Aus einigen Medienberichten entnimmt ja man immer wieder, dass es immer weniger Freiwillige gibt und das Ehrenamt seinen Stellenwert im Rettungswesen verliert. Ich habe jedoch (natürlich bis auf die MA70) bisher noch nicht davon gehört, dass Dienststellen im regulär im Nacht- und auch Wochenenddienst Angestellte und Zivis einsetzen müssen (von Ausfällen, die besetzt werden müssen, und Sonderdiensten wie dem NEF-Sani natürlich abgesehen). Eher wird hier gerade am Land ein Fahrzeug noch unbesetzt gelassen.
Gibt es in Österreich Dienststellen, die im regulären Nachtdienst hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigen? Oder vielleicht sogar schon defacto eine „Berufsrettung“ sind?
@SaniS@RK-RD Wird da der vollständige Nachtdienst übernommen, oder ist das nur unterstützend? Und geschieht das tatsächlich aus einem Mangel an Freiwililligen?
@SaniS Wann fährt man dann bitte als Freiwilliger im Pinzgau? Ich kann mir kaum vorstellen das gerade der LV Salzburg sich Hauptberufliche Mitarbeiter im Nachtdienst leistet, bis auf die NA-Mittel natürlich.
Fahren die Ehrenamtlichen dann am Tag? Denn soweit ich weiß gibt es zum Beispiel in Wald im Pinzgau oder Rauris schon Freiwillige. Oder gibt es da eine eigene Regelung (bestimmte Wochentage, gewisse Einsatzmittel)?
Nur weils hauptamtliche in der Nacht machen, heißt es ja nicht, dass es keine Freiwilligen gibt. Wochenende Tag und Bereitschaftstouren sind freiwillig besetzt.
Details bitte einfach im dortigen Bezirk erfragen
Fix HA besetzt sind alle NEF und Landesleitstelle. NAW in der Nacht durch Freiwillige.
Der „leistet“ sich bspw. mittlerweile auch, dass die RTW der Stadt, Hallein, Radstadt, Zell usw. während der hauptamtlichen Dienstzeit, mit zumindest einem NFS besetzt sind. Geht sich zwar nicht immer für alle aus, aber man probiert es immerhin.
Ist bei uns auch so, dass an jedem Tag in jeder Schicht (T und N) zumindest 1 HA da ist. Außer er hat Urlaub, ist Krank, ZA, … . Ist bei uns in einem Dienstrad so vorgesehen, wird aber immer flexibel angepasst nach bedarf. ZD sind nur am Tag da (aber auch je nach bedarf von Mo - So). War bei uns auch schon immer so.
Das es weniger gibt kann ich bei uns nicht sagen. Wir haben so viele EA wie noch nie, aber die Bereitschaft Dienste zu machen nimmt ab bzw. ist es schwieriger geworden es mit der Arbeit zu vereinbaren. Somit nimmt trotzdem die Anzahl der EA Stunden ein bisschen ab bzw. bleibt gleich.
Ist beim WRK in der Notfallrettung eigentlich genau anders rum… Bis heuer sind am RTW unter der Woche im Nachtdienst noch hauptsächlich Hauptberufliche mit Zivi gefahren. Da sich das allerdings angeblich nicht mehr rechnet fahren seit ein paar Monaten in den Nachtdiensten nur mehr Ehrenamtliche MA. Sollte sich keine Mannschaft finden, die diese Dienste übernehmen kann (was gerade unter der Woche nicht allzu selten ist), dann stehen die Autos eben, da für ND am RTW nicht mehr vorgesehen ist, dass diese durch HA besetzt werden.
Also interessieren würde mich da doch zu welchem Preis die Hilfsorganisationen dort ihre Leistung anbieten, wo im Nachtdienst zumindest eine bezahlte Person auf einem Rettungsmittel eingesetzt ist? Denn bei uns ist es derzeit genau anders herum. Es soll selbst am NEF versucht werden die Nacht, Wochenend und Feiertagsdienst mit Ehrenamtlichen NFS abzudecken um die Kosten zu reduzieren. Allerdings sage ich den Ehrenamtlichen generell: „Der Job geht vor.“ was einigen "Führungskräften missfällt. Denn ich kann nicht 11h in der Nacht fahren und dann zwei Stunden später beim Brotberuf sitzen, wenn da etwas passiert wird man mich fragen, ob ich noch geistig zurechnungsfähig bin.
Ich hab ja auch keinerlei Einwände dagegen, wenn man versucht, möglichst viele Dienste ehrenamtlich zu besetzen. Aber was ich sehr wohl kritisch sehe, ist eben die Entwicklung, die bei uns nun eingesetzt hat, dass die RTW dann eben in der Nacht stehen, wenn sich keine ehrenamtlichen Mitarbeiter für den Dienst finden. Und am Personal mangelt es ja nicht, die NKV/NKI fahren dann eben am KTW Nachtdienst (und nein, wir reden hier nicht zumindest von N-KTW), was in meinen Augen eine komplette Ressourcenverschwendung darstellt…
@ Sam Splint
verstehe ich das richtig, dass die Hauptamtlichen die formal einen RTW besetzen könnten, jetzt statt dessen auf einen KTW eingesetzt werden? Wenn ja hätte ich eine Erklärung und diese begründet sich aus der Ausrückordnung, der Vorhaltung und Einnahmen je Einsatz. Ich gehe jetzt einmal von hypothetischen Zahlen aus. Wenn mein gemeldeter RTW in einer Nacht im Durchschnitt durch die Leitstelle drei Fahrten zu 100 € zugewiesen erhält hätte ich am Ende 300 € Einnahmen. Dem Gegenüber steht aber der KTW, für welchen ich als Beispiel nur 60 € je Einsatz erhalte, aber in der Nacht 12 Fahrten habe und damit 720 € einnehme. Die Personalkosten sind in beiden Fällen identisch mit einem oder zwei NFS gemäß Kollektivvertrag. Dies wären bei einer kompletten hauptamtlichen Besetzung 12 h mit 0,5h Pause also 11,5h schon rund 290 € wo jetzt noch 13 und 14 Monatsgehalt, sowie Lohnnebenkosten herauf kommen, was mit etwa dem 1,6 fachen des Bruttogehalts angerechnet wird. Daraus ergäbe sich allein bei den Personalkosten eine Unterfinanzierung von etwa 165 € in einer Nacht bzw. rund 60.000 € je Fahrzeug im Jahr. Zusätzlich muss auch noch berücksichrigt werden, dass ein RTW eine andere materielle Vorhaltung bedeutet, wie ein KTW. Ich kann mir daher langfristig vorstellen, dass die entsprechenden Organisationen sich aus dem Betrieb der RTW’s verabschieden, weil es unwirtschaftlich ist und zusätzlich wäre klarerweise zu hinterfragen, wer die Einsatzmittel disponiert, weil da kann ich auch jemanden durch nicht Berücksichtigung in den Konkurs treiben. Mit dem KTW mach ich in der Nacht ohne Berücksichtigung der KFZ und Betriebskosten 260 € plus.
Der ASBÖ Floridsdorf-Donaustadt ist meines Wissens nach die letzte HiOrg, in Wien, die in der Nacht hauptamtlich besetzte RTW´s hat. Das 362 Tage im Jahr (während dem DIF haben wir die RTW´s nicht )
Oh nein die MA70 muss arbeiten für ihr Geld…
Sorry aber bei dem Kommentar konnte ich mir das nicht verkneifen, grade weil seitens der MA70 andere immer wieder belächelt werden
Klar wird die MA70 bezahlt dafür, dass sie Einsätze abwickelt, aber von dem ständigen mit dem Finger auf andere zeigen und behaupten ‚Die sollen gefälligst arbeiten für ihr Geld‘ bin ich auch kein Fan. Schließlich sollte das vorrangige Ziel sein, eine flächendeckende Versorgung mit Rettungsmitteln in Wien zu schaffen, und das rund um die Uhr. Ich finde es halt einfach nur peinlich und auch ein falsches Signal, dass man seitens des WRK jetzt relativ frisch 2 der 3 vorhandenen RTW auf MA70-Stationen stellt und diese nun großteils in der Nacht nicht fahren.
Und bezüglich fehlender Ausfahrten haben sich die RK-RTW nie beklagen können, die waren eigentlich für gewöhnlich in der Nacht weniger auf den Stationen, als die KTW. Wie bereits weiter oben angesprochen, ich hab absolut nichts dagegen, wenn versucht wird, vermehrt ehrenamtliches Personal am RTW einzusetzen, aber wenn sich niemand findet ist es meiner Meinung nach immer noch Aufgabe der Organisation, dass man anderweitig Personal auftreibt und die Autos nicht einfach 12h stehen. Letzten Endes tu ich mir halt schwer, mich mit einer Organisation zu identifizieren, die einerseits zwar ständig ihre ‚Menschlichkeit‘ betont, und dann zugleich ohne Wimpernzucken in der Nacht sämtliche Notfallrettungsmittel eingestellt werden, wenn sich keine freiwilligen melden - weil’s ja billiger ist…
Na ja das ist ein bekanntes Problem. Die Gemeinde Wien hat bekanntermaßen nicht wirklich viel Geld (für die Rettung…wär die Rettung nur ein Radweg ), man bekommt ja deutlich mit wie es bei der MA70 an allen Ecken und Enden kracht. Sie brauchen mehr Geld, Ressourcen, Fahrzeuge, Personal etc - aber es kommt nicht, es wird ja eher noch gespart.
Ich glaube aber kaum das dieses Problem lösbar sein wird (Wobei, erstmal die Übergabe an Ludwig und das neue Team abwarten, vl kommen da bisher „undenkbare“ Ideen hervor).
Wobei man auch sagen muss, dass die Struktur in Wien sicherlich nicht so effizient sind wie sie sein könnten, eine erste große Einsparung wäre zb die Leitstellen von Feuerwehr und Rettung zusammenzulegen, die Gebäudeplanung (Wie kann es sein, dass beide Abteilungen „parallel“ komplett eigene Wachen bauen/haben!?) oder gleich die Rettung und die Feuerwehr.
Da gehts weniger um Standesdünkel sondern mehr um Einsparungen, die man dann in den Dienstbetrieb (Mehr Geld für Personal und Fahrzeuge) umsetzen kann.