Beruflicher Umschwung: Pflegefachassistenz oder HA RK?

Salü liebe SanForum-Community,

ich stehe gerade vor einer ziemlich großen beruflichen Entscheidung und hoffe, ihr könnt mir mit ein paar Meinungen weiterhelfen.

Ich bin super interessiert an der Pflege und überlege, eine 2-jährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz zu machen. Für mich wäre das ein echter beruflicher Umschwung, weil ich aktuell im Büro arbeite, aber irgendwie zieht es mich schon länger in die Pflege – eigentlich schon seit meinem Zivildienst. Ich habe das Gefühl, dass ich in der Pflege einen Job finden könnte, der mich wirklich erfüllt.

Parallel spiele ich mit dem Gedanken, auch hauptamtlich beim Roten Kreuz einzusteigen. Berufsmodul hab ich bereits, das hab ich gleich nach der Prüfung im Zivi auch gemacht, hier fehlt mir allerdings noch der B-Führerschein – den möchte ich aber dieses Jahr auf jeden Fall machen. Das wäre also auch eine Möglichkeit.

Jetzt bin ich aber etwas unsicher, was der bessere Einstieg für mich wäre: Soll ich die Pflegefachassistenz-Ausbildung starten oder als Hauptamtlicher beim RK beginnen, und dann später schauen, wie ich mich weiterentwickle?

Hat jemand von euch Erfahrungen mit diesen Ausbildungen oder auch mit einem Quereinstieg in die Pflege? Ich freue mich riesig über eure Meinungen und Tipps!

Danke schon mal fürs Lesen und eure Unterstützung! :blush:

Keine Ahnung wie alt du bist, aber meiner Meinung nach macht es Sinn Ausbildungen so früh wie möglich zu machen.

Wenn du es dir gerade leisten kannst → wunderbar ab in die Ausbildung. Du hast dann die Möglichkeit mit kurzer Aufschulungsdauer bis zum DGKP weiterzumachen. Tendenziell nach ein paar Jahren RK plötzlich wieder ohne Gehalt dastehen und „von vorne“ zu beginnen ist zach (bis unmöglich wie in meinem Fall).

Das ist eine sehr persönliche Sicht der Dinge, weil ich gerade selber in der kack Situation bin sehr gerne DGKP zu machen (ACN würd mich z.b. interessieren bzw. auch einfach besser gerüstet zu sein für zukünftige Entwicklungen im RD), aber es mir nicht leisten kann 3 Jahre ohne einkommen auszukommen :wink: Berufsbegleitend hab ich leider nichts passendes gefunden.

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Servus, 21 Jahre und gerade eben mitn Zivi fertig geworden, in die alte Bude zurück und schon keine Lust mehr…

Ja, also die Ausbildungskosten werden vom Land NÖ übernommen, somit muss ich nix zahlen, und der Einstiegstest soll auch für Idioten konzipiert sein. Also kann ja nicht’s schief rennen.

Ich möchte mir grundsätzlich mal Meinungen einholen, und dann schauen was wirklich zukunftsreifer ist. Das RK selber, oder eben die Pfleger. Beides würde mich verdammt interessieren, anstatt die „dumme blede Bürohockn wo ma eh nua owezaht“…

Kenne deine bisherigen Ausbildungen nicht, werfe aber die FH St. Pölten in den Raum. Habe vor dem NFS öfter über die DGKP+ Ausbildung nachgedacht.
Man kann dort DGKP studieren und dazu bis zum NFS-NKV nebenbei die Ausbildung machen. Ist quasi inkludiert. Dann hättest du alle Optionen offen.

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Mit Ausbildungen meinst du so ausserhalb Rettung & co?

Lehre zum Bürokaufmann & dann LAP, jetzt halt Qualifikation RS mit Berufsmodul
EDIT: Ich hab KEINE Matura oder sonstiges, Sportmittelschule und dann 1 Jahr ins Poli, danach gleich die Lehre

Ich weiß es nicht, ich stehe zwischen so einen großen Zwiespalt was ma ehrlich gesagt bissi auf die Nerven geht. Ich weiß nicht wie, wo und wann. Grundsätzlich würd mich das alles Interessieren, aber ich hab halt Sorgen das ich es dann vielleicht nicht ganz schaffe oder sowas…

Auf der FH St Pölten gäbe es die Möglichkeit des DGKP + NFS-NKV zu studieren. Du brauchst meines Wissens nach auch keine Matura, da du eine Ausbildung und Berufserfahrung schon hast geht das glaub ich so auch. Einstiegstest gibts halt, sollte aber auch kein Problem sein denn die Quote ist ned schwer. Einstiegsgehalt ist dann auch deutlich besser als bei der Pflegefachassistenz. Du bekommst auch noch vom AMS (wenn du dich vor Studienbeginn arbeitslos meldest) ca. 1400€ netto als Umschulungsgehalt monatlich. Natürlich kommen auch andere FHs in frage, dort dann halt ohne nfs-nkv
Solltest du „Angst“ vorm studieren haben kann ich dich auch beruhigen, von den Leuten die ich kenne, kann ich dir versichern es ist nicht die Welt und auch mehr wie eine Ausbildung aufgebaut.

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Eine Freundin von mir stand vor 2 Jahren ebenfalls vor dieser Entscheidung: PFA oder HA Rettungsdienst. Sie hat sich für die PFA entschieden, wird das Diplom machen und den Notfallsanitäter über unsere Bezirksstelle finanziert bekommen.

Für sie wird es neben dem KH auch im Rettungsdienst jederzeit einen Job geben bzw. ACN werden ebenfalls ein Thema werden. Ich bin selbst HA, aber merke dass die Zeit als Sani begrenzt ist und kann dir nur empfehlen: Mach die PFA, anschließend kannst noch immer im Rettungsdienst arbeiten, wenn du es dann noch willst. Aber du hast einen Plan B jederzeit in der Tasche.

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Das gibt mir schonmal bisschen mehr Motivation, das ich eher tendiere das ich die PFA Ausbildung mache. Danke für deine Meinung und deine Antwort ^^

Ja, das klingt sehr vielversprechend. PFA und wenn das nicht’s sein sollte, HA beim RK geht jederzeit eigentlich? Solange man die jeweilige Qualifikation aufrecht erhaltet und einen SEF min. besitzt denke ich

Puh, ich weiß garnicht ob ich soweit gehen möchte, und soviel „Verantwortung“ schon übernehmen möchte. Man darf ja als nfs-nkv doch mehr als wie ein normaler PFA? Oder hab ich das falsch im Kopf? Sind die gleichgestellt?

Ich möchte gerne mal „einfach“ anfangen, und dann leicht hoch gehen. Das wäre so mein Plan

Das sind alles unterschiedliche Berufe, Ausbildungen und Aufgabengebiete.
Die kombi in St Pölten ist eine normale Ausbildung zum Dgkp UND der Nfs/ nkv ist eine art freifach die du nebenbei machen kannst.
Hier ist vor allem viel Theorie gleich. Praxis sehr verschieden und unterschiedliche Aufgaben und Anforderungen.

Die PA und PFA 1-2 J und nicht tertiär. Kenn mich hier allerdings zu wenig aus um hier der richtige Ansprechpartner zu sein.

Ich würde dir allerdings empfehlen das du dich mal auf einer Berufsmesse, Tag der offenen Tür, AMS oder der gleichen, schlau machst. Finde heraus was dich wirklich interessiert und wo du hin willst. Dir sollte schon vorher klar sein welche Ausbildung welche Aufgaben mit sich bringt.

Nur mal so als Denkansatz:
Möglichkeiten als Sani:
-RTW fahren, de facto nur Vollzeit, weil das Gehalt sonst nicht reicht
-vl mal ab und zu NEF fahren (vielleicht irgendwo, irgendwann)

Möglichkeiten in der Pflege:
-ambulante Pflege, hunderte Möglichkeiten
-stationäre Pflege, hunderte Möglichkeiten
-Langzeitpflege, hunderte Möglichkeiten
-extramuraler Bereich, hunderte Möglichkeiten
-Ausbildung
-Teilzeit, Vollzeit, etc.

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Also vorweg muss man einfach einmal ganz objektiv betrachten, dass Sanitäter:in der geilste Job der Welt ist und alles andere ja nur Alternativen zur wahren Berufung darstellen. :heart:

Jetzt zu den subjektiveren Überlegungen. :wink:

Ich denke, wenn es dich in die Pflege zieht, dann solltest du in die Pflege gehen. Wenn es dich zur Rettung zieht, solltest du zur Rettung gehen. Auch wenn es nicht immer ganz leicht ist, die Bildungswege werden immer flexibler. Du kannst dich später umorientieren und bist weder in der Pflege noch in der Rettung für immer gefangen.

Zu Gehalt und Ausbildungskosten. Ein schnelles Googlen ergibt, dass es keine dramatischen Unterschiede gibt. Man verdient im RD im Vergleich zu vielen anderen Berufen, die kein Studium erfordern, nicht dramatisch viel weniger. Das AMS gibt für PFA ein Einstiegsgehalt von 1.640,- bis € 2.650,- an, als NKV hat du ein Einstiegsgehalt von ~ 2.800 Euro.

Wenn wir bei Finanzen und Ausbildungskosten bleiben: Die Ausbildungen im RD kannst du berufsbegleitend machen, dh. du arbeitest als RS, verdienst deinen Lebensunterhalt und qualifizierst dich berufsbegleitend bis NKV weiter. Das ist herausfordernd, aber sichert dein Leben ab. Die Ausbildung zum PFA wäre wohl nur in Vollzeit möglich.

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Dazu muss man aber auch sagen, während in Krankenhausträgern die Leute für ihre berufsbegleitenden Kurse freigestellt werden, muss man für die berufsbegleitende Weiterbildung zum NKV jede Menge Freizeit opfern. Wochenden gehen für die Theorieteile drauf und der Urlaub für das Krankenhaus und NEF-Praktikum (zumindest bei einem RK LV)
Und am Ende schaut leider kein Euro mehr heraus, außer man landet irgendwann mal am NEF als Lenker.

Spannende Ansicht, die ich persönlich gar ned teile :slight_smile:

Das gilt meiner Meinung nach bei der Pflege sehr wohl, aber vom RD wegzukommen (ohne quasi von vorne anzufangen) ist aktuell sogut wie unmöglich. Wo willst denn hin wo dir der NKV auch nur irgendwas bringt?

Ausbildungskosten korrekt, das is natürlich quasi umsonst als Sani.
Gehalt würd ich so schon nicht mehr unterschreiben, dass das gleich ist. Du vergleichst ja jetzt schon Einstiegsgehalt PFA mit NKV Gehalt. Bis zum NKV brauchst selbst in NÖ wo sie dich eh quasi durchwinken als HA ein paar Jahre. Wohl keine 10 aber wohl auch ned eines :wink:

Ich bin NKI mit ca 7 Jahren am Zeitkonto, NEF Lenker, hab zusätzliche Aufgaben (die entsprechend entlohnt werden) und mir drückts jedesmal ein Tränchen raus, wenn ich höre was EA KollegInnen verdienen die im 2. 3. 4. 5. Jahr als Anästhesiepflege, ACN, Intensivpflege, Hebamme, etc… tätig sind :man_shrugging:

Ich bin bei dem Thema sehr „sensibel“, weil ich ein spät berufener RDler bin, der es jetzt sehr bereut nicht früher gemerkt zu haben was ihm taugt. Dann hätte ich nämlich fix zuerst DGKP gemacht um dann wie @Sanostol es beschreibt einen Haufen mehr Möglicheiten zu haben.

Es wird sich eventuell irgendwann mal ändern wenn wir eine vernünftige Berufsausbildung mit Berufsschutz, ein Diplom, Berufsdurchlässigkeit, etc pp haben, aber aktuell muss man ehrlicher Weise sagen bist selbst als NKI bei der Rettung eigentlich „stuck“.

Ausnahme eventuell die MA70 wo man in diversen Sondereinheiten, in der Offizierslaufbahn oder in der Akademie vielleicht in „höhere“ (oder zumindest andere/spannendere) Sphären aufsteigen kann. In NÖ wäre das vielleicht noch in der LVZ so aber DAS musst halt wirklich wollen :rofl: :rofl:

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in Nö bei der LGA hast du als PFA ein Einstiegsgehalt zw. € 3.333,- und € 3.468,-

lt. Stellenausschreibungen auf der Homepage der LGA

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Ich würde ganz klar zum Pflegebereich als Brotberuf raten, das ist Durchlässig, der RD ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig undurchlässig. Aus der Pflege in den RD geht relativ leicht, andersrum ist ein Neustart.

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Beim ASBÖ LV NÖ ist es zumindestens schon so, dass das Praktikum für HA Personal auch normale Arbeitszeit ist

Wie wär’s mit Abendmatura oder Studienberechtigungsprüfunf (geht wesentlich schneller), währenddessen kannst du als HA im Rettungsdienst arbeiten und sobald du die Matura oder die Studienberechtigungsprüfung hast kannst du dich auf der FH für Gesundheits- und Krankenpflege bewerben und das studieren. (Mit Selbsterhalterstipendium solltest du um die Runden kommen) danach hast du einen hochqualifizierten Abschluss, kannst im Krankenhaus und als ACN arbeiten, oder falls es passiert (die Reform) als Notfallsanitäter wieder in den Rettungsdienst einsteigen.

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PFA ist ein Beruf. Sani ist keiner.
Als PFA kannst Du immer noch Sani werden oder eine NFS Schule besuchen. Würde in keinem Fall zum RK, ausser Du bist in einem RK dominierten Bundesland. Ist meist toxisch. Egal wo.

Deine Frage beantwortet sich von selbst. Ohne Führerschein und zwei Jahren Fahrpraxis wird Dich niemand im Rettungsdienst einstellen…!

Also viel Spaß bei Deiner künftigen Ausbildung im Gesundheitswesen!