigen Sanitäterausbildung gibt es das Kombistudium so nicht mehr und er wird wohl sein eigenes Projekt nicht zerstören.

Mittlerweile denke ich, dass man sich nicht zuletzt auch aufgrund des Pflegemangels und der Situation in den Ländern in denen DGKP im RD tätig sind, aber auch dem Potential der Sanitäter, sicher ist, dass die DGKP nicht die eierlegende Wollmilchsau ist.

Sprich ich denke es wird es einen ALS Sanitäter geben und ich denke auch mit Berufsschutz.
Was ich aber realistischer Weise schon glaube ist, dass der von den Kompetenzen nicht über dem derzeitigen NKV Niveau liegen wird.
Und da könnte ich mir vorstellen, dass mit der Zusatzkompetenz Pflege vll eine neue „NKI“ Kompetenz geschaffen wird. Sprich mit NFS und DGKP kann ich eine Kompetenz über dem normalen NKV erwerben.
Das ist nur eine reine Spekulation.
Bei der BRW hört man rein garnichts zu dem Thema SanG neu, auch aus den Führungsriegen nicht. Es wird gewartet bis der Gesundheitsminister anklopft und fragt was wollt ihr? Und dann wieder zuwartet was tatsächlich passiert.

Ich kann mir vorstellen das die BRW Widerstand aufbauen wird sollte es der NKI an den Kragen gehen. Oder wie angesprochen einer „Deckelung“ auf NKV Niveau. Soweit inhaltlich.
Meine Meinung ist, dass gerade die BRW zeigt was möglich sein kann und wie gut das Personal trainiert werden kann. Ich finde die beschreiten einen echt guten Weg

Man sollte halt auch nicht ausser acht lassen dass sich das Konzept der WBR nur im Ballungsgebiet umsetzen lässt.

Wenn du am Land nur alle paar Dienste mal einen Notfall hast wirds halt schwer Routine und Kompetenz aufzubauen und zu erhalten.

Ich seh’ in der Schulung oft so Übungshelden die richtig gut sind und im wahren leben total versagen. Kann man ihnen aber auch nicht wirklich verübeln wenn halt nix los ist.

Das ist natürlich ein Einwand, in einer Millionenstadt hat man von Haus aus ein anderes Einsatzspektrum und höhere Fallzahlen an kranken Patienten (=NACA 4, 5 und 6) als im ländlichen Gebiet.
Das trifft allerdings auf alle Länder zu, wie wird diesem Umstand denn in D, CH begegnet? Weiß das jemand? Fehlende Routine durch mehr Fortbildung ersetzen?