Ich habe versucht, eine Antwort zu „googeln“ bzw. über die med. Fachinformation von Elomel etc. zusuchen. Ich bin leider nicht Fündig geworden. Ich möchte gerne wissen, ob es für einen gesunden Normmann eine 24h Höchstmenge an isotonischer Infusionsmenge gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass über die kritische menge hinaus kardiale Probleme bzw. Ödeme als eine Gefahr drohen könnten.
Darf man den hintergrund deiner frage wissen?
Beantworten kann ich sie dir nicht, kommt sicher auf viele variablen an
Wenn ich die (d max.) Menge kenne kann ich mir vorstellen was es bedeutet 2x kolloid 500ml und 5x 500 ml kristaloid bei einem Patienten anzuhängen. Zwischenzeitlich hab ich was gefunden was meine Frage in etwa beantwortet physioklin.de/physiofundin/d … -nacl.html
Ich verstehe auch den Hintergrund deiner Frage nicht ganz und tu mir deswegen schwer beim Antworten…
Die maximale Menge ist wohl nur ein Surrogat Parameter und völlig unnütz. Warum und aus welchem Grund soll ich denn einem „Normman“ wie du beschreibst eine maximale Menge an Infusionslösungen verabreichen ?? Lautet deine Frage nicht eher:“ Kann eine bestimmte Menge an kristalloider Infusion zu schweren Nebenwirkungen führen ?“
Wenn das deine Frage ist lautet die Antwort wohl Ja. Die Menge selbst lässt sich aber nicht so einfach quantifizieren und ist abhängig von vielen vielen Patientenzuständen und Parametern,…
Kollege hatte erzählt, sie hatten Mal im den 90er einen schweren VU wo der Patient massiver eingeklemmt war und wirklich massiv geblutet hat. Da haben sie so viele Infusionen reingedrückt, dass irgendwann Mal nur noch die Infusionsflüssigkeit aus den Wunden kam. Da wussten sie dann, dass sie die Rea einstellen können.
Wenn man das gesamte Blutvolumen durch Flüssigkeit ersetzt dann…ja…da rinnt nur noch Wasser raus. Genau deswegen ist die Blutstillung (bzw das Abbinden von eingeklemmten Extremitäten) so wichtig.
Mit der Frage nach dem maximalen Infusionsvolumen geht es teilweise in Details des Gerinnungssystems, das kann man schwer in Kürze erklären - aber hier gibts gute Vorträge:
Der wär aber auch gestorben wenn er 5 Ringer weniger bekommen hätte. Hat also mit der Frage nix zu tun.
Abgesehen davon; es gibt Patienten die kommen nach einer längeren OP (Notfall oder Routine, egal) auf meine ICU zur Aufnahme mit nem Bilanz + von 5, 6, 7 Litern. Und viele brauchen das Volumen auch. Also jemanden mit gesunden Nieren mit kristalloiden Infusionen zu schaden wird schwer. Sicher möglich, aber ich versteh den Grund der Frage nicht ganz. Gerade in präklinisch m.M.n. nicht relevant. Überhaupt verbleiben gerade kristalloide Lösungen nicht lange im Intravasalraum
Dieses viele Volumen ist aber schlecht - das ist wirklich bekannt und sollte jedenfalls vermieden werden. Und Volumen macht keinen Kreislauf, Stichwort „Small Volume Resuscitation“ - es gibt viele andere Möglichkeiten, Katecholamine, etc.
Bei OPs bestimmt man den Flüssigkeitsbedarf so:
Beadrf = Erhaltungsbedarf (ca 1,5ml/kgKG/h - bei ERWACHSENEN!, Kinder brauchen mehr) + Flüssigkeitsverlust (Verdunstung durch offenen Bauch, Blutung, etc) + Nachholbedarf (Erhaltung x Zeit Nüchtern → nach 6h muss ma ca 600ml "nachholen).
Bei einer offenen, großen Bauch-OP kann man zb allein durch die Verdunstung mit einem Flüssigkeitsbedarf von 8-15ml/kgKG/h ausgehen (Die verschiedenen Lehrbücher haben da natürlich unterschiedliche Meinungen, diese Angabe ist aus dem Striebel). Das ist beim 100kg Mann schon ein Liter pro Stunde, der braucht dann bei einer langen OP natürlich ganz viel.
Wichtig ist aber die Unterscheidung zwischen Bilanz und infundiertem Volumen - die Bilanz ist nämlich mehr als die Differenz zwischen infundiertem Volumen und der Menge im Harnsackerl.
Das infundierte Volumen kann gerne 6,7,8,9 Liter sein - wenn das die Bilanz wäre würde es schon eher schmerzen