Aktuelles aus Wien

ad 1) naja, „neues aus wien“ :wink:
und man könnte ja unterstellen (was ich nicht tue), dass das auch eine auswirkung des notarztmangels ist, dass patienten so ins kh gebracht werden (glaube ich aber nicht)
der anlass für mich, es in diesem thread zu posten waren die zahlreichen postings über all die unnötigen einsätze und die depperten patienten, bei denen man seine umfangreichen fähigkeiten und kompetenzen nicht einsetzen könne

ad 2) hab ich überlegt, bringt aber vmtl nicht viel

  1. das ist eine ausgesprochen schöne begründung. ich mag das. ist genehmigt, darf bleiben:)
  2. sicher mehr als hier:)

Gute Frage atomization!

:wink:

@atomization: RTWs in der B-Gruppe fahren durchschnittlich 4 Einsätze mehr in 24h, sprich es wird weniger abgegeben. Das die Dispoqualiät in der B-Gruppe schlechter zu sein scheint, ist in der Ganzen MA70 bekannt.

@wuestenfuchs: Der Pat. gehört eindeutig auf eine Überwachungsstation, doch sollte man bedenken, dass die Erwartungen und Vorstellungen von den KH sehr unterschiedlich sind.
Ein bisschen konkreter: das AKH möchte sowieso alles und jeden avisiert haben, angefangen von der Alkoholintoxikation bis hin zum rez. annähernd normofrequenten VHF, während das z.B. im WSP nicht notwendig ist. Ich weiss aber als Sanitäter wenn ich ein Überwachungsbett abbuche nicht wo ich hin fahre ( im übrigen schon garnicht wo welche Kapazitäten wo frei sind, ausserdem was bringt das den Sanis wenn sie das tun was du beschrieben hast??).
Das heisst wie komme ich dazu, dass ich für ne Alkoholintoxikation mit ner GCS 12 ein solches Bett abbuche und dann ins KFJ fahre und die mich fragen ob ich, wie du es nennst „einfach nur dumm bin“ oder sonst was nicht verstanden habe. Also nur weil das AKH und im übrigen auch die Rudolfstiftung (was neurologisch auffällige Pat. angeht) Sonderwünsche hat die die Mehrheit der Spitäter nicht haben, komme ich in meiner Arbeitsweise in brenzlige Situationen… das sehe ich nicht ein!
Für mich persönlich habe ich entschieden, dass ich das AKH persönlich avisiere für solche " nicht unbedingt avisopflichtige Patienten" .

Zudem, „zu dumm zu erkennen“:

  1. Schwarze Schafe gibt es überall. Erst recht nicht wenig unter den Pflegekräften. Also warum sollte es unter den Sanitätern anders sein.
  2. War überhaupt ein NKV oder höher dabei? Vll sollte das ärzliche und Pflegepersonal auch mal darauf achten.
  3. Der Häufigkeit der Anwendung seiner NKs und Behandlung von wirklichen Notfallpatienten wirkt sich sehrwohl auf die Qualität der Arbeit aus. Würde ich weniger Taxi spielen, würde ich die ETI vll besser beherrschen, als ich es gegenwärtig tue. NKV kann ich zum Gluck auch bei nicht Notfallpatienten anwenden sonst wärs wohl ähnlich…
  4. War vll ein NA Vorort und hat gesagt:" führts den normal " und ist dann nicht mitgefahren. Soll auch vorkommen. So manch alter sani denkt sich dann" na guat mir is wuascht"
    Wenn der Pat. wirklich hochbetagt ist, muss ich mit die ethische Frage stellen, in wie weit brauch der Pat. hochqualitazive Notfallmedizin…
  5. Es ist Fakt dass 80% meiner Pat der unteren Bildungsschicht zugehörig und viele Migranten darunter sind und es genau aufgrunddessen zu vielen Fehleinsätzen kommt. Ist das jetzt endgültig zum Tabuthema avanciert oder wie? Ich denke Probleme sollte man ansprechen und das ist definitiv eines der größten im Wiener RD.
  6. Mit demm NA Mangel hatte deine berichtete Situation wohl eher nichts zu tun, wir sind angehalten auch ohne NA den Pat. auf die richtige „Station“ und im Zweifelsfall gibts nen NA wenn man ihn will…

Ein Beispiel von der B-Gruppe aus den letzten Tagen:

Der RTW aus dem 21. Bezirk fuhr im südlichen 23. Bezirk, der RTW aus Hernals in Kalksburg (süd-östlicher 23. Bezirk).

Die B-Gruppe hält wenig von „Gebietsabdeckung“ sonsern schickt die Autos kreuz und quer durch Wien. Die ausm Norden fahren in den Süden und umgekehrt.

Außerdem halten sie sich sklavisch an die Codevorschläge des AMPDS und schreiben selten was dazu.

Wir sind 4 mal zu „Unbekannter Zustand“ gefahren. Einmal war es ein Arbeitsunfall in einer Geschäft (Perfektes Deutsch, niemand kann mir erklären das die nicht rüber bringen konnte das was auf nen Fuß gefallen ist (war übrigens ein D Code)), ein anderes Mal waren wir bei einem entwichenen Patienten von der Psych auf einer PI (wenn die Polizei einen RTW zum Rücktransport anfordert kommt scheinbar auch unbekannter Zustand ohne Beitext heraus). Und das geht weiter…

Man merkt einfach einen Unterschied, die A-Gruppe ist mir deutlich lieber…

das ist mir klar, aber man kann die leitstelle ja fragen.
und mehr als einmal kommts vor, dass das rettungsmittel fragt, ob im gewünschten ziel-kh ein überwachungsbett frei ist, und wenn die antwort der leitstelle „nein“ lautet, der patient eben auf einmal keins mehr braucht.

hier gings nicht um eine alkintox, und nicht um ein annähernd normofrequentes VHFl.
der beschriebene patient war, wie du selbst richtig schreibst, eindeutig überwachungspflichtig, und zwar in jedem KH

und der schluss daraus ist, dass eindeutig überwachungspflichtige patienten aus prinzip gar nicht mehr für ein überwachungsbett abgebucht werden?
sonderwünsche hin oder her, bei dem patienten gabs keinen zweifel, daher ist es vollkommen irrelevant, wie man in KH x oder y bei einem alki gehandelt hätte.

ganz meine meinung (bis auf das „erst recht nicht wenig unter den pflegekräften“. mMn eine unnötige spitze, die hier nicht hergehört. egal. schwarze schafe gibts einfach ÜBERALL).

weiß ich nicht, ist auch nicht relevant. es war ein 3er team, davon ein ZDL.
es ging primär um das erkennen der situation des patienten und der entsprechenden einschätzung, was er braucht, nicht um das legen eines venflons.

absolut richtig. aber hier gings nicht um notkompetenzen, sondern um simple patientenbeobachtung und einschätzung. also kompetenz ab RS.

nein, war keiner

ich weiß

kann man gern ansprechen. aber ich finde es wichtig (und darum habe ich den fall gepostet), dass es sehr wohl auch andere entscheidende probleme im wiener RD gibt.
alle matschkern, dass sie nur migranten, die eh nix haben, herumkutschieren dürfen, und dann gibts einen patienten, der offenkundig ein relevantes medizinisches problem hat, und dann wird der gravierend falsch versorgt.

hat in dem fall nicht sonderlich gut geklappt.

Quelle? Oder ist das subjektive Empfindung und damit alles andere als Fakt.
Außerdem: Definiere untere Bildungsschicht. Du wärst erstaunt, wer da aller bei meiner Definition reinfallen wurde.
Und definiere bitte Fehleinsatz!

@wuestenfuchs:
Ich sagte ja in diesem Fall wurde falsch gehandelt, aber trotzdem gilt es die Punkte die ich aufgezählt habe zu beachten, denn die Eigenheiten der KH’s erleichtern uns unsere Arbeit nicht gerade. Und somit passieren auch öfters Fehler.
Ich richte mich nachdem ich den Patientenzustand erfasst habe, nach der gängigen Handhabung und Vorstellung der Mehrheit der Wiener Spitäler und nicht nach dem ein oder anderen Extrem.

@eklass:
Natürlich gibt es keine Fakten, es ist ein subjektives Empfinden und auch die untere Bildungsschicht kann man nicht definieren, wäre ja höchst verwerflich wenn man Menschen nach ihrem IQ und Bildungsabschluss klassifiziert. Ich will keine wissenschaftliche Arbeit schreiben also brauch ich auch keine empirisch nachweisbaren Daten. Ich habe Lebenserfahrung und selbst ein sozialwissenschaftliches Fach studiert und daran mache ich meine Einschätzungen fest.
Fehleinsatz ist schon einfacher zu definieren: Ein Fehleinsatz ist für mich ein Einsatz bei dem die Beschwerden des Pat. nicht in die Definition eines medizinischen Notfalles fallen und dem Pat durch wesentlich geringeren/ resourcensparenderen Aufwand geholfen hätte werden können.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese beiden Sachen zusammenhängen.
Wenn 95% der Patienten absolut nichts haben, was akut behandlungsbedürftig wäre, dann geht mit der Zeit die Motivation verloren, eine ausführliche notfallmedizinische Untersuchung und Patientenbeurteilung zu machen. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass nicht erkannt wird, dass ein Patient ein ernsthaftes medizinisches Problem hat, weil man es gewohnt ist, die ganze Zeit Patienten zu fahren, die eh nix haben.
Ich will hier kein Fehlverhalten verteidigen, aber darauf aufmerksam machen, dass permanente Unterforderung im Beruf stark negative Auswirkungen auf die Arbeitsqualität hat, denen man sich nur schwer entziehen kann. Davon sind nicht nur die Mitarbeiter im Rettungsdienst betroffen, dieses Phänomen gibt es auch in anderen Berufen.

da hast du sicher recht, phil.

Auf jeden Fall!


Quelle: Facebook

Thank you AMPDS (y) :blush:

So dramatisch das ganze klingt - es ist nicht so überraschend, dass so etwas vorkommt wenn man mit dem Rettungswesen in Wien vertraut ist.

Zunächst stellt sich die Frage was das AMPDS ergeben hat. Wenn die Berufer nur den Knall mitbekommen haben und sonst nichts (keine offensichtlich Verletzten - wenn der Artikel stimmt), ist entweder ein „Unklares Geschehen“ herausgekommen, oder zumindest irgendein anderer Code mit „unbekannter Zustand“, was von der Priorität her in beiden Fällen ein Beta-Code wäre. Wenn zumindest von einem Verkehrsunfall die Rede war, könnte es ebenso ein 29B4 (VU-unbek. Zust.) sein, unter Umständen auch ein Delta-Code (Fzg. vs Fußgänger).
Denkbar ist auch irgendein Alpha-Code, zb. 30A1 (Verletzung-ungefährliche Körperregion). Meines Wissens setzt das aber vom Abfrageschema her voraus, dass der Berufer auch wirklich entweder beim Patient ist, oder zumindest in Kenntnis ist, was passiert ist. Wäre interessant, was da herausgekommen ist, bzw was die Leute am Telefon wirklich gesagt haben…

Warum es solange gedauert hat, bis endlich ein Auto da war, lässt sich folgendermaßen erklären:
Ich vermute, dass der Einsatz abgegeben wurde. Würde von der Zeit her auch hinkommen: die jeweilige Leitstelle die den Einsatz von der Berufsrettung aufnimmt hat bei einem Alpha-Code 20min Zeit ihn zu vergeben. Wenn man eine gewisse Anfahrtszeit miteinberechnet kommt man auf ungefähr eine halbe Stunde, wobei es zeitlich vermutlich unerheblich ist, ob der Einsatz dann wirklich von der Organisation gefahren wird die ihn aufgenommen hat oder wieder an die Berufsrettung zurückgeht.
Alternative ist, dass die Berufsrettung wirklich keine Fahrzeuge frei hatte, bzw. andere Einsätze vom Code her dringlicher waren. Das wäre auf den ersten Blick durchaus denkbar, da der Einsatz einerseits genau in die „Stoßzeit“ gefallen ist, gleichzeitig der BO doch etwas abseits liegt. Prinzipiell befinden sich in einem Umkreis von ca. 10min drei Rettungsstationen, wo planmäßig zu dieser Uhrzeit insgesamt 9 RTWs zur Verfügung stehen. Wie viele davon tatsächlich in Dienst bzw einsatzbereit waren ist natürlich fraglich…

Ohne die Hintergründe zu kennen ist es natürlich schwierig, hier irgend jemandem die Schuld zu geben. So wie der Vorfall im Text beschrieben ist, finde ich es ein wenig seltsam, dass offenbar niemand direkt beim Patient war und auch scheinbar auch keine Urgenz seitens der Polizei stattgefunden hat (war immerhin ein Verkehrsunfall).

Die Rettung wird das vermutlich intern untersuchen, bzw hat das bereits getan. Wir werden wahrscheinlich nur spekulieren können wie sich das alles wirklich zugetragen hat… :wink:

Diverse Einsätze in der Öffentlichkeit und in öffentlichen Gebäuden müssen gleich abgearbeitet werden, da gilt die 20min Frist nicht, selbst wenn es ein a Code ist.
Am ehesten kann ich mir vorstellen, dass einfach mal wieder kein Auto frei war. Kein Wunder wenn man die Rtws aus dem Regeldienst am Süd und Westbahnhof stellt bzw. zu jeder Bagatelle ein Fahrzeug schickt.
Aber Ronald Pakert hat es auch richtig gesagt, würden die Leute hingehen und sich erkundigen ob jemand wirklich im Sterben liegt, kann man genauer abfragen und ggf. ,wenn man ein Auto frei hat, dieses sofort disponieren oder sogar ein anderes von einem anderen Einsatz abkommandieren.

Bei meinem Wien-Klinikpraktikum im Februar sind die schon damit rumgerannt, was hat da so lang gedauert?

Ich fahr recht viel in Wien und hab noch nie einen Sani damit gesehen…

But anyway - gefällt mir sehr gut! Ich hätte allerdings vielleicht eher Navy-Blau mit Gelb genommen, aber Schwarz mit Orange ist auch gut :slight_smile:

Besseres Foto.

schrecklich!