Wieder Ärger in Oberösterreich - Mitarbeiter packen aus!

Lieber Kollege,
Ich bin jetzt fast 20 Jahre dabei und habe unzähliche „Revolutionen“ und „Neuerungen“ mitgemacht, die alle, immer in einem Kompromiss endeten. Es tut mir leid, aber da ich die agierenden Personen im LV persönlich kenne und auch weiss, was man erreichen will und was nicht muss ich Dir sagen, dass wir keine Revolution in OÖ sehen werden.

Das RK OÖ macht das was gemacht werde muss und was vom Land bestellt wird. Und das so günstig wie möglich. Man liefert exakt das, was das Land bestellt. Will das Land ITWs und finanziert diese, dann kauft man diese zu (wie geschehen). Aus Eigeninteresse macht da keiner was.

Ich bin realist. Ich mache das schon sehr lange und ich kenne den Verein schon sehr sehr lange und weiss, wie viele Personen hier in der Suppe mitkochen. Die Freiwilligkeit ist Ihnen enorm wichtig, wie man ja auch aus den Gesprächen zur SAN-G Reform deutlich heraushören kann. Und Freiwillige wollen Action. Sonst gehen Sie. Und diesen Spagat versucht man zu springen. Und da bleibt… wieder mal die Qualität auf der Strecke. Freiwillige, die nur KTW Dienste machen werden am Ende des Tages schnell weg sein.
Und genau deshalb wird da ein Reförmchen rauskommen und nicht mehr.

Und hätten wir letztes Jahr nicht einige Engagierte Sanis gehabt, welche der Krone und anderen Medien interna zugespielt hätten (die allesamt in einer Kommandoaktion vom LV ausgeforscht und entfernt wurden), wäre bis heute genau nichts geschehen. - So funktioniert dieser Verein. If you like it or not.

Frage: Belege?

Völlig richtig - meistens werden dann Halbwahrheiten von Kollegen verbreitet, die selber doch nicht ganz so wichtig und professionell sind wie sie zu glauben scheinen.

Um vielleicht wieder von den persönlichen Argumenten wegzukommen:

  • Es ist richtig, dass das geschilderte SEW-N Konzept einen massiven Fortschritt bedeuten würde, wenn es so umgesetzt wird, wie in der Aussendung des LVOÖ beschrieben. Es gibt also eine Intention zur Verbesserung, was zu begrüßen ist.
  • Ein kürzlich ergangenes Mail des LV OÖ schildert, dass aktuell „an der Einsatztaktik“ bei AML-Anwendung gearbeitet wird, was wohl einen Schritt Richtung NA-Verständigung analog NÖ meint. Auch hier ist man offensichtlich bereit, sich funktionierende Systeme an- und abzuschauen.

ABER:

  • Es ist auch richtig, dass die digitale Dokumentation in OÖ (die es am NEF schon gefühlt ewig gibt) bislang weder funktional (Stichwort: Schnittstelle Drucker und Schnittstelle KH-Aufnahmestation) noch projektmäßig (wie lange reden wir schon für Tablets für RTWs) professionell umgesetzt wird.
  • Die faktische Monopollage des RKOÖ in Verbindung mit den Kontakten in die Landesregierung lässt den Druck fehlen, der in NÖ zum „Aufrüsten“ zwischen RK und ASB geführt hat. Es ist nicht zu erwarten, dass das RKOÖ in Eigeninitiative die Qualitätsstandards hebt (dass der mediale und politische Druck aber weh getan haben muss, merkt man an diversen unprofessionellen Reaktionen von Präsident Aichinger und Kolleg:innen - Quellen in diesem Thread zuhauf und persönlich erlebt).

Zusammenfassend:
Guter Plan, aber wir OÖ-Sanis sind mehrfach gebrannte Kinder, was leere Versprechungen angeht. Ich bin derzeit in OÖ inaktiv, bin aber gern bereit, in die Heimat zurückzuschauen, sofern die Bedingungen passen. Im besten OÖ-Slang: Schau’ ma mal, oft seng’ ma scho.

Gerne persönlich.
Ich kenne die Personen. 1 Dispo aus Linz, 1 Dispo aus Wels, 1 Sani aus Linz, 2 Sanis aus Wels und 1 Sani aus Grieskirchen.

Genau das sind wir. Es sind schon so viele „Revolutionen“ ausgerufen worden und dann in den Bezirken oder im LV erstickt worden.
In den vielen Jahren, in denen ich das mache ist mir eines klar geworden. Es geht hier nur und ausschließlich darum so viel Geld mit so wenig Aufwand wie möglich zu machen.
Und genau da spießt es sich. Die Freiwilligen sind im Verein nicht nur mächtig, sondern auch unglaublich Wichtig. Man wird nie etwas tun, was gegen die Interessen der Freiwilligen laufen würde. Und jedes Projekt, welches Geld kostet und nicht vom Land vergütet wird scheitert. Genauso wie jedes Projekt in welchem die Freiwilligkeit angegriffen wird.

Da muss ich dir vehement widersprechen. Es geht nicht nur ums Geld…

Es geht auch um politischen Machterhalt.

Ja, das habe ich vergessen. Geld und Macht gehen immer zusammen.
Aber exakt das ist es worum es dem RKOÖ geht. Und genau nichts anderes.
Und wenn man mal verstanden hat, dass dies die primären Ziele sind, kann man im Lichte dessen auch so manche Entscheidung nachvollziehen und vor allem die die Kraft mit welcher man sich gegen eine professionelles Rettungssystem stemmt.

Alles was Geld kostet ist schlecht.
Freiwillige und Zivis oder FSJ sind gut, weil Sie nichts kosten.
Notarzteinsätze sind gut, weil Sie nichts kosten.

Professionalisierung = Schlecht, kosten Geld
RTW / KTW System = 2x Schlecht, kostet Geld und vergrault Freiwillige.
Ausbildungen übe den RS hinaus = Schlecht, kosten Geld

Hoffe dass das nun mal gesickert ist.