RK-Mitarbeiter fordern mehr Gehalt

"Die 700 Rot-Kreuz-Angestellten wollen mehr Geld. Die Kollektivvertragsverhandlungen in Wien wurden am Dienstag ohne Ergebnis abgebrochen. Die Mitarbeiter fordern Nacht- und Feiertagszuschläge. Das sei nicht gerechtfertigt, sagt Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy.

Die Kärntner Rot-Kreuz-Angestellten würden derzeit mehr als 170 Stunden im Monat arbeiten, hätten zahlreiche Nacht- und Sonntagsdienste und würden dafür keinen Cent mehr bekommen. Das kritisierte am Dienstag der Betriebsratsvorsitzende des Roten Kreuz in Kärnten, Gert Thomaser. „Kein Mitarbeiter im Rettungsdienst bekommt eine Nachtdienst- oder Sonntagszulage, obwohl unsere Mitarbeiter sich die Nächte um die Ohren schlagen.“ Das würde sich auf die Gesundheit der Mitarbeiter auswirken, so Thomaser. Das Gleiche gelte auch für Sonntagsdienste. „Diese Dienste werden in keinster Weise abgegolten.“ In anderen Kollektivverträgen sei das aber bereits seit langem Usus.

Mehr Verantwortung aber nicht mehr Geld
1.870 Euro brutto beträgt das aktuelle monatliche Gehalt eines Rot-Kreuz-Mitarbeiters. Der Betriebsrat kritisierte auch, dass höhere Qualifikationen nicht honoriert würden. Die Hälfte der 285 Mitarbeiter im Rettungsdienst sei Notfallsanitäter. Trotz längerer Ausbildung und mehr Verantwortung würden sie aber gleich viel wie alle anderen bekommen, so Thomaser. „Die Notfallsanitäter dürfen im Notfall eigenständig Medikamente verabreichen, deshalb haben sie auch weit mehr Verantwortung.“

„Arbeiten wie die Wahnsinnigen“
Auf Bundesebene wurde am Dienstag eine Änderung des Kollektivvertrages diskutiert. Die Gehaltsrunde ging ohne Ergebnis zu Ende. „Wir haben die Verhandlungen abgebrochen, es herrscht keine Einigkeit.“ Die Stimmung unter den Mitarbeitern sei durchwegs eine sehr schlechte, sagte Thomaser im ORF-Interview. Es finde eine massive Überlastung statt. „Unsere Leute arbeiten Tag und Nacht - wie die Wahnsinnigen.“ Die Rot-Kreuz-Angestellten würden 173 Stunden im Monat brauchen, um auf das Gehalt in der Höhe von 1.870 Euro zu kommen, alle anderen Berufsgruppen würden nur 160 bzw. 163 Stunden dafür arbeiten. „Die Situation ist schon sehr belastend.“

Trotzdem weiterverhandeln
Nach den abgebrochenen Gesprächen auf Bundesebene will Gert Thomaser mit dem Landesverband weiter verhandeln. Dieser Verband bezahlt die Gehälter und Löhne, eine Erhöhung hängt aber auch von den Förderungen des Landes für das Rote Kreuz ab.

„Forderungen nicht gerechtfertigt“
Der Kärntner Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy hält die Forderungen der Mitarbeiter für „nicht gerechtfertigt“, wie er im ORF-Interview am Dienstag sagte. „Wir haben einen 365-Tage-Turnus mit 24 Stunden, jeder Tag zählt bei uns gleich.“ Eine Gehaltserhöhung bzw. Sonn- und Feiertagszuschläge könnte sich das Rote Kreuz auch gar nicht leisten, sagte Ambrozy. Außerdem würde das nicht dem Beschäftigungsprofil der Rettungssanitäter entsprechen.

Ab Jänner um 1,3 Prozent mehr Gehalt
Mit 1. Jänner 2017 bekommen die Rot-Kreuz-Mitarbeiter um 1,3 Prozent mehr Gehalt. Diese Gehaltsverhandlungen seien bereits im Vorjahr abgeschlossen worden, so Ambrozy. Für ihn gebe es derzeit keinen Verhandlungsspielraum mehr. Das sei aber auch mit dem Betriebsrat so ausgemacht worden, sagte Ambrozy."

Quelle: kaernten.orf.at

na genau.

Was man vom Präsidenten des LV halten kann ergibt sich, glaube ich, recht gut aus dem Bericht :neutral_face:

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Nun ja aus „Liebe zum Menschen“ Mitarbeiter sind keine Menschen, sondern Ressourcen und die muss man ausbeuten. Interessant ist sich die Vita von Hr. Peter Ambrozy anzusehen. Mit der Ansage:

hätte er in der Arbeiterkammer Anfang der 70er keinen Blumentopf gewonnen, aber selbstverständlich ist die Schwerindustrie und andere von den „Kapitalisten“ unterwanderte Bereiche ja etwas anderes! :blush: Also wenn es dann genug private Konkurrenz gibt, dann werden selbstverständlich die Nacht und Wochenendzuschläge eingeführt, aber derzeit noch nicht.
Wo ich ihm Recht geben muss ist:

Das Beschäftigungsprofil eines Rettungssanitäters ist das eines angelernten Hilfsarbeiters in Österreich. Nur selbst die Hilfsarbeiter im Sicherungs und Wachgewerbe bekommen Nacht, Wochenend und Feiertagszulagen, auch wenn die Beträge eher ein Witz sind. Wenn man jetzt auf des Prof. Dr. Redelsteiners Projekt an der FH zurück kommt, müsste der Arbeitgeber einmal mindestens 40€ eher 50 - 60€ die Nacht zusätzlich als Nachtzulage zahlen, weil 50 - 55€ ist etwa die Zulage für DGKP an Landeskrankenhäusern in den Pflegeheimen sind es 37€.
Also solange es noch Ehrenamtliche und keine mindestens einjährige bis drei oder mehrjährige Ausbildung gibt wird sich nicht ändern, da derzeit kann ich den RTW mit einer Besatzung aus zwei innerhalb von zwei Monaten angebrüteten Sanis in der Masse der Bundesländer besetzen und wenn die nach zwei Jahren gehen haben sie sich amortisiert. :smiling_imp: Des Weiteren ist es mehr als verwunderlich, wenn Hr. Ambrozy sagt, dass eine Gehaltserhöhung nicht finanzierbar sei. Dies besagt, dass bei den Verhandlungen der Anbieter übervorteilt wird, weil im Normalfall verhandelt man kostendeckende Preise au und zwar mit einer Reinvestitionspauschale, weil der Fuhrpark muss auch erneuert werden.

jaja, wenns nur die bösen freiwilligen net gäbe, dann würden alle hauptberuflichen 3mal so viel verdienen, wären angesehener als hirnchirurgen und die scheissheisltouren würden sich alle in luft auflösen.

oh mann.

In wiefern würden sich in einem rein Hauptberuflichen RD die Scheißhäuseltouren in Luft auflösen?
Gerad dann heißts: „Du brauchst dich gar nicht darüber beschweren was für einen Scheiß du fährst, du bekommst ja Geld dafür!“
Freiwillige muss man mit ausreichend Notfällen „bei Laune halten“…

du glaubst also, der rest meines postings (bis auf die heisltouren) war zutreffend?

Ich hab durchaus eine Spur von Sarkasmus darin bemerkt :wink:

Schade, ich wollt mehr Beachtung als der Hirnchirurg :frowning:

:wink:

@ wüstenfuchs sicher nicht, aber kennst du eine freiwillige Müllabfuhr? Der Job ist nicht unbedingt besonders begehrt, aber es muss ihn geben und daher muss er das Ansehens und Arbeitszeitdefizit finanziell ausgeglichen werden.

Der Vergleich hinkt gewaltig.
Eine freiwillige Müllabfuhr gibt’s halt nicht, weil sich niemand findet, der das freiwillig macht.
Beim Rettungsdienst schon.

aber wenn man die orangen blinklichtet gegen blaue tauschen würde… ja dann :wink: