Todesfeststellungen durch NEF

Hallo zusammen!
Wir wurden vor kurzem von unseren Kollegen der Polizei informiert, dass unsere NEFs ab sofort keine Todesfeststellungen mehr fahren. Damit sind sichere bzw. erwartete Tode gemeint, keine Primäreinätze die mit NACA7 enden natürlich.

Angeblich hat dies die Leitstelle den Kollegen so gesagt. Unser Chefarzt weiß aber auf Nachfrage noch nichts davon. Gibt es hier jemanden aus der Leitstelle der das bestätigen/widerlegen kann und einen Hintergrund dazu kennt?

Wäre zwar grundsätzlich zu begrüßen, kann ich aber nicht so richtig glauben (Falls es da um NÖ geht, wie es in Wien läuft keine Ahnung).

Ich hab vor einiger Zeit gehört, dass zumindest die Todesfeststellungen bei erwarteten Todesfällen in Pflegeheimen, speziell mitten in der Nacht, wegfallen sollen, aber selbst das hat soweit ich es mitbekomme nicht zu 100% funktioniert.

Sollte im Prinzip ja auch der Gemeindearzt oder das NEF-141 (Gr. Gerungs und Raabs) in NÖ für die jeweilige Region.

In Wien werden sichere Tode an die MA15 weitergegeben. Bei Feststellung von sicheren Todeszeichen durch NFS wird per SOP geregelt durch die NFS zwei Asys EKGs dokumentiert und die MA15 verständigt.
Beim Versterben im Beisein des NA bzw wenn dieser ohnehin anwesend ist dokumentiert er dies und verständigt auch den MA15 Journaldienst.

Hat es das nicht schon vor gut einem guten Jahr geheißen?
Dass die LST zuerst bei niedergelassenen Ärzten u.s.w. anfragen muss und nur wenn von dort keine Rückmeldung kommt das NEF fährt? → also bei uns somit eh immer das NEF zur Todesfeststellung fährt

Versteh ich das richtig, dass es hier nicht um den gemeldeten Arrest geht, der sich vor Ort als gesichert verstorben herausstellt, sondern um von Anfang an klar erkenntliche Todesfälle - also solche, wo der Anrufer keine Maßnahmen möchte, sondern er nur nicht weiß, wo er sonst anrufen soll? D.h. es wird ein NEF ohne Transportmittel alarmiert nur zur Feststellung des Todes?
Wo liegt da wie Zuständigkeit eines Notarztes? Wie argumentiert man das, wenn der NA dadurch für einen Notfalleinsatz nicht zur Verfügung steht?

Bei uns gibt es mitunter das Problem, dass die Anrufer bei 141 anrufen bzgl. Totenbeschau und dann ein Notfalleinsatz draus gemacht wird weil der Anrufer (Laie) den Tod nicht feststellen kann.

Ja, kommt oder zumindest kam regelmäßig vor. Ich bin nicht nur einmal als NEF zur Todesfeststellung in ein Pflegeheim gefahren und zu Patienten nach Hause sowieso. Es gibt sogar einen eigenen Einsatzcode dafür, bei dem das NEF dann ohne RTW und ohne SoSi eben zur Todesfeststellung geschickt wird, weil sonst kein Arzt aufgetrieben werden konnte von der Leitstelle.

Hier übrigens die aktuelle Info auf der Webseite von Notruf NÖ dazu: notrufnoe.com/todesfaelle-in-ni … tarbeiter/

spannend.
in OÖ ist die gesetzliche Lage eindeutig. Zuständig ist der Gemeindearzt. Dieser hat jederzeit erreichbar zu sein oder eine Vertretung zu benennen.
Das passiert aktuell durch den HÄND-Vertrag. Durch diesen verpflichten sich die Notdiensthabenden dazu.
Dieser Vertrag läuft Ende des Jahres aus. Eine Lösung gibt es dzt. noch nicht.
Die Notärzte werden es dem Vernehmen nach definitiv nicht machen (hoffe, dass das hält).

Entschuldigt bitte den Ausflug in ein anderes Bundesland. War etwas irritiert, dass das woanders offenbar so üblich ist.

Ich finde es spannend , dass es Bundesländer gibt bei denen das offensichtlich Usus war/ist…

In der Steiermark war dies nie der Fall und wurde auch während der Übergangszeit nach Auflösung der alten Gemeindearzt/Distriktsarzt Regelung nur kurzzeitig gemacht (Wurde nach 2.Tagen wieder eingestampft)

RD-9O1x Erwarteter Tod-Krankheit im Endstadium

RD-9O1y Erwarteter Tod-Patientenverfügung liegt vor

RD-9O1z Erwarteter Tod-Meldung duch DGKS/DGKP

RD-9O1t Erwarteter Tod

RD-9B1a Offensichtlich Tote Person-Kalt und steif in warmer Umgebung

RD-9B1c Offensichtlich Tote Person-Verwesung

RD-9B1e Offensichtlich Tote Person-schon lange tot

RD-9B1g Offensichtlich Tote Person-Meldung durch DGKS/DGKP

RD-9B1h Offensichtlich Tote Person-Meldung durch Polizei

RD-9B1t Offensichtlich Tote Person

Gibt in NÖ genug Einsatzcodes die primär einmal weitergeben werden an Praktiker zwecks Totenbeschau

So wie du es sagst wird es umgesetzt. Bin dieses Jahr schon zu unzähligen Todesfeststellungen am NEF, ohne RTW ohne SoSi gefahren. Zwei EKGs, einmal „mein Beileid“ sagen und wieder frei.
Übrigens habe ich auch regelmäßig Todesfeststellungen unter der Woche unter Tags.
Das liegt daran, dass es zu wenig niedergelassene Ärzte gibt und der Bestatter niemanden abholen kommt wenn kein Arzt den Tod bestätigt hat.

Eins muss man halt auch sagen, wenns keine Todesfeststellungen mehr am NEF gibt fahrst nur noch einmal in 24h aus.
Sollte das NEF benötigt werden wird man noch auf der Anfahrt umdisponiert und man ist nur ca 10min vor Ort, sprich so lange is man jetzt auch nicht gebunden.

Dennoch bleibe ich dabei , dass es eigentlich nicht unter das Aufgabengebiet eines NEF fällt untertags Todesfeststellungen durchzuführen. Klar ist man grundsätzlich nicht lange gebunden dort (Wie du schon richtig gesagt hast, 10min eine 0er-Linie schreiben, eine Runde Beileid, Wiedersehen…) aber trotzdem sollte ein Notfallrettungsmittel nicht als Ersatz für einen Praktiker herhalten.

Ist das in Niederösterreich auch untertags so ein Problem bei euch mit den Ärzten fürs feststellen? Bei uns haben die Bestattungen teilweise Ärzte im Hintergrund die den ganzen Tag nichts anderes machen als Feststellungen zu machen (Gerade im Magistrat Graz bzw. in gewissen Stadtgemeinden gibts das eigentlich schon länger)

Kommt bei uns leider regelmäßig vor. In der Regel sind das die Rucker gleich in der Früh wo halt jemand gefunden wird. Mich als Lenker stört es grundsätzlich eh wenig, weils e schnell erledigt ist, aber es hat in der Ärzteschaft durchaus für Unmut gesorgt. Sie sagen (richtiger Weise), dass sie dafür eigentlich nicht Notarzt fahren.

Gehts jetzt um die Todesfeststellung oder die Beschau?

In OOE stellt der NA, so wie jeder Arzt den Tod fest. Bwispielsweise bei einer neg. CPR., allerdings der Beschauarzt (Sprengelarzt) stellt die Dokumente aus.
In Tirol ist das ident.
In Wien, stellt der RTW den Tod mittels 2 EKGs mit Nulllinie fest und die MA15 macht die Beschau.
In NÖ hat beides immer das NEF gemacht, was ich auch eher absurd empfinde.

Die Todesfeststellung wird in der Steiermark im Zuge eines Einsatzes mit NEF natürlich vom NA durchgeführt. Abseits davon (Leichenfund bei Wohnungsöffnung oder Auffindung durch Angehörige) wird bei eindeutigen Todeszeichen bereits am Telefon (!) ein verweis auf die Bestattung bzw. den Hausarzt gemacht.

Ansonsten wird dies durch niedergelassene Ärzte durchgeführt. Die endgültige Beschau führt ausschließlich ein entsprechender Mediziner vom Magistrat (Graz) oder den entsprechenden Gemeinden (Sprengelarzt) durch.

In NÖ stellt der NA auch nur den Tod fest. Der Tote muss danach noch von einem Beschauarzt begutachtet werden.

Quelle: NAs von meinem NEF
Echte Quelle: oesterreich.gv.at/themen/ge … 90300.html

also in S macht das der NA, wenn er im Zuge dessen dazuberufen wurde und es halt als Naca 7 endet. Alles andere macht der praktische Arzt und in weiterer Folge der Sprengelarzt. Unsere NA Mittel werden nicht zur Todesfeststellung herangezogen. Ab und an fährt ein RTW hin und bei eindeutigen Todeszeichen wird das durch den RTW erledigt (wie in Wien).

Die Totenbeschau hat ein NEF in NÖ ziemlich sicher auch nie gemacht, das geht rechtlich im Regelfall nicht. Es darf zwar jeder Arzt den Tod feststellen, aber bei weitem nicht jeder Arzt eine Totenbeschau durchführen. (Ja, theoretisch könnte der Arzt der für ein bestimmtes Gebiet für die Totenbeschau zuständig ist auch NEF-Dienste machen, sofern er ein Notarztdiplom hat und gleichzeitig z.B. Gemeindearzt ist, oft vorkommen wird das vermutlich aber nicht, besonders weil dann ja noch der Todesfall genau während dem Dienst und im passenden, meist örtlich relativ kleinem Gebiet sein müsste)

Für NÖ gibt es im roten Plus eine klare Dienstanweisung dazu. Wenn das NEF zu einer Todesfeststellung geschickt wird, dann hat die Leitstelle alles versucht aber keinen anderen Arzt gefunden (glauben wir mal so).

Sollte die RTW Mannschaft sichere Todeszeichen feststellen ist eine NA Storno (egal ob NEF oder NAH) zu unterlassen (ja dann fliegt auch der NAH weiter für eine Nulllinie).

Es gibt immer wieder Diskussionen zu diesem Vorgehen, NA sind darüber nicht glücklich (nicht ihr Job, zumindest nicht bei geplanten Todesfestellungseinsätzen).