RK Leitstelle Linz

Naja da spricht schon Einiges dagegen, angefangen mit der mühsamen Gebahrung bis hin zur geringen Erfahrung die Sanis mit eigenverantwortlicher Anwendung von Analgetika haben.
Die Ausbildungsdauer ist schon viel zu kurz für das was jetzt auf den Listen steht. Da dann auch noch vernünftig den Umgang mit Ketamin oder Opiaten zu lernen halte ich nicht für möglich…

In einer kleinen Org wie der Voest geht das ja als Einzelfreigabe recht gut, da der Chefarzt sich von der Kompetenz aller seiner Mitarbeiter überzeugen kann bevor er hochpotente Analgetika freigibt. In einem LV mit hunderten NKV schauts da schon ganz anders aus…

Weil es bei Ketamin die Möglichkeit der Halluzinationen gibt. Um das zu verhindern kommt dann das Midazolam ins Spiel. Nicht repräsentative Umfrage in meiner Umgebung ergibt, dass die häufigste Anwendung bei älteren Patienten stattfindet und gerade die schon auf sehr kleine Dosen Midazolam in Atemdepression kommen können. Ja antogonisieren kann man das dann auch oder assistiert beatmen, eh. Es kann ausarten.
Und diese Art von Ausarten habe ich zb bei Fentanyl nie gesehen oder davon gehört (sofern korrekt angewendet) und die Patienten werden auch schön schmerzfrei. Übrigens auch die bei denen das Ketanest nicht den gewünschten Effekt hatte.
Alles in allem würde ich mir persönlich ein Opiod wünschen auf das ich bei Bedarf ausweichen kann, es ist mir schlicht die sympathischere Variante. Dazu könnte man ja auch eine SOP formulieren damit nicht zu viel eigenes Denken notwendig ist

Ich sehe das genauso wie 14G und möchte noch ergänzen, dass nicht jeder schmerztherapiewürdige Patient gleich ein Schwerverletzter ist, den man ruhig mit Ketanest ordentlich eintunken kann, weil er dann sowieso eingeleitet wird.
Ein Patient, dem mit einem Opioid sein Schmerz erträglich gemacht wird (nicht: genommen wird!) ist üblicherweise bewusstseinsklar und auskunftsfähig. Greift man zu Ketanest, dann ist das oft nicht mehr der Fall. Das hat auch Auswirkungen aufs weitere Handling im KH.

Gerade Fentanyl ist hervorragend steuerbar und hat eine kurze Halbwertszeit. Man muss sich einfach nur bei der Dosierung zurückhalten und sorgfältig titrieren - auch wenn man schon ungeduldig wird, weil der Patient Schmerzen hat. Dazu gibts Studien mit Tausenden Fällen (z.B.: ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5683795/ - gibt aber auch international einige Studien).

Ich bin gespannt, was hier herauskommt: warwick.ac.uk/fac/sci/med/resea … s/packman/ (Paramedic Analgesia Comparing Ketamine and MorphiNe in trauma : PACKMaN)

Fenta… naja… das jemandem in die Hand zu geben der es nicht 1-2 mal die Woche verwendet ist schon gewagt. Und der Großteil des Rettungsdienstes ist bei uns halt nun mal ländlich und ehrenamtlich.

Ich würd’ lieber mit Dipidolor & Vendal arbeiten. Ich würd’ mich trauen zu sagen, dass damit wohl 90% aller Schmerztherapie-Nachforderungen wegfallen würden.

Wenn das dann immer noch nicht reicht, na dann hat die Nachforderung schon ihre Berechtigung.

Ich gebe dir recht das fentanyl möglicherweise nicht für jeden freiwilligen der selten mit Notfällen konfrontiert ist, geeignet ist. Für Personal hingegen das regelmäßig (vielleicht hauptberuflich) fährt und routiniert ist, sehe ich keine Schwierigkeiten. Das könnte man mit einer einzelermächtigung so wie bei Nki lösen und für das Ehrenamt eine unterkante an einsatzerfahrung/Jahr für die Freigabe für diese erweiterten Maßnahmen einführen.

Bin mir grad unsicher, aber was haben Vorschläge für eine neue Freigabe für eine AML mit der Leitstelle in Linz zu tun?
Ist die da irgendwie im Prozess beteiligt?

Mit freundlichen Grüßen
BoxingSix

Kollege hat recht. Haben nix mit der Leitstelle zu tun. Und bis Keta / Mida in OÖ für den NKV freigegeben ist, bin ich schon in Pension… Nur so.

Zurück zur Leitstelle. Diese ist in der Körnerstrasse. Es gibt eigentlich 2 „Leitstellen“. Einmal die 1450, ein eher suboptimal eingerichteter Raum mit Kojen und ein paar Telefonen. Wer da freiwillig arbeitet…

Und dann die RLS. Und die ist leider „the worst“. - In OÖ gibt es kein Abfrageschema. Folglich wird hier einfach nach „Gefühl“ disponiert. Auch weisst Du nicht, was die anderen Orgs (ASB) in Dienst haben und kannst diese nicht direkt disponieren. Du nimmst auch viele Krankentransport Anrufe an und musst Zivis zu harten Notfällen schicken, wissentlich, dass die das nie stemmen können.

Das System OÖ krankt vor allem in der Dispo. Es wird nicht zwischen KTW und RTW differenziert. Alles ist „SEW“ und jeder fährt zu allem hin.

Die RLS Linz / Mühlviertel ist personell unterbesetzt und hat eine hohe Fluktuation. Das Personal da verbrennt einfach mit der Zeit. Bossing und Micro Management ist an der Tagesordnung und die Dispos hacken sich teilweise untereinander die Augen aus. + Du bist verhasst beim Fahrdienst weil Du Sie herumscheuchen musst.

Alles in allem also… ein sch… Job. Wer sich das antut ist entweder masochistisch veranlagt oder braucht einfach das Geld.

und was ist daran neu? Lst vs Fahrdienst gibt es seit 30 Jahren egal wo und egal ob Abfrageschema oder net. Oben schafft unten an und damit Konflikt.

das ist tatsächlich in AT ein Unikum. Weil das gibt es sonst wohl kaum wo??

Stimmt nur teilweise - bei 144NÖ funktioniert das bei vielen Dispos sehr gut und wir haben untereinander gutes Einverständnis.
Sicherlich gibt’s auch da sehr wenig fähige und unfreundlich Dispos, aber die sind zum Glück nicht die Regel.

Nur ist die Leitstelle nicht meine Vorgesetzte Einrichtung sondern im Grunde ein „Vermittler“ von Einsätzen - wenn mir etwas „komisch“ vorkommt sage ich das denen schon und wir kommen dann schon „zusammen“.

Kann ich so von Wien und NÖ nicht bestätigen. Die Kollegen bei NNÖ144 bzw. in der Radetzkystraße sind in der Regel sehr kollegial unterwegs und versuchen auch so gut wie es ihnen gelingt einen zu unterstützen. Das es hier natürlich schwarze Schafe gibt, ist klar.

Vollkommen korrekt. Ein Disponent ist nicht die medizinische Einsatzleitung vor Ort. Wenn er/sie meint mittels Telefon und noch eingeschränkteren Informationen ein Team abzuleiten, bitte gerne. Aber die Verantwortung trage ich als Sani bzw. der NA

Lieber Kollege, das ist natürlich blödsinn.
Das ist ein OÖ Unikum. Gleich wie, dass normale „RS“ in der Leitstelle sitzen und ohne Abfrageschema ein Notfallbild erkennen sollten. Oder die 1450 mit „RS“ besetzt ist und irgendwelche Gesundheitsratschläge geben sollte.- Geht natürlich mangels Wissen, Erfahrung und Ausbildung nicht, deshalb krankt es in OÖ auch so massiv.

Ich kenne das System NÖ mit Notruf144 und da läuft das wirklich anders ab.
Auch in Wien mit der MA70 geht das alles sehr viel zivilisierter und vor allem professioneller ab.

Also, sorry, aber so dass die LS „anschafft“ und das „Fussvolk“ auf der Straße dann „hackelt“, läuft es meiner Erfahrung nach nur in OÖ ab. Überall sonst läuft das ausgesprochen freundlich, zivilisiert und professionell ab. Die Leitstelle ist ein Dienstleister der Mannschaften auf der Straße. Nicht umgekehrt.

Passt zwar nicht ganz dazu aber ist es bei euch auch üblich, dass die Mannschaften zu Mittag von der Leitstelle auf Pause geschickt werden? Im Burgenland bekommt das Auto die Info dass es jetzt auf Pause ist und wird eine halbe Stunde nicht disponiert. Einziger RTW und Notfall natürlich ausgeschlossen.

Bei uns haben nur die KTW eine Pause - am RTW müssen wir halt schauen, dass es sich ausgeht

ich kenne den Leistellenbereich LiMü nicht aus meiner eigenen Arbeit. im Bereich meiner Leitstelle (ich bin dort nicht Mitarbeiter) kann ich die Ausführungen zu OÖ nicht bestätigen. es ist eine gute Zusammenarbeit und alle schauen, dass man aus den suboptimalen Voraussetzungen das Beste macht.

Mal abgesehen davon dass wir hier extrem abdriften von der ursprünglichen Fragestellung…

Meiner Erfahrung nach (2 LSt-Bezirke in OÖ, darunter LiMü) ist die Zusammenarbeit idR in Ordnung. Das Problem sind, wie üblich in OÖ, die geringen Qualitätsstandards im LVOÖ. So ist das Outcome bei extrem davon abhängig wie Erfahren/Kompetent/Ausgebildet der Calltaker, Disponent & Sani am SEW ist, was bei uns ein völliges Zufallsprodukt ist….