SWR: Hilfe im Notfall - Rettungsdienst in der Krise?

Recht interessante Reportage betreffend den Rettungsdienst in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Interessant, dass Deutschland anscheinend massive Personalprobleme hat.

https://swrmediathek.de/player.htm?show=6ff68d40-fbb9-11e7-a5ff-005056a12b4c

Bisschen Personalproblem, aber mehr Gehaltsprobleme. Da gibt es einfach Bereiche in denen ein RettAss 1800 Brutto verdient. Und dort will keiner arbeiten. Jetzt kommt außerdem dazu, dass nicht nur RD-Betreiber sondern auch Kliniken um die Arbeitskräfte konkurrieren - das ist natürlich auch attraktiv: warm, trocken, etc. bei teilweise mehr Geld.

In anderen Bereichen (Norddeutschland/S-H) schaffst es zb die RKiSH durch sehr attraktive Arbeitsbedingungen Mitarbeiter zu finden und zu binden. Das Problem wird sich von selbst lösen, aber in manchen Bereichen wirds ein bisschen dauern.

Hier in Deutschland verschärfen die neuen Arbeitsplätze in der Klinik eigentlich nicht so stark die Personalprobleme im Rettungsdienst - Sondern tatsächlich der Fachkräftemangel.
Als Rettungsassistent oder Notfallsanitäter kann man sich die Stelle auf dem Arbeitsmarkt aussuchen (Tarifvertrag, Schichtsystem, Aus- und Fortbildungsmodelle, Ausstattung mit elektrischen Fahrtragen - um nur ein paar mögliche Stichpunkte zu nennen) - Und selbst Rettungssanitäter strömen in merklicher Zahl in den hauptamtlichen Rettungsdienst.

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Tatsächlich? Hat deutschland schon mal über ein freiwilligensystem nachgedacht?
Personal ohne ende

Über was für Arbeitsplätze in Kliniken redet ihr da? Kann man in Deutschland als Rettungsassistent auch im Spital arbeiten?

So eine Doku über das System in Österreich wäre auch nicht schlecht :smiley:

Ja hat man und einige versuchen es bei den FahrerInnen auch, nur hat man festgestellt, dass für einen RTW 520h bzw. gar 360h unzureichend in der Ausbildung sind und hier zumindest 1.600h notwendig wären und da ist man dann bei dem Problem, welches auch Österreich hätte, dass man dann die Ehrenamtlichen besser binden müsste und das ginge eben nicht nur durch Druck, sondern vorallem durch Anerkennung und das kostet ja wieder und selbstverständlich habe ich bei 1.600h auch nicht soviele Ehrenamtliche. Also Personal ohne ende bekommt jemand, dessen Jacke jedem passt. Doch ab das gut ist darf hinterfragt werden.

Japp.

Stark im Kommen sind Rettungsassistenten und Notfallsanitäter in Notfallambulanzen. Es gibt Ausschreibungen mit explizit genannter Tätigkeit im Schockraum und im Rea-Team.

Vorher beschränkte sich die innerklinische Tätigkeit oftmals „nur“ auf den Patiententransport; wenn auch oftmals an größeren Häusern für Intensivpatienten (z.B. unter Monitor und Beatmung vom OP zur Intensivstation, oder zur Diagnostik von der Intensivstation zum CT etc.).

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Das würde uns hier in Deutschland meilenweit zurückwerfen.

Derzeit werden zunehmend SAA (Standardarbeitsanweisungen, siehe hier) durch die ÄLRD (Ärztlichen Leiter Rettungsdienst) etabliert. Die für die Umsetzung der SAA erforderlichen Qualifikationen sind für Ehrenamtliche nur noch sehr sehr schwer erreichbar.

Und wenn ich ehrlich bin:
Seitdem der Fachkräftemangel voll durchschlägt verbessern sich die Arbeitsbedingungen für Hauptamtliche massiv.

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