Danke soweit. Absolute Zustimmung. Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass die Auskultation auch entsprechende Kooperation des Patienten voraussetzt. Wenn der Patient währenddessen spricht/jammert/brummt/wasauchimmer ist einfach kein verwertbares Ergebnis einer Auskultation zu erzielen. Auch wenn die Auskultation es tachypnoeischen Pat. der eine subjektive Dyspnoe schildert natürlich jedenfalls indiziert ist. Wenn der Patient aufgrund von Angst/Panik jedoch nicht zur Kooperation zu bringen ist, wird man kein verwertbares Ergebnis erzielen. Ach ja - und wo trifft man diese Patienten an? Bei (gefühlt) 4 von 5 vermutlich psychisch induzierten Hyperventilationen.
Der Versuch hier beim Primary Assessment eine Auskultation durchzuführen ist löblich jedoch meist nicht von Erfolg gekrönt. Erst wenn es gelingt den Patienten zu beruhigen, wird man zu einem Ergebnis kommen - und das kann dauern bzw. auch einfach unmöglich sein. Das ist aber halt die Realität. Leider passen sich unsere Einsatzorte und Patienten nicht immer unseren Algorithmen, Schemen, SOPs, Buchstabensalaten, etc. an.
Man könnte auch sagen, unsere Patienten sind leider nicht lege artis. Vielleicht sollte man aber auch einfach akzeptieren, dass das primäre Ziel nicht das Abhaken möglichst vieler Punkte in einem Schema ist, sondern dem Patienten nicht zu schaden und ihm wenn möglich die notwendige Hilfe angedeihen zu lassen. Leider habe ich immer öfter das Gefühl, der Patient ist völlig wurscht, es geht nur um Punkte im Algorithmus und der Therapie irgendeines Gerätes das lustig und farbenfroh irgendwelche Zahlen und Linien anzeigt.
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Ich sehe es so
xABCDE ist kein Dogma.
Nach CRM: „Lenke deine Aufmerksamkeit bewusst“ und „Setze Prioritäten dynamisch“, werde ich mal früher, mal später und auch vielleicht gar nicht auskultieren.
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