Bin auf diesen nicht uninteressanten Artikel aus Deutschland gestoßen. Grundsätzlich sind ja die Probleme die gleichen, ich find es aber recht lustig, dass man in Frankfurt/Main deshalb wieder den von uns oft verteufelten NKTW testet um sich um medizinische Bagatell-Fälle zu kümmern.
Link zum Artikel: http://hessenschau.de/gesellschaft/bagatell-anrufe-auf-der-112-nehmen-zu,112-notruf-100.html
Interessanter artikel, auch der mit der polizei (link unterm aetikel)
NKTWs sind eh super, wenns auch richtige RTWs gibt; verteufeln tut die keiner
Verteufelt hier wirklich wer den NKTW? Ich tu’s nicht.
Eher im Gegenteil: bevor ich wie in London (siehe Serie „Ambulance“) drei Stunden auf eine Aufstehhilfe warte, die dafür aber von 2 hochschulausgebildeten Paramedics durchgeführt wird, ist das Modell Österreich, wo nach 15 Minuten der Zivibomber da steht, gar nicht schlecht.
Ich denke, dass es auf ein „3-Tier-Modell“ rauslaufen wird. Tier 1: BLS-Ambulance für alles, was lt. Abfrage höchstwahrscheinlich wirklich nicht lebensbedrohlich ist (A&B-Codes, KTW mit 2 RS), Tier 2: ALS-Ambulance für alles ab C plus Tier 3: Experte für richtig böse Dinge (=Notarzt).
Die Frage bleibt, ob das für den ländlichen Raum auch geeignet ist, weil Ausfahrtshäufigkeit für Tier 3 so gering wäre, dass es entweder wirklich grob unwirtschaftlich wird, oder wir absolut sinnlos lange Eintreffzeiten haben.
Sehe Tier 1-3 genauso.
Aus meiner Sicht ist Tier 1+2 Business und Tier 3 die Daseinsvorsorge, die ruhig defizitär sein kann.
Der NKTW wird nicht verteufelt, sondern der SEW = Sanitätseinsatzwagen wird von mir und einigen anderen massivstens hinterfragte, weil er ein eierlegende Wollmilchsau ist die gerade noch nicht fliegen, schwimmen und tauchen können muss.
Wenn es neben dem NKTW, auch den regulären RTW gibt sagt niemand etwas dagegen. In Hessen wird jetzt halt realisiert, dass es zu teuer ist zu jedem Einsatzszenario ein RTW mit einer hochausgebildeten Besatzung zu schicken. Also erfolgt in Hessen eine szenariobedingte Reduktion der Einsätze für RTW’s, da bestimmte Einsätze eben auch durch geringer qualifizierte und ausgerüstete Kräfte erfolgen können und da sind dann auch schnell die ehrenamtlichen RS in Deutschland auf den Wagen oder die Geringfügigbeschäftigten.
Die Frage für Österreich ist halt tatsächlich, kann ich einen RTW in’s Grüne stellen, welcher in der Woche auf 2 - 3 Einsätze kommt, nur die Frage muss sich die öffentliche Hand stellen.
Die kommen aber auch nur mit einem TypB RTW, welcher ja nur durch deutsche Normungsgremien fälschlicherweise zum NKTW mutiert ist … aber das Thema hatten wir ja schon
Wenn man die wirklich indizierten RTW Einsätze am Land pro Ortsstelle nimmt, wird der vermutlich in der Woche 1x ausfahren, ergo bin ich besser bedient wenn ich ein Fahrzeug hinstelle, welches diesen einen, die niederpriorisierten Einsätze sowie die Krankentransporte abdecken kann.
Bei uns geht man den Weg, dass man ([size=85]Stadt und größere Bezirksstellen ausgenommen, da ohnehin RTW/KTW Trennung[/size]) an Ortsstellen auf MB Sprinter ([size=85]nur diese erfüllen TypB, welche bei uns lt Landesrettungsgesetz für RTW vorgeschrieben ist[/size]) setzt. Diese haben halt einen verschiebbaren Tragentisch und daneben auch einen Dlouhy Tragstuhl. Restlicher Verbau halt wie in einem RTW aus der Stadt. Damit decke ich alle diese Gebiete ab. Werden aber als RTW geführt - KtW sind T5/6 oder kleine Sprinter gemäß TypA2.
Von dem SEW, die im Grunde nicht mehr als TypA2 (wenn überhaupt) sind, halte ich auch nichts. Gibt es bei uns Gottseidank eh nicht.
Verschiebbarer Tragetisch + Tragsessel? Das geht?
…Kleine Sprinter…?
Die Halterung vom Tragsessel + Gurtschnalle ist herausnehmbar, dann kann mann den Tragentisch einfach in die Mitte schieben. Bis jetzt hab ich das aber eigentlich immer nur bei Überstellungen vom Bezirkskrankenhaus ins LKH benutzt. Der Tragsessel wartet dann auf unsere Rückkehr im KH ;D Wir haben bei uns in Salzburg als RTW´s Sprinter Hoch Lang im Einsatz.
Nicht schlecht!
Am beispiel wien sieht man das der nktw funktionieren kann.
In Wien fahren private und die 4 für wien Krankentransport.
Wobei die 4fW mit ihren ktw’s auch ab und an nktw Einsätze übernehmen.
Dann gibt es von den 4fW und 2 privaten Anbietern nktw’, die alles was Alpha und Bravo Codes sind übernehmen so möglich um die rtw’ zu entlasten.
Hier kommt es schon mal vor das ein ktw einen nktw Einsatz fährt weil er gerade in der Nähe ist oder ein rtw einen nktw Einsatz übernimmt weil kein nktw frei ist.
Auf den nktw’s gibt es meistens (leider nicht immer) eine etwas verbesserte Ausstattung und meistens fahren motivierte und erfahrene freiwillige oder hauptberufliche diese Fahrzeuge.
Es ist also ein gutes Mittel um rtw’s zu entlasten.
Jedenfalls meiner bescheidenen persönlichen Meinung nach.
nur dass die bevölkerungs- (und damit einsatz-) dichte wiens in keinster weise mit dem überwiegenden rest von Österreich vergleichbar ist
Generell hast Du Recht, aber bezüglich der Ausstattung und Besatzung muss ich nachfragen:
Es gibt bei den „normalen“ N-KTWs imho keine Ausstattungsunterschiede zu einem regulären KTW. Hast Du hierzu konkrete Beispiele?
Allerdings ist es sogar so, dass durchaus öfter (zumindest beim ASB) vollwertige RTWs (in Sachen Ausstattung/Fahrzeug) N-KTW Dienste fahren, da eine entsprechend freigegebene RTW-Besatzung (NFS+ als TPF meistens) fehlt. Das führt sogar dazu, dass man sich in einem „kleinen KTW“ dann sehr unwohl fühlt, wenn man Einsätze damit abwickelt.
Hier handelt es sich dann um die jeweiligen Bezirksgruppen-Fahrzeuge, die ehrenamtlich besetzt sind/werden.
Das stimmt und ist leider der große Knackpunkt. Was in den Städten funktioniert, ist am Land meistens schwer und umgekehrt. Ich finde es sehr schwer, eine „Gesamtlösung“ zu finden.
Die nktw’s des asb und vom rk werden primär freiwillig besetzt, der smd hat zeitweise einen im Dienst der hauptberuflich besetzt ist.
Alle Fahrzeugen führen erweitertes Material mit sich. Beim rk sind dies Rucksäcke der bezirksstelle, beim asb sind dies entweder Rucksäcke um die asb ktw’s zu verbessern bzw. Wird nktw generell mit Fahrzeugen der freiwilligen Gruppen gefahren.
Soviel zu diesem Thema.
Bezüglich der Flächenbezirke in den ländlichen Regionen ist die Frage ob es sinnvoll ist nktw’s außerhalb der ballungszentren einzuführen. Den wenn der „rtw“ in nö in 5 Minuten beim Patienten ist, der nktw in 10 und der rtw mit nfs als Sani in 15 Minuten ist wohl jedem klar das der rtw mit den Sanis den Notfall fahren wird. Alles andere wäre ein Unding.