Arzneimittellisten

IIRC ist der Nitrospray auch nicht für ACS bzw. kardiales Lungenödem freigegeben

Zitat aus dem Austria Codex: "Anwendungsgebiet: Akuter Angina pectoris-Anfall, vorbeugend unmittelbar vor körperlichen Belastung, akute Linksherzinsuffizienz, Notfallbehandlung bei akutem Lungenödem, Spasmen des Magen/Darm-Traktes. "

Als Antihypertensivum ist es nicht zugelassen, wird aber in diversen Medikamentenlisten dafür verwendet.

Oh, dann wars gerade anders rum.
Bei uns In Vlbg ist es ja für Hypertensive Krise/ACS/Kardiales Lungenödem freigegeben.

Müsst ihr beim ACS auch das EKG befunden, wenn ihr Nitro verabreicht?
Ich denke da an eine rechtsventrikuläre Beteiligung, die in Kombination mitn Nitro ausm Naca 5 ein Naca 6 macht…

Nein, wir haben auf den normalen RTWs überhaupt keine Möglichkeit ein EKG auszudrucken.

Nur anhand der Symptome sind wir befugt, Nitro zu verabreichen.

EKG ohne drucker? was ist denn das?

Ich nehme mal an ein LP1000 mit 3er Ableitungskabel. - Super Sache…

…in einem KTW. :smiley:

des is ka EKG… des is a Defi mit Monitor!

alles was ka 12-Ableitung kann, is ka EKG! weil mit einer 3er Ableitung kann man so oder so nicht befunden…

Zoll AED Pro auf den RTWs in den NEF stützpunkten, also nicht wirklich ein EKG ^^ Habe das falsch ausgedrückt.

In den Dienstellen in den Seitentälern ein Zoll E Series mit möglichkeit zum Ausdruck, jedoch wurde das Thema EKG Befundung nur kurz angeschnitten, also nix mit Befundung durch den NFS

das ist auch eher etwas, bei dem man sich selbst fortbildet finde ich… in der Ausbildung bringt man das nicht unter… das ist Zusatz

Das Problem ist dann, dass du nicht davon ausgehen kannst, dass es jeder NFS beherrscht, deswegen werden auch keine entsprechenden Geräte in den RTWs mitgeführt (Auch weil vielfach kein NFS aufm Auto ist) und dadurch fehlt einem die Routine beim Befunden

Also in unserem NFS hatten wir 8 oder 12 h EKG-Theorie und dazu bei den Krankheitsbildern die entsprechenden EKGs.

Jeder NFS sollte ein EKG zumindest soweit beurteilen können, das er ein normales EKG kennt und die wichtigsten Abweichungen davon: Infarktanzeichen (ST Hebung, Erstickungs-T, ST Senkung), AV-Block II+III, VT, Tachycardie, Bradycardie. Anhand dieser Richtlinien sollte ein entsprechender Algorithmus möglich sein welcher das weitere Vorgehen: Hospitalisierung ohne NA, bzw. NA-Nachforderung festlegt.

100% Zustimmung

Das deckt sich aber nicht mit der SanAV - ein NFS muss das können!

meiner meinung nach deckt sich das genau mit der SanAV

genau genommen, sagt die SanAV nichts dazu…

In der Anlage 5 der SanAV sind jedoch die Ausbildungsinhalte enthalten, darin steht unter "Störungen der Vitalfunk- tionen und Regelkreise und zu setzende Maß- nahmen (Bestandteil des Sach- gebiets „Notfallmedizin“)", einem teil der gerade mal 14 Stunden lang ist nämlich

– Bewusstseinsstörungen (endogene und exogene Ursachen, Synkopen)
– Atemstörungen (Stridor, Spastik, Brady-, Tachpnoe, Dyspnoe, Apnoe, spezielle Atemformen)
– Kreislaufstörungen (Hypertonie, Hypo- tonie)
Grundlagen des Elektrokardiogrammes
– Herzrhythmusstörungen
– Herzschrittmacher
– Defibrillation (Kardioversion)
– Regelkreise (Störungen im Wärmehaus- halt, Wasser- und Elektrolythaushalt, Säure-Basen-Haushalt, Stoffwechselstö- rungen)
– Schock (Schockablauf, Schockorgane, Schockfolgen, Hypovolämischer Schock, Kardiogener Schock, Septischer Schock, Neurogener Schock, Anaphylaktischer Schock)

Also bei einem Kapitel das 14 Stunden lang ist, und sachen wie Bewustseinstrübung, Atemstörung, Kreislaufstörungen, Defibrillation, Regelkreis und Schock enthält, würde ich sagen, das der Bereich „Grundlagen des Elektrokatriogrammes“ genau das ist was D3xter gesagt hat, nämlich es wird nur kurz angeschnitten. Und ich glaube nicht, dass diese Grundlagen des EKGs heißen, das es ein NFS befunden können soll.

Also wenn zeilerkommentar sagt das er 8 oder 12 Stunden EKG ausbildung hatte, bleibt für den Rest nur noch 6 bzw. gar nur 2 Stunden Ausbildungszeit.

Meine Meinung ist einfach, man hat vllt. Zeit das Thema in den Grundlagen zu erklären, aber definitiv nicht übungen dazu zu machen usw und das evtl vertiefend in Praxisstationen einzubauen. Sinnvoll wäre es auf alle Fälle. Befundung durch NFS, absolutes JA. Aber das ist eben ein Extra, zusatzkenntnisse, die man sich auch selbst aneignen sollte.
Die Große ausnahme wäre natürlich, wenn die Ausbildung deutlich länger dauert als sie lt sanAV dauern soll (wie zB in OÖ der Fall ist). Dann sind aber Aussagen wie „lt SanAV vorgesehen“ absolut relativiert…

Gute Bücher zum Thema EKG sind übrigends mMn
Elektrokomikographie (als Einstieg)
EKG-Kurs für Isabel (zur Vertiefung)

Wieso nur jeder NFS ? Zumindest in Niederösterreich werden in naher Zukunft beinahe ALLE im RD tätigen d.h. vom Zivildiener über den Rettungssanitäter bis hin zum Notfallsanitäter in den „Notfall“-Rettungsdienst eingebunden - oft auch als Ersteintreffende vor dem NEF. Es ist schon gar nicht gewährleistet der/diejenige das immer ein NFS ist. Kann man das von ALLEN (auch Ehrenamtlichen) verlangen ???..ich denke mal Nein.
Im Übrigen ist es so wie mit jeder anderen Sache…die Grundlagen des EKGS kann ich vielleicht in einigen Stunden abhandeln…den praktischen Nutzen hat nur der, der regelmäßig damit zu tun hat und sich laufend weiteren Übungen und Schulungen hingibt !
Wie diese Qualität auf die Strasse bzw. in den nicht-ärztlichen Rettungsdienst zu bringen ist ist wohl die Gretchenfrage. Meiner Meinung nach geht das nur in einem Berufsbild-Spezifischem Setting. Die Ehrenamtlichkeit hat hier mMn ausgedient.

EKG in der Tiefe (wobei, im Kurs hatten wir EKG wie es unserem Basiskurs entspricht, es gibt bei uns eine Fortbildung die nochmal so lange ist und sich mit den Pathologien im Detail beschäftigt.) ist schon drin. Auch bei den Fallbeispielen ist das EKG essentiell (so wie später in der Praxis auch).

Wir hatten über 200h Theorie und dazu das Fahrpraktikum mit 280h. Alleine in dem Praktikum hat man jedenfalls Gelegenheit jedes EKG mit dem Ausbilder nachzubesprechen, es ist viel Learning by doing dabei. Gerade in Bundesländern, in denen die Ausbildung hauptsächlich auf Notarztmitteln stattfindet, hat man da die Gelegenheit 1 zu 1 von einem Notarzt EKG Unterricht zu bekommen. Wer dann nach dem Praktikum nichts damit anfangen kann hat definitiv etwas falsch gemacht.

Bei unserer NFS Prüfung muss man übrigens (sofern man eine passende Frage zieht) die entsprechenden EKG Pathologien dazu können, außerdem bekommt jeder als Theoriefrage ein 12K EKG zum Befunden, allerdings dieses nur mit den von RedTiger genannten Pathologien, die man auch Lehrbuchmäßig erkennt (ich glaub +Schrittmacher, S1QIII und paar anderen).

Und bei der Praxis wirds auch gefragt, wer beim Brustschmerz den Stemi nicht erkennt kann alles richtig machen und wird trotzdem max ne 3 bekommen (Wer es erkennt - frühzeitig PTCA anmelden etc).

Also ich traue mich durchaus zu sagen, dass ich die von redtiger erwähnten dinge aus einem EKG ablesen kann. Auch wenn ich nur RS bin, hab ich mir durch diverse Bücher durchgelesen und mich mit Kollegen über das Thema unterhalten. Mit etwas Übung ist es nicht allzu schwer.