Verständigung Anwendung AML

Ich denke mir dazu wenn der Patient eine NKA-Anwendung braucht oder absehbar ist, der Pat. instabil ist oder für eine Notarztnachforderung (eben um dem die Zeit zu ersparen) ist die Leitung absolut gerechtfertigt.

Ich find nur die Aussage „jeder Notfallpatient kriegt eine Leitung“ bissl gefährlich. Hab im Krankenhaus sowohl einige stat. Patienten mit Thrombophlebitis gesehen (wo mir auch von der Stationsleitung nochmal eingeschärft wurde, beim Leitung legen echt ordentlich hygienisch vorzugehen) als auch von einigen Mitarbeitern aus der NFA/Schockraum gehört, dass wenn ein RD-Patient mit Leitung kommt und es unmittelbar keinen Grund gibt diese weiterzuverwenden (kritisch, laufende Therapie, schlechte Venen etc.) wird diese gezupft - das Infektionsrisiko ist einfach zu groß.

1 „Gefällt mir“

:face_with_raised_eyebrow: ahja… klar… bezweifle ich jetzt einfach mal ganz stark…
Das erste was die Pflege macht, wenn egal welchen Patienten bringst, ist Monitorisieren, Leitung legen, Blut abnehmen.

Das sind die glücklichsten Menschen der Welt, wenn die Leitung schon liegt und Blut für sie hast. Die „zupfen“ fix keine Leitung bis der Arzt entscheidet, dass der Pat. entlassen wird. Bei stationärer Aufnahme bleibt die Leitung sowiso.

4 „Gefällt mir“

Jeder Notfallpatient ist auch einer Anwendung würdig bzw einer Nachforderung… Und wenn einer kein Notfallpatient ist weil er sich einfach nur den Fingernagel eingerissen hat braucht der auch keinen Zugang. Es ist auch nicht jeder Patient zu dem wir mit Blaulicht fahren ein echter Notfallpatient - nur wenns einer ist wird auch keiner Fragen warum eine Leitung liegt, sondern eher froh sein dass ein gesicherter Zugang frühzeitig etabliert wurde, sollten Medis benötigt werden.

Dass in der Notaufnahme bereits liegende Venenwege gezupft werden würde ich als „urban-myth“ verzeichnen, weil das hab ich noch nie gehört, dass sowas gemacht wird… Erst wenn der Patient nach Hause geht aber nie initial direkt nach Aufnahme.

Ok zum ersten: da geb ich dir recht, bzw. hab ich das dann falsch in einem der vorherigen Beiträge aufgefasst. Für mich klangs so wie „jeder Pat. zum dem ich komm kriegt eine Leitung“

Und zum anderen - da red nur weiter was ich gehört habe…
Und selbstverständlich passiert das nicht sofort :roll_eyes: - völlig klar dass die sich um monitieren etc. kümmern, erst recht bei einem kritischeren Patienten. Da bleibt auch mal die Leitung. Aber ich habs selbst schon gesehen (bin nochmal rein um was zu holen, Pat. lag noch in Koje) wie sie unsere funktionierende entfernt haben und eine eine neue, samt Blutabnahme gelegt haben.
Darum hab ich dann mal nachgefragt.
Und bei stationärer Aufnahme (zumindest auf dieser Station in G) bekamen die Patienten definitiv eine neue „innerklinische“ Leitung gelegt. Und die Erklärung war genau die - wegen Infektionsgefahr.
Vielleicht passiert das nicht immer, vielleicht ist eine keine Vorschrift sondern nur Usus einiger Abteilungen oder Mitarbeiter, aber den Grund dahinter leuchtet mir ein.

Ich war auch schon an Abteilungen, die das so handhaben. Auch das RKI empfiehlt: „Im Rahmen einer Notfallbehandlung ohne ausreichende Beachtung der Anti­-sepsis gelegte PVK sollen innerhalb von 24h entfernt und ggf. an anderer Stelle neu gelegt werden.“
Natürlich wird das bei den meisten durch den RD gebrachten Pat. nicht gemacht, obwohl es vielleicht aus hygienischer Sicht indiziert wäre, aber ist halt ein zusätzlicher Mehraufwand :wink:

Die Frage ist aber immernoch, warum sollte ein Zugang der im KH gelegt wird „hygienischer“ sein als meiner aus dem RTW oder der Wohnung des Patienten? Haben die vll andere Alkotupfer?.. oder sind die Pfleger steril?
Hätte noch nie gesehen, dass im KH der Punktionsort erst mit ein paar Lagen Bataisodona bepinselt wird. Eher im Gegenteil sieht man oft, dass nach dem desinfizieren oft nochmal die Vene am Punktionsort betatscht wird bevor man zusticht.

Ich könnte jetzt nicht mal wirklich ein realistisches Beispiel konstruieren bei dem ich tatsächlich die Neuanlage wegen der Hygiene rechtfertigen könnte. Vll. ein Pat. der in einem Auto eingeklemmt ist, wenn es regnet. Aber selbst da kann ich mit der Jacke einen Regenschutz machen, hygienisch einen Zugang legen und den dann gut und sauber verpacken. Evtl. vll.wenn der Zugang im nachhinein irgendwie verschmutzt wird. Aber normal ist das Zeug mit Tegaderm abgeklebt und bleibt daher für gewöhnlich auch sauber.

Echt seltsam was man in manchen Ecken des Landes so erlebt. Aber es gibt scheinbar alles. :man_shrugging:

Naja, drauftatschen tun sicher im RD auch sicher genug, nicht nur im KH, das ist einfach überall eine schlechte Angewohnheit.
Und natürlich ist es nicht großartig hygienischer - trotzdem ist wohl eine NFA Koje, ein Aufnahme- oder Patientenzimmer sicher etwas sauberer wie eine Patientenwohnung oder vllt auch das Innere eines RTWs (soll ja Dienststellen geben wo das mit dem Putzen nicht so genau genommen wird :wink: ) und im Normalfall zieht man sich da auch erst direkt vor Patientenkontakt Handschuhe an, und hat die nicht evtl. schon beim Autofahren angezogen oder im Stiegenhaus und greift damit Lenkrad, Türgriffe, Ausrüstung am Mann oder im Rucksack etc. an, solche Kleinigkeiten spielen sicher auch mit.
Und im RD wird oft nur einmal schnell mit einem dieser kleinen Alkotupfer darüber gewischt, während im KH oft mehrere Isozid-getränkte Tupfer verwendet werden.

1 „Gefällt mir“

Das ist tatsächlich so, zumindest in Linzer Krankenhäusern, da muss ich sixty-eight-whiskey recht geben.
Sobald klar ist dass ein Patient aufgenommen wird, wird ein neuer Zugang etabliert.
Das Personal begründet das damit, dass ein Zugang der Prähospital gelegt wurde nicht 100% sicher Steril ist und man damit einfach das Infektionsrisiko minimieren möchte.

Minimieren ist ja ein Argument, aber 100% da brauchst schon einen OP und ich hätte lieber meinen Zugang zu Hause gelegt als eine nosokomiale Infektion mit vl MRSA od MRGN

Aber sehr interessant dass SOPs so unterschiedlich ausfallen…

1 „Gefällt mir“