Hallo,
mich würde interessieren wann bzw. wie ihr im Einsatz auskultiert.
Eventuell hat hat jemand auch ein paar Tipps wie man es am besten praktisch erlernt.
LG
Hallo,
mich würde interessieren wann bzw. wie ihr im Einsatz auskultiert.
Eventuell hat hat jemand auch ein paar Tipps wie man es am besten praktisch erlernt.
LG
Das orientierende Auskultieren der Lunge gehört zur ausführlichen Patientenbeurteilung zum B IMHO zwingend dazu, auch die Atemfrequenz.
Ich mache es bei jeder Patientenbeurteilung mit.
Gewöhne dir das beim B einfach an, mach es bei jedem Patienten. Höre dich ein.
Ggf bei Atemnot Patienten dann ausführlicher, mehr Punkte.
Hör dir ein paar Lehrvideos an, damit du die typischen gesunden und krankhaften Geräusche lernst.
Gehört für mich zu jedem ABCDE und damit auch zur standardisierten Patienty Beurteilung dazu.
Wie, meistens am Rücken mit der Bitte durch den offenen Mund ein und aus zu atmen.
Manchmal wenn dick eingepackt auch nur frontal und nicht basal wenn ich mir keine spannenden Befunde erwarte.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Kinder höre ich wirklich selten ab. Bzw nur wenn auffällig in Päd ABC, ebenso psychatrisch oder andere primär sozial gelagerten Einsätze.
Ich halte das sehr simpel. Im Rahmen der B Beurteilung einmal vorne links und rechts auf die Lungen hören. Atemgeräusche vorhanden?
Bei Patienten mit Dyspnoe jeweils links und rechts am Rücken an drei Punkten abhören. Im Prinzip gibt es ich sag jetzt mal drei Geräusche die du kennen solltest. Blubbern, Zischen bei Inspiration und Zischen bei Expiration. Das kann dann hilfreich sein um deine Verdachtsdiagnose zu stützen oder zu wiederlegen.
Alles andere und insbesondere auch Herz oder Abdomen werden bei mir aufgrund mangelnder Erfahrung nicht auskultiert.
Also ich versuche das Auskultieren (der Lunge) ebenfalls bei „B“ einzubauen, spätestens aber bei „E“.
Dabei höre ich (fast) immer gleich ab. Nämlich von oben nach unten, links und rechts der Wirbelsäule. So erhalte ich vergleichbare Ergebnisse. Gerade in der NFS Ausbildung bzw. die ersten Monate habe ich jeden einzelnen Pat. auskultiert um auch normale Atemgeräusche zu hören. Einfach damit ich nachher pathologische Geräusche besser erkennen kann.
Herz höre ich nie ab. Abdomen hier und da aus Interesse.
Gibt zu allem gute Videos online. Auch die einzelnen Atemgeräusche sind zu finden.
Noch ein Tipp, lerne wirklich mit deinem Stethoskop umzugehen - wie es richtig im Ohr sitzen sollte, je nach Modell wie viel Druck du ausüben solltest, etc.
Jeden Patient auskultieren bei dem auch vital Zeichen erhoben werden. Lernen was normal ist und was nicht. Üben an Kollegen/Partnern/Haustier. Hab mir angewöhnt am Rücken oben unten rechts dann oben unten links. Manchmal Herz wenn ich meinem Tastsinn nicht glaube ob der Puls rhythmisch ist oder nicht (kein Monitor am RTW).
Und wie ein Vorposter erwähnt hat, das eigene Stethoskop „üben“. Hab z.b. gewechselt vor kurzem und das war auch wieder eine Übungssache wie man mit dem neuen Stethoskop umgeht.
Eine flotte Auskultation erhält mit ganz ganz wenigen Ausnahmen wirklich jede Patientin und jeder Patient im Rahmen eines ersten schnellen ABCDE. Also nur mal kurz einmal links, einmal rechts auf Seitengleichheit und schnell erkennbare Pathologien.
Wenn es richtungsweisende Punkte, sprich ein entsprechendes AB-Problem gibt, dann wird dann im zweiten ABCDE genauer, detaillierter und an mehreren Punkten auskultiert.
Hab’s mir damals als RS, als ABCDE in Österreich noch in den Kinderschuhen steckte, angewöhnt, alles und jeden zu auskultieren, einfach damit ich das lerne. Und bin nie wieder davon abgekommen.
Es gab mal die Littmann App mit vielen Aufnahmen verschiedener Geräusche.
Hören, hören, hören. Jeden Patienten den du erwischen kannst, bestenfalls erfährst du dann noch einen befund und kannst das gehörte verknüpfen. Wie kommts zu pathologischen Geräuschen, warum entsteht ein ex- oder inspiratorischer „Ton“.
Hab meine Skills erst richtig nach einem 3 tägigen clinical assessment Kurs verbessert. Leider kannst du halt auch dort nur „gesunde“ Kurskollegen abhören. Bis auf den einen oder anderen Herzton.
Dazu gleich eine Folgefrage von einem frischen RS in OÖ: Habt ihr das in der Ausbildung erlernt oder euch selbst beigebracht? In meiner Ausbildung wurde dazu kein Wort verloren und auf eine Frage meinerseits im Praktikum hin hieß es „machs lieber nicht, verliert nur Zeit und auskennen tust di eh ned“
Ja, aber erst im NFS Kurs. Das Grundwissen aus dem Kurs musste ich selbst erweitern.
Würdet ihr es als Sinnvoll sehen sich das mit Online Material selbst beizubringen, oder soll ich lieber irgendwelche „offiziellen“ Ressourcen verwenden / NFS Kollegen fragen?
Es gibt von Amboss auf YouTube sehr empfehlenswerte Videos, wie sich verschiedene pathologische und physiologische Atemgeräusche anhören:
Amboss:
https://youtube.com/playlist?list=PLt75uzSS5bNzx6U6CGJQYpOnYiPl999aw&si=GtMuKqFZFz4vBB8_
Ein Atemgeräusch aber wirklich, richtig auskultieren erfordert Übung. Am besten bei gemeinsamen Einsätzen mit dem NEF oder einem erfahrenen NFS fragen, ob Du auskultieren darfst und er/sie nochmal drüberhört.
Pat. die kritisch wirken und alles mit Atembeschwerden und Beschwerden im Brustkorb wird auskultiert. Und ja, auch wenn die Assessment SOPs was anderes sagen, ich höre jemanden mit Knieschmerzen oder einem Fingerschnitt nicht ab. Bei aller Liebe zu den vielen Buchstaben, ich weigere mich das Hirn völlig abzuschalten.
Alles klar danke! Dann werd ich mich mal etwas reinlesen und -hören und mit meinen NFS Kollegen absprechen ob sie mich da etwas unterstützen können.
Vielleicht kann ich mir dann auch ein Littmann schönreden, bin am besten Weg zum Super-Kampfsani
Das Littmann Stetoskop ist das einzige aus meiner „Kampfsani“-Zeit, dass geblieben ist und bis heute einen Sinn macht für mich.
Besonders bei Dingen, die gleichzeitig wichtig aber auch schwierig sind (wegen wenig Erfahrung) hat gutes Equipment schon Sinn und nicht das Überraschungs-Ei Stetoskop aus dem SEW.
Man muss es aber halt nicht provokant aus der Oberschenkeltasche herausstehen lassen als Statussymbol - man kann es auch in der geschlossenen Tasche haben. Gerade als RS würd ich das empfehlen - macht weniger schlechtes Gerede wenn es nur zum Vorschein kommt wenn es im Einsatz verwendet wird
Ich oute mich als so unglaublicher Kampfsani, dass ich das Stethoskop den ganzen Tag im RTW liegen habe, und es bei einem Einsatz einfach umhänge. Was für eine Arzt-Anmasung
Die Zeiten wo du für ein umgehängtes Stethoskop geteert und gefedert wurdest sind glücklicherweise ebenso vorbei, wie die Zeiten wo du beim Eintreffen eines Notarztes gefälligst ehrfürchtig alles fallen zu lassen hattest.
Bei uns sind das eher die alteingesessenen NEF Fahrer von denen blöde Kommentare kommen.
Gibt auch qualitativ hochwertige Stethoskope, die nicht von Littmann und eine Spur günstiger sind. Kann zB. von Riester die duplex Reihe empfehlen. Gibts in diversen Online Shops teilw. schon ab 40-50 €. Bin bisher sehr zufrieden und mein Pesto Studentenbudget hat sich auch gefreut.
MDF kann ich gar nicht empfehlen. Hatte ein Mittelklasse Modell weil ich mir nicht gleich ein Littmann kaufen wollte. Das MDF war gefühlt schlechter als die 5 Euro Stethoskope am RTW. In dem Fall gilt wirklich, wer billig kauft kauft doppelt.